Imágenes de páginas
PDF
EPUB

vermacht habe, von welcher sie (die Pfleger) dem Johanniterhause fünf Schilling Pfenninge entrichten sollen, „als ouch sú vnd dez Lyehtes pfleger zu der Lutkichen vnd die minren brüder dez huses der Stat brief inne hant." Es sigeln 1 die Aussteller,,mit dez Spytales Insigl." Gegeben an St. Laurezen Abend.

1344, 17. Jänner. „Jacob der Horger von Vilingen“ verkauft sein Haus daselbst „ainhalp an dez Hübers huse von Sunthusen, anderhalp an Peters dez Satelers seligen kinde hus", wit dem Garten dahinter, für 120 Pfund Breisger, an den „erbern herren, hern Johann von Mesikon, kilcherren ze Kilchtorf.“ Bekräftigt durch das Stadtfigel. Gegeben Samstags nach St. Hilarius.

1344, 31. Mai. „Johann der Röseler burger ze Vilingen, mit willen vnd günste Johansen sines stief funes, des Röten seligen sune, Hainrich Albers vnd Frideriches dez Gedemlers finer vögte", verkauft an denselben Kirchherrn und dessen Bruder Walther, für 98 Pfund Brisger, sein Orthaus „bi dem Bikentor, an dez von Mesikon huse, mit dem garten da hinder gelegen an der sant Johanser kilchhof." Besigelt mit dem Stadtinsigel. Gegeben acht Tage nach St. Urban.

1345, 29. September. Brüder Hainrich Graselmann fant Johans ordens" beurkundet, daß er mit Einwilligung des Komturs Walther von Rechberg und seines Ritterhauses, denselben zu einem Seelgeräte für sich und seine Vordern vermacht habe zwei Wisen „bi der Müli, der man wilant sprach des Bikenbergers Müli vnd (die) dez armen Spitals ist, stozent an Hermannes dez Hasen wise", deren jedwede jährlich sechs Scheffel Kernen gelte, wovon der ,,Seelmeister" je 3 Scheffel Geldes nehmen soll, den brüdern über tische ze bessern ir notdurft über ir gewonlichen pfronde", damit sie mit Singen und Lesen vier Jahrzeiten für ihn, seine Aeltern und seine Schwester halten. Es figeln der Aussteller (dies Siegel ist abgeriffen), das Ritterhaus und die Stadt. „Geben an sant Michels abend."

1350, 12. Juli. „Benz der Haberman ain burger ze Vilingen“ verkauft seinen Garten daselbst, welchen Heinz von Schafhausen von ihm zu Lehen habe, für fünf Pfund Breisger an das Ritterhaus. Dagegen verleiht dieses denselben wieder an ihn ze ainem rehten lehen vnd ståten erblehen vnd Markreht nach der stat reht ze Vilingen", gegen einen Jahreszins von fünf Schillingen, wofür das Haus

1 Dieses oblonge Sigel zeigt das Bild des herabschwebenden h. Geistes und hat die Umschrift: S. HOSPITAL. PAVPER(um. in Vil)INGEN.

für ihn und die Seinigen eine Ja hrzeit begehen soll, „jergelich an dem selben tag den herren ir mal da mit ze beswand zu ir rehten pfründ." Mit dem Stadtfigel bekräftigt. Gegeben am St. Margarethentage.

1350, 22. Juli. Her Johans von Mesikon kilcherre ze Kylchtorf vnd Walther von Mesikon gebrüder, burger ze Vilingen", verkaufen der Kommende für 200 Gulden Florentiner ihr Orthaus ,,bi Bifentor an der gassen, da man ze sant Johans in gat, stoffet ainhalp an Johansen dez hübers hus vnd hindenen an der sant Johanser kilchhöffe“, mit dem Hof dahinter und aller Zugehörte. Es hängen die Sigel der beiden Aussteller 1 und der Stadt an dem Briefe, „der geben ist ze Vilingen an sant Mariamagdalenen tag.“

1351, 31. Mai. „Cünrat Ringli burger ze Vilingen“ verkauft sein Haus „vnden an in Zaiffen gaßen, ainbalp an Herman stüdelins hus“, für 44 Pfund nüwer pfenning, den man sprichet ståbler", den laweschen Kindern mit Verwilligung ihrer Vögte ,,Johann dez Röslers, Wernlins von Fermbach vnd Hainriches dez Waltsniders." Gegeben Dienstags nach 2 St. Petronella.

1353, 15. September. „Vlrich der Vetter genant berwart, burger ze Vilingen", verkauft seine Wise daselbst „ainhalp by löbelins mülli, anderhalp by der wis, die Burkart guntfrides was", für 56 Pfund Stäbler,,dem erbern man Johansen von Fermbach dem megger aim burger ze Vilingen", welcher dieselbe zu einem rechten und fteten Erblehen gegen 3 Schillinge weniger als 4 Pfunde jährlichen Zinses,,dem erbern Cünrat Crósin, Hainrich Crósin seligen svn, aim burger ze Vilingen, verleiht." Es sigelt, wie auch oben, die Stadt. Gegeben an St. Nicodemus.

[ocr errors]

1354, 3. Mai. Walther von Rehberg comentur vnd der conuent gemainlich dez hus ze Vilingen sant Johans ordens dez spitals von Jerusalem" beurkunden, daß er (der Komtur) mit 12 Pfund Stäblern seines väterlichen Erbes ein zwischen dem Johanniter Kirchhof und „der Hüselinnen hus“ gelegenes halbes Haus, dessen

1 Das Sigel des Kirchherrn ist ein kleines oblonges, mit einer schwörenden Hand als Bild, und der Umschrift: S. IOIS. D. MESIKON. RCORIS. ECSIE. I. KILCHDORF. Das kleine Rundsigel seines Bruders aber zeigt einen Spizschild mit einem rechten Schrägbalken, worauf ein laufender Hase erscheint, und hat die Umschrift: S. WALTHERI . D . MESICON.

2 Da Petronella selbst auf einen Dienstag fällt und der nächste der Pfingstdienstag ist, so wird dies nach wol verschriben sein für an.

andere Hälfte bereits ihm gehörte, erkauft und an das „Selgeråt" gegeben habe, damit man seine Jahrzeit begehe, „den brüdern ze sant Johans ir mal da mit ze besrant." Es sigeln die Aussteller 1. Ge= geben „an dez hailigen Crucez tag ze Maigen.“

[ocr errors]

1354, am gleichen Tag. Derselbe verkauft ein von der andern Hälfte obgenanten Hauses jährlich fallendes Geld von 12 Schillingen Stäbler, den erbern swester Gerdrut der colerinen vnd ami Hainrichen 2 irem fründ", unter dem Bedinge, daß dasselbe nach ihrem Tode an das Seelgeräte des Ritterhauses falle und ihre Jahrzeit damit begangen werde, bei deren Unterlassung der Nuzen an das Armenspital gedeihen solle 3. Das Siegel ist abgefallen.

3

1358, 21. Auguft. Der Komtur und Konvent des Johanniterhauses verkaufen der erbern fröwen Frenen von Hagenowe, geseßen ze Vilingen", zwei Malter jährlichen Kernengeldes ab ihrer Müle vor dem Bikentore, für 28 Pfund Stäbler, unter dem Bedinge wie oben, daß nach der Käuferin Tod dieses Geld an das Seelgeräte des Hauses falle, damit man ihre und ihrer Verwandten Jahrzeit halte, den herren vnd fröwen ze sant Johan ir mal ze beßeran zů ír gewonlichen rehten pfründ", bei deren Nichtabhaltung das Geld jedesmal dem Armenspital verfallen sein solle. Es hängt das Ordenssigel an der Urkunde, die gegeben ist Dienstags vor St. Bartholomäus.

1360, 24. Juli. „Burkart von Fermbach ain burger ze Vilingen" bekennt, daß er von den St. Johansern ein Haus „bi Hüffinger gaßen, ainhalp an dez waibels hus von mer".... zu rechtem Erblehen empfangen habe. Es figelt,,der erber frome Cinrat von Tanheim burgermaister 4 ze Vilingen." Gegeben an St. Jacobs Abend.

1 Der Komtur führt ein ganz kleines Rundsigel, dessen Spizschild zwei von einander gekehrte springende Löwen zeigt. Die Umschrift heißt: S. WALTHERI. DE. RECHPERCH.

2 Das Ami hier könnte man als Vetter erklären; da aber das folgende „Freund" schon den Blutsverwandten bezeichnet, so ist jenes vielleicht ein Uebernamen des Heinrich, welcher ihm nach dem alten Gedichte „der Pfaffe Amis“ etwa beigelegt worden.

3 Dieses ist eine gewöhnliche Bestimmung bei solchen Stiftungen, woraus man ersieht, daß die Herren Ritter nicht allezeit sehr genau in Abhaltung der bei ihnen gestifteten Jahrtage waren.

4 Während des Jahres 1359 erscheint Konrad v. T. als Bürgermeister und als Schuldheiß, so daß er damals aus diesem in jenes Amt getreten sein muß. Sein kleines Rundsigel zeigt in der obern Hälfte des Spizschildes das obere

1366, 27. Oktober. Urkunde des Bischofs von Konstanz über die an den Ritter von Marbach verkaufte Duart der von den Johannitern zu V. an dortige Pfarrei schuldigen Zehenten.

Hainricus dei gracia Episcopus constantiensis omnibus presencium inspectoribus subscriptorum noticiam et in domino karitatem. Nouerint vniuersi, quos nosse fuerit oportunum, quod nos attentis servitiis ac dampnis notabilibus, que strenuus miles dominus Diethelmus dictus de Marpach 1, olim existens in seruicio felicis recordationis quondam domini Johannis Episcopi constantiensis, predecessoris nostri, fecit et perpessus est, in recompensam dictorum seruitiorum et dampnorum, eidem domino Diethelmo de Marpach et heredibus suis de consensu capituli nostri Quartam nostram siue fructus, redditus et prouentus quarte nobis per commendatorem et fratres hospitalariorum ordinis sancti Johannis domus eorundem in Vilingen de certis possessionibus et decimis ecclesie parrochialis in Vilingen debitis, pro centum florenis auri boni et legalis ponderis obligauimus et obligamus presentium per tenorem tenendam, possidendam et fruendam cum omni suo iure, quousque nos uel successor noster, qui erit pro tempore, vel capitulum nostrum aut eorum maior pars dictam quartam ab eo uel suis heredibus pro predictis centum florenis reluerimus. Hoc tamen adiecto moderamine, quocumque anno dictam quartam reluerimus ante festum sancti Johannis Baptiste, quod tunc fructus illius anni nobis, sin autem postea, quod tunc sibi vel heredibus suis pro illo anno et non ultra cedant. In quorum omnium et singulorum testimonium Sigillum nostrum vna cum sigillo capituli nostri presentibus duximus appendenda. Datum Constancie, vi kal. Nouembris, Indictione XIII.

1368, 4. April. „Hainrich von Swenningen", ein Leibeigener des Johanniterhauses zu Villingen, vermacht dem „Selgrråt“ desselben zwei Aeker „in vilinger tal zwüschent dem Rain, dem man nemet

Theil eines ausgespannten Adlers, im untern einen Tannenzweig, und hat die Umschrift: S. CVNRADI. DE. TANHAIN. IVNIORIS.

1 Ob dieser Ritter einer Familie angehörte, welche wie die von Weigheim und Tannheim aus der Umgegend von Villingen stammte, oder dem Schlosse Marbach am Bodensee, weiß ich nicht. Kolb spricht von einem eigenen Adel des lezteren. Was nun die Dienste des Ritters Diethelm unter dem Vorweser Bischof Heinrichs (von Brandis) betrifft, so ist Johann von Windeck zu verstehen, dessen von mehreren Seiten her gefährdete Lage ihm und seinen Helfern große Opfer auflegen mußte. Namentlich stürzte ihn der markdorfische Erbschaftshandel in eine sehr erbitterte Fehde und endlich auch in den Tod durch Mörderhand. Vergl. Felix Faber 1, 54.

des Zibers acker, vnd Sinen acker ob dem dickenhart“, auf den Fall seines Todes, wo alsdann „der Selmaister" 1 sich derselben unterziehen und sie verlehnen soll, „so türoft er mag, vnd was von den selben denne gevellet, das sol den herren vnd fråwen ze sant Johans werden ze pittanz über dische vf sant Vinzenzigen tag zů ir gewonlichen pfründ", wofür man des Gebers, seiner Aeltern und Geschwister Jahrtag begehen soll. Es besigelt das Ritterhaus den Brief, „der ze Vilingen geben ist an sant Ambrosius tag.“

1370, 12. März. Johann von Tannheim verkauft an den Mezger Werner von Fermbach zu Villingen einige Wisenstüke und fünf Fleischbänke daselbst.

Allen den, die disen brief ansehent oder hörent lesen. Tün ich Johans von Tanhain ain burger ze Vilingen kunt vnd vergich offenlich. das ich recht vnd redelich han verkäffet vnd ze käffende gegeben. dem erbern man Wernhern von fermbach dem Megger burger ze Vilingen. min aigen wis gelegen bi Vilingen in wållinges gassen. stofset ainhalb an Burkart des dinkels wis. anderhalb an Bertschins von Seltenbrunnen wis. vnd min aigen wis gelegen in der Hert gassen. stoffet ainhalb an otmars des brülingers kind wis. anderhalb an der Graselmenninen wis. vnd min aigenschaft der wis gelegen bi låbelins múlí. stoffet ainhalb an der Guntfridinnen wis. anderhalb an den mülgarten. da die lehenschaft Cünrat cråsins ist vnd git von der lehenschaft allú jar of sant Martins tag vier pfünt brisger ze Vilingen geber drie schilling minder. Vnd welles jares der zins nút geriht wirt vf sant Martins tag do ist die wis zinsvellig vnd ledig dem des die aigen= schaft der wis ist. Vnd minen tail vnd minů reht diser nahgeschribener flaisch benk gelegen vnder der nideren Mezi ze Vilingen. das ist der halb tail derselben benk. vnd lit ain bank an dem ort wider des bislingers hus. von dem bank gat dem jüngsten Henni vetterlin jerglich ain pfünt brisger zins. der ander bank lit daran. von dem gat ze zins an die fergen der Tücher 2 ze Vilingen zwölff schilling brisger

1 Da in den mittelalterlichen Kirchen sehr viele Jahrzeitstiftungen bestunden, so mußte man ein besonderes Amt errichten, um deren Abhaltung richtig zu besorgen. Vergl. V, 190 dieser Zeitschr.

2 Eines der vornehmsten Gewerbe zu Villingen war die Tuch- und Zeugweberei, wie aus dem Vergleiche des Grafen Egon v. F. mit der Stadt über den Zoll auf der Ferenbacher Straße von 1310, und aus der Tucher- und Weberordnung von 1356 zu ersehen. Das meiste Tuch, welches man verfertigte, war halb leinen und halb wollen, was man „Wifling" nannte. Es wurde

« AnteriorContinuar »