Imágenes de páginas
PDF
EPUB

16. Es seindt auch etliche, die sich nennen vom Fegefeuer, wasferlei orden die haben ist mir vnbewust, tragen graue kleidung, ein Kreuß vor der brust.

17. In Vngern hatt sich auch ein Orden angefangen. Diese tragen roth vnd dorunter von weissem gewande Jr kleidt, zu der rechten handt ein Kreuz auf dem Mantel von grünem tuche, tragen stetigs ein buch bei sich, feindt reiche herren.

18. Es seindt auch etliche, die S. Sophien brüder genent werden, darumb das die von Jr sollen Jren Regel entpfangen haben, tragen ein grosse weite kappen, darauf ein rot Kreuz.

19. Auch ist ein orden, gehet schwark gekleidet, tregt ein ges fterntes kreuze vorne auf der brust oder mantel.

20. Zu Constantinopel hat sich angefangen ein orden, der dann von da auch in andere lande komen. Diese tragen vnter einem rothen fleide ein grau kleidt, dorinne haben sie zue Kreuze, oder ein langk, vnden vnd oben in die Kwer durchstrichen Kreuß.

[ocr errors]

21. Es entstundt auch beim h. grabe ein Orden, die genent wurden Sepulcri brüder, trugen auch Kreuß, in grauer Klei dung, bekamen gros von den opferungen, so alda geschahen, sonderlich auß Deutschen landen.

22. Auch seindt in welschen landen Ordens brüder, so Spie gelherren genant werden, darumb das spiegel allwege bei sich in dir handt tragen. Dieser kleidt ist ein weisser mantel, drauff ein schwarz kreuz, dorunter ist auch ein schwarzer Circkel, der bedeuten soll, das Ir gemütt ftettigs zu Christo gank vnd gar stehen soll.

23. In Hispanien ist auch ein Orden genent die Calatrauer, haben weib vnd kindt, streitten aber stetigs wider den Tur cken, also, das sie mit Jme nimmermehr Friede machen müssen, tra

zen weisse Knie Mäntel, hinten und fhorne auf der brust ein rot Freuße von gewande.

24. In Mauritania ist auch ein Orden, wirdt genent Ordo Alcantarensis, leben keusch vnd eingezogen, streitten auch allwege wider den Turcken, auch so stetigs, das sie vber 4 wochen nymmer Friede machen müssen, tragen einen schwarzen knie mantel mit einem bloen kreuze vorn auf der brust, einer spannen langk.

25. In Corcuba ist auch ein Orden, genant Montesanensis, die streitten auch fur vnd fur auf die Turken, mogen auß vnd einziehen, wen es sie gelust, tragen einen weissen knierock, hinden vnd vorne S. Andres Kreuze, seindt streitbare menner vnd sehr trostlich den Christen.

26. Vber diese ist auch noch ein Orden, tragen schwarz vnd ein kreuke drauff, halten dafur, das Jr Orden vor dem hellen Schein des Euangelii (davor Got in Ewikeit dank sei) zerschmolgen sein.

27. Leßlich seindt die willig armen, die nicht in kleidern, sonder in Frer handt allwege ein lang Crucifir tragen. Diese begeren keins reich, tumbs, haben willigk arm zu sein auf sich genommen, wandeln vnd beten fretigs, rheden keinem zu, seindt grau gekleidet, gehen barfussig, wollen also Jre funde bussen vnd den himmel erwerben.

Diß seindt, so viel ich erfahren mogen, die Ordensbrüder, so mit Kreugen in Iren Kleidern oder sunsten zum zeichen Fres glaubens vnd profession oder bekänthnus getragen haben oder noch tragen. *) Hoffe aber, das ein Jder sich dorauß wirdt zu bescheiden haben, worin der D. Orden von den andern vnterscheiden. Damit aber ein Jder dester besser vnd grundtlicher mag erkennen, vnd auch viel thaten vnd ge= schichte, so hiernach sollen beschrieben werden, vorstehen moge, wol

[ocr errors]

Man sieht, ohne mein Erinnern, daß sich die Liste der Kreuzträger noch anjehulich erweitern lässt.

fen auch ethliche Ires lebens vnd gebarens Regel hernach sehen. wo nicht Were auch wol nüße das ethliche Jre priuilegia, von worte zu worte, doch kürzlich der Inhalt erzelet würde, wollen derhalben sehen, was vnd wie sich ein Jeders schicken vnd fugen will dorin auch wissen zu vorhalten.

Ins erste khan alhie nicht vorhalten, das wol in etlichen büchern befunden eine abeschrifft des Bapsts Celestini, wie er diesen Orden confirmiret vnd bestetigt soll haben, weil aber die selben nicht glei ches lautts auch in einer weniger dann in der andern ist außgedruckt, auch der stilus nicht ist noch Romischem brauche formiret vnd gefeßt, hab die vntuchtig vnd nicht werdt geacht hier einzubringen. Ob die noch draussen im lande bei des Ordens brudern furhanden ist mir vnbewust, glaub aber, da Jerusalem vnd hernach Ptolemais oder Ackers von den Sarracenen oder Turcken eingenommen ist, die auch Ob aber nachmals von denselben zu Rom alda mogen blieben sein. abeschrifften vnd Confirmationes von den andern Båpsten erbeten worden, oder an den Bestetigungen der nach folgenden Bäbste als Honorii, Gregorii, Innocentii c. benügen lassen, ist mir vnbewust. Da aber Imands groß vorlangen dornach hette, mag die bei dem Deutschen Meister draussen in Deutschenlanden oder vielmehr zu Rom in den alten Registern aufsuchen lassen, da es Ime vmb fein gebur nicht wirdt furenthalten. So doch Imandts lust hette zu wissen, wie Honorius III. den Orden vnd Ire Priuilegia. bestetigt, will in Deut. scher Sprache, wie es zu jhener Zeit außm Latino ins Deutsche ist bracht worden hieher sehen. *).

Statt der nun folgenden, mit feiner Zeitbestimmung versehenen, sehr misras thenen Deutschen Uebersetzung der Bestättigungsbulle von Honorius, die in

Innocentius epifcopus feruus feruorum dei. Dilectis filiis fratribus hos, fpitalis fancte Marie Alemannorum lerufalemitani tam prefentibus quam futuris regulariter inftituendis in perpetuum, Effectum iufta poftulantibus indulgere et uigor equitatis et ordo exigit rationif prefertim quando peten

mehrern Transfumten auf dem hiesigen Archiv anzutreffen ist, liefere ich hier eine Bestattigungs, Bulle für das Marienhospital der Deuts fchen zu Jerusalem von dem Vorgänger des Honorius 111., nehmlich von Innocenz 11 d. D. Lateran XII Kalendas Martii (d. 18. Febr.) 1215., und zwar von der wahchaften Original, topie auf Perga.neut, die sich im D. Ord. Ärch s iv zu Königsberg befindet. Ich neune sie so, weil von der Hansschuur, an der die Bleibulle gehangen, noch etwas übitz ist und weil das Dasein des eigents hchen Originals nicht nur das zulezt stehende eigenhändig unterschriebne Zeugs niß des Patriarchen Radulf von Jerusalem, sondern auch ein im Archiv befinds ches Original Transsumi v. J. 1413. über eine Stelle des Originals, worin dieses ganz genau beschrieben wird, auffer allen Zweifel jezzen. Aus diesem Transfumt habe ich auch den Schluß der Urkunde genommen, der fast ganz erloschen war, denn Alter und Moder hat die schöne, auf Linien gejezzte, Schrift schon stark angegriffen. Von den Unterschriften liefere ich hier nur so viel, als sich deutlich zeigte. Gläkklicher Weise fand ich in einem päpstlichen Privilegien Bache auf dem Archiv die Abschrift einer Balle des Papsts Honos rius 111. die von dieser nur an zwei Stellen abweicht, wodurch ich viele erloschne Stellen entziffern konnte.

Wie sehr merkwürdig die nachfolgende, bisher unbekannte, Bulle ist, darf ich dem Kenner nicht sagen, welches schon aus dem 7ten Kap. des 1. Th. der Gesch. Preußens von v. Kotzebue erhellt, deffen do.tige Behauptungen fie theils widerlegt, theils berichtigt; denn Herr v. Kohebue hält alle vor der Ber ftättigungsbulle des Honorius III. v. J. 1220 aufgeführte frägere Bestattis gungsballen des D. Ordens vorzüglich aus der Urfache får ungcht, well Honos rius in dieser keiner frühern Bestättigung seiner Borgänger erwähnt und weil der Orden darin eine neue Pflanzung genannt wird. Allein diese Gründe können die Unachtheit der frühern nicht beweisen 1) weil auch die Bestättis " gungsbullen späterer Päpste nicht immer sich auf die Vorgänger berufen, jaz 2) noch lange fort den Orden eine neue Pflanzung nennen, z. B. viele Bullen des P. Alexander IV. Wiren alle ditern Bullen, als oie Hauptbulle des Honor rius v. 1220 it, (die Here v. Koß bue von einem feylechäften Transfumt und nicht vom Original (denn dies ist in Königsberg nicht mehr, wohl aber sind davon viele weit richtigere Transjumte) avdrukken'lt:ß) unächt, so würden keine Originalbullen früherer Zeit im Archiv existiren. Adein deren und noch meh rere, 4. B. die Originalbulle von Honori 18 111. mom er den D. Orden das Privilegium des Bischofs von Stevenbärgen v. J. 1213 bestattigt, nach wels

tium voluntatem et pietas adiuuat et veritas non relinquit, Ea propter dilecti in domino filij veftris iuftis poftulacionibus clementer annuimuf, et hofpitale fancte Marie Allemannorum Jerufalemitanum in quo diuino mancipati eftis obfequio ad exemplar felicis recordationis Celestini pape predecefforis noftri fub beati petri et noftra protectione fufcipimuf et prefentis fcripti priuilegio communimus. Statuentef ut quafcunique poffeffiones quecumque bona idem hofpitale in presenciarum iufte et canonice poffidet, aut in futurum conceffione pontificum, largitione regum uel principum, oblatione fidelium. feu aliis iuftis modis preftante domino poterit adipifci firma vobis veftrisque fuccefforibus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda uocabulis. Locum ipfum in quo prefatum hospitale fitum eft cum omnibus pertinentiis fuis. Domum quam habetis Scalone cum uineif et omnibuf pertinentiif fuis. et Zanzi cum omnibus pertinentiis fuis. et donios quaf habetis apud ramas cum omnibus pertinentiis fuis. Domum uineaf et poffeffiones quas habetis apud Iaphaz cum omnibus pertinentiis fuis. Domum quam habetis apud Accon ciuitatem cum omnibus pertinentiis fuis, et cafale de ca firfin, et Voltam prope portam fancti Nicholai. cum omnibus pertinentiif fuis. Domum quam habetis in Tyro cum omnibus pertinentiis fuis. Domum quam habetis apud Cefaream cum omnibus pertinentiif fuis. Cafale quod dicitur Befal. Curiam quam habetif in Cypro que dicitur fancti Georgii cum omnibus pertinentiis fuis. Duaf uillas quaf habetis in Armenia uidelicet Cambedeford et Heion cum omnibuf pertinentijf fuis. Sane noualium ueftrorum que propriis manibus aut fumptibus colitis, fiue de nutrimentis animalium ueftrorum nullus a uobis decimas exigere uel extorquere prefumat. Crisma uero. oleum fanctum. confecrationes altarium feu bafilicarum, ordinationef clericorum ueftrorum qui ad facrof ordines fuerint promouendi. et alia ecclefiaftica facramenta a diocefano epifcopo fi quidem catholicus fuerit. et gra

chem der D. D., unter gewissen Einschränkungen, in dem ihm vom Könige Andreas von Ungarn geschenkten Lande Burza den Zehnten einheben und Kirs chen dauen durfte, d. D. Lateran X111 Kal. Maii (d. 19. Apr.) Pont. a. 11 (1218). Für die vollkommenste diplomatische Korrektheit der nun folgenden Kopie sehe ich ein.

« AnteriorContinuar »