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durffen. Dieß groß vnd mächtige Heer, als das vmb den Culmen vorsamlet gewesen, ists mit dem Landtmeister Hermann von Balcko vnd dem Magdenburgischen Burggraffen mit einhelligem radt vnd gemüt gezogen an die neu im Pomezanischen erbauete Burgk Ma. rienwerder vnd die stercker gemacht vnd fhester, dann sie vorhin erbauet war, an die sie auch eine neue Stadt erbauet vnd befestiget, Inen beiden den alten namen Marienwerder liessen. Indes der liebe got starcken Frost vnd winter geben hat sich das Heer, wie Petrus von Dusenburgk vnd nach Ime Nicolaus von Jeroschin, schreiben, von Marienwerder erhaben, vnd durchs gebiet Resen, da es mit brennen todtschlahen fahen vnd nehmen mechtigen Schaden getan, vnd das landt sehr vorwüstet, furder komen biß an das Flies Sirge oder Sirgunne *) genant, alda haben sie funden ein groß Heer der Preussen, die sich alda wider die Christenen vorsamlet hatten, vnd waren gang fertig zum Streit. Da nuhn die beiden Heer ein ander ansichtig wurden, vormaneten der Landtmeister die Herren vnd alles volck, das sie folten got anruffen, das der Inen gluck wolte zufugen. Auf der andern seitten waren, die Pomezanischen Preussen vnd der selben ein groses Heer einer Sprache vnd Volks, so willig vnd wol gerust nach Irer art wider die Feinde zu streitten, waren zusammen komen starke vnerschrockene leute, die viel arbeits dulden vnd ausstehen konten, auch in Kriegen wider Fre nachbaren die Masuren vnd andere vmbliegende lande wol geübet, fast nach der art wie jezo die Tatern sein. Als die nuhn den großen Hauffen der Feinde sahen, er maneten sie einander manlich zu fechten vor das Vaterlandt, Weib vnd Kinder, Freiheit, ja auch Ire gotte, diß wurde sein der erste angrieff oder krieg mit den brüdern Deutsches Ordens in deme ein Jeder sich dermaffen vorhalten solte, das sie befinden mochten, das sie *) jezt Sorge.

mit menner zu thun hetten.

Nach solcher vormánunge, so von beiden teilen beschehen, auch die Hauffen vad Heerspigen wol nach eines Jeden brauch geordnet vnd bestellet waren, zogen die beiden Heer Fegen einander, grieffen auch eins das ander mit Schieffen, stechen, hauen vnd schlagen etliche stunden 9 nh härtlichen an, also das kein theil dem andern weich, sonder ståtigs in einander drungen, biß fast Fegen abendt Swantopol, der wol wuste der Preussen brauch vnd weise, vorstunde auch derhalb wol das sie nicht leicht in die Flucht zu bringen weren, zog zu sich seinen bruder, sampt Jrer beider Volck, sahe das er einen Pusch erreichen konte, schwenckt also feinen Hauffen durch den Strauch, der bei der walstadt der Schlacht war, das er zur seitten in die Preussen mit den Seinen einsprengete, vnd sie gang truhlichen angreiff mit grosem geschrei das dann die Preussen Erste zum ersten etwas in Schrecken bracht. Idoch widerstunden sie auch Schlacht Swantopolken eine lange weile. Als aber die andern Herren, so von Preussen. vorne auff die Preussen drungen, sahen das Swantopol an der Seiten die Preussen angegrieffen hatte mit den Seinen, besorgten wenn es lange weren solte, mochte Swantopol mit seinem Volk in nodt komen, weil die Preussen so gar hefftig sich vmb In vnd sein volk annahmen, vnd gar schwerlichen von Jnen wurdt angriffen, drungen derhalb viel herter vnd mit aller macht auf die Preussen, vnd Schwantopol der fast in nodt war, ließ auch nicht nach. In solchem schwe ren dringen begunden die Preussen hinter sich etwas zu weichen vnd weil die nacht heran kam, auch viel der besten manschafft blieben waren, wendten sie sich vnd gaben leßlich die Flucht, denen die Chris stenen vnd sonderlich Swantopol mit seinem bruder vnd Volck biß in die tieffe nacht folgeten, also das man schreibt es seindt in dieser Schlacht vnd Flucht mehr dann 5000 guter man Pomezanischer Preussen todt blieben.

mit den

Erliche

Etliche sagen, der Landtmeister sampt den Fursten, Herren vnd ganhem Heere sei von Marienwerder zum ersten vorruckt vor eine Feste oder Burgk, so Pippinus in eine enge da zwene Sehe fast zufamen stoffen geleget, nemlich da jezo Gardenseh das Städtlein erbauet ist. Diese Burgk folle Schlomno geheissen haben. Auf und bei diese Burgk sollen sich viel manhaftiger Preussen mit viel starcker frecher auch vorhin wel geubter geselschaft. gelegt haben, vie leicht in meinung die neu erbaute burgk Marienwerder nach gelegenheit anzufallen oder den ißigen Bau zu behindern, oder den einzugk fherner ins Resische gebitt zu wehren. Derhalben der Landtmeister mit der anwesenden Hulff dahin sich erhaben vnd vor gut angesehen, diese burg Elomno zu gewinnen, vnd also vielem argen furzukommen, dahin mit allen Fursten Herren vnd volcke vorruckt. Die aber auf der Burgk, da sie das Heer gesehen haben auß grosem vbermut den Christenen zum spot vnd Hon das Preusche landes Wapfen, davon oben gnugsam gesagt, ausgehenckt an die burgf, in meinung das all Jr arbeit solte vorgeblich vnd vnnuh sein, vnd die burgk von Jnen vngewonnen bleiben. Aber, ob sie wol von Natur vnd gelegenheit des orts auch mit graben wol vorwaret nach der Zeit art, vorleihe doch der allmechtige Got, der Preussen hohemut zu straffen, Slomno das die burgk wie wol nicht one vieler Christen menschen, auch derden Christen Pomezanen tode gewonnen wardt. Dann da nuhn das Heer vor die gestürmt. burgk sich gelagert hatte, gefiel das Los des ersten Sturmes auf die Polen, die es auch mit frolichem gemut, weil sie des begirig waren, vnd hofften ehre einzulegen vnd die burgk mit sturmen zu gewinnen, annahmen, schickten sich die in eil zum streit vnd gingen den mit groser macht vnd Freidigkeit an. Aber die Preussen in der burgk wereten sich månlichy, warffen auf die Polen so nahend waren mit grosen Steinen, auf die so weiter waren schossen sie mit pfeilen vnd R

wird von

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da der sturm am häfftigsten war, weil die beiden Sehe da zwischen die burgk erbauet, waren gefroren, brachen die Preussen, so auf jener Seitten der Burgk lagen, von beiden Seitten herfür, fielen die sturmenden Polen mit grofer macht vnd gewalt an mit schiessen stechen hauen vnd schlahen, das also die Polen den sturi vnterlassen vnd fich der Feinde erweren musten, da dann etliche von den Polen, ehe das die auß dem Heer Jnen zu Hulff komen mochten, vmbracht oder gang, schwerlich vorwundt worden, also das der Schne so an der Seitten kegen die Burgk im Felde lagk fast mit blut beider teile geferbet wart. Da aber die aus dem lager den Jrigen zu Hulff kamen, vnd die auß der burg auch die Frigen entfahren, werete das. Scharmuzel noch eine gute Weile, aber leßlichen auf den aben gaben die Preussen sich in die Flucht, dann die Polen vnd Deutschen wurden Inen zu starck, vnd wurden der Preussen sehr viel da ertodtet, vnd da sie flohen, folgeten Jnen viel aus dem Heere die noch frische Pferde hatten vnd insonder die beiden Fursten aus Pommern Schwantopol vnd Sambor sampt den Fren, das also der Preussen im Schar. muhel vnd Fliehen in die 5000 guter mann sollen blieben sein.

Also sehet Her Simon von Grunau vnd andere mehr, so doch die obgedachten beiden alten von der Burgk Schlomno vnd alda ge= haltenen Schlacht nicht mit einem wort gedenken, hinwieder sagen die, so mit Simon Grunau von Echlomno schreiben ganz nicht von der bei der Sirgunnen gehaltenen Schlacht, sagen wol, das die Furften fherner mit dem Volck gezogen vnd haben erschlagen wen sie funden, auch seßen etliche, das Darsgaito, der Preussen Kirwaito, sei am tage Martini mit dem Preuschen adel komen, und sich in die gewalt der Fursten vnd Herren ergeben, Inen auch geschworen bei der gunst Irer gnedigsten gotter vnd emsiglich gebeten, das man fie nicht wolte weiter vorterben, dann sie wolten Ire Diener sein. Die

Fursten haben sie auch aufgenohmen vnd Inen befholen den Brüderk Deutsches Ordens zu dienen, biß das sie fherner vorsichert wurden, welchs Herren Diener oder vnterthan sie sein solten, des Deutschen Ordens Herren oder der Polen. Welche erkanthnus wie etliche sehen der Bapst solle thun, etliche sagen von Fürsten, aber nicht von wel= chen. Nach dem sollen die anwesenden Fursten den Landtmeister vnd D. Ordens Brüdere ermahnet haben, das sie die Preussen, wie Jnen zugefaget worden, bei Jrer freiheit lassen wolten, doch vmb einert järlichen vnd nicht hohen Zins, nicht beschweren mit scharfem Regiment vnd Predig des glaubens Christi zu rechtem glauben bringen. Den Preussen aber haben die Fursten angezeiget, das die D. Ordens Brüdere solten indes Ire günstige Herren sein, die sie auch leren oder durch fromme vnd vorstendige Leurte lehren lassen, was sie glau ben, wie sie beten vnd leben solten. Des würden sie die D. Ordens Brüder bei Jrer alten Freiheit lassen, doch also, das sie järlich Inen einen billigen Zins, nach eines Iden gelegenheit. geben folten. Des zum Zeichen haben die obgedachten Fursten es also mit den Brüdern D. D. vnd den Pomezanischen Preussen, die sich ergeben hatten, also vorlassen, daß die selben Pomezanischen Preussen nach Polnischem rechte leben vnd gerichtet solten werden, welchs dann des Ordens Brudere in die 22 Jhar mit den Preussen also sollen gehalten haben, aber Inen hernach das Culmische recht aufgedrungen, dann fie werent nuhn Herren im Lande vnd verstünden die Polnische sprache nicht, darumb solte das volck das recht haben vnd brauchen, das die Hers ren in Irer sprach verstunden vnd wissen. Diß sehen also wie ge= dacht nicht die alten Preußischen geschichtschreiber, sonder die neuen, dann die alten melden anders nichts, dann das nach dem das Heer Die Burgk Marienwerder stärker befestiget, vnd eine neue Stadt dars an auferbauet vnd befestiget, were das Heer von da aufbrochen, vnd

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