möchte, aufzuheben, gnädig geschehen laßen, daß die Zinß-Herren, obwolen selbige bey so beschaffner neüwen Bereinigung ihre Bodenzinßquotam auf gewüße mit unveränderlichen Marchen umbzogene und in ordenliche Bezirk gefaßte Güeter geschlagen, und also ihrer Underpfanden Sicherheit unvergleichlich gewüßer und beßer habend dan zuvor, da dieselben under und auf anderer Zinß-Herren Güeteren hin und her zerstreüwet gelegen, und wegen der Besigeren unvermeidenliche Veränderung in jederweiliger Gefahr Verlursts gewesen, und nach über diß ihre Zins meistentheils in geringe Tragereyen und schlechten kleinen Pöstlinnen in underschidenlich abgelegnen Dorfschaften und Höfen gestanden, nun aber in eins, zwey oder drey nechst- und hiemit bequemst gelegne Dorfschaften getragen, in starcke Posten zusammen gezogen, und auch der costbaren Bereinigung für das könftig überhebt sind, und also dises Wercks wohl ersprießlich sich zu erfreüwen Cjedoch sie die Zinß-Herren ihre alte urbaria zu ihrer sicherheit noch ferners, und so lang hinder ihnen behalten mögend, biß disere Bereinigung ihre gute Richtigkeit haben, und allerorten in gutem stand und Lauf sein wirt): da dann die alte urbaria und documenta fallen, und für sich selbsten ungültig und kraftloß sein und verbleiben sollen; zumahlen mein gnäd. H. und Ob. in Kraft vorangezognen Afsecuration-Patents die Zinß-Herren und auch die Landtleüth bey diser Bereinigung hochoberkeitlich manuteniren und handhaben werden. Es folgt nun die Bereinigung der Bodenzinse des Stiftes Säckingen in der Herrschaft Schenkenberg und deren neue Radicirung auf die Gemarkung des Dorfes Bözen im Argau, welches dem Stifte am nächsten lag. Säckingen hatte zu Schinznach, Villnachern, Asp, Effingen und Gallenkirch an Geldund Fruchtzinsen zu fordern 5 8 16 § 7 h. Kernen 53 Mutt, 2 Viertel, 1 Vierling, 3 Mäßli; Erbsen 1 Viertel; Bohnen 1 Viertel; Haber 15 Malter 11 Viertel; zusammen 70 Stück, 1 Viertel, 311⁄2 Vierling. Dieser Betrag wurde auf die Gemarkung von Bözen gelegt, dieselbe in 9 Zinsbezirke getheilt und in jedem das Ackerfeld in gutes, mittleres und schlechtes (böses) unterschieden. Die Juchart der erften Klasse gab drei Vierling Kernen, der zweiten einen Vierling Kernen und 3 Vierling Haber, der dritten 1 Vierling Haber, und in einem Bezirke 3 Vierl. Haber. Von obigen Gülten lagen auf dem Hofe zu Gallenkirch der Geldzins (2 %*8 ß 5 h), 10 Mutt 1⁄2 Imi Kernen, 1 Viert. Erbfen, 1 Viert. Bohnen, 4 Mlt. 8 Viert. Haber, welche darauf haften blieben, weil es ein Gutscompler war, die übrigen Gülten wurden auf Bözen in der angegebenen Weise vertheilt. Die Träger wurden durch eine Tantieme an der Fruchtgült bezalt, gewönlich einen Vierling vom Viertel. Diese Vereinödung schließt mit folgender Bestättigung: Nach dem nun wolermelte Herren Verwaltere der fürstlichen Stift Seckingen deß Abtauschs, Transports, Verender- und Verlegung ihrer Grund- und Bodenzinsen, und deß gänzen Innhalts dises urbarii auf Form und Maaß hievor erleüteret wohl content, und besagte Gmeind Bögen solcher abgefaßten Bezircken mit der Quantitet und Qualitet der darinn begriffnen Güeteren und darüber gezognen Marchzahl, und was dergleichen Essentialien und Accidentialien diser Bereinigung sind, sambt derselben eingefüehrten Formaliteten wol zufriden, und die fürstliche Stift Seckingen alß ihren assignirte, so wol alß andere ihre neüwe rechtmäßige Zinßherren umb vorbeschribne Bodenzins Summam jährlichen auf Martini in guter, währschafter, wohlbereiteter Frucht, Kauffmans Waar und Gut, wider allerhand Eintrag, Hindernuß, Mißgewächs, Landtsgeprästen, und was dergleichen einfallen möchte, nach Bodenzins-Rechten in ihrem eigenen und ohne der Zinßherren Kosten und Schaden, alß vorstaht, ehrlich und treüwlich zu bezahlen undt solche ihnen zu sicheren Handen oder nach Brugg zu lifern, auch dem gangen Begriff dises urbarii in allen Puncten und Articlen statt und gnug zethun, gehorsam und geflißen nach zu komen und nach zu leben, darwider weder heimlich noch offentlich nichts vor zu nemen gelobt und versprochen: als hab ich auf die von den Gmeinds-Genoßen und Besigeren von Person zu Person geleistete Glübt gegenwärtigen Urbar zu urkundtlicher Bekreftigung aller darinn beschribner Dingen mit meinem angebornen Infigell (jedoch meinen gnädigen Herren und Oberen loblicher Statt Bern, derselben Regalien und Landtherrligkeiten, deßgleichen einer Herrschafft Schenckenberg und ihren Gerechtigkeiten, wie auch mir und meinen Nachkommen ohne Schaden und Nachtheil) verwahrt. Beschehen auf Martini alß der erste Zinß nach disem urbario entrichtet worden, deß eintausendt sechshundert siben und achzigsten Jahrs. I. F. Frölich, Landschreiber der Herrschafft Schenckenberg. 4. Verordnung des Bischofs von Speier über den Güterverkauf an Ausmärker zu Mingolsheim, Malsch und Langenbrücken. 12. Jan. 1517. Folgende Urkunde war die Veranlassung, daß der Bischof Georg im Jahr 1528 eine allgemeine Verordnung über die Ausmärker und das Lofungsrecht für sein Land erließ, die in der Sammlung der Speier. Gefeße Bb. 1, 27 gedruckt ist. Die Urk. redet zwar nur von Mingolsheim und Malsch, aber auf dem Rande ist bemerkt: „In simili den zu Langenbrucken gegebben, duntaxat omissa clausula, fcheßung der 4 menner 2c." Der Vorzug, welchen man der Verwandtschaft des Verkäufers bei dem Kauf und der Losung einräumte, hatte die Absicht, das Grundvermögen der Familien beisammen zu halten, was bet dem Mangel an verbundenen Bauerngütern einigen Schuß gegen die Zersplitterung gewährte, und nach der Analogie der adeligen Fideicommiffe aufgefaßt wurde. Wir Georg von gottes genaden 2c. bekennen und thun kunt allermengklich, das uns unsere lieben angehörigen schultheis gericht und gemeinde unserer dorfer Mongelzheim und Malsch anpringen lassen haben, wie bisher etwe viel liggende guter, åcker, wiesen und wyngarten durch die inwonere derselben dorfe ußmerckern und in andern dorfen gesessen personen verkauft, dardurch solch guter der verkaufer gesippten frunden und andern in denselben obgemelten dorfen gesessen, entzogen worden wern, und noch teglichs derglychen beschehe zu nit kleinem abbruch ires gemeinen nug, mit undertheniger bit, solchs durch geburlichs insehen zuverkhommen: demnach und diewyl uns solch bitt zimlich und geburlichs insehens wirdig beducht, so haben wir gesezt und geordnet, segen und ordnen auch gegenwertiglich in craft diß briefs fur uns und unsere nachkhommen, und wollen: welcher hinfur einich liggend gut in Mongelzheimer oder Malscher marckten gelegen, verkaufen woll, wie er dan under den inwonern deßselben ends kein kaufer furhanden het oder wißt, so soll er das zuvor eim schultheissen und gericht des ends, da die guter gelegen sint, zuerkennen gebben und solch feyl gut ufbieten, die das furter alßbald der ganzen gemeind verfunden sollen. wie dan in den nehsten acht tagen nach solicher verkundung ein inwoner desselben ends solchen kauf annemmen und dem verkaufer solch stuck oder gut nach zimlichem wert (wie das durch vier unpartiisch menner des gerichts, die der ding ungeverlich am verstendigsten geacht wern, by iren eiden geschezt wirt,) bezalen wolt, so soll der verkaufer demselben den kauf gebben und solch stuck oder guter keinem ußmerder verkaufen, darinnen des verkaufers gesipte fründt, ob sie des kauss begerten, den vorgang haben sollen. Wu sich aber in obgemelten acht tagen niemants obgemelter massen anzeigen oder des kaufs under ziehen wurd, so soll alßdann dem verkaufer unverbotten syn, solch stuck und guter einem ußmercker im Stiefft gesessen zu kauf zu gebben, doch so soll in solchen ußmerckischen keufen den inwonern derselben ort, da die verkauften stuck und guter gelegen sint, sambt und einem yeden besunder und am forderlichsten des vers kaufers gesippten frunden, wie obstet, der widderkauf oder losung derselben verkauften stuck und guter fürbehalten syn, also, daß sie in jarsfrist allernehst nach beschluß solchs kaufs volgend, in den kauf treten und solch guter und stucke widderkaufen oder lösen mögen mit der kaufsom und in massen, wie der erst kauf mit dem ußmercker beschehen ist, welchs widderkaufs oder losung der ußmercker also gestatten und solcher gekaufter guter alßbald widderumb abtreten und die zu handen des widderkaufers volgen lassen soll, doch das ime syn ußgegeben kaufgelt und funtlich befferung, ob er einiche an die guter gelegt hett, dargegen widderumb gegeben und erstattet werd, wie sich geburt. Wu aber in obgemelter jarßfrist sich niemants solchs widderkaufs underzög, so soll solch losung oder widderkauf darafter nit mer stat han, sunder der ußmercker unverhindert by synem kauf blyben, on all geverd. Welcher heruber mit verkaufen oder kaufen widder diß unser ordenung thet, der soll in unserer amptlewte wilkurlich straf gefallen syn und ernstlich gestraft werden, beheltlich uns und unsern nachkhommen diß ordnung zu meren, zu mynern oder gar abzuthun, wie das zu yder zyt fur gut oder not angesehen wirt. Zu urkunth mit unserm anhangendem secret versigelt. Datum Udenheim (Philippsburg) am montag nach der heiligen dryer konig tag, anno domini millesimo quingentesimo decimo septimo. Aus dem Liber contract. Georgii ep. f. 81. 5. Ueber die gemessenen Dienste in den Fronhof zu Obergrombach. Diese Urkunde, welche die beiden Dörfer Grombach bei Bruchsal betrifft, ist mitgetheilt, weil die gemeffenen Dienste darin specificirt und in Geld_angeschlagen find, wodurch man diese Lasten und ihren Werth genau kennen lernt. Zugleich gibt die Urkunde einen Beleg, wie die großen Güter vom Selbstbau in Erblehen übergiengen, was eine Umwandlung der Gutsrechte in ein anderes Werthäquivalent zur Folge haben mußte. Ueber solche ge= messene Dienste in Schwaben f. Neugart cod. Alem. 1, 538. 446. 490. 421. Im Elsaß Zeuss trad. Wiz. 68. Im Saargau Ibid. 227. Im Cod. Lauresh. 3, 192 heißen fie opera dominica, wörtlich Fronwerke, Frondienste. Daffelbe bedeutet der Ausbruck: in donico (für domnico, d. t. dominico prædio over fundo) arare, der 791 zu Sehen im Thurgau vorkommt. Neugart 1, 101. Die Ackerfrohnden werden in einer Urk. v. 1525 auch genannt „fronen mit ackergang." Vergleicht man die Vorschrift des Capitulars v. 817 über die gemessenen Dienste der Colonen und Hörigen der Kirchen (bei Pertz mon. hist. 3, 216) mit dieser Urkunde, mit obigen und folgenden Stellen bei Neugart 1, 43. 54. 71. 76. 39, so läßt sich eine Beschränkung dieser Dienste nicht verkennen. Wir Georg 2. bekennen und thun kunt offenbar mit diesem briefe, als uns die underthanen und inwoner zu Obern- und Undern-Grunbach von alter her etliche arne- und pflugdienst in fronhofe 2 zu Obern-Grunbach und zu denselben gutern darin gehörig jerlichs zu thun schuldig, als die 3 auch dwyl * dieselben buwguter noch in unser vorfaren seligen handen gewest und von iren wegen gebawet worden synt, gethan haben, nemlich ein yder inwoner in obbemelten beiden Grunbachen, der ime selber ein morgen ackers uber sommer gebawt hat, der herrschaft in obgemelten fronhofe und zu den gutern darin gehörig mit dem pflug jars gedient und gefrönt funf tag, eynen in der brach, ein tag in der ruhfelg 5, ein tag in der satfelg 6, ein tag in der sat und in der heber 7, ein yeder wie obsteet, ein tag auch mit dem pflug; darzu die gemelten underthan zum schnitt schuldig geweft der herrschafft zwen und dryssig handtfröner in der rocken-eren 8, und auch sovil in der haber-ern, yglicher ein tag, in frone zu schnyden, des ine die herrschaft morgens ein suppen, zu mittag ein imbs und ein underbrot 9 geben, aber zu nachts nichts. Nach dem aber obgemelter fronhofe und die buweguter darin gehörig durch wylant unsern nehsten vorfaren bischof Philipsen seligen erblich verlauben, also das gemelt underthanen solicher fron und pflugdienst uberhaben und fryhe gelassen, doch das sie dargegen und darfur gemeltem unserm vorfaren, uns und unsern nachkommen jerlichs uf Martini zwölf pfundt pfening geben und in die kellerey zu Grunbach ußrichten sollen, damit dann derhalben kunfftiger zeit, so die gemelten buwegûter uns oder unsern nachkommen inhabern Grunbachs widderumb zu unsern handen komen oder verfallen wurden, wie das beschehe, dhein irrung, und die armen, wie von alter her khomen, gelassen und hoher nit beswert werden: so haben wir den armen beider Grunbach dise zusag und furwort gethan, thun die auch hiemit in craft diß briefs, ob es sich begebe, das die gemelten buwguter uns oder unsern nachkommen, wie obsteet, widderumb heym und verfallen wurden, das sie alsdann sölicher zwölf pfundt pfening, die sie ygt fur obangezeigten pflugdienst geben und bezalen, abe und sie dieselben nit mehr zugeben schuldig sein, sonder bei den pflug- und frondiensten, wie von alter her und dieselben hievor geschriben steen, gelassen werden sollen, alles ungeverlich. Des zu warem urkunt haben wir unser secretinsigel thun hencken an disen briefe, der geben ist zu Udenhym uff dinstag nach Francisci (7. Oktober.) im funftzehenhundersten und zweyundzweingigsten jare. Aus demselben Buche f. 178. 1 Aernte. 2 der Fronhof gehörte zu der bischöflichen Burg zu Obergrombach. 3 die die, Sf. so lang. 5 erste Umpflügung. 6 zweite Pflügung. 7 Habersaat. 8 Aernte der Winterfrüchte. Vesperbrot um 4 Uhr Nach mittags. Zeitschrift. V. 19 |