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sein, one gute gehulfe von wegen der Herschaft vnd gemeinen Mannes in meinem Vatterlandt in deutsche sprache dar in diß Werck_angefangen, bringen vnd verdolmetschen muß. Dann derselben nicht wenigk zu diesem werck dienende fast in die 40 Jar gesamelet habe, auch zu nicht andern so gar nottigen, doch nußlichen hendeln sehr viel vnd gute Vrkunde, derer dann viel hierein zu sehen, vieleicht nachlassen werde, oder nuhr mit schlechten worten erzelen vnd anzie hen. Es seindt viel guter Vrkunde vnd bericht im lande hin vnd her gewesen, die zum theil durch brandt, zum theil durch vnvorständige leute, die der nicht geachtet vmibkomen, auch seindt Jr viel noch vorhanden, die zu notigen sachen gehorende, vnd zugebrauchen weren, aber von denen so die in Irer gewher haben nicht zu erheben *). Muß es den lieben goth walten vnd die sachen gehen lassen nach dem gemeinen Spruch, deme nicht zu rathen ist, dem stehet auch nicht zu helffen. Furchte, die Zeit werde komen, daß es sie, oder Ire nachkomen sehr werde reuen, daß sie das Werck so zu gemeinem Nuh vnd Wolstandt dieser Lande angefangen, am nicht geringen Theil, so viel an Inen ist, thun behindern. Will dennoch nichst desto weniger (so viel mir dazu Got gnade vorleihet) furtfharen, doch dabei mich vorwaret haben, wo etwas aus etlichen Brieffen so bei mir habe setzen wurde, das Imandts vielleicht beschwerlich vnd darin sich angegriffen achten wolte, daß hierin gnugsam entschuldigt bin, weil sie dazu mit hinterhaltung vnd vordrucken Irer vrkunde Vrsach geben,

* Auch noch jezt - nach 250 Jahren ist es nicht besser. Vor 20 Jahren hatten Polnische Juden eine Menge Membranen, die aus Krakau zu seyn schienen, an hiesige Goldschläger verkauft, von denen mir noch einige durch Zufall in die Hände fielen. Das hiesige, an Membranen so reiche, Archiv war, bis ein Auerswald dessen Chef wurde, den Gelehrte fast ganz verschlossen und manches historisch wichtige Familien Archiv ird, aus Vorurtheil oder Unkunde, lieber der Verzehrung des Staubes od.. der Küche preis gegeben, als der historischen Forschung anvertraut.

vnd ich nicht mehr dann des einen theils grunde gesehen, da sie vielleicht des andern bei sich vorborgen vnd nicht wollen an den tagk Fommen lassen. Wo aber solchs von Inen der meinung halb befchee, daß sie was vns mangelt, hernach erfhullen, oder bessern bericht thun vnd geben wolten bins wol zu friede, laß es in gorts namen gescheen, damit allein die liebe warheit nicht vorschwiegen vnd gott in seinen Wercken geheiligt gelobt gerumet vnd gepreiset werde.

Demnach wollen wieder zu vnserm Wergk kehren vnd da es geLassen kurzlich erholen. Oben ist erzelet wurden, daß Kasimirns, der jüngste Son Vladislai Crzinoski, zwene junge Fursten nach sich gelassen, nemlich Lesko, der der ältest war vnd in des Vatern stade zum Oberfürsten erkoren worden, dazu Conradum, deme in der Teilunge die Lande Masau, Koiau, Lanzicz, vnd die gerechtikeit so fie an Preussen haben mochten, wie die Polnischen geschichtschreiber sehen, zukomen waren. Nach dem dann Kazimirus, wie obgemelt, ins Culmische landt (von des wegen allezeit zwischen Polen oder Masuren vnd Preussen hanck vnd vneinikeit gewesen) etliche Ch isten gefeßt, die Das bewonen solten, war diß den Preussen zumal sehr vnleidlich, son. derlich daß Christen da wonen solten, fhielen derhalb etlich mal ins Culmische landt,' vorderbten vnd vorwusten das auffs hochste sie moch ten, sgten dann sich wieder etliche Preussen an die stadt, die wolte Conradus auch nicht leiden, derhalb imer Krieg vnd vnwillen vnter Inen war. Da dachte Conradus der fachen zu helffen, baute eine Feste auf die Stedte im Culmischen lande, da jezo das alte Haus ist gelegen besagte das auch zimlich wol mit seinem Volck fampt einem Heuptmann, die folten die Masuren, so sich wider ins Culmische Landt fassen wurden, beschuhen vnd die Preussen mit vielen einfhällen fast täglichen beleidigen. Er baute auch Kowalewo, Brodno, Grudzang vnd andre Festen. Es begab sich aber, daß der Heupt

mann eines Preussen Tochter lieb gewann vnd kegen sie also in Lieb entbran, daß er, damit er sie zu seinem Willen haben müchte, die Feste den Preussen vorriedt vnd vbergab, wie aber vnd welcher gestalt das zugangen, wolts gern beschreiben, hab aber nicht mehr davon finden mögen, dann daß sichs Herhogk Conradt beklagt, daß es gefcheen, meldet aber dabei keine Vmbstände, derhalben mir auch zu gut muß gehalten werden, daß davon keinen weitern Bericht thun kann. Vrsach aber warumb sichs der Furst beklaget ist diese, daß die Preussen gar stadtlich vnd starck die eingenommene Feste desgleichen auch die andern bemannet hatten vnd daraus nuhn in die Masau offtmals grosse einfhälle vnd schaden theten, ja auch so schwere, daß er woll ermessen kondte, er wurde den Preussen in keinen Wegk wis derstehen mogen.

fruge.

Nhun war zu der Zeit ein Bischoff vber Preussen geordnet den Vngleubigen zu predigen das wort Gottes genant Christianus der Bischoff Christianus geburt von Freienwalt, der nachdem er in seiner Jugend zimlich studiret, begab er sich zu Kolwih ins Kloster S. Bernhardts Orden, von da er zum Abt erwelet worden in die Oliua, so vón Sambo Oliua rio, dem Fursten in Pommern gestiftet vnd. nicht ferne von den Dank krugen erbauet war. Dieser begab sich kegen Rom zun Die Dange Zeiten Bapsts Celestini des III, aus was Vrsach ist mir vnbewust vnd obwoll etliche sagen, daß er vom Herzoge Conrado dahin ge= fertiget, daß der Bapst In zum Bischoff weihete vber Preussen, doch ists gleublicher, daß er in Sachen seines Klosters dahin vorreiset vnd als er mit dem Bapst in Kundtschaft kam, der In gerne horete von der lande gelegenheit reden, horete auch, daß er nicht allein der Laz teinischen Deutschen vnd Polnischen Sprachen, funder auch der Preus schen kundigt war, mochte er In zum Bischoffe vber Preussen vnd gab' Im Befhel alda den Vngleubigen das reich Gottes zu vorkundigen

brüder in

wie dann solchs in den alten Vrkunden des Culmischen Bistumbs zu vormercken. Weil aber das Culmische Landt von wegen der steten einfelle vnd Kriege, die gedachter Herzog Conradus mit den Preus sen da hette oder auch von Inen erleiden muste, begab er sich zu ge dachtem Fursten in die Masau vnd von da ins Lobauische Landt, so an die Mazau, Michelau vnd Dobrin grenzet, da er die selben Preussen doch nicht one Frucht (got lop) das wort gottes lerete.

Indes als Christianus der Preusche Bischoff offt bei Herzogen Conrado war zu Plokka, gedachte er des guten Namens der Schwert Schwertbrüder in Leiflandt, die alda von Alberto dem dritten Leiflandt ges Rigischen Bischoffe aus Zulaß des Bapsts Innocentii III angefangen Stifftet 1204.vnd gestifftet nach Art vnd Weise der Templirer anno 1204, aber doch nicht bestetigt, wider die Vngleubigen alda fich mannlich beweis feten vnd von Gott guten Sieg vnd Glück hetten, gab derhalb dem Fursten diesen Radt, daß er wolte in Leiflandt schicken an Bischoff Albertum zu Riga, vnd Jn bitten, daß durch sein Zulaß etliche der Schwerdtbrüder in die Masau kommen vnd helfen die vngleubigen Preussen bekriegen, welcher Furschlagk dem Herzogen sampt den sei. nen nach gehaltnem Radtschlag wol gefhiel. Sandte demnach ein brüder wers Botschafft an obgedachten Hern Bischoff kegen Riga in Leiflandt, derden aus gleichen an den Meister der Schwertbrüder, ließ daneben dem Meister Leifflandt die Preuß vnd Brudern zusagen vnd vorsprechen, Inen in seinem Lande einen sen zu bekri bekwemen orth landes einzugeben vnd einzureumen, da die Bruder gen gefor eine Feste auf mochten erbauen Jres gefallens, wolte auch mit den seinen Inen dazu behulfflich sein, daß sie die erbauen, damit sie fur den Feinden sicher sein mochten vnd daraus die Feinde bekwemlichen vberfallen. Auf solche Werbung vnd vorheissen erzeigten sich der Bischoff vnd Meister guttwillig, schickten 30 Bruder sampt etli« chen Iren Dinern wol gerust mit dem gesandten zu dem Fursten,

Schwerts

dert.

dazu soll obbemelter Christianus noch vngesher 12 willige verorde net haben. Denen allen vnd Irem Orden, da die nuhn in die Masau komen waren, gab Herzogk Conradt das Land Dobrin, so an Das Culmische Landt vnd Flies Drebnih stösset oder grenget, die bauten in dasselbe Landt mit Hulse Conradi des Fursten eine Burgk die sie auch Dobrin nenneten, daß also dieselben Bruder davon den Nahmen bekamen vnd wurden genennet die Bruder von Dobrin *). Auch wirdt von etlichen gefeßt, daß Conradus von wegen der stetigen Hulfe die er mit seinem Volcke Jnen zu leisten wider die vngleubigen Preussen zugesagt sich vnd den seinen vorbehalden, das was die Bruder in Preussen wurden mit Kriegen erhalten vnd gewin= nen, das solchs nach guter leute erkentnus solte vnter Inen geteilet werden, haben auch andere mehr artickel im Vortrage gehabt, die nicht alle im Gedechtnüs blieben, weil die Bruder kurz hernach fast alle vmbkommen, der Vortragk getilget vnd die vberbliebenen mie Herzogs Conradi willen von da in Leiflandt widerumb gereiset. Dann als nuhn die Burgk Dobrin fertigk vnd wol befestigt war, theten die Bruder etliche einfhelle ins Culmische landt dahin sich nuhn die Preussen nicht wenigk hetten gesast, zu Zeiten auch in das anstossende Pomesanische, die Inen alle ins gemeine- glücklich ergingen, daß sie nicht wenig Raubes davon brachten an Menschen Vihe vnd anderm Gute. Durch welche vielfheltige einfhälle, so allewege vnverhofft geschagen, die Preussen vorursacht wurden, ein groß Heer wider die Bruder zu sammeln, welchs also in groser macht auszogf * Herr v. Kotzebue in s. Gesch. Preussens Th. I. S. 131 und S. 331. bes hauptet gecen Herrn v. Baczko und sämmtliche Preuss. und Polnische Geschichtschreiber, Dusburg und Hartknoch ausgenommen, Herzog Komad babe nicht die Schwertbrüder aus Liefland zu Hülfe gerufen, sons dern einen besondern geistlichen Ritterorden gestiftet. Das Für oder Wider bei dieser Behauptung zu prüfen, ist hier der Ort nicht, wohl aber auf sie selbst hinzuweisen.

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