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1345. 21. Nov.

Papst Clemens VI inkorporirt dem Kloster Lichtenthal, um der Abtissin und 80 daselbst lebenden Nonnen, von welchen viele aus gräflichen und anderen hochadeligen Familien abstammten, eine bessere Eristenz zu verschaffen und ihrer dringenden Noth abzuhelfen, die Pfarrkirche in Malsch, wo dem Kloster das Patronatrecht zustand, mit allem Einkommen und allen Rechten, vorbehaltlich der Congrua für den Pfarrverweser.

Clemens 1 episcopus, seruus seruorum dei, ad perpetuam rei memoriam. Licet ex iniuncte nobis feruitutis officio ecclesiarum et monafteriorum omnium cura nobis immineat generalis, circa ea tamen, que necessitatibus et indigentia opprimuntur, diligentius uigilare nos conuenit, ut illa presertim religiosa per apoftolice fedis gratiam recipiant in fuis necessitatibus releuamen. Sane pro parte dilectarum in Chrifto filiarum .. abbatisse et conuentus monafterii Lucidevallis, Cifterciensis ordinis, Spirensis diocesis, exhibita nobis petitio continebat, quod in monafterio ipso una cum abbatissa octuaginta moniales degunt 2, quarum multe de comitibus et quedam de nobilibus aliis traxerunt orriginem, et per hospitalitates cotidianas et ineuitabiles eedem abbatissa et moniales multipliciter aggrauantur et multis aliis uariis et diuersis necessitatibus conftringuntur, quare pro parte ipsarum abbatisse et conuentus ac personarum dicti monafterii fuit nobis humiliter fupplicatum, ut ad fupportandum onera necessitatum predictarum parrochialem ecclesiam in Mals 3, dicte diocesis, de patronatu ipsarum abbatisse et conuentus exiftentem 4, eis ac ipsi monafterio imperpetuum unire, annectare, et incorporare, ac in usus proprios eis et monafterio predicto concedere dignaremur. Nos igitur, uolentes eisdem abbatisse et conuentui et dicti monafterii necessitatibus, quantum cum deo possumus falubriter prouidere, huiusmodi fupplicationibus inclinati, predictam ecclesiam cum omnibus iuribus et pertinentiis fuis ipsis abbatisse et conuentui, et per eas eidem monafterio auctoritate apoftolica imperpetuum exnunc unimus, annectimus, applicamus, et incorporamus, eamque in usus abbatisse et conuentui concedimus prelibatis ita, quod rectore ipsius ecclesie, qui nunc eft, cedente uel decedente, aut ipsam quomodolibet dimittente, liceat prefatis abbatisse et conuentui auctoritate predicta possessionem corporalem prefate parrochialis ecclesie per se, uel alium, feu alios apprehendere et habere ac in usus huiusmodi licite retinere ualeant, diocesani loci et cuiuscunque alterius licentia minime requisita, reseruata tamen primitus de ipsius ecclesie prouentibus pro perpetuo vicario ad presentationem earundem abbatisse et conuentus in eadem ecclesia inftituendo et inibi etiam domino perpetuo feruituro congrua portione, ex qua idem vicarius commode fuftentari et episco

palia iura foluere aliaque sibi onera incumbentia ualeat supportare, non obftantibus fi aliqui fuper prouisionibus fibi faciendis de huiusmodi ecclesiis uel aliis beneficiis ecclesiafticis in illis partibus generales uel fpeciales apoftolice fedis uel legatorum eius litteras impetrarint, etiam fi per eas ad inhibitionem, reseruationem et decretum, uel alias quomodolibet fit processum, quas litteras et processus habitos per easdem, et quecunque inde fecuta, ad prefatam parrochialem ecclesiam uolumus non extendi, fed nullum per hoc eis quo ad assecutionem ecclesiarum et beneficiorum aliorum preiudicium generari, seu quibuslibet priuilegiis, indulgentiis et litteris apoftolicis generalibus uel fpecialibus quorumcunque tenorum exiftant, per que presentibus non expressa uel totaliter non inserta effectus earum impediri ualeat quomodolibet uel differri, et de quibus quorumque totis tenoribus de uerbo ad uerbum habenda fit in noftris litteris mentio fpecialis. nos enim irritum decernimus et inane, fi fecus de dicta ecclesia a quoquam quauis auctoritate, scienter uel ignoranter, contigerit attemptari. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam noftre unionis, annexionis, applicationis, incorporationis, concessionis et conftitutionis infringere, uel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hec attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum, Petri et Pauli, apoftolorum eius, se nouerit incursurum. Datum Auinione XI. Kal. Decembris, pontificatus nostri anno tertio.

2 Also

Mit der bleiernen Bulle Clemens VI an roth und gelben Seidensträngen. 1 Clemens VI erwählt am 9. Mai 1342, † am 1. Dez. 1352. gegen die Bulle Alexanders IV vom 13. Mai 1256, welche die Zahl der Schwestern auf 40 festseßte.

Urk. v. 28. Sept. 1340.

3 Malsch im A. Etttlingen.

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4 Vgl. oben

1346. 20. Dez. Der Edelknecht Arbogast Röder v. Rodeck gibt mit Bewilligung seiner Frau, Else, um Gottes und seines und seiner Vordern Seelenheils willen, 1 Pfd. Straßburger Pfenninge von allem seinem Gut in dem Kirchspiele Steinbach, jährlich auf Martini fällig, an das Kloster Lichtenthal bei Beuren so, daß es mit Genehmigung der Abtissin Agnes seine Schwester Anna in genanntem Kloster lebenslänglich genießen, nach ihrem Tode aber dem Convent an dessen Tisch zufallen solle, wofür dieser seine, seiner Eltern, seines Bruders, und aller feiner Vordern Jahrzeit zu begehen hat, und soll diese Gült mit 10 Pfd. Pfenning ablösig sein, die wieder sicher angelegt werden müssen.

Ich Arbogast Röder von Rodeg 1, ein edelkneht, dün kunt allen den, die disen brief sehent oder hörent lesen, das ich mit gutem willen vnd verhengnisse fron 2 Elsen, miner elichen frowen han gegeben, luterlich

durch got, vnd. durch min vnd miner vordern sele heiles willen, ein phunt phenning geltes strazburger münse dem kloster vnd dem covent gemeinlich der frowen zü Liehtental bi Büre, des ordens von Zitels, in Spirer bistům gelegen, alli iar ze gebent vf sant martins tag, vf allem minem gut, das ich han in dem kirchspel zu Steinbach also, das das selbe phenning gelte sol werden vnd öch vallen miner swester Annen in dem vorgenanten kloster die wile, das si lebet, vnd das ist mit gütem willen vnd verhengnisse der erwirdigen vnd miner gnedigen frowen, fron Angnes, von gottes gnaden eptissin des selben klosters. Wenne aber die egenant min swester nút en ist, so sol das gelte vallen vnd ich werden der samenunge gemeinlich vf den tische, min vnd mines vatter, miner måter, mines brüders 3, vnd aller miner vordern iargezit da mitte vnd da von ze begande allü iar eweklich. Doch ist das vf bescheiden, wenne ich oder min erben, oder ieman von des vorgenanten klosters wegen, mügen vinden ein phunt ewiges phenning geltes veile of den gütern, da biderbe lüte sprechent, das es sicher si, so sol ich oder min erben zenhen phunt phenning geben, da mitte man es köffe. Wenne ich oder min erben die gegeben, vnd das geföffet wurt das gelt, so sunt sü mir oder minen erben disen brief wider geben, vnd sol min gut ledig vnd los sin, ane geuerde. Were öch, das ich oder min erben das vorgenant kloster keines 5 iares irten an dem vorgenanten gelte die wile, das ich es in geben solte, oder das ich es in nút gebe vf daf zil, als da vor gescriben stat, so mùgent sù mich phenden of den gütern vmbe iren zins nach zins reht, als sitte vnd gewonlich ist, vnd als man vmbe zinse von reht phenden sol ane geuerde. Vnd das dis alles ware vnd stete blibe, so han ich der vorgnant Arbagast Röder min ingesigel gehenket an disen brief, der gegeben wart in dem iare, do man zalte von gottes gebürte druzenhen hundert iare vnd sehf vnd vierzig iar, an sant Thomas abent.

4

Mit dem kleinen, runden Siegel des Edelknechts Arbogast v. Rodeck in Maltha an Pergamentstreifen, mit dreieckigem Schilde, in welchem der rechts gekehrte, überzwerch gestellte Adler mit ausgebreiteten Flügeln, den ganzen Schild einnimmt, mit der Umschrift: († S.) ARBOGASTI. DCI. RODEG.

1 Vgl. Urk. vom 13. Febr. 1345, Anm. 1. 2 Vgl. V, 345, Anm. 2. 3 Johann (Schöpf. Als. illust. II, 714. 4 feil, käuflich. 5 irgend eines.

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1347.30. Apr. Eberhart, der Schultheiß von Jptingen und seine Frau Lutgart verkaufen um 8 Pfd. H. Gült ihr Haus, Scheuer und Hof zu Pforzheim unten an dem Prediger Kloster, welches Alles von dem Steinhaus und Garten getrennt und untersteint ist, an das Kloster Lich

tenthal mit der Auflage, daß dieses jährlich auf Pfingsten dem Kloster Hirschau 6 Häller Erbzins entrichten, und nie zwischen der Scheuer und dem Steinhaus gebaut werden soll.

Ich Eberhart, der Schultheiße von V'ptingen 1, vnd ich vrowe Lügart, sin elichủ wirtin, verienhen offenlichen an disem gegenwertigen briefe, vnd tůn kunt allen den, die in imer an gesenhent, oder gehörent lesen, daz wir mit gütem willen, mit wol bedahtem müte, redelichen vnd rehte, mit gesamentem rate, einmüteclichen han geben ze kouffene in rehtes kouses wise, vn widerkümenlich, vnsern gnedigen vrowen, vnsern vrowen, der abtissinne vnd dem conuenten gemeinlich dez clofters zb Lietental, bi Büwern gelegen, vnser hus, vnser schüren vnd vnsern hof, ze Pforczhein gelegen, vnder der predier clofter, als sie mit güter kuntschaft von dem stein huse vnd von dem garten under zilte vnd vnder steinte ist, vnde han in die geben vme aht pfunt haller geltes, als dú hantvesti seit, die wir von den vorgenanten vnsern vrowen dar vme inne han, vnd ovch also, daz die selben vnser vrowen, dù abbatissin vnd der conuent dez egeseiten closters zv Lietental füllen geben ellú jar jergeliches zv den pfingesten sehz haller erbe zins den herren von Hyrsowe 2. Ez ist ovch gedinget, daz die vorgeseiten vnser vrowen, noch ir nachkumen, noch nieman anders nimer nutsnit gebuwen süllen zwischen der schüwern vnd dem steinhuse. Wir han in ovch gelobet, daz wir in süllen dù selben gåte vf rihten vnd vertigen vnd wern 3 jar vnd dag, wa fie in dirre jares vriste angesprochen wrdent nach gewnheit vnd nach rehte der egeseitten stette zv Pforczhein. Hiebi fint gewesen die ersamen lüte .. Volcmar in dem Houe, Günther Route, Drütwin von Dürlach, vnd Sifrit Seshelin, burger vnd rihter hie ze Pforzhein. Vnd daz diz alles war fi vnd stête belibe den vorgenanten vnsern vrowen von Lietental vnd allen iren nachkumen, dar vme han wir die worgenanten Eberhart vnd vrowe Lütgart ge= beten die vorgeseiten vier rihter, hern Volcmarn, hern Gunthern, hern Drútwinne, vnd hern Sifrit, daz sie disen brief heißen besigeln mit der stette ingesigel hie ze Pforczhein, daz wir die selben vier rihter von Pforczhein getane han durch beider bede willen, wan wir bi disen dingen gewesen sin. Dirre brief wart geben an sant Philippes vnd sant Jacobes abent der zweier zwelif boten dez jares, da man zalte von gotes gebürte drüzenhen hundert jare vnd siben vnd vierzig jare. * Das Siegel ist ganz abgegangen.

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1Jptingen im O.A. Maulbronn. Das Kloster Maulbronn bekam dieses Dorf und die jezt nicht mehr vorhandene Burg von Ulrich v. Jptingen in

Besit. Zwei Brüder, Vdalricus und Erlefried de Vbtingen fommen schon früher vor. Cod. Hirsaug. ed. Stuttg. p. 53, 57. Vgl. auch unten die Urkunden vom 17. Oft. 1363 und vom 4. März 1368. 2 Das ehemalige Kloster Hirschau im O.A. Calw. Es war in Jptingen schon früße begütert. währ leisten.

3 Ge

1347. 26. Jun. Ulrich v. Wirtenberg, Propst von St. Weidenstift in Speyer, in dessen Archidiakonat die von Bischof Gerhard von Speyer dem Kloster Lichtenthal inkorporirte Pfarrkirche in Pforzheim gehört, bestimmt die dem Pfarrverweser aus dem Einkommen der Pfarrei vorbehaltene Congrua, dessen Obliegenheiten, Bezüge und Abgaben an das Kloster, und die sonstigen Lasten, namentlich auch die Haltung des Farren, Ebers und Widders, auch den Zehntbezug, die Strafen für Versäumnisse und ordnet die Verhältnisse der Mutterkirche von St. Martin und der Filialkirche von St. Michael (Stiftskirche) in ihren Rechten, Obliegenheiten und Einnahmen.

Vlricus de Wirtenberg, prepositus ecclesie sancti Widonis Spirensis, vniuersis Christi fidelibus, ad quos presentes peruenerint, salutem cum noticia subscriptorum. Cum venerabilis in Christo pater et domnus noster, domnus Gerhardus, electus, confirmatus Spirensis 2, ecclesiam parrochialem oppidi in Phorczheim nostri archidiaconatus cum omnibus fructibus, redditibus, et obuencionibus eiusdem, de consilio et assensu honorabilium virorum, domnorum decani et capituli ecclesie Spirensis et nostro, religiosis in Christo abbatisse et conuentui monasterii Lucide vallis, ordinis Cysterciensis, ad quas ipsius ecclesie juspatronatus nunc pertinet, in subsidium hospitalis sue et mense coadunauerit et condonauerit, reseruata tamen de ipsis fructibus vicario perpetuo, nobis et nostris successoribus per ipsas presentando et ibidem instituendo, decenti et congrua porcione pro hospitalitate et aliis, rectori hucusque oneribus incumbentibus, subportandis. Nos ex officio nostro porcionem huiusmodi determinare et taxare volentes, de fructibus et facultatibus dicte ecclesie ac de oneribus predictis, inquisicione sufficienti prehabita et conpensacione hincinde per nos facta, mediantibus discretis viris, Wilhelmo de Meynsheim 3, pastore et decano in Vptingen, Alberto dicto Smógerer, pastore et camerario in Eschelbrunne 4, Wortwino, vicario in Vtingen 5, ecclesiarum parrochialium, et pluribus aliis personis ad hoc nobis assumptis, ordinamus, taxamus, volumus et statuimus prebendam perpetui vicarii ecclesie parrochialis oppidi in Phorczheim, quam eciam vt sic sufficientem esse decernimus in hunc modum, quod de omnibus et singulis fructibus, redditibus et obuencionibus, ceterisque juribus vniuersis, occasione donacionis, vnionis, seu incorporacionis ecclesiarum sancti Martini veteris ville 6 et Zeitschrift. VIII.

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