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7. Denselben schützen allen sand 1)
hat man gemacht den dritten stand,
dar an sy werden schiessen
ins zil u. in den goltter ") auch,
darmit dz man mich nit verfach 3)
u. kainen thue verdriessen,
sy schiessen hin vber dz lannd
die selben büchsenschützen,
wellicher da mit freyer hand
thut in den goltter schmitzen, )
dz thut die kugel durch die
scheiben schnellen,

welcher darein thut prellen,
so ist der schitzen rat,
den schufs man im nit lat.")

8. Er gilt im nichtzit 6) an der zal
u. ist der schützen mainung all,
dz er den schufs nit habe,
man sagt im auch dz selbig vor, 7)
u. welcher schüss nit gatt embor,
stost sich im erdtrich abe,
dz er da vor im nider prellt
u. wischt in die scheiben eine,
dz selb den schützen nit geuellt,
man läfst ims nit gutt seine,
dz seind die schützen worden
vbereine,

man macht dz kaim allaine,
es gült in allensand,
wie ainer ist genant.

9. U. ainer, der die büchs anzindt
u. im dz feuer dar obe print
u. will der schufs nit gonen, 8)
so sölt ir wol gelauben mir,
gschicht im dz selbig mer dan zwir, 9)
man thut im den nit lonen,
der selbig schufs der gült im nit,
er mufs den gar hin legen,
dz ist der schützen alter sitt,

1) sand, zusammen.

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er mufs sich des verwegen, 10) dz selbig thutt auch manchem also zoren,

der schufs ist im verloren,

dz er im nichtzit gilt,

wann es die büchs nit kuilt.

10. Nun weitter sölt ir mer verstan,
die büchsenschützen müssen han
zweyhundert schritt u. mere,
die hätt man in gemessen frey,
zwenundneuntzig auch darbey,
die mag man wol bewere,
die gand bifs an die scheiben an,
als man sy hat gemessen,

u. welcher dann wol schiessen kan,
der soll des nit vergessen,

er soll sein stett 11) schiessen so geschwinde

in regen u. in winde,

der wind ist manchem gifft, dz er dest minder trifft.

11. Vil bawens hat man da vollbracht, kain man hat des gleich 12) nie gedacht,

ains solchen schüesses 18) zware,
als yetzund hie gewesen ist,
dz sing ich euch in kurtzer frist,
kain man bey hundert jaren
der denckt kains solchen schiessens
nie,

dz sölt ir glauben mire,
mit arbait u. mit grosser müe
so gar nach aller ziere
ist es als sampt so maisterlich
gemachet

u. darzu wol versachet 14)
bey Augspurg in der statt
so gar nach allem rat.

2) goltter, gefütterte Decke.

3) verfach,

4) schmitzen, schmeissen. 5) lat, gehen lässt. 6 nichtzit, 7) vor, zuvor. 8) gonen, losgehen.

9) zwir, zweimal.

10) sich verwegen, verzichten. 11) sein stett, seinen Schuss stets. 12) des gleich, desgleichen. - 13) schüesses, Schiessens. 14) versachet, ins Werk gesetzt.

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12. Ain hafen hat man zugericht,
wellicher sich dann hat verpflicht
u. thut in hauen 1) legen
ain creutzer oder dennocht 2) mer
so gar nach seins hertzen beger,
der soll es gott lon pflegen, ")
ob er auch etwz gwynnen möcht
u. ob es sich thet schicken,
kein Mensch der ist im nit zu
schlecht,

u. welcher hat das glicke,
der mag ain klainet4) aufs dem
hauen gwynnen,

er sy daufs oder hynnen,
er sey nach oder weitt,
wem gott das glicke geit. 5)
13. Vil rofs die wirdt man rennen lan,
als man vor nit hat vil gethan,
vmb viertzig guldin gutte
u. auch zu fufs des selben gleich,
der man sey arme oder reich,
es wirdt ain freyer mutte,
es werden lauffen weib u. man,
yegklicher tail besunder

15. Die kürtzweil die wirdt also frey u. darzu alle luderey,

bey Augspurg auf dem grienen plan,
drumb ist es nit ain wunder,
dz yederman so gar vil daruan seitte,
ettlicher wirdt erfreitte,
der da gewynnet dz

wol in dem grienen grass.
14. Nun merckend mer, ir werden man,
welicher dann wol keglen kan,
der mag wol komen dare,
der vach es an mit freyem mut,
u. welcher dann das beste thut,
der hat sechs guldin bare,
der aubentteür würdt noch vil mer,
daruon will ich euch singen,
welicher kompt gen Augspurg her
u. thut dz best mit springen,
der hat vier guldin oder dannocht
mere,

die tregt man im schon here,
sy werden im bekandt,
man gibt ims in die hand.

lassen sorgen.

dz würdt man niemantz weren,
ind prentten wirt man spilen lan
u. alle aubenttür lon gan, 6)
doch welcher da thut schweren,
dem selben wirt es nit gespart,
vor aufs wenn er thut scheltten,
man würt in straffen also hart,
er mufs des seer engeltten,
die herrn auch welln dz selbig
straffen,

sy werdens nit verschlaffen,

ist ainer nit ain thor,

so hüet er sich daruor.

16. Noch weitter ich euch mer bedeütt,
ain hertzog u. vil edelleüt
die seind auch heer komen,
ritter u. grauen hochgeborn,
vil fromer herren aufserkorn,
dz hab ich wol vernomen,
darbey ich wol vernemen bin, 7)
dz sy auch werden schiessen,
dz thund sy nit nach grossem gwin,
dz sy difs vast 8) geniessen,
sy thunds darumb, dz bey der
kurtzweil pleiben

u. auch ir zeit vertreiben,
die fromen herren all,

so man da verbringt mit schall.
17. Die aubentteür hatt dz geschrey,
dz man darin vindt mancherlay,
gleich was 9) der man will haben,
u. alles, dz sein hertz begert,
defs selben würdt er wolgewert,
vil keller hat man graben
u. hütten auch darbey,
als sich dann wol gebürtte,
die stand10) her nachainander frey,
darinn wol sechtzig wirtte,
die thund gar nichs dann sieden
u. auch pratten
so gar nach allen ratten,
wz der man haben soll,
dz vindt ir zu kauffen wol.

1) hauen, Hafen. 2) dennocht, noch ausserdem. 4) klainet, Kleinod. 5) geit, gibt. lassen. 7) vernemen bin, vernehmend bin, vernehme. 9) gleich was, dergleichen, wie es. 10 stand, stehen.

3) lon pflegen, 6) lon gan, gehen 8) vast, sehr.

18. Ain han ist auf geworffen schon 20. Wz ich euch sing, dasselb ist war,

u. wer darumb will liegen 1) thun,
der kom zum Stephan Zeller,
der hat ain brief geschlagen an
u. ob demselben schwebbt der han,
darüber ist er keller,

welcher den han gewynnen kan,
der mag sich zu im füegen,
der Zeller ist ein solcher mau,
er thut niemantz betriegen,
wz ainer will, dz thut er im her
tragen

u. füllt im seinen kragen,
bifs dz er hat genug,

bar gelt ist wol sein fug.

19. Der Steffan Zeller also frey

der hat ain hennen auch darbey, darun b man auch würdt liegen, ain seckl schön nach allem rat, ain thuch zu ainer nyderwat, *) ich kans nit bafs verkliegen, 3) der klainet hat er viere gmacht, welcher der ains well gwinnen, der denk, dz er sich wolbetracht u. auch gar wol besynne,

dz er der lugin geb ain gut
gestaltte,

so gwint ers best mit gwaltte,
darauf leg seinen vleifs,
so gwint er wol den preyfs.

man zalt tausentfünfhundert iar,
im neundten thet man schreiben,
als difs grofs schiessen ward erdacht,
viel kurtzweil ward darin volpracht,
darbey lafs ichs beleiben,
dz ich mich darin nit vergang,
dz niemantz thüe verdriefsen,
dz schüessen lob ich mit gesang,
darmit will ich beschliessen,
ich sing nit weitter, dann da') ist
geschehen,

dz mufs ich euch veryehen, 5)
es ist nit gar umb sust, 6)
man sicht da allen lust.

21. Zum lettsten söllt ir mercken da,
bey Augspurg in der Rosenaw
da wz vil freud besunder,
wz man kurtzweil erdencken mag,
dz selbig sicht man alle tag,
dz nympt manchen ain wunder,
dz sich vil leut hand gar verpflicht
in die Rofsnaw gar schnelle,
viel heuser seind drin auffgericht
u auch vil schöner zelle, 7)
gott well, dz yedermann darin thue
glingen,

thutt Matheis Hirtz vns singen zu dienst dz newe lied,

dz vns gott woll behiet.

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1) liegen, Lügen. 2) nyder wat, Hosen. 3) verkliegen, umschreiben. 4) dann da, als was da. 5) very ehen, verjehen, erzählen.

6) umb

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