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felte das Culmische Land zur Herbrige vorliehen vnd Preussen doch mit etlichen Bedingungen vbergeben haben, der Deutsche Orden auch angenommen vnd entpfangen. Diese meinung, weil sie vom H. Martine Cromero vnd vieleicht auch andern offentlichen (als were diß die lautere Warheit) in Druck ausgangen vnd in die Welt ausgesprenget, achte, daß in diesem Werk will sehr vonnöthen sein zu erforschen, ob die Sache also in der Warheit sei ergangen, oder ob mit guten Grunden die widerlegt vnd anders moge erwiesen werden, vnd also die ware Warheit, wie die lauts der vrkunde vnd briefe,. so die Zeit druber gemacht wurden, bescheen, one Ansehen der Menschen ans Liecht bringen, doch also, daß hie mit niemandt zu schmehen oder vorunehren, an Tagk zu geben will bedinget haben. Will demnach alda anfahen, da es hier oben gelassen hab.

Nachdem die Schwertbruder das Landt Dobern Herzogen Conraden, nach erliedener Niederlage wiederumb vbergeben, vnd in Leifs landt vorreiset waren, daß die Preussen als die das Feld behalten, Frer Arbeit vnd erhaltener Schlacht geniessen wollen, haben sie erst das Lobauische vnd Colmische Landt mit Raub Mordt vnd Brandt vorterbet vnd der Gefangenen viel in das Landt Preussen hinwegk gefhüret, darnach das eingenommen, in die Masau mit groser Heeres macht gefallen, niemanden alda vorschonet, sonder darinne nach Frer raubischen art ebaret. Da nuhn Herzogk Conradt diesem Iren Wuten nicht wuste zu widerstehen, hat offtgemelter Christianus der Preusche Bischoff dem Bapst solchen Jamer zu erkennen geben, In gebeten, durch die Liebe Christi willen, der sein Leib vnd Leben vor feine Schafe geben, er wolle hierinne nicht alleine guten Radt schaffen, funder auch durch sein Ampt Hulffe den Armen erzeigen vnd diß Thun nicht viel geringer achten, dann die eroberung des h. Landes von den Vnglaubigen. Diß ob es Christianus alleine durch

seine Schriffte gethan, oder auch selben sich zum Bapst begeben kann` nicht eigendtlichen anzeigen. Doch aus folgenden Vrkunden erscheinet, daß Christianus der fromme Bischoff, weil die Schwertbruder wider die Preussen Kriegk gehalten, er dennoch im Lobauschen Lande Fleissig mit Leren angehalten vnd das nicht one Frucht, also daß et. liche Preussen, so sich zu Christo bekart, mit Ime oder one In sich kegen Rhom begeben vnd Christiano sampt seinen Nachkhumlingen ethliche stucke landes zu seiner vnd Irer enthaltung vor dem Babst geschenckt vnd vorschreiben lassen, wie folgende des Bapsts Jnnocentii 3. Bestetigungen ausweisen *).

Innocentius Episcopus, Seruus seruorum dei, Venerabili Fratri Episcopo Pruscie. Salutem et apostolicam benedictionem. Pia acta fidelium fauore sunt beniuolo prosequenda, et illa presertim, que profectum ecclesiasticum respiciunt et honorem, Eapropter Venerabilis in Christo Frater, dilecti filij Philippi, Pruteni, qui olim dicebatur Warpo da, baptisati nuper apud sedem apostolicam, precibus inclinati, terram de Lausania cum suis pertinentijs, quam ipse ac consortes sui, prout ad ipsos de iure spectabat, tibi et successoribus tuis in ius et proprietatem libere contulerunt intuitu pietatis. Sicut ipsa donatio noscitur iuste facta, eam tibi et successoribus tuis auctoritate Apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere, uel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli Apostolorum eius se nouerit incursurum. Datum Laterani XII Kalendas Martij Pontificatus nostri anno octauo decimo.

*) Bei dieser sowohl als bei den folgenden Urkunden werde ich die Abkürzun gen nicht beibehalten, wohl aber die charakteristischen Eigenheiten der Rechtschreibung. Der Schreiber der Reinschrift hat die Abkürzungen des L. D. oft nicht zu entziffern gewußt und daher Fehler gemacht. Ich halte mich daher genau an das Autographon und, wann ich das Original der Urk. auffinde, an dieses allein.

Confirmatio donationis terrae Lubauiensis Episco

po Prussiae per Suauabuno Prutenum factae. Innocentius Episcopus Seruus seruorum dei, Venerabili fratri Episcopo Pruscie, Salutem et apostolicam benedictionem. Pia vota fidelium fauore sunt beniuolo prosequenda et illa presertim que profectum Ecclesiarum respiciunt et honorem. Eapropter Venerabilis in Christo frater, dilecti filij Pauli Prusiensis qui olim dicebatur Suauabuno baptisati nuper apud Apostolicam sedem precibus inclinati, terram Lubouie cum suis. pertinentiis, quam ipse ac consortes sui prout ad ipsos de iure spectabat, tibi et successoribus tuis in ius et proprietatem libere contulerunt intuitu pietatis etc. *)

Diese beiden Vbergaben, weil sie nicht viel Bedenkens bedurfft, seindt leichte vnd balde zugelassen vnd bestätigt wurden von Innoc. 3. in seinem lehten Jare, wie ichs rechne, im 1216, oder wie andere im 1214 **). Nachdem aber die Bitten von wegen der Kreuzfhart mehr Bedenckens gehabt, sonderlich von wegen der Rese ***) vnd Kreuzfhart ins heilge Landt, ist die etwas vorzogen worden, dazu auch nicht wenig Vrsach geben der Tod des Bapsts Innocentij, derwegen diß Stuck biß nach des konfftigen Bapsts Wahle nemlich Honorii III vorschoben wurden. Da die in aller gestalt, wie die Kreuzfhart ins heilge Landt, dasselbe Jar oder andere darnach ist zu

*) Die folgenden Worte bis an's Ende sind ganz dieselben, wie in der voris gen Urkunde.

Ich habe diese beiden ersten Urkk. hier vollständig aufgenommen, wies wohl sie schon in den Actis Bor. T. I. . 260 und 261. aus dem Luc. Dav. abgedrukkt sind. In der Folge werde ich die schon gedrukkten entwe. der nur excerpiren oder ganz weglassen, dabei aber bemerken, wo man sie finden kann.

**) Junocenz III. wurde im Febr. 1198 als Papst eingeweiht und starb am 16ten Jul. 1216. Et hatte demnach 18 und ein halbes Jahr regiert. Das Datum dieser beiden Bullen ist also der 18te Febr. 1215.

***) Ein altes Wort für friegerische Expedition, besonders zu Pferde, dah. Reisige.

gelassen worden, nemlich mit Vorgebung aller Sunden vnd andern Freiheiten, die denen gegeben wurden, so vmb eroberung willen des h. landes sich dahin begaben. Doch alleine diß ausgenommen, daß keiner der ins h. Landt zu reisen willens gewesen oder gelobt hatte, damit solte befreiet werden, wo er wider Preussen sich begebe, sonder folle schuldig sein sein Gelubd schlechts vnd rein zu volbringen mit der Reise ins heilige Landt vnd nicht anders Jme erlassen werden, wie in folgender Abschrifft der bäpstlichen bullen zu ersehen.

Ex transsumto Abbatum etc. vt Episcopus Prussiae possit cruce insignire militaturos contra paganos in Prussia anno 1215 *) ut videtur.

Honorius Episcopus seruus seruorum dei. Venerabili Fratri Episcopo de Pruscia etc. presentium tibi auctoritate concedimus, ut Christianos de partibus conuicinis, tibi liceat crucis signaculo insignire etc. Datum Laterani V Nonas Martij **) Pontificatus anno primo.

Nachdem dann die Samlung der Kreußpredigt gute Hofnung gab, daß da durch viel solte wider die vngleubigen Preussen außgerichtet werden, gab obgedachter Bapst Honorius dem ehegenanten Preußischen Bischofe auch gewalt daß er in Preussen mochte das landt in dioceses oder Bischtumb theilen, Thumbkirchen aufrichten, Bischoffe erwelen, ordiniren, weihen vnd darein sehen, wie in. Folgendem zu befinden.

Honorius Episcopus seruus seruorum dei. Venerabili Fratri Episcopo Pruscie etc. Fraternitati tue, de qua gerimus in Domino fiduciam pleniorem, auctoritate presentium indulgemus, ut - in partibus illis Ecclesias instituas Cathedrales, in quibus viros idoneos - eligas in Episcopos et accersitis duobus vel tribus Episcopis vice nostra electis munus con

secra

*) Muß heissen 1217, denn Honorius wurde den 18ten Jul. 1216 erwählt. Die Urk, findet man vollständig in den Act. Bor. T. I. S, 262,

**) Den zten März,

secrationis impendas. Datum Rome apud S. Petrum III. Non. Maji, Pontificatus anno secundo *).

Da nuhn das volck durch die predigt der gegebnen gnaden vnd Ablaß oder Vorgebung der Sunden vom Bapst vorsamlet war, vus' terstunden sich etliche, so vnter dem Hauffen waren des guten Vaters des Bischoffs Fromikeit vnd Einfhaltikeit in weltlichen Sachen zu vorachten vnd mit dem gesamleten Volck Jren nuß zu schaffen, derhalben wart solchs an den Bapst gebracht, der darauf an das ganze Heer folgende Schrifft getan, vnd gebeut Inen dem Preußischen Bis schoffe zu gehorsamen **).

Aus diesen obangezogenen des Bapsts Schriften kann Jdermann wol vorstehen, daß des Bapsts meinung vnd Will ist, die Preussen mit der Kreußfhart also zu bestreitten vnd bezwingen, daß die zum Glauben bekart werden vnd dennoch in Irer Freiheit bleiben sollen vnd nicht mit Dienstbarkeit oder eigenthumb vnterdruckt werden, suns der das Landt zum Erbe oder eigenthumb S. Peters (wie die Ma. suren droben gesagt haben) bleiben, wie es Innocentius in einem allgemeinen Concilio also soll beschlossen haben. Darumb gilt oder taugt gar nichts daß etliche furgeben wollen, die Kreußfhart sei von H. Christiano dem Bischofe den Masuren zu Nuß, als des Fursten Conradi gefanten, erworben, vnd derhalb was gewonnen wurden, Inen zukomen. Dann es sei daß Christianus die Kreuzfhart erworben auf Bitt des Fursten Conradi, folget demnach nicht, daß es Çonrado zu Nuk kommen solle, dann wenn es zu Nuß kommen sölle, das mit der Kreußfhart gewonnen, erklerete wol die Forme vnd Inhalt der erworbenen Kreußfhart, nemlich daß es der Meinung zu *) d. 5. May 1218. Die Urk. steht in den Act. Bor. T. I. S. 264. **) Diese Bulle steht in den Act. Bor. Th. I. S. 265. Sie ist datirt: Romae IV Id. Maji Pont. a. III. d. i. d. 12. May 1219, und nicht 1217, wie es dort heisst.

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