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11.

Schreiben des Unter-Stadtschreibers von Zürich an Bern betreffend Murner.

Zürich. Sonntag nach Pancrazius (15. Mai) 1530.

Nachdem vnser gut fründ, vnd getrüw lieb Cristenlich mitburger der Statt Strassburg: vnsern lieben eydtgnossen vnd cristenlichen mitburgeren von Bern von wegen der vnerberen beschuldigung so Doctor Murner Inen zugefügt vff beschechnen arrest einen rechtstag für sy namlich vff den 15 tag Juny nechstkomend zu früyger ratzit vor Inen zu erschynenn angesetzt: Vnd aber der selb Murner mynen Herren glich als wol vnd nit mynder dann die egenanten von Bern Irer eren vnd guten lümbdens beschulten, Darvmb dann sy verzukter zit durch Ire ratsfründ genanten Hafft beschechen lassen vnd Im das zuuerkünden begert: Vnd ist darvff von derselben vnser eydtgnossen gesandten vnd myner Herren verordneten abgerett: Das jede Statt vff söllichen rechttag einen Botten, mitt einer glaublichen Credentz: Dessglich einem vollkommen versigleten gwaltsbrieff dervff sy vnd ob sich villicht die sach theunenn welt vff einenn Procurator die vss zufürenn gestelt: abfertigenn, vnnd ein Jede Statt dar zwüschend wie vnd welicher gestalt die sach an die Hand zu nämmen sig, ein ratschlag thun, vnd den der andern Statt zuschicken vnd sich also desshalb mit einandern vereyngen: Damit beid Stett Zürich vnd Bern gemeyner anklag vnd meynung syhenn:

Actum Sontag nach pangracy. Anno 1530.

Vnderstattschriber

Zürich.

12.

Aufschub des von Strassburg festgesetzten Rechtstags in Sachen gegen Murner.

Strassburg, 6. Juni 1530.

(Staatsarchiv Bern. Pergament.)

Den Ersamen, vesten vnsern besonders vertruwten lieben freunden vnd christlichen Mitburgeren dem Schulteissen vnd dem Rathe zu Bern Entpieten wir hanns begk Ritter der Meister vnd der Rathe zu Strassburg vnser früntlich willig dienst, Besonders vertruwt lieb freund vnnd Christliche mitburger, Nachdem wir euch gegen Doctor Thomas Murner ein Rechtstag vff den fünfzehenden tag dess monats angesetzt vnd aber vns von gedachtem Murner, noch kein satt antwort zu khemen, So verkhunden wir euch denselbigen tag ab das Ir den nit besuchen, sonder anheimsch vnnsers vorkery besthents erwarten wolten wir euch als vnnsern geliepten, zuuerhietungcostens freuntlicher gueter meynung nit verhalten, Die gott der Allmechtig In syn schutz vnnd schirm bewaren well. Datum Mentag den sechsten Junij Anno d. xxxo. (1530.)

13.

Schreiben von Strassburg an Bern betreffend Murner. Strassburg, 10. Juni 1530.

(Staatsarchiv Bern.)

Den Ersamen, wysen vnsern besonderen vertrouwten lieben freunden vnd christlichen Mitburgeren dem Schultheissen vnd dem Rathe zu Bern Entpieten wir Hanns begk Ritter der Meister vnd der Rathe zu Strasburg vnser freuntlich willig dienst, Besonders vertruwt lieb freund vnd christlichen mitburger, Nachdem wir vch neherer tag den angesetzten Rechtstag gegen Doctor Thomas Murner abgeschriben mit dem begeren anheimbsch zu pleiben vnd ferner vnsers berichts zu erwarten daruf frogen wir euch freuntlicher meynung zu uernemen, Wiewol ernanter Doctor Thomas anfengklich das Recht vor vns zunemen zugeschriben, wir vff solichs bewilligen, ein Rechtstag allentheilen ernennt Ime ouch doby vnser frey sicher trostung vnnd gleyt

vbersandt, Ist er doch dauon gefallen vnd vns mit weytschweiffender antwort begegnet, darlun er anzücht, wie er vormals gegen euch vnd ewern ouch vnsern christlichen mitburgern von Zurich Inn eim angefengkten Recht zu Lutzern hang, das ouch Ir vnnd wir gegen einander mit christlichem Burgkrechten vnd In eim glauben vereinigt weren, dergstalt als ob er vns parthysch achtet, zudem das Im syn pension, so von vnns zugesagt, vnnd er anstadt siner vetterlichen vnnd mueterlichem erpfals, vnnd als sin einige narung angenomen, versperet wurde, do Ime dan armut halber solichem Rechten nachtzekhommen nit möglich, mit angehengkter pitt, Ime syn zugesagte pension lassen verfolgen vnd an Inn als vnserm burgers kynd, vnser zusag nit schmelern vnd Inn syn alten tagen an den bettelstab zurichten, dann wu das nit solt bescheen, werd er vss tringender nodt verursacht, sich vff jetzigem Rechtstag eins solichen by keyserlicher mst zu becklagen vnnd vff syns closters gueter sich lossen verwysen, mit vilmehr andern Inreden, Vnd wiewol wir angehorten sinen vsszugen nit gesettigt, sonder von Ime begert, vnos luter zuuerstendigen, ob er den Rechtstag version oder nit welte, Ist er vns Jungst mit antwort begegnet, das er In solicher armut sey, das er den tag zu besuchen nit vermoge, noch vnder zweyen Richtern sich bethedigen lossen darzu das er nit soll noch mag vnrestituiert vnd mit leren henden vnnd gepfendt mit jemands rechtigen, So hang er ouch zu Lutzern Im Rechten, das Ir vnd gedachte vwer vnnd vnsere christlichen Mitburger von Zürich gegen Ime begert vnnd verspsochen hand, So were euch ouch wol wissen, das Ir Ine mit zweyen Richtern weder mit verbott oder anderm solten anfallen, diwil vnnd Ir vor vwern begerten Richtern nichts vber Inn erlangt hetten, so were er ouch das selbig Recht nit gewichen, sonder gewalt, Achtet ouch nit ze thun, das Ir beruefft vnnd er zu gegen soliche Allegation, furtzewenden, dan es brecht veh kosten vnd entzündt vch ye mehr wider Ine, Wu ir aber nit rüwig, Will er vch des Rechten sin, wu sich das gepürt vnd vnns abermals vmb verfolgung der pension angeruffen mit vergender betrewung, wu das nit, das er sich vff syns closters guetter an stadt sins vet

terlichen erbfals, verwysen wolt lossen, und Wiewol nun für geliepten christlichen mitburger, wie des angezeigten Rechtsstands, so zwischen vch syn soll, kein gründtlich wissens tragen, So haben wir vch doch, Inn der suma syn fürhaben vnd darby ouch euch guter meynung vnnser bedengkens nit wollen bergen, dwil gedachter Murner ein streitiger weytschweiffender Mensch, vnd dem nit zuuil, wie vch wissen ist, vnnd der pension halb nit ruwig syn wert, solt er dann ein Regress, oder Zugang vff des closters guetter, wie wir achten, er lichtlich bekhommen mag, dann die selbigen der myndertheit, In vnser obergkheit, vnnd zertheilt Im Reich, ouch In etlichen der Churfürsten, Fürsten, Grauen vnnd herren landen gelegen erlangen, das solichs den closterpersonen, so daruf verwysen vnnd vnser burger syndt ein mergkliche beschwerde vnnd vnns ein nachtheil geberen, das wir nach gelegenheit dieser Zeit, solichs Inn andern weg nit wol wussten abtzuschaffen, dann das wir es mit der thadt vnderstunden zu furkbommen das nun vch, ouch andren vnsern christl. mitburgern ouch vnns zu mergklicher verug, vrsach gebe wurde, zudem das ouch jetzt ein Rechtstag vor ougen, do syn nichtig furgeben, bey syns glichen mehr dann wir angesehen vnd zu verhietung sins vnuerschampten Vssschreyens, das vnns scherlich vberlegen vnd Inn andern obligenden vns zu nachtheil reichen möcht, ouch als wir achten vch kleins an der pension gelegen, welche alles wir vch, guter getrewer meynung zu erwegen, beuohlen haben wollen, Vnnd ist daruf an euch vnnser freuntlich bitt vnd beger Ir wolt syn des Murners vnnütz geschwetz, ouch daruss volgenden schaden zuuerhieten guetlichen vnns zu gefallen, bewilligen vnnd zu geben, das Ime die pension verfolgt werde vnnd dem bandel also nachdengken vnd vns Irs gemuets, by pringer diss schrifftliche berichten, das wollen wir bereyts willens verdienen vnnd beschulden.

Datum frytag den x. Junij Anno d. Tricesimo.

Inhaltsverzeichniss

der

Bände I-X. des Archives für schweizerische Geschichte, herausgegeben auf Veranstaltung der allgemeinen geschichtforchenden Gesellschaft der Schweiz. Zürich 1843-1855.

(NB. Das Inhaltsverzeichniss ist nach den Abtheilungen des Archives, in den einzelnen Abtheilungen aber nach chronologischer Folge des Inhaltes geordnet).

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Allgemeine geschichtf. Gesellschaft

der Schweiz.

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Vorwort zum ersten Bande des Archives. Decem-
ber 1842. Von J. J. Hottinger
Vorwort zum zweiten Bande desselben. November
1843. Von ebendemselben.
Vorwort zum siebenten Bande. 1. Januar 1851. Von
der Redaktionskommission
Vorwort zum zehnten Bande. 1. December 1854.
Von der Redaktionskommission
Protokoll der ersten Versammlung der allgemeinen
geschichtforsch. Gesellschaft der Schweiz. Bern.
15. Herbstmonat 1841.
Protokoll der zweiten Versammlung der allgemein.
geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz.
Basel. 20. Herbstmonat 1843.

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Protokoll der dritten Versammlung der allgemein.
geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz.
Zürich. 24. Herbstmonat 1845.
Protokoll der vierten Versammlung der allgemein.
geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz.
Baden. 10. Oktober 1848.
Protokoll der fünften Versammlung der allgemein.
geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz.
Baden. 4. Oktober 1849.

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