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M. Lucas David's,

Hof-Gerichts-Raths zu Königsberg unter dem Marggrafen Albrecht,

Preussische Chronik

nach der Handschrift des Verfassers,

mit

Beifügung historischer und etymologischer Anmerkungen. Mit allergnädigster Erlaubniß

Sr. Majestät des Königs von Preussen

auf

Veranstaltung der Ritterschaften der Herzogthümer Liv Kur- und Ehstlands

ang Licht gebrach e

durch

Ihren bevollmächtigten Direktor des Kopirungs-Geschäfts der Urkunden in Königsberg:

Herrn W. F. Freyherrn von Ungern-Sternberg,

Landrath des Herzogthums Livland, des Kaiserlichen Livl. Hofgerichts Rath, Ober Kirchen Vorsteher Rigaschen Kreises und Ritter des St. Annen Ordens zwoter Klasse ic., mehrerer gelehrten Gesellschaften ordentliches u. Ehren-Mitglied;

und

herausgegeben

von

D. Ernst Hennig,

Königl. Preuß. geh. Archiv, Direktor, Professor d. histor. Hülfs, Wissenschaften, Wallenrodtschem Bibliothekar, best. Sekretär d. Königl. Deutschen Gesellsch. zu Königsberg, Korresp. u. Mitgl. mehr. gel. Gesellschaften.

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Vorwort.

Freundlicher und theilnehmender, als sich in dieser Zeit erwarten ließ, ist Vater Lucas bei seinem ersten Erscheinen begrüßt worden. Die Zahl seiner Freunde hat sich jezt noch gemehrt. Ein gutes Zeichen! So lange sich noch in einem Volk Liebe für seine Geschichte zeigt, besizzt es auch Vaterlandsliebe und durch diese bleibt es eines Var terlands und einer Geschichte werth!

Daß ich mit diesem Theil angefangen habe, die Rand-Summarien des Verfassers mit einigen zu vermehren und dagegen ver

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schiedene asketische und ähnliche Ermahnungen, Betrachtungen und unnöthige Erweiterungen, die durchaus nichts Historisches enthiel. ten, theils zusammen zu ziehen, theils zu übergehen, wird dem Leser hoffentlich lieb feyn; nur über die Weglassung der bereits gedrukkten Urkunden dürfte vielleicht mancher ein krauses Gesicht machen. Indessen darf ich, zu meiner Entschuldigung, voraus sezzen, daß, wer diese Urkunden zu seinem Studium brauchen will, gewiß auch jene Bücher haben wird, in denen sie schon abgedrukkt sind. Statt dieser Urkk. habe ich zwei andere gelie fert, die noch sehr wenigen Lesern bekannt seyn werden.

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Die Lebensgeschichte des Verfassers kann ich noch mit einer Nachricht vervollständigen. Als der Großfürst von Moskau, Zar Jwan Wafiliewitsch, i. J. 1558 in Liefland eingefallen war und sich in kurzer Zeit mehrerer Festen im Bisthum Dorpat und in dem Ordens. Gebiet bemächtigt hatte, fürchtete der Erzbischof von Riga, Markgraf Wilhelm, ebenfalls einen Besuch desselben in Riga. Gewohnt, ohne seinen Bruder, den Markgrafen Albrecht, Preussens ersten Herzog, nichts Wichtiges zu unter. nehmen, befragte er diesen auch jezt durch mehrere Gesandtschaften um Rath über die Wahl seiner Gegen Maßregeln. Eine Truppen Unterstůzzung durfte er von ihm nicht erwarten, so lange Albrechts Lehnsherr, der König von Polen, dessen Friedens Bündniß mit dem Zar noch nicht abgelaufen war, fich dazu nicht verstehen durfte. Die Misverhältnisse Wilhelms

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mit dem Orden in Liefland, die auch Albrecht wider den leztern eingenommen hatten, dessen Scheu vor Polen und die Ueberzeugung, der kleine, in sich selbst durch Factionen zer. rüttete, Liefländische Stat müsse dem so übermächtigen Feinde nothwendig unterliegen, vermogte Albrecht, seinem Bruder die Unterwerfung unter Polen auf gute Bedingungen anzurathen und wegen lezterer zum Theil selbst in Polen zu unterhandeln. So. wohl um diese Unterwerfung einzuleiten, als 11m von allen Unternehmungen der sämtlichen Stände in Liefland in Ansehung ihrer Kriegs- Operationen und ihrer politischen Stimmung untere richtet zu werden, fandte er seinen getreuen Rath, M. Lucas David, nach Riga, der vom 13ten des Mårz bis gegen das Ende des April Monats 1559 daselbst blieb und sein Geschäfft mit aller Gewissenhaftigkeit ausführte. Seine eigenhåndige Relation befindet sich noch in dem hiesigen geh. Archiv. Man kann von seiner historischen Darstellungs- Art den Schluß abziehen, wie umständlich jene Relation ausgefallen ist, die den 20st. May dem Markgrafen Albrecht übergeben wurde.

Die sehr wenigen Drukkfehler in diesem Bande werden sich als solche sogleich dem Leser verrathen, (z. B. S. 48 in der vorlezten Zeile, Provicialis ft. Provincialis, S. 126 3. 6. v. unten: Fl st. Th. u. dgl. m.) und beim Lesen leicht verbessert werden können. Dagegen find, ungeachtet wiederhol die abgekürzten Worte der Umschrift auf der

ter Korrektur,

die abgekürzten

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