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do ståt vff dem kilchhoff hierzů zü günnen, vnd über alles so sy suft verbunden von jres ordens wegen ordnung der filchen vnd erköffte fårzit vns ain loblich ampt ze singen vnd ain vigily zehalten zü den vier fronuasten jr jeglich insunders jm jar vff ain tag als wir jn jeglicher fronuaften die vigily an dem abend zehaben vnd morndes an dem tag das loblich ampt zesingen beschaiden vnd verbunden ze vollbringen. Wir haben ouch me an die vorgenanten gaiftlichen brüder gesücht vnd begert, diß obgeschriben vnser fürnemen mit gunst vnd willen ir obern vns ze versprechen och es müglich wår, vns mit jnen nit allain in die brüderschafft irs closters in der Statt vilingen me öch in die brüderschafft des gangen ordens so wyt die welt ist, zü verpflichten, des vnd aller vorgeschribenen sachen sich die ersamen gaiftlichen brüder williclich funden lässen vnd ergeben hand, als ouch vormåls sy alles Sölichen sich durch sich selb erbotten hand vnd fürbas erbietent, wie vnd welicher mäß gaistlichs gût von vns volbrächt solt werden wenn sy gern tün. Harumb vnd vff diß alles so bekennen vnd veriehen wir Brüder hainrich farrer von vilingen by disen ziten lesmaister der Statt Sträßburg, Brüder Jos Schnell von lindow der zitt Gardyen des vorgenanten clofters ze den barfüßen ze vilingen vnd der Conuent gemainlich desselben closters, das die vorgenempten Schüßen der Statt ze vilingen diß alles wie obgeschriben ståt an vns brächt haben vnd wan vns nu Sólich redlich vnd loblich fürnemen bedunct gott dem almächtigen, öch der hochgelöupten måtter aller gnäden vnd erbarmhergikait mariam loblich vnd den lieben vfferwelten Sinen andächtigen bichtiger sant franciscen, Duch sinen martrer Sant Sebastian, Sinen lieben junckfrowen Sant Barberen, Sant marien magdalenen vnd allen sinen Hailgen erlich vnd fürderlich, vns armen fündern abnemung vnser sünd vnd den armen globigen selen tröstlich sin. So haben wir ainhellenclich mit senfftem güten willen vnd besunder mit verhengnüsse gunft gütem wissen vnd gehelle der Erwirdigen hochgelerten docter vnd maister der hailgen geschrifft mit namen Brüder Johanns Gnypen der zitt vnsers ordens in obern tütschen landen prouincial, vnd Brüder Thomas Waldner von vberlingen vff die zitte des genanten vnsers ordens Custor an dem Bodensee, baid vnser gaistlich våtter die gett lang in frem leben behalt mit den vorgenanten Schügen vnd allen jren brüdern vnd swestran so sich jeg in diß jr brüderschafft verschriben haben vnd hinfür darjne verschriben vnd beuelhen werden, für vns vnd alle vnser nächkomen vff vnd für genemen vnd mit gnåd vnd hilff des ewigen goz alles das zeschaffen zetünd vnd ze werben vnd ze volbringen mit singen vnd lesen zü den vier fronuasten der messen vnd

vigilyen als obgelütert ståt. Vnd ob sy hinfür iht mer gozdienst ír yeglichs brüder vnd swestran selen ve ze ziten zehelff vnd zetrost ze volbringen fürnåmen vnd ordnatint, So verr vns das vermüglich ist, vnd jnen darine hinfür nicht reden noch tragen noch das schaffen ge= tän werden in fainem weg. Sunder so söllen vnd wollen wir sy herzů fürdern mit allen vnsern goggezierden vnd diensten wenn sy des an vns begêren, vnd jnen allweg darzü gehorsam hilfflich vnd råtenlich fin ön allgeuård. Vnd vff diß alles so bekennen vnd verjehen wir obgenanten Brüder Johans gnypp vnd Thoman wäldener, das die obgenanten vnser brüder des gestimpten Closters ze den Barfüssen in der Statt vilingen diß alles wie vor beschaiden ist für sy' vnd all jr nächkomen brüder desselben closters mit vnserm gehelle och verhengnûffe gunft vnd gütem willen vnd wissen vff vnd fürgenomen vnd getån hand, vergünsten vnd verwilligen fn öch diß alles wie ob vnd näch mit fren Insigeln heran zehencken geschriben stått für vns vnd alle vnfer nächkomen prouincial vnd custor des vilgenanten sant franciscen ordens in ober Tütschen landen vnd an dem Bodensee. Vnd des alles ze offem wärem vnd ståtem vrkund so haben wir obgenanten Brüder Johanns gnypp min des prouincials Insigel, ich Brüder Thoman wåldner min der custorye Insigel, Ŏch ich Brüder hainrich karrer min aigen Insigel, ich Brüder jos schnell min des gardianag Insigel vnd wir der Conuent gemainlich vnsers conueng Infigel für vns vnd alle vnser nächkomen offenlich gehenckt an disen brieff, Der geben ist des Įårs als man zalt Nach der gepurt cristi vnsers lieben herren Tusent vierhundert fünffzig vnd nun jär an dem nächsten dönstag näch mitteruasten der do was der achtent tag des manots mergen.

1464, 15. Oktober. Urkurde über eine von Herzog Sigmund von Oesterreich dem Spital zu Villingen vermachten Zehentantheil und damit gestiftete Seelmeffe. Orig. daselbst.

Wir der Schulthais der Burgermaister vnd der Räte der Statt Vilingen bekennen mit disem briefe, Als der durchlüchtige hochgeporne fürste herzog Sigmund 1 herzog zu Osterrich vnser gnediger fürste vnd herre, die süben malter vnd ain schöffel kernen vnd vier malter habere, die wilent Cunrat låchler selige von sinen gnaden vnd dem hus Osterrich vsser dem tail des kornzehenden by vns ze lehen gehept håt, dem armen Spital by vns von finen gnaden geaignet håt, lutung

1 Erzherzog Albrecht IV hatte ihm, seinem Mündlinge, im Jahre 1458 die Vorlande abgetreten, worauf Bilgerin von Heudorf als Landvogt zu Villingen die Huldigung für ihn eingenommen,

finer fürstlichen gnaden briefe dem genanten Spital darumb gegeben, Das der genant Spital dem genanten vnserm gnedigen fürsten vnd herren, ouch siner fürstlichen gnaden vordern loblicher gedechtnus vnd allen jr nachkomen, alle quatember mit ainer selmes haben vnd alle Suntag für jr gnåde als vnserm natürlichen fürsten vnd gnedigen herren loblich zethün gepurt zu ewiger gedechtnus an obgang haben vnd begangen werden sol alles getrüwelich vnd on geuerde. Mit vrkunt dis briefs geben vnd mit vnserm anhangendem secret dem minderen jnsigel 1 uersigelt off sant Gallen aubent nach Cristus gepurt vierzehenhundert vnd jne dem vier vnd sechsigisten jare.

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1465, 18. März. Urkunde über die Errichtung, Bewidmung und Besezung der Kapelle am Anger zu Villingen. Original ebendaselbst.

Conradus de Tuningen Rector parrochialis ecclesie oppidi Vilingen, Scultetus, Magistratus ac consules oppidi prenotati seu Rudolfus Hechpd, Georius Hust sellator et Johannes Måsch, procuratores Capelle noue create et constructe situatuate in campo vulgariter an dem Anger extra muros oppidi predicti, berichten dem Bischofe Burghart zu Constanz, daß primus lapis chori diser Kapelle am 28ten April 1430 durch den villingischen Pfarr-Rector Erhard Tüffer gelegt und dieselbe mit ihren drei Altären am 7ten März 1453 durch Bruder Johann von Platen, episcopum Bellinensem, domini Heinrici episcopi constant. vicarium in pontificalibus, in der Ehre der heil. Jungfrau, des heil. Sebastian u. s. w. eingeweiht worden sei 2; daß sie, opere sumtuoso constructa, unum perpetuum beneficium in summo altari sine prejudicio ecclesie parrochialis predicte matricis capelle filialis dotatum besize und ihr jus patronatus seu collatio eiusdem prebende ihnen (den Ausstellern) und ihren Nachwesern zustehe; daß der an sie ernannte Kaplan in oppido Vilingen et nullibi alio loco personaliter zu wohnen habe und die Präbende folgendes Widum und Einkommen besize: 3 Schillinge ewigen zinses de orto prope capellam sito; 8 Malt. Spelz ex dono Brigide Thouberin, relicte quondam Burcardi Franken carnificis; 10 Schill. Häll. de domo Ellin Wurtzer, relicte quondam Georii Bübenlers barbitonsoris, sita in cimiterio; eine Wise bei St. German außerhalb der Stadt ex dono Brigide Mutzen, relicte quondam

1 Das kleinere (etwa zwei Daumenbreite im Durchschnitt messende) Sigel, welches ganz die Zeichnung des alten großen und die Umschrift hat: S. SECRETVM. CIVIVM. IN. VILINGEN.

2 Vergl. oben S. 384.

Alberti Wibers; 16 Schill. Häll. de orto quondam Clein Conratz ex dono quondam Johannis Wolff de Munchwiler; 1 Guld. rhein. und 18Häll. ex dono Heinrici Schwartzen de domo, horreo et area Rudolfi Mülhusers prope superiorem portam; 6 Schill. Häll. de domo quondam Hermanni Taygingers sartoris, sita in Hafnergassen; 4 Pfd. Häll. de domo Johannis Inflin calceatoris, sita in der Kessgassen; 2 Jauch. Akers „im Villinger Thal" ex dono Johannis Molitoris capellani in vilingen; 2 Jauch. Afers ex dono Berchtoldi Sculteti armigeri; 2 Jauch. Akers „am Goldenbühel" ex dono Laurentii Arnoldi 1 armigeri; 1 Jauch. Akers „in der Salzgrube“ ex dono Johannis Werlini pistoris; 1 Jauch. Akers in Kappel ex dono quondam Berchtoldi de Schweningen; 1 Jauch. Akers im Villinger Bann ex dono Johannis Hemmerlins; 1 Wise am obern Thor ex dono pie memorie Hainrici Almshouers et Brigide Burstin conjugati etc. Die Aussteller bitten schließlich den Bischof, obige erectionem, dotationem et donationes, ac etiam Burcardum Mutzhusen clericum seu scolarem ad eandem prebendam tam legitimum capellanum ad ordines presbyteriatus aut ipsum altare ac prebendam, auctoritate ordinaria zu bestätigen. Datum 2 et actum jn opido vilingen, anno jncarn. M. CCCC. LXV. decima octava die mensis Martii, indict. XIII.

1474, 21. Dezember. Der Magistrat zu Villingen beurkundet, daß ihm von Luzern aus eine Abschrift des Kaufbriefs über die Stadt von 1326 (aus dem ehemaligen Archive zu Baden im Aargau) zugekommen sei. Orig. daselbst.

Wir der Schulthaiß der Burgermaister vnd der Rät der statt Vilingen bekennen vnd tůnt kunt mit disem briefe, als wylent dem durchluchtigen hochgepornen fürsten vnd herren hern fridrichen Hertzogen zu Desterrich zc. loblicher gedechtnus vnserm gnedigen fürsten vnd herren finer fürstlichen gnaden lant das Ergów vor vergangen jaren abgetrungen vnd zü Baden jn Ergów vff dem Sloß allerley sinre fürstlichen gnaden briefe 3 vnd insunders der kouffbriefe als vilingen die

1 Ein Berchtold Schuldheiß wechselte mit J. Boller seit 1442 im Bürgermeisteramte zu Villingen bis 1454, wo ihm Lorenz Arnold folgte; sodann 1466 wurde er wieder Bürgermeister und wechselte im Amte mit K. Stähelin und H. Egisheimer, bis 1470.

2 Von den ehemaligen vier Sigeln der Urkunde hängen nur noch zwei daran, wovon eines, mit unleserlicher Umschrift, eine Engelsfigur als Schildhalter zeigt, das andere aber das Bild der heil. Jungfrau und darunter dasjenige der Kapelle; von der Umschrift ist noch erkennbar: S. NOVE (capelle).

3 In Folge der Reichsacht Herzog Friderichs von Desterreich belagerten

statt an vnsere gnedige herrschafft vnd das lobliche hus Desterrich kommen, funden vorden ist vnd das derselbe briefe mit andrm briefen gein lugern kommen, in dem der Erwirdig gaiftliche herre der Apt zu Mure selige sinem swager Hansen von Tierberg seligen gesagt, das der egenante kouffbriefe wie vilingen erkoufft vnd an vnser gnedige herrschafft zů Desterrich kommen ist, zû lucern in dem wasserturn ligen soll, vnsere vordern das vernommen den genanten apt seligen gepetten ob vns der genant fouffbriefe werden möchte, dem apte derselbe verfigelt kouffbriefe nik werden konde vnd ime desselben verfigelten hoptbriefs von denen von lucern ain abgeschrifft geben sie, die er vns vnsern vordern zügeschicket die wir noch haben. Ze vrkunt geben vnd mit vnser statt secret den mindern anhangangenden Insigel verfigelt vff sant Thomas tag apostoli nach Cristus gepurt vierzohen hundert sübengig vnd vier jar. Bader.

Wonnetbaler Urkunden
des 13. Jahrh.

Auf der Südseite der Stadt Kenzingen im Breisgau stehen die Reste dieses kleinen Klosters, welche jegt der Stadt gehören, nachdem früher keine Verwendung derselben gelingen wollte. Mir ist davon keine gedruckte Urkunde bekannt, die beste Notiz über dessen ältere Geschichte gab Kolb im badischen Ortslerikon und Nachrichten über seine späteren Drangsale stehen bei Marian; jener benügte wahrscheinlich das alte Repertorium des Klosters, dieser einen Bericht, der ihm zugesandt wurde 1. Im Jahr 1658 schickte der Abt des nahen Klosters Thennebach, unter dessen Leitung Wonnethal stand, einen seiner Mönche Konrat Burger als Beichtvater dahin, um zugleich die Dekonomie und Verwaltung zu besorgen, der auch mit kleiner Unterbrechung bis 1670 dort blieb, das Urkundenarchiv sorgfältig ordnete und obiges Repertorium machte, auch seine Geschäfte in ein Tagbuch einschrieb, woraus

die Eidgenossen 1415 Baden im Aargau, gewannen die Stadt und die Veste (den „Stein“) und „schickt' man die Brief, Urbar, Register vnd Roedel, so vmb der herrschafft Desterrich Land vnd Lüt, Gerichte, Rechtungen vnd Herrlichkeiten wisend, dero ein' grosse Zal da lagend, all gen Luzern". Schweizer Chron. von Tschudi II, 26.

1 Vergl. oben S. 384. Der Abt war Georg Rußinger, ein treuer Anhänger Herzog Friderichs. 31

Zeitschrift. VIII.

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