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M. Rudolf v. Baden ist etwas beschädigt, parabolisch, Maltha, an Pergamentstreifen, zeigt auf einem Altare, unter (vor) welchem ein knieender, betender Canonicus, eine gekrönte Mutter Gottes mit dem Kinde, mit erhobener Rechten, neben derselben zur rechten Seite auf dem Altar der dreieckige badische Schild mit dem rechten Schrägbalken, auf welchem ein Helm mit Hörnern und Lindenzweigen. Umschrift: († S. RV)DOLFI. MARCHIONIS (D)E. BADE(N. CAN.) ECCE. SPI(RENS.)

* Vergl. auch unten Urkunde v. 24. Dez. 1319.

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1 Mit dem Geschlechtsnamen Weise, f. Zschr. H, 477, wo dieser Gotbold und sein Bruder Albert in einer Urkunde vom 1. Sept. 1300 als Zeugen erscheinen. S. auch folgende Urkunde und vom 24. Dez. 1319. 2 Brößingen im bad. Amte Pforzheim. 3 Birkenfeld an der Enz, im wirtenb. O. A. Neuenbürg, an der badischen Gränze, kam im Jahr 1322 zur Hälfte an den Grafen Eberhard v. Wirtenberg, der es von M. Rudolf v. Baden erkaufte. Kausler O. A. Neuenbürg 2c. p. 90. * 3fc. II, 220 u. f. w. 5 Nidelingen oder Neidlingen, ein ausgegangener Ort. Sachs (II, 88) sagt, es sey unfern Bauschlott gewesen, von ihm habe daselbft der Neidlinger Berg und das Neidlinger Feld CHI, 184, ein Neulinger Grund ist in der Nähe von Stein) seinen Namen. Westlich von der Straße, die von Pforzheim nach Bauschlott führt, liegt zwischen Göbrichen und Kieselbronn der s. g. Neulinger Berg, und bezeichnet noch den Ort, wo jenes Dorf Nidelingen geftanden haben wird. Vergl. IV, 439. Actum in strata publica juxta arbores Nidelingen. Mit welchem der benachbarten Orte es vereinigt worden, ist mir nicht bekannt. Mit Göbrichen kommt es in den Urkunden (s. die Regeften in folgender Note) am häufigsten vor, und zwar bis in die Mitte des 15. Jahrh. Die Seelenzahl von Göbrichen, Kieselbronn und Ispringen fteht in allen ziemlich gleich. Doch ist es wahrscheinlich, daß Neidlingen mit Ispringen vereingt worden ist, da früher schon ein kirchlicher Verband zwischen beiden Orten stattfand. Denn die Kirche zu Neidlingen war die Mutterkirche und die zu Ispringen ein Filial von derselben. Die Edelknechte Berthold Göler und feine Brüder Conrad und Hans, alle v. Enzberg, Söhne des Ritters Conrad v. Enzberg, verkaufen mit Willen und Rath ihres Vaters an die Priorin Lutgart v. Asperg (aus dem Geschlechte der Pfalzgrafen v. Tübingen, Böblinger Linie, eine Tochter Ulrich's II, Gr. v. Asperg) und den Convent des Prediger-Frauenklofters zu Pforzheim außerhalb der Stadtmauer ihre Kirchenfäße zu Ispringen und Nydelingen mit aller Zugehör um 1500 fl., und geloben fie zu fertigen mit ihres hochgebornen Herren Hand, ihres Lehenherren, des v. Leuwenftein, dem dagegen Berthold seinen Antheil von Kieselbronn und Alles, was er in dortiger Gemarkung befißt, zu Lehen macht, sowie Conrad und Hans mit ihren Antheilen zu Dürn und ihren sonftigen Gütern dafelbft für die Fertigung bürgen. Zu Bürgen werden noch gegeben Märkelin v. Wesingen, Ritter Conrad v. Smalenstein, sein Bruder Hans v. Smalenftein, Conz v. Smalenftein der Alte, Hans v. Smalen stein, sein Sohn, Kirchherr zu Weingarten, Albrecht v. Dürmenz, Friderich's fel. Sohn, Heinrich Wolgemut

v. Niefern, Conz Rüm mler v. Enzberg, der junge Hans v. Beckingen und Friß v. Urbach, Edelknechte, und noch verschiedene Bürger von Pforzheim. 1365. Graf Albrecht zu Lewenstein freit und übergibt zu seinem und feiner Vordern Seelenheil dem Predigerinnenkloster zu Pforz heim als freies Eigen den Kirchensaß der Kirchen zu Nidlingen, der Mutter, und zu Ispringen, der Tochter, welchen vorher der Edelknecht Berthold Göler v. Enzberg von ihm und der Herrschaft zu Lewenstein zu Lehen getragen und wieder aufgegeben hatte. 1366. Die Brüder Hans und Cunz (Conrad) v. Enzberg, Edelknechte, die Söhne des bereits verstorbenen Ritters Conrad v. Enzberg, urkunden im Jahr 1367, daß mit ihrem Willen und ihrer Zustimmung ihr Bruder Berthold Göler v. Enzberg dem Predigerinnenkloster zu Pforzheim die Hofftatt des Fronhofes zu Nidlingen, worauf vormals ein Hof gestanden, und den Kirchenfaß zu Neidlingen, der Mutter, und zu Ispringen, der Tochter, der in den Fronhof zu Nidlingen und die Hofftatt gehört, mit aller Zugehör um 1500 fl. erkauft habe, wovon fie ihre Antheile erhalten hätten, und verzichten auf alle Ansprüche daran, nachdem ihr Bruder Berthold Göler als Kastenvogt des genannten Kirchensaßes diesen dem Lehenherren, dem edeln, hochgebornen Grafen Albrecht, Herren zu lewenstein, als Lehen aufgegeben und dieser denselben dem Klofter um Gottes Willen zu freiem Eigen übergeben hatte. Also schon damals war der Fronhof, auf welchem das Patronatrecht der Mutterkirche zu Neidlingen und der Tochterkirche zu Ispringen ruhte, nicht mehr vorhanden, und die übrigen, wahrscheinlich nur wenigen Gehöfte scheinen bald gleiches Schicksal gehabt zu haben. Da das Patronatrecht auf dem Fronhof haftete, so war wahrscheinlich anfangs auch nur dieser und die Kirche vorhanden, um welche fich in der Folge noch einzelne Familien angesiedelt haben mögen. Dergleichen Beispiele haben wir verschiedene in unserem Lande und den Nachbarländern. Jedenfalls läßt sich daraus schließen, daß das alte Nidelingen nicht bedeutend war, und also auch um so eher wieder eingehen konnte, je mehr die angränzenden Gemeinden sich hoben. Obige Urkunde haben mitbesiegelt ein Bruder der Aussteller, Friderich v. Enzõerg, und der Dechant Conrad von Ispringen. Also war damals schon das Dekanat mit Jspringen verbunden. Noch deutlicher redet eine Urkunde des Bischofs Lambert von Speyer vom 13. Nov. 1370, nach welcher derselbe ecclesiam parochialem ville Vspringen, filiam ecclesie matricis, olim site in villa tunc dicta Nidelingen, nunc prorsus destructa, deren Patronatrecht, seu presentandi rectorem ad ipsam ecclesiam in villa Vspringen, dum vacat, dem Frauenkloster in Pforzheim zusteht, diesem Kloster, sub cura et regimine fratrum predicatorum existentis, mit Zustimmung des Dekans und ganzen Domkapitels in Speyer und des Propftes von St. Weidenstift daselbst, Heinrich's v. Erenberg, prefate ecclesie parochialis archidiaconi, mit allem Einkommen, confert, incorporat, annectit et vnit. Im Jahr 1370 war also der Ort Nidelingen (villa tunc dicta) und die Mutterkirche (nunc prorsus destructa) nicht mehr, die ehemalige Filialkirche in Ispringen war jest Pfarrkirche und Neidlingen schon völlig in 3springen aufgegangen, und scheint nur noch als Gemarkungsnamen einige Zeit fortbestanden zu haben, wie aus den Regesten von Göbrichen (Anm. 6) hervorgeht.

Durch eine Urkunde vom 14. Nov. 1371 bestimmt der Propft von St. Weidenstift in Speyer, Heinrich v. Erenberg, in dessen Archidiakonat die Pfarrkirche zu Ispringen gehörte, cum reuerendus in Christo pater et domnus, domnus Lampertus dei et apostolice sedis gracia tunc episcopus Spirensis, nunc vero Argentinensis, ecclesiam parochialem ville Vspringen, filiam ecclesie matricis, olim site in villa tunc dicta Nydelingen, nunc prosus destructe (a) cum omnibus fructibus, redditibus et obuencionibus dem Predigerinnenkloster in Pforzheim in subsidium hospitalitatis sue condonauerit et coadunauerit mense earundem, nach vorhergegangener Untersuchung und Abschäßung des gesammten Einkommens der Pfarrei, dem ständigen Pfarrvikar seine Congrua und Competenz mit Zustimmung des Klosters. 6 Göbrichen im bad. Amte Pforzheim. Das Kloster Herren-Alb_kauft 1295 den halben Theil von Göbrichen mit allen Rechten, Zugehör und eigenen Leuten von Conrad v. Enzberg mit Wiffen und Willen seiner Frau Heidewig v. Hornberg und seines Bruders Friderich und dessen Frau Petriffa v. Smalenstein, um 80 Pfd. H. Die andere Hälfte der Dörfer Göbrichen und Neidlingen erkauft das Kloster 1309 von dem Ritter Heinrich Truchseß v. Höfingen, dem Jüngern, und seiner Frau Elifabeth um 140 Pfd. H. Der Bürger Seifried Weise von Pforzheim und seine Frau verkaufen 1338 ihre Hube in der Neidlinger Mark, ihren Theil des großen Zehntens zu Göbrichen und 1 Simri Delgeld vom kleinen Zehnten daselbst an das Frauenkloster zu Pforzheim. - Im J. 1379 entscheidet ein Schiedgericht zwischen Georg v. Enzberg und demKloster Herren-Alb wegen Anseßung der Bet und Steuer zu Göbrichen, der Bestellung des Schultheißen dafelbft, einer in Neidlinger Mark liegenden Wiese. — 1379 verkaufen Georg v. Enzberg und seine Frau Pele v. Klingenberg alle ihre Rechte, Güter und Nugungen an den Dörfern und Marken Göbrichen und Nidelingen um 160 Pfd. H. an das Kloster Herren- Alb, Der Bürger Wernher Weise von Pforzheim verkauft 1383 dem Priester Rüdiger Röthe seinen Theil des Groß- und Kleinzehntens im Dorf und Markung Göbrichen um 150 fl., und gibt zum Unterpfand für 10jährigen, ungestörs ten Befit 2 Huben auf Nydelinger Mark und fein Haus und Hof am Kirchberg zu Pforzheim. Der Edelknecht Hans v. Tizingen, genannt Edelmann und seine Frau Agatha verkaufen dem Kloster Herren-Alb 1421 Haus und Hof zu Göbrichen und verschiedene Güter, Rechte, Zinse und Gülten zu Göbrichen und Nidelingen um 300 fl. Ebenso verkaufen an daffelbe Kloster Bernolt v. Dürrmenze und Elfe v. Wunnenstein alle ihre Rechte an dem Zehnten in und über die ganze Marke zu Nidelingen, und einige Zinse, Gefälle und Landachten zu Göbrichen. 1428. Markgraf Karl tauscht 1460 an Herren-Alb das Patronatrecht der Kirche zu Nußbaum und der Frühmeffe zu Göbrichen gegen die Leihung der Pfründen unserer lieben Frauen und St. Johann Baptist in der St. Michelskirche zu Pforzheim. Mit Bewilligung des Markgrafen Christoph als Lehenherrn der Kirche zu Stein wird 1507 die dahin gehörige Gemeinde Göbrichen von der dortigen Pfarrei getrennt und aus der Frühmesse mit Consens des Klosters Herren-Alb und des Pfarrers in Stein eine eigene Pfarrei errichtet. Im Jahr 1526 gelangt durch Kauf das Dorf Göbrichen an den M. Philipp v. Baden von Abt Marr und

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7 M. Ru

Convent zu Herren-Alb. Vergl. auch Sachs III, 76, 184. dolf IV (Herr von Pforzheim. Zsør. IV, 453 flg.). Er wollte sich dem geißtlichen Stande widmen und ist, als er obige Urkunde befigelte, schon Domcanonicus in Speyer, wie fein Siegel nachweist. Im Januar 1300 scheint er noch nicht Canonicus gewesen zu seyn, da er die von seiner Mutter Agnes und seinem Bruder Friderich II und ihm selbst ausgestellte Urfunde (3schr. II, 470 flg.) mit einem Reiterfiegel besiegelte. Nach Sachs II, 126 war er 1307 noch Canonicus, und 1323 schon längst verheirathet mit Luitgard, der Wittwe des Grafen Albrecht v. Löwenstein, mit welcher er in genanntem Jahre den Spital in der Vorstadt von Pforzheim ftiftete. Dambacher.

Berichtigung. In B. IV, p. 455 3. 15 ist „des M. Hermann VII" zu seßen, und in Sachs II, 126 ebenso die Ueberschrift des Paragraphen zu forrigiren.

Abdruck und Erläuterung verschiedener Urkunden.

1. Vergleich zwischen dem Edlen von Grießheim und dem Kloster zu Berau über die Vogtei gewiffer Güter dafelbft, von 1229.

In Christi nomine amen. H. diuina miseratione abbas s. Blasii uniuersis Christi fidelibus in perpetuum. Cum igitur obliuionis intuitu a progenitoribus adhibita sint remedia scripturarum, cunctis hac cedula pateat presentibus et futuris. Quod cum Ŏ. miles de Griezheim christi amore nostraque fideli interueniente peticione. uxoris sue G. in ecclesia berowe sanctimonalis prebendam obtinuisset. idem Ŏ. et filius ejus D. coram nobis multis presentibus fideliter promiserunt. quod de bonis quondam B. et C. militum de Jestetin et de Howinstein. in villa berowe sitis. nunc ex donatione eorundem. eidem ecclesie pertinentibus quorum aduocatia predictis Ŏ. et D. de Griezhein pertinere dinoscitur. usque ad finem uite sue nihil exigerent vel perciperent. nisi solo nomine et iudicio in dicta gauderent aduocatia et ad huius conditionis memoriam unum solum modium avene singulis annis de granario recipiant domiVerum quia idem ab ipsis quondam fuit promissum nec obseruatum. ad majorem huius facti cautelam in foro Tongin idem Ŏ. et D. iuramenti prestita cautione supradicta inuiolabiliter observare pro'miserunt. Tantum sub eadem addentes cautone, quod successores ipsorum hoc perpetuo ratum teneant, nulla obligatione vel alienatione suprascripta ullo modo perpediente. Ut autem de cetero omnis malig

narum.

norum cesset murmuratio hanc paginam inde fecimus conscribi et sigilli triplicis tam nostri quam domini E. comitis de VRach. atque H. nobilis de Crenkingin munimine roborari. Acta sunt hec anno abincarn. dom. Mo. CCo. XXo. IXo. epac. XXIII. concurrentibus VI. Indict. II. gubernante constantiensem cathedram C. huius nominis II. regnante gloriosissimo romanorum imperatore. F. et H. eiusdem filio. Ministrantibus ancillis X. in sepedicta ecclesia. M. et G. de Imidingin preposito et priore. Testes autem qui hec viderunt et audierunt sunt hij. C. cognomine dictus Wild. C. de Riethein. I. et H. fratres carnales de Tongin. C. de lenginanc. milites. de Tongin ciues. B. Inreine et E. filius ejus. E. de tengin. et C. scultetus. A. et C. thelonearii. H. glogili. Plebani de tongin et de zvrzach. et alii quam plures in domino feliciter. Amen.

Diese Urkunde enthält den wol seltenen Fall, daß ein Adeliger, dessen Frau sich von ihm getrennt und in einem Kloster, wo sie den Schleier genommen, verpfründet hatte, die Pfründe derselben er= hält. Man ließ ihm diese Wolthat zukommen als Gefälligkeit oder Gegengeschenk für seine Verzichtleistung auf ein Vogtrecht über gewisse Klostergüter, welches er früher mißbraucht hatte. Die Ritterfamilie von Grießheim gehörte dem Kletgau an, wo das Dorf ihres Namens ligt; sie erscheint von 1124 bis in's 16te Jahrhundert herab, war zu Thiengen und Waldshut seßhaft und besaß zerstreute Güter und Rechte in verschiedenen klet- und albgauischen Ortschaften 1

Sie scheint in mehrere Linien getheilt gewesen zu sein, daher ihre Vermögensverhältnisse wol sehr gering waren, aus welchem Umstande sich der Inhalt obiger Urkunde leicht erklärt. Daß Ehegatten ihre Ehe auflösten, um in einen Orden zu treten, war damals ein häufiger Fall, dessen Veranlassung wol eben so oft in wirthschaftlichen, als religiösen Gründen ligen mochte. Nun konnte die Frau von

1 Rüger, Schafh. Chron. 398, fagt: „Grießen oder Grießheim ist ein Flecken in der Landgrafschaft Kleckgow vnd hat einen eigenen ftattlichen rittermäßigen Adel gehabt. Daß ich aber diser Herren gedenke, verursacht mich ihr berühmter Stamm, und weil fie in der Nachbarschaft gefeffen, auch Güter umb vnsere Statt gehabt, ja fich zu vnserem Adel verheirathet haben.“ Nach Vandermeer (histor. monast. Rhenaug. I, 467) machte Bernhard von Grießheim 1124 eine bedeutende Schenkung an die Rheinauer; Wilperz aber (de Alpeg. nobilitate) bemerkt: In Kleggovia sedem olim habuerunt domini de Griesheim, unde Waldishutum commigrantes ibidem exaruerunt.

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