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Urkundenarchiv des Klosters Herren-Alb.

14. Jahrhundert. Fortseßung.

1369. 31. ft. Albrecht von Altingen, genannt Säldener, und seine Frau Jrmel Rumplöchin vermachen dem Kloster Herren-Alb ihre Güter zu Auerbach.

Ich Albreht von Altingen 1, genant der Såldener, mit mir Irmel di Romplöchin von Vrbach 2, min elichů wirtin, vergehen vnd bekennen vns offenlich mit disem gegenwertigen brieff für vns und alle vnser erben vnd nachkomen, daz wir mit wolbedahtem mût vnd mit gesamenter hant willecich vnd vnwiderkomenlich den erbern gaischlichen, vnsern gnädigen herren, dem abbt vnd dem couent des closters ze Herren Albe und iren nachkomen geben, geseczt vnd gemacht han nach vnser beder tode allú vnserú ligenden güt vnuerschaidenlich, wo dù gelegen sint, oder wie die gnant fint oder haiffent, besücht vnd unbesücht, die min, der vorgenant Irmeln gewesen sint vnd bis her off disen hütigen tag braht han, mit sölicher beschaidenheit, wenne wir bedü gestorben sin vnd vnser nit ist, daz denne dù vorgeschriben vnserů güt allü den selben herren von Albe und niemanne anders füllent vallen vnd werden ån irrunge vnd hindernisse aller vnserer erben vnd och allermånglichs än alle geuerde vnd än alle widerrede. Och globen wir bedů bi güten truwen, daz wir der vorgeschriben gût dehaines füllen noch wellen verseczen, verköffen, abkumen, noch gein niemanne verkümern in dehain wise vngeuerlich. Dåten wir aber es her über, daz fol doch weder crafft noch maht han. Wir globen och, dù vorgenanten gût in gütem, redelichem bv ze haltenne ån geuerde. Vnd dis vorgeschriben gabe vnd glübde han wir getän vor Hainczen dem schultheißen ze Vrbach vnd vor dem alten schultheißen da selbs, vor dem Könge, vor Hermanne dem Maigen, rihtern, vnd andern, die ze Vrbach gesessen sint. Vnd och zů merer gezügnüßt aller dirre vorgeschriben dinge, so han wir dü vorgenanten zwai gemächit bedů flisclich gebetden dise erbern edeln kneht, junkherre Ernsten von Giltlingen 3, iecze vogt zu der Nuwenburg, Hansen von Rüdenberg 4, vnd Cunrad von Begkingen 5, daz ir ieglicher sin aigen insigel hat gehenkt an disen brieff. Vnd och wir, die vorgenanten edeln kneht alle dri vergehen an disem brieff, daz wir durch flißiger betde willen Albrehtes vnd Irmeln der vorgenanten vnser ieglicher sin aigen insigel zů ainer gezügniße aller dirre vorgeschriben dinge han gehenkt an disen brieff, der geben wart an aller hailigen abent des iars, do man zalt von Cristes gebürt drüzehenhundert iar vnd nüne vnd sehczig jår.

Mit 3 runden Siegeln in bräunlichem Wachs, erstes dunkler, die beiden andern heller: a) dreieckiger Schild mit 3 kleinen Adlern, (2.1) Umschrift ganz undeutlich; b) breieckiger Schild mit einem aufrechten Löwen auf der rechten und einem Flügel auf der linken Seite, Umschr.: † S'. IOHANNIS.DE. BERHVSEN. c) im dreieckigen Schilde 3 Ringe (2.1) Umschrift: † S. 10HANNIS. DE. BEKINGEN.

Das Folgende steht auf einem schmalen Stück Pergament, welches unten auf den umgeschlagenen Rand der Urkunde genäht ist:

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Hec sunt bona Alberti dicti Seldener et Irmele vxoris sue, que cedent monasterio de Alba poft mortem eorundem et descripta anno 1x@ IX. Primo vnum aream sitam iuxta aream H. sculteti et hůbam pertinentem ad eandem et vocatur Heintz Mey'en gut. Item terciam partem bonorum quondam dicte Rúmplóchin, que funt fituata iuxta bona dicti Kúnig. Item 1/2 iuger vinearum an der munchhelden iuxta vineam Cůnczelini de Dy'ethenhusen 6. Item vnum granarium vulgo Kaften, sitam (um) in ecclesia Nettingen 7 iuxta stegam ad finiftram, et fuit Heinrici Meyen. Et fi que alia reperiuntur quesita uel in

quisita.

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1 Altingen an der Ammer, im D.A. Herrenberg. Es hatte auch seinen eigenen Adel seit Anfang des 12. Jahrh. 2 Auerbach im Amt Durlach. 3 Die v. Giltlingen hatten ihr Stammhaus zu Giltlingen im O.A. Nagold. Sie waren Vasallen der Grafen v. Hohenberg, und als diese um die Mitte des 14. Jahrh. ihre Herrschaft Wildberg an den Pfalzgrafen Ruprecht verkauften (Stalin, W. G. III, 668), wurden sie wegen Giltlingen und Berneck churpfälzische Lehensleute, und später wirtenbergische, als 1440 Wildberg wieder an Wirtenberg verkauft wurde. (Stälin, W. Gesch. III, 456). Giltlingen, Burg und Dorf, verkaufte Kaspar v. G. im J. 1445 an Wirtenberg. Die Familie erwarb sich aber wieder viele andere Güter, und trug verschiedene Güter, Burgen und Dörfer von Wirtenberg und Hohenzollern zu Lehen. Als die v. Hailfingen 1527 ausstarben, ererbten die v. Giltlingen deren eigenthümlichen Güter, unter diesen auch Poltringen und Pfäf= fingen, lezteres verkauften sie später an Wirtenberg; Poltringen aber mit Oberndorf an die Grafen v. Eberstein, von welchen es durch Ver= gleich an die v. Wolkenstein kam. Sattler, H. Bsch. d. H. Wirtenb. II, 47, 48. Obiger Ernst v. Giltlingen war wirtenb. Vogt zu Neuenbürg, Heinrich v. G. wirtenb. Vogt zu Herrenberg (v. Stillfried und Märker Mon. Zoller. I. 380), ein anderer Ernst v. G. Vogt zu Grombach. Dieser stellt 1335 seinem gnädigen Herren Markgr. Hermann v. Baden über die ihm von demselben verpfändeten Güter zu Größingen einen WiederlosungsBrief aus, einen gleichen 1336 der Edelknecht Joh. v. G. Ebenso stellt der Edelknecht Gumpolt v. G. dem Markgr. Bernhart und seinem Sohne Jakob einen Wiederlosungsbrief 1429 aus über das ihm verpfändete Schloß Remchingen mit Dörfern und Herrlichkeiten. 1454 verkauft Gumpolts Sohn, Gumpolt v. G. dem Mrkg. Bernhart II. die Dörfer Wilferdingen und Darmspach. Sachs, b. Gesch. II. 116, 283. 512. Dieses Geschlecht

blüht noch. Vgl. Cast, w. Adelsb. 217. 4 Nach seinem Siegel heißt er Johann v. Bernhausen und führt das Bernhausische Wappenbild. Er gehört der Familie v. Bernhausen an und nennt sich nach seiner Burg Nüdenberg bei Altensteig im D.A. Nagold, wie sich andere Zweige derselben Familie nach ihrem Wohnsize Bonlanden, Echterdingen, Plattenhart nannten. 5 3tschr. II, 463, 4. Klunzinger, Zaberg. IV, 116, 132. u. Dietenhausen und Nöttingen im A. Pforzheim.

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11. u. 29. Nov.

1370. Vidimus des Pfaffen Eberhart von Damme, des alten Frühmessers zu Grüningen, über die Urkunde des Bürgers und Richters daselbst, Heinrich Pforzheim, womit er erklärt, daß er seine Schwester Gerhus in dem Frauenkloster zu Pforzheim nicht irren wolle an dem Zehnten zu Vaihingen, wovon sie den dritten Theil zu beziehen habe, und Kunz Gossolt von Vaihingen die zwei andern, und auch nicht an zweien Weingärten zu Horrheim, welche sammt jenem Zehnten sein Vetter, Pfaff Alber, seiner Schwester für ihre Lebenszeit zu nießen gegeben hatte, und daß nach ihrem Tode seine Muhme Alhus von Damm, auch Conventsschwester desselben Klosters, gleiche Nußnießung haben, nach beider Ableben aber Zehnten und Weingärten an das Frauenkloster selbst fallen und dieses des Pfaffen Albers Jahrzeit zu begehen haben soll.

Datum per copiam. Ich Heing Pforzheim, burger vnd rihter zů Grüningen 1, tün kunt allen den, die disen brief vmmer an gesenhent oder hörent lesen, vnd vergich offenlich für mich vnd für alle min erben vnd nachkomen, daz ich min lieben swester, Gerhusen, die da ze Pforgheim in dem frowen closter ain gewiltin 2 frow ist, nvmmer söllen geirren noch bekümmern an dem zenhenden ze Vaihingen, des da Cung Goffolt von Vaihingen diu zwai tail hat vnd diu selb min swester daz dritttail, vnd ouch an den wingarten ze Hørheim 3, die man nemmet den Salzman vnd daz Rise. Die vorgenanten wingarten vnd den vorgenanten zenhenden gab min lieber Vetter, pfaff Alber selig, der vorgenant miner swester. Den vorgenanten zenhenden vnd die vorgenanten wingarten sol haben Alhus von Damm 4, min mume, ouch ain gewiltiu frow in dem vorgenanten closter, nach der vorgenanten miner swester tode, ob diu selb min můme Alhus die vorgenant min swester überlebt, vnd nach der selben beder tode, so sol der vorge nant zenhenden vnd die vorgenanten wingarten vallen an daz vorgenant frowen closter ze Pforzheim vnd den (die) covent frowen des selben closters, daz dù covent frowen vmmer eweclich began söllen des vorgenanten mins vettern seligen jarzit, pfaff Albers seligen, mit vigilien vnd messen, als ir sit vnd gewonheit ist, jarzit zebegende. Vnd gelob ich der vorgenant Heing Pforzheim vff minen ayde, die vorgenant min swester, vnd die vorgenant Alhusen, vnd den vorgenanten covent,

vnd alle ir nachkomen nommer ze irren, ze hindern, noch ze bekümmern. an dem vorgenanten zenhenden, noch an den vorgenanten wingarten, vnd gib diu gut vff für mich vnd für alle min erben, wie daz billichen craft vnd maht hat vnd haben sol än alle geuerde. Vnd diser ding aller ze urkünde vnd gezugniß so han ich gebetden die erbern, wisen, den schulthaissen vnd die rihter gemainlichen der stat Grüningen, daz sie ir stett insigel habent gehenkt an disen brief, mich vnd min erben ze übersagende 5 aller vorgeschriben ding. Vnd wir die vorgenanten, der schultheiß vnd die rihter zu Grüningen vergenhen offenlich, daz vor vns gewesen ist der vorgenannt Heing Pforzheim, vnser mit burger, vnd gelopt vor vns, alle vorgeschriben ding war vnd stêt ze haltende ze glicher wise, as von im da vor geschriben stat, vnd da von durch finer ernstlichen betde wegen haben wir der stett insigel zu Grüningen gehenkt an disen brief ze vrkünde vnd gezügniß aller vorgeschriben ding, der geben wart an sant Martins tag des hailigen bischofs, do man zalt vor Cristi gebürt driuzehen hundert jar vnd sibengig jar. Ich pfaff Eberhart von Damme, der alt frümesser zü Grüningen, bekenne mich offenlich an disem brief vnd tůn kunt allen den, die in an senhent oder hörent lesen, daz ich ain selrihter gewesen bin des vorgenanten pfaff Albers seligen vnd han die vorgenant sache des vorgeschriben briefs also vsgeriht, as der vorgeschriben brief seit, vnder der ftett insigel zu Grüningen, vnd han ouch den selben brief gesenhen in aller wise, as da vorgeschriben stat. Vnd des ze ürkünde vnd gezügniß so han ich min aigen insigel gehenkt an disen brief, der geben wart an sant Andris abent, do man zalt von Cristi gebürt driuzehen hundert jar vnd sybengig jar. *

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Mit einem parabolischen Siegel in grauem Wachs. Das Gepräge ist sehr undeutlich und vom Rande ein Stückchen abgebrochen. Das Siegelbild ist eine Schale mit dem Haupte des Johannes, von der Umschrift noch übrig: († SIGILLV)M. SACER (abbr.) DOTIS. SENIORIS (abbr.) 1. GRVN(INGEN.)

* Vgl. auch die Urkunden vom 30. Juni und 26. Oft. 1265, (I, S. 356 und 358, und vom März 1309 (V. S. 358).

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1 Markgröningen im O.A. Ludwigsburg.2 S. oben S. 208, Anm. 3 Horrheim im O.A. Vaihingen. - Thann 5 zu Urt. v. 1. Mai 1356. 5 überführen, flagbar machen.

im O.A. Ludwigsburg.

vollstrecker.

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1371. 17. Oft.

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6 Testaments

Schwester Heilentrud, Eberhart Stey= mars Tochter, Bürgerin zu Pforzheim, verkauft an das Kloster der mindern Brüder daselbst den Hof der alten Boßerin zu Gölshausen.

Künt si allen den, die disen offen brief vmmer ansehen, lesent oder

hören lesen, vnd sollen wißen, daz ich swester 1 Heylndrüt, Eberhardes Steymars seligen dochter, ein burgerin ze Phorghein, mit wolbedachtem mût vnd gåter vorbetrachtunge, vnd mit rate miner fründe hän verkouffet vnd ze kouffen gegeben reht und redelich, vnwiederkomenlichen, eins rehten, steten kouffes, alz der von reht oder von gewonheit billich crafft vnd maht hat vnd ouch haben sol ewecliche, den ersamen geistlichen herren, dem gardian vnd dem convente gemeinliche zu den minren brüdern dez clousters, ze Phorzhein gelegen, vnd allen iren nachkomen in dem selben clouster, vnd disen nachgescriben personen, mit namen Heinrichen Goldelin, Günthern von Veihingen, Goßlin Schultheiß gnant, Günthern Fladen, vnd Wernhern Goldelin, burgere ze Pforzhein vnd trůwenhander 2 vnd pflegere dez vorgenanten clousters, min hofe ze Gelghusen gelegen, der ettewenne der alten Bogerin was, mit aller finer zügehorde, sie sin gesüchet oder vngesüchet, in aller wise, nüßen vnd rechten, alz ich ine inne han gehapt vnd herbracht han, ane alle geuerde, vnd den iego Guntram Ziegeler vnd Herbort, cleyne Herbordes sün, inne haben, vnd han ine für mich vnd mine erben den vorgenanten hofe ze rechtem eygen gegeben vmb sehzig phunde gåter vnd gebir heller, die ich von yne entphangen han vnd sie in andern min nuge bewant han gar vnd gengliche. Dorumbe so sollent nån fürbaß immer me der obgenant Guntram Ziegeler vnd Herbot, cleyn Herbordes sün, oder ir erben, die den vorgeschriben hofe inne haben, alle jare jerlichen davon richten vnd geben siben malter rocken, sehß malter dinckels, vnd sehs malter habern gûtes forn geltes der drier früchte, Phorzheimer meßes, domit ein jeglich kouffman den andern wol gewern mag vngeuerliche, den obgenanten herren, dem Gardian vnd dem conuente gemeinliche dez clousters zu den minrern brüdern ze Pforzhein vnd iren nachkommen vnd iren obgenanten truwenhendern vnd phlegern dez vorgenanten closters vnd entwurtenn zwo miln weges von Brethein, wohin vnd an weliche statd vnd in welhes hus sie wollen, vff sante Michahels tage oder zem lengsten in den aht dagen davor oder in aht dagen den nechsten darnach, one ge= uerde, ane allen fürzog vnd an2 allen iren schaden, alz der alte brief sagit vnd bewiset, den sie ich vber den vorgenanten hof inne hant. Wan ich nön dissen vorgeschriben kouffe gerne vnd willeklich getan han, so han ich für mich vnd all min erben sie dez vorgeschriben houes vnd güte in nügegewer.3 geseget, vnd hån sie ine öch in der küntschafft an frier straße vnbezwungenlichen mit hante vnd mit zwyge 4 ergeben vnd vffgegeben, alz reht ist, vnd nach dez landes reht vnd gewonheit eigentliche ze haben vnd nießen, vnd gip sie ine och vff mit disem

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