Die Wiesen und Wälder. find bei diesen Gütern selten angegeben, die Ochsenbespannung bezieht sich also auf die Größe des Ackerfeldes, nicht auf die Größe der Güter. Das Maß des Ackerfeldes für einen Ochsen war je nach der Beschaffenheit des Bodens etwas verschieden; es kamen auf 1 Ochsen 623 bis 10 Jauchert, im Durchschnitt kann man aber 723 Jauchert auf 1 Ochsen rechnen. Man brauchte daher 5 Ochsen für einen Mansus von 40 Jauchert mit Einrechnung der Wiesen, und kann darnach die Theilung des Mansus nach der Anzahl der Ochsen bemessen. Die Huben zu Kippenhausen und Nußdorf hatten durchschnittlich 23 Jauchert Ackerfeld, was mit der Größe der halben Huben zu Bohlingen (S. 168) von 211⁄2 Jauchert beinahe überein kommt. Die Größe war nicht das unterscheidende Merkmal zwischen Huben und Höfen, sondern das Rechtsverhältniß, denn der Hof zu Wittenhofen hatte nur 19% Jauchert, war also kleiner als eine Hube. Die alleinige Benußung der Ochsen zum Ackerbau in jener Gegend zeigt einen Unterschied in der Viehzucht, indem die Pferde nur zum Fuhrwesen bestimmt blieben, was anderwärts nicht der Fall war. Zeitschr. 3, 401. Mone. Die Fehde der von Liechtenberg und Straßburg gegen Hagenau. Von 1359 und 60. 1 Von dieser Fehde ist sehr wenig bekannt, da die einzelnen Umstände folcher Streitigkeiten aber zur richtigen Beurtheilung der Städte und Adelsgeschichte brauchbar sind und die Gründe der anfangenden Auflösung dieser politischen Körperschaften enthalten, so schien mir deren Mittheilung nüglich 1. Die Erzählung ist von einem Zeitgenossen, wahrscheinlich einem Mitgliede des Stadtraths von Hagenau, dem alle einschlägigen Schriften zu Gebote standen, auf eine lange Papierrolle geschrieben, wohl zu dem Zwecke, daß der Bevollmächtigte der Stadt davon bei der Friedensverhandlung Gebrauch machen sollte. Denn der Friedensschluß ist nicht angefügt, was eben beweist, daß die Aufzeichnung der Rolle demselben vorhergieng 2, daher auch im Eingang der Krieg noch als fortdauernd angeführt ist. Von dem Schlusse dieses Berichtes bis zum Friedensvertrage fehlt die Angabe des Verlaufes während eines ganzen Jahres, da die Rolle aber bis zu Ende voll geschrieben und keine Spur einer angenähten Fortsegung daran ist, so bleibt es zweifelhaft, ob die Geschichtserzählung vollendet wurde. Aus diesem Bruchstück läßt sich aber schon abnehmen, wie ungleich der Kampf und wie mangelhaft die Handhabung des öffentlichen Rechtes war, denn auf der Seite der Angreifenden stand das ganze Liechtenbergische Geschlecht mit dem Bischof von Straßburg, der auch dazu gehörte, und der Stadt Straßburg, die damals dem Einflusse dieses Hauses nachgab, das nicht selten gewaltthätig wär, auf der andern Seite der Unterlandvogt und die Stadt Hagenau. Wie wenig Macht der Unterlandvogt hatte, zeigte sein Benehmen, er war nicht im Stande, die Reichsdörfer und die Reichsstadt Hagenau zu schügen, und mußte den von der Gegenpartei diktirten Stillstand annehmen. Die Städtegeschichte des Elsasses ist für die Kenntniß solcher öffentlichen Verhältnisse lehrreich und in dieser Hinsicht noch nicht gehörig erforscht. Die oben bemerkte Handschrift gehört jezt der Bibliothek zu Heidelberg, die fie mit andern Hagenauer Urkunden vor mehreren Jahren zu Frankfurt erkauft hat. 1 Die beiden Ausgaben des Königshoven haben darüber nur eine ganz kurze Notiz, bei Schilter S. 327. im Code histor. 1, 157; und Strobel 2, 326 enthält auch nicht mehr. Schöpflin Als. illustr. 2, 279 scheint gleichfalls keine andern Quellen als den Königshoven und Wencker gekannt zu haben. 2 Der Friedensvertrag steht bei Wencker de usburgeris p. 79 flg. Er ift am 18, April 1360 zu Erstein oberhalb Straßburg ausgefertigt. Factum et tractatus von des Bischofes, der von Lichtenberg und von Strasburg krieg wider die von Hagenowe. Von dez crieges wegen, der do ist zwuschen dem bischofe von Strafburg und den herren von Lichtenberg, der stat von Strasburg und aller ire helfer wider daz heilige Rich, unsern herren den herzogen von Defterich und wider dez Riches stat Hagenowe, ist zu wissende, daz ez sich also erlöffen und erhaben het, alse hienach geschriben stat. Zü dem ersten ist zü wissende, daz die stat Hagenowe einen besigelten brief het mit hern Hannemannes, herren zu Liehtenberg, hangenden ingesigel besigelt, daz er gesworn het einen geftabeten eyt, burger zů siende und zu blibende zü Hagenowe zehen ganze jar, die nahenander kument nach dem tage, also der brief geben ist, und der egenanten stat schaden do zwüschen zu wendende und ire ere und gefüre zû werbende, also verre er mag one alle geverde. Nu sint die selben zehen jar noch nút vergangen, also derselbe befigelte brief wiset, daz noch me denne zwei far hie vor fint. und über daz so für her Hanneman der vorgenant herrn zů mit den graven von Zweinbrücken, herren zů Bitsche, an der pfaffen vastnacht 1 früge und verbrante dez Niches und der von Hagenowe ingesessen und uz gesessen burgere zu Gries in dem dorf 2, und fürent uf die strassen und beröbetent aller mengelichen, den sú an foment, und vingent dem schultheissen von Hagenowe einen kneht und der stat von Hagenowe ich einen kneht und nament iedwederm ein pfert, und würffent dem lantfogete einen kneht der nider und nament ime ein pfert und ein watsag 3, allez in den dingen, daz die von Hagenowe herrn Hannemannes vorgenant keine sorge hettent und nút mit ime zů tůnde hettent denne liep und güt, wand sin kircherre zu Brůmot, sïn botte, an dem sammestage der vor 4 in irem rate von sinen wegen bi den von Hagenowe waz und in von hern Hannemans wegen seite, her Hanneman hette in geheissen sagen, er wüste keine stat, den er lieber dete, daz in liep were, denne den von Hagenowe, und wo er iren schaden wüste, do wolde er sù vor warnen. Da diz geschach an der pfaffen vastnacht früge, da widerseite juncher Heinrich, hern Ludemans sun von Lichtenberg, den von Hagenowe uf den mittentag umbe daz unreht, daz sú hern Hannemanne soltent han getan; und hette er und sin gesinde doch vor sinem widersagen dez morgens fråge vil vihes dez Riches burgern und lüten abe genummen und beröbet zü Veltbach 5 und anderswo. Dar nach zů vesperzit da schreip her Hanneman von Lichtenberg den von Hagenowe einen brief der stat von worte zu worte also: Wir Hanneman, herre zu Lichtenberg, enbieten den bescheiden lüten, dem meister und dem rate zů Hagenowe unsern grås. wissent, daz wir unsere armen lüte angegriffen hant umbe unser wiffenthafte schulde, die sù uns reht und redelich schuldig fint, also wir wol zu bringent mit briefen und mit andern kuntscheften, also wir durch rehte dün süllent, und ich die von Gries, umbe daz sú uns ungehorsam fint umbe die herberge, die wir von rehte da habent. do mitte wenent wir nut wider uch getan haben, süllent aber wir uwer sorge haben, daz 6 enbieten uns her wider uwer antwürte. Dar zü antwürtetent die von Hagenowe mit irem briefe also: were, daz her Hanneman von Lichtenberg den schaden, den er getan hette iren ingesessen und uz gesessen burgern unwiderseites dinges und in dez, daz man nút mit ime wonde 7 zü tünde han denne liep und gût, widertete bi der tage zit 8, so solte er ir keine sorge han, beschehe dez nút, so müstent sù iren herren und güten fründen clagen. Daz stunt also, daz die von Hagenowe nütschit 9 der gegen tatent bige an den zinstag dar nach 10, und kam nieman da zwüschen zů Zeitschrift. V. 12 in, der útschit 11 mit in reden wolte von dez schaden wegen, wand 12 daz in vil ritter und knehte widerseitent. Da schicketent fù an demselben zinstage ire dienere und burgere zû ros gein Gries, da er vor an gehebet hette, und verbrantent da der von Hagenowe widerseiten vigende und ich hern Hannemans lüte von Lichtenberg; da kament die vorgenanten graven und ire dienere und hern Hannemans diener und helfer, der vil nüt widerseit hettent, und röffetent sich und vohtent mit den von Hagenowe, also daz die von Hagenowe daz velt behübent und hern Hannemans banir gein Hagenowe fürtent. Dar nach kament der von Strasburg erber botten gegen Hagenowe wol zů drin malen nohenander und sprachent zů iedem male, sù hettent mit hern Hannemanne und finen helfern eine stallunge 13 beret, daz sü nütschit woltent dün, bige daz sú wider zu in kement, und uf soliche zil also sú den von Hagenowe beschiedent, und batent die von Hagenowe, daz sú ire herren von Strazburg woltent eren und die stallunge ich woltent halten. dar umbe eretent sù die von Hagenowe und volgetent in. Zu den drin malen würdent dez Riches dörffer allewegent von den von Lichtenberg und iren helfern abe gebrant und daz lant und lüte von in beröbet, die wile su sicher warent, daz die von Hage= nowe note 14 utschit hettent getan. Dar nach zů jungest an dem sammestage nach dem sunnentage Invocavit 15 do wart ein fride verbriefet von iewederm teile bige an den dunrestag dar nach aller nehest 16, und ein tag bescheiden an der mitte= wüchen dar vor in der stat zů Strazburg; und datent daz die von Hagenowe dem bischove und den von Strazburg zů eren und durch ire bete, daz sú bi in den tag leistetent 17. und kament die von Hagenowe uf den selben tag zu Strazburg in den rat und vordertent an den rat, daz fü iren brief woltent hören, den sü zü gegen hettent, wie in her Hanneman gesworn hette und in gebunden were nach dem selben briefe. Dez entwürtent in die von Strazburg, sù woltent den brief nút hören; wenne iedwederteil an die stette keme, do men den tag solte leisten, so solte iederman dar legen, waz er gütes möhte oder wolte. Da men zu tage kam, da vordertent die von Hagenowe an die, die von hern Hannemans wegen da warent, daz sü den vorgenanten brief hören woltent; daz möhte öch nút sin, und vragetent, war umbe sù dez Riches und ire burgere uzgesessen und öch ingesessen verbrant und geschediget hettent und die strassen beröbet und ire diener gevangen? und wartetent der entwürte einen ganzen tag und wolte in doch nieman sagen, war umbe ez geschehen were. Da sprachent die von Hagenowe, obe in nieman wolte entwürten umbe ire ansprache oder obe sü enweg soltent varen, sider 18 sú dem tage uz gewartent hettent ? Da batent sù der bischof und die von Strazburg, daz sü beiten 19 woltent bige an den morgen früge, so woltent sú zû den sachen griffen. Dez wurdent sú ich gewert. und wart der fride gelenget bize an den fritag dar nach und den tag allen, aber an dem selben morgen wartetent die von Hagenowe, wenne men in sagen wolte oder irre 20 frage entwürten wolte also vor. Da wolte in nieman darumbe entwürten, wanne daz der bischof und die stat von Strazburg batent, daz men einen friden halten solte uf ein lang zil, und wolte den von Hagenowe nieman umbe daz reht entwürten oder reht dün. und buttent die von Hagenowe den vorgenanten dez Riches und iren vigenden, die sache zü fumende an ratlute 21 und an einen obeman uf daz reht, uf ein kurz zil uz zu sprechende, und wolten daz verbürget han, also daz man in daz selbe dar gegen hette getan; und sprachent, sú schühtent 22 ires herren dez keysers noch dez bischoves nút, daz reht zû tünde, umbe reht dar gegen zü tünde. Dez mohtent die von Hagenowe in keinen weg geniessen 23 noch mohte in nút widervarn, daz men in wider dûn 24 wolte, daz in beschehen waz unwiderseites dinges 25 oder in widerseiten dingen oder in stallungen. Und bi disem tage warent zû gegen der lantvoget und dez herzogen rat von Oesterrich, dez Riches stette gemeinlich in Eilsaz und ritter und knehte zu der einen siten und verhortent och diz der bischof und dez rates vil von Strazburg, die hern Hannemanne wol gütes gundent. Und da der tag also vergangen waz, da kam der von Rimmelnheim, der meister einre von Strazburg zü den von Hagenowe aber in ire herberge und vragete aber, ob út dar zû zu redende were 26, do entwürteten ime aber die von Hagenowe, sú woltent ire sachen gerne kumen an ratlúté uf daz reht, kürzlich uz zû sprechende; waz die ratlúte erkantent, oder der merre teil, oder der obeman, obe sú enthüllent 27 dez wöltent sú gehorsam sin. und wartetent bige uf vesper zit, obe ieman dar zu anderwerbe entwürten wolte. Da nieman dar zu entwürtete, do fürent die von Hagenowe wider heim, wand sú köftlich 28 da lagent, und batent iren herren den lantvoget und Johansen von Ramstein iren schultheissen, daz sú den tag volles 29 von iren wegen da blibent. die selben lantvoget unde schultheisse büttent 30 in aber daz reht von der von Hagenowe wegen, daz wart aber gegen in vers sprochen 31, und fürent der landvoget und der schultheisse dez morgens früge wider gein Hagenowe. Dar nach schicketent der bischof von Strazburg und die stat von Strazburg ire botten zü den von Hagenowe in iren rat, die in von |