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V.

Wie man von Augsburg aus vor hundert Jahren

auf Reisen ging.

Von

Lorenz Werner.

Wenn man heutzutage von einer Lustreise sprechen hört, so beschleicht manchen, der in diesem Punkte seine Erfahrungen gemacht hat, ein sehr gemischtes Gefühl der Erinnerung. Vielleicht trägt es dazu bei, den allgemeinen Glauben an die Möglichkeit einer solchen wieder zu befestigen, wenn man vernimmt, wie sich eine Lustreise vor hundert Jahren gestaltet hat.

Ein sehr anschauliches Bild einer solchen gibt uns das sorgfältig geführte Reisediarium des hochedelgebornen Augsburger Steuermeisters Hieronymus Wolfgang Welser. Dasselbe wurde auf grund gemeinschaftlicher Aufzeichnungen von dem Augsburger Ratskonsulenten Emanuel Biermann verfasst, der die zwischen den Jahren 1786-1792 unternommenen acht Reisen als Begleiter und Gesellschafter mitgemacht hat. ,,Spazierfahrten" nennen die Beiden mit einer Art Humor dieselben, und Seume, der seinen ,,Spaziergang" nach Syrakus i. J. 1801 ausführte, hatte somit schon seine Vorläufer. Allerdings ging die Reise der Augsburger nicht nach dem poseidonischen Eiland, und nicht zu Fuss, auch nicht nach den Tropenländern Südamerikas, wo Welsers Ahnen einst Niederlassungen gegründet und vom König von Spanien ein grosses Gebiet als Pfandbesitz bekommen hatten. Sie ging nur durch die allerdings verschiedenen Herren gehörigen Länder und Ländchen Süddeutschlands und wurde in einer bequemen Kutsche zurückgelegt.

Aber man unterschätzte bei der Reise keineswegs die Schwierigkeiten, die in jenem Jahrhundert mit einer solchen verknüpft waren. Die Reisenden sind beflissen, jeden Achsen- und Riebnagelbruch mit den lebhaftesten Farben zu schildern, ein schlechtes Abendessen oder Nachtquartier, ja sogar einen rauchenden Ofen als eine Kalamität zu verzeichnen und am Schlusse ihrer Berichte von solchen Erlebnissen, wie von ausgestandenen Gefahren zu sprechen.

Es waren übrigens keine kleinlichen Menschen, welche diese ,, Gefahren“ überstunden und sorgfältig verbuchten; keine Pfahlbürger, deren Interesse nicht über das Weichbild ihrer Vaterstadt hinausreichte, sondern Männer, die einen freien Blick für alle Gebiete des öffentlichen Lebens besassen und ausserdem Sinn hatten für die Schönheiten der Kunst und der Natur. Beide waren mitsammen in ihrer Jugend auf der Universität Jena gewesen, wo sie wie viele junge Augsburger, die für öffentliche Aemter in der heimatlichen Republik bestimmt waren, ihre Studien machten. Neben der Rechtswissenschaft beschäftigte man sich auch mit Literatur: Biermann, der sich bereits in Jena die Würde eines Lizentiaten beider Rechte erworben, galt seinen Kommilitonen als Schöngeist und Dichter und machte das Sprichwort nomen fert omen zu schanden. In seinem noch vorhandenen, gleich dem Reisediarium in der Bibliothek des Historischen Vereins in Augsburg aufbewahrten Stammbuch, das er während seiner Universitätszeit 1752-1758 führte, wird er von einem Bruder Studio als Freund Apollos besungen, der auf dem Helikon goldene Schätze suche. Zitate aus Boileau, Yung, Gellert und Lessing wechseln mit solchen aus lateinischen Klassikern ab. Daneben fordern anakreontische Strophen zu heiterem Lebensgenusse auf, wie denn das Thema vom Trinken und Lieben in den Erinnerungsblättern durch alle Variationen hindurch behandelt wird. Ueberhaupt ist das Stammbuch ein interessanter Beleg für die Sittenschilderung des deutschen Universitätslebens zur Zeit des 7 jährigen Krieges. Studenten nicht nur aus allen Gauen Deutschlands, sondern auch aus benachbarten Ländern, wie Schweden und Liefland, hatten sich in Jena eingefunden. Von deutschem Patriotismus, wie ihn später der Hainbund in Göttingen wartete und pflegte, ist jedoch keine Spur zu sehen; dagegen muss die Zahl von französischen Zitaten, welche zu Leichtlebigkeit und Sinnengenuss einladen, in dem erwähnten Stammbuch eine geradezu auffällige genannt werden. Unsere beiden Augsburger scheinen indes bei ihrer Lebensführung

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