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Bauherren der Kirche St. Stephani

in Bremen

Herrn

Senator, Richter, Dr. Diederich Meier

und

Herrn

Weltermann Heinrich Engelbert Haase,

widmet

dieses Heft seiner kirchenhistorischen Arbeit

mit aufrichtiger Hochachtung

der Verfasser.

Vorwort.

Es pflegt gewöhnlich kein Buch in die Welt gesandt zu

werden, ohne demselben nicht in der Vorrede einen Geleitsbrief mitzugeben, wiewohl diese, zumal wenn sie lang ist, von den Wenigsten pflegt gelesen zu werden. Ich will's drum kurz machen und dem freundlichen Leser alsobald die Bitte ans Herz legen: Diese ihm dargebotene Arbeit in Liebe, womit sie gegeben, auch aufnehmen und beurtheilen zu wollen.

In unsrer schreiblustigen, federfertigen, und oft so federleichten Zeit, wird so vieles auf den literarischen Markt * gebracht, daß man fast Bedenken tragen muß, für's große Publicum diese ungeheure Masse Bücher noch zu vermehren. Schreiblust aber plagt mich nicht, und ich wäre gerne in meiner bisherigen Verborgenheit geblieben, wenn nicht einestheils mannigfaltige Aufforderungen derer, denen ich privatim dies und das mitgetheilt habe, an mich ergangen wären zur Herausgabe so mancher kirchlichen Nachrichten, die ich seit Jahren sammelte, und sich mir dadurch nicht ein wirkliches Bedürfniß darnach kund gegeben hätte; anderntheils aber hat mich eine Bemerkung unsers ehemaligen Mitbürgers und großen Rechtsgelehrten, J. F. Gildemeister (in Smidts Hanseat. Magazin Thl. 6. p. 223. 224.) dazu

arbeiten zur Bremischen Geschichte überhaupt spricht, „man sorge auch, daß diese Vorarbeiten nicht wieder verloren gehen, oder, welches oft genug der Fall gewesen sein mag, dem Gebrauche, wozu fie bestimmt sind, entzogen werden. Schon die einzelnen Materialien werden in vieler Rücksicht nugbar sein; und wenn denn einst alles bereitet ist, so wird ja auch die Muse der Historie in unsrer Stadt einen Geist erwecken, der das Gebäude aufführe, und sich um seine Zeitgenossen und um seine Nachkommen ein neues Verdienst erwerbe."

Solche Vorarbeiten habe ich nun in meiner fünf und zwanzigjährigen Amtsführung in den mir von derselben übrig gebliebenen stillen Mußestunden anzufertigen gesucht, und zwar mit großer Lust, weil mich die Geschichte meiner von Gott je und je so reich gesegneten Vaterstadt von Jugend auf anzog, und besonders die kirchliche Seite derselben meine unausgesezte Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Diese Vorarbeiten oder Beiträge zu der Kirchengeschichte Bremens sind es denn, welche ich den Liebhabern derselben in diesem und einigen folgenden Heften darzubieten gedenke.

Diese Beiträge sind geschöpft aus den Quellen, so viel deren mir zugänglich gewesen, und in der Regel immer angegeben worden. Selbsterfundenes habe ich mich gehütet darunter zu mischen, weil dann der Character einer wahren Geschichte verwischt und verzerrt würde. Die Urkunden, welche ich anführe, find von mir fast alle selbst im Original gelesen, geprüft und verglichen worden. Handschriftliche Nachrichten habe ich, so viel mir möglich war, der Kritik unterworfen, weil da oft so vieles

mit unterläuft, welches das Gepräge der Wahrheit affectirt, aber bei genauerer Prüfung doch derselben ermangelt. Wo gedruckte Quellen angegeben find, stehen sie ja Jedermann zur Vergleichung und Beurtheilung bereit.

Ich kann und darf es hier aber nicht unterlassen, allen denen, welche so geneigt und bereitwillig waren, mir die Hülfsmittel zu dieser Arbeit zugänglich zu machen, meinen innigsten Dank auszusprechen, insbesondre aber dem ehemaligen Archivar, jezt zum Syndicus erhobenen, Herrn Dr. J. H. W. Smidt, welcher, mit höherer Genehmigung, meiner Wißbegierde so freundlich und bereitwillig entgegengekommen ist, hier im Geiste die Hand zu drücken, welche mir so manche Gabe willfährig und uneigennügig gereicht hat.

Jedes der nachfolgenden Hefte wird, so wie dies Erste, ein in sich abgeschlossenes Ganze enthalten, und die Leser werden nicht auf die Fortsegung in einem folgenden Hefte vertröstet werden. Diese aber kann ich nicht in einer bestimmten Zeit herauszugeben versprechen; sondern die Umstände werden mich bestimmen und so viel Zeit vom Amte übrig bleibt. Uebrigens ist das Material dem größten Theile nach zu mehreren Fortsegungen bereits vorhanden, und bedarf nur noch der Anordnung und legten Feile. Vier oder fünf Hefte, denke ich, könnten einen Band füllen, der dann, wenn mir Gott das Leben so lange erhält, und das Publicum Luft zur Sache hat und behält, mit einem Haupttitel und vollständigem Register versehen werden soll.

Was nun insbesondre den Gegenstand dieses ersten Heftes betrifft: so hatte ich früher nicht im Sinn, gerade damit zu beginnen, welcher Beginn auch wohl noch eine

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