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VORREDE.

Mit andern Städten feyert auch Basel das grofse Sæcularfest dieses Jahres. Und es ist dazu wohl berechtigt, befser berechtigt als manche andere Stadt. Nach Basel ist die neu erfundene Kunst gleich zu Anfang und unmittelbar durch einen Gehilfen Guttenbergs verpflanzt worden; sie wurzelte schnell und gut, und wie bald, wie lange, wie herrlich blühte sie! Vielleicht an keinem Orte mehr hat die Buchdruckerey mit so rüstigem Eifer und mit solchem Erfolge den beiden Aufgaben zugleich gedient welche die Menschheit im XV. und XVI. Jahrhundert bewegten, der Wiederbelebung der antiken Litteratur und der Verbesserung der Kirche; und gewiss, sie würde noch kräftiger von hier aus eingegriffen, Johannes Froben würde den grofsen Geist seiner Zeit in noch glanzvollerer Weise vertreten haben, wenn nicht derselbe Mann, dem Basel jene zwiefache Wirksamkeit zumeist verdankte, Desiderius Erasmus, in Dingen der Reformation bald lieber gedämpft als entzündet, mehr gehemmt als gefördert hätte.

Von den ersten Anfängen der Basler Buchdruckerey bis zum Schlufs dieser classisch-reformatorischen Blütezeit ist es ein volles Jahrhundert; und wir mogen, indem auch wir den Johannistag begehn, uns wohl erinnern mit welchen Ehren da besonders drey Johanne hervortreten, die Grenzen und den Gipfelpunct der Blüte bezeichnend: Johannes Amerbach, Johannes Froben, Johannes Oporinus.

Mit dem Ende des XVI. Jahrhunderts und von da an immer mehr und mehr sank in Basel die Kunst von ihrer früheren Hæhe: sie theilte, wie zuvor die Lebenswärme und den Glanz des Ruhmes,

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