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stone's neuen Forschungen in Süd-Afrika bis zu Rae's Rückreise nach England im Februar 1860.

Macbrair, Rev. R. M.: The Africans at Home; a popular description of Africa and the Africans, condensed from the accounts of African travellers from the time of Mungo Park to the present day. 8o, with map and 70 illustrat. London, Longman. 74 8. Michel: Album illustré de l'île Sainte-Hélène, avec une carte géogr. 8°, 16 pp. et 8 pl. Paris, Locard et Davi. Orange River, Beyond the 8o, London, Newby. 10 s. Petherick, J.: Egypt, the Soudan and Central Africa; with explorations from Khartoum on the White Nile to the regions of the equator; being sketches from sixteen years' travels. 8°, 482 pp. mit 1 Karte. London, Blackwood.

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; or scenes in Southern Africa.

16 s.

Die Europäischen Kaufleute in Chartum unternehmen alljährlich weite Reisen in die oberen Nil-Länder, um Elfenbein einzuhandeln, und haben tief im Inneren, am Sobat, am oberen Weissen Nil und westlich von demselben, Stationen angelegt, von denen aus sie immer weiter in unbetretene Distrikte vordringen. Leider gehen den meisten unter ihnen die erforderlichen Kenntnisse ab, um ihre kühnen Unternehmungen der Wissenschaft nutzbringend zu machen, und von den Gebildeteren haben sich nur sehr Wenige die Mühe gegeben, ihre Entdeckungen und Erlebnisse niederzuschreiben, wie es z. B. sehr zu bedauern ist, dass der im vorigen Jahre verstorbene Herr von Malzac die wissenschaftlichen Ergebnisse seiner neueren Reisen in den Nil-Ländern. nicht publicirt hat. Bisweilen mögen sie allerdings guten Grund haben, nicht zu offen mit ihren Unternehmungen ans Licht zu treten, denn ihre Handelsreisen gleichen oft auf ein Haar blutigen Raubzügen und nicht selten soll auch etwas Sklavenhandel mit im Spiel sein. Auch über die Reisen Petherick's, des Britischen Konsuls in Chartum, war bisher so gut wie Nichts bekannt geworden, wir erinnern uns nur, dass Dr. Brehm seine Begegnung mit ihm in Kordofan erwähnt; erst als er im Jahre 1859 nach England zurückkam und im Verein mit der Londoner Geographischen Gesellschaft den Plan zu einer Expedition nach den Quellen des Nil entwarf, bei welcher er seinen von Süden vordringenden Landsleuten, Capt Speke und Grant, beistehen will, verlautete auch Einiges über seine ausgedehnten Handelsreisen im Westen des oberen Weissen Nil, auf denen er bis zum Äquator gekommen zu sein meint (s.,,Geogr. Mitth." 1860, S. 114), und seit Kurzem liegt nun auch sein ausführlicherer Bericht vor. Wir können nicht verhehlen, dass der letztere unsere Erwartungen nicht vollständig befriedigt hat; wir wussten zwar zuvor, dass Petherick keine topographischen Aufnahmen oder Messungen irgend welcher Art gemacht hatte und zur Niederlegung seiner Routen jeder sichere Anhalt fehlte, wir hofften aber, er würde die ihm gebotene, aussergewöhnlich günstige Gelegenheit benutzt haben, umfassende Nachrichten über das hydrographische System des Nil, über die Völkerschaften des Inneren u. s. w. zu sammeln und werthvolle naturhistorische Beobachtungen zu machen. Davon findet sich aber ausserordentlich wenig, ja er scheut sich sogar, aus Furcht, schwerfällig zu werden, seine geognostischen Untersuchungen, die er als Bergmann von Fach jedenfalls angestellt, dem Publikum in ausreichender Weise vorzulegen. Er erzählt zunächst ausführlich die drei ersten grösseren Exkursionen, die er im Auftrag Mehemet-Ali's zur Aufsuchung von Steinkohlen und Eisen unternahm, nämlich 1845 durch die Halbinsel Sinai und in das Wady-el-Arabah, 1846 von Qeneh nach Qosseïr und von da südlich Diesen zu dem Djebel Zabara, und 1847-48 von Chartum nach Kordofan. Theil des Buches, 19 Kapitel oder mehr als des Ganzen umfassend, kann man ohne grossen Verlust überschlagen, wenn man in der Literatur über die betreffenden Landstriche etwas bewandert ist, denn die Schilderungen sind zwar oft unterhaltend und recht anschaulich, aber Neues findet sich nur in unbedeutenderen Einzelheiten. Der fünfjährige Aufenthalt des Verfassers in Kordofan (1848-1853), wo er dem Gummi-Handel oblag, wird übergangen und der Rest des Buches der Darstellung der fünf Reisen von Chartum nach dem Bahr-elGazal und den südlich von diesem gelegenen Landschaften gewidmet, die Petherick im J. 1853 bis 1859 ausführte. Hier werfen wir einen Blick in ein ganz neues Gebiet, es ist aber eben nur ein Blick, der unsere Wissbegierde eher anzuregen als zu befriedigen geeignet ist. So unbestimmt und roh wie die beigegebene Karte sind auch die Notizen, welche der Text in Bezug auf die geographischen Verhältnisse jener neu erschlossenen Region enthält. Dennoch ist dieser Theil des Buches in Ermangelung vollständigerer Nachrichten von grösster Wichtigkeit, wie namentlich die Angaben über den seeartig ausgebrei teten Bahr-el-Gazal und seine Hinterwasser, und Vieles, wie die Beschreibungen der neu entdeckten Völkerstämme und ihrer Sitten, von hohem Inter

esse.

Petherick: On the subject of his proposed offer to proceed southwards from Khartum, in order to meet and assist the Expedition under Captains Speke and Grant. (Proc. of the R. G. S. of London, vol. IV, No. 5.)

Detaillirung des Planes von Petherick's Expedition den Weissen Nil hinauf, zur Cooperation mit Speke's Expedition.

Quaas, E. Die Szuri's, die Kuli's, und die Sklaven in Zanzibar. (Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde, November und Dezember 1860.) Lebendige Beschreibung der aus Arabien und aus dem Inneren Afrika's nach Zanzibar kommenden Völkerschaften.

Reunion, Die Insel

(,,Ausland" 1861, Nr. 10, SS. 235-239.) Schilderung der jetzigen Zustände der Insel, welche durch die Einfuhr der sogenannten freien Emigranten oder Engagés in den letzten Jahren rasch zu einer hohen Produktivität gelangt ist. Der Aufsatz ist der „Revue des deux mondes" entnommen.

Reunion, Isle

,

late Bourbon, Indian Ocean. (Nautical Magazine, März u. April 1861, pp. 113-123, 176-190.)

Eine Touristen-Beschreibung dieser Insel aus dem ,,Moniteur de la Flotte". Der höchste Berg derselben, Pic des Neiges, wird zu 10.869 Engl. F. angegeben. Rigby, Lieut.-Col. C. P.: Report on the Zanzibar Dominions. 8o, 33 pp. Bombay 1861. 8 Annas.

Die Geogr. Mitth." werden eine Übersetzung dieses Berichtes bringen.

Robiou, Felix: La question des sources du Nil dans l'antiquité. (Nouvelles Annales des Voyages, März 1861, pp. 303-345.)

Der Verfasser stellt alle die Angaben und Hypothesen zusammen, die sich bei den alten Autoren über die Quellen des Nil oder seinen oberen Lauf finden, nämlich bei Herodot, Aristoteles, Eratosthenes, Diodorus von Sicilien, Strabo, Plinius, Ptolemäus. Dr. Ch. T. Beke hat dieselbe Untersuchung schon früher in seinem berühmten ,,Essay" und seinem im vorigen Jahr erschienenen Werkchen angestellt. Sainte-Claire Deville, Ch., Valenciennes et Brogniart: Rapports sur un Mémoire de M. Courbon, chirurgien de la marine de première classe, intitulé: Résultats relatifs à l'histoire naturelle, obtenus pendant le cours d'une exploration de la Mer Rouge, exécutée en 1859-60, par ordre de l'Empereur, par Mr. le capitaine de frégate de Russel. (Comptes rendus hebdom. 11. März 1861, pp. 426-440.) Die jüngste, mehr politische als wissenschaftliche Zwecke verfolgende Französische Expedition im Rothen Meere berührte Djedda an der Ostküste, die Bai von Adulis mit der Insel Disse, Ed und Haikuk an der Westküste, die Inseln Perim und Doomairah in der Strasse von Bab-el-Mandeb, den Golf von Tedjura, Zeila, Berbera und Aden. Sie gab dem Schiffsarzt Courbon Gelegenheit, an den genannten Punkten, so wie auf einer Exkursion von Adulis landeinwärts bis Hallai, mannigfache Beobachtungen und Sammlungen im Gebiete der Geologie, Botanik und Zoologie zu machen, über welche in der Pariser Akademie referirt wurde.

Schnepp, B.: Observations recueillies à Alexandrie d'Egypte, du 1er octobre 1858 au 30me septembre 1860. (Comptes rendus hebdom., 1. April 1861, pp. 641-644.)

Es werden hier nur die bemerkenswerthesten Resultate dieser zwei vollständige Jahresreihen umfassenden Beobachtungen mitgetheilt. Der Verfasser ist Arzt, er hält das Klima des Nil-Delta keineswegs für so gleichmässig und den Brustkranken zuträglich, als man gewöhnlich annimmt. Sketches of the African Kingdoms and Peoples. 8°, 382 pp. Mit 1 Karte. London, Society for promoting christian knowledge. Eine für die Jugend bestimmte Zusammenstellung geographischer und geschichtlicher Notizen über die verschiedenen Theile Afrika's. Das Buch ist anspruchslos geschrieben, aber sehr unvollständig und ungleichmässig bearbeitet, nicht frei von Irrthümern und vielfach veraltet. Die Deutsche Literatur besitzt weit bessere Kompilationen dieser Art.

Speke, H.: On the Commerce of Central Africa. (Transactions of the Bombay Geogr. Soc. 1860.)

Süd- und West-Afrika, Allgemeine Missions-Überschau; nach den Berichten von 1860. (Missions-Nachrichten der Ost-Indischen MissionsAnstalt zu Halle, 1861, Heft 1.)

Übersicht des Standes der christlichen Missionen in Afrika, von der DelagoaBai an der Ostküste an der Süd- und Westküste entlang bis hinauf nach SierraLeone und Senegambien.

Tiboursek, Les ruines de

en Tunisie. (Nouv. Annales des

Voyages, April 1861, pp. 115-117.)

Notiz über Lage, Bewohner und Alterthümer des alten Tubursicumbure von Lieut. A. Guiter, welcher im Sommer 1860 mit einer wissenschaftlichen Mission nach Tunis betraut war.

Touchard, F.: Aperçu de l'avenir commercial du Gabon. (Moniteur de la Flotte, 1861, Nr. 13.)

Bemerkungen über die natürlichen Vortheile, welche die Lage des Französischen Etablissements am Gabun bietet, und über die Hindernisse, welche bisher der Ausbreitung des dortigen Handels mit dem Inneren des Landes entgegengestanden haben. Als hauptsächlichstes derselben wird der Umstand bezeichnet, dass die Bulu und Bakalai den Handel zwischen der Küste und den Völkerschaften des Inneren (Pawoin) ganz in Händen haben und eine direkte Verbindung verhindern. Der Como soll für Küstenfahrzeuge und Goëletten 25 Lieues weit zu befahren sein.

Tristram: The Great Sahara. London.

Dieses im IV. diessjährigen Hefte der ,,Geogr. Mitth." (S. 167) vorläufig angezeigte Buch enthält die Beschreibung einer im Jahre 1857 unternommenen Reise von Algier südlich über Medeah, Boghar, die beiden Sebcha Zahres, Djelfa und El Aghuat nach den sieben Städten der Beni Mesab, von da östlich nach Waregla, Tuggurt und El Wad und zurück durch das Wad R'hir nach Biskra. Diese Route musste nothwendig ungewöhnlich viel des Interessanten bieten und der Verfasser, ein Englischer Geistlicher, der schon vorher einen grossen Theil von Algerien und Tunis bereist hatte, steht in der geschickten, unterhaltenden Darstellung seiner Erlebnisse und Beobachtungen Wenigen nach; dabei ist er aber ein vielseitig gebildeter und namentlich in den Naturwissenschaften bewanderter Mann, so dass sein Bericht auch in wissenschaftlicher Hinsicht grossen Werth hat. Die Abschnitte über die republikanische Bundesgenossenschaft der Beni Mesab sind eine sehr willkommene Ergänzung zu den Nachrichten, die wir Henri Duveyrier verdanken (s.,,Geogr. Mitth." 1860, S. 55 und Tafel 3), und werden auch in weiteren Kreisen Interesse erregen. Sehr werthvoll sind im Anhang die Notizen über die physische Geographie, die Geologie und Geschichte der Algerischen Sahara und die Listen der daselbst beobachteten Thiere und Pflanzen. Auf einer Karte im Maassstabe von 1:1.633.000 finden sich die Routen des Reisenden verzeichnet, eine kleinere Karte giebt eine Übersicht der Karawanenrouten in der Grossen Wüste und eine ziemlich bedeutende Anzahl von schön ausgeführten Originalzeichnungen dienen dem Werke zur nützlichen Ausschmückung.

Vincent, Capit.: Extrait d'une voyage exécuté, en 1860, dans le Sahara occidental. Nebst Karte. (Bull. de la Soc. de Géogr. Janvier 1861.) Seitdem der Colonel Faidherbe als Gouverneur der Französischen Besitzungen am Senegal fungirt, ist ungeheuer viel geschehen, um die Machtstellung der Franzosen daselbst zu heben und ihre Besitzungen nach allen Seiten auszudehSo kommt es, dass grosse Landstrecken West-Afrika's zwischen Senegambien, Algerien und Timbuktu, die nie ein Europäischer Fuss betreten, durch Französische Erforschungsreisende zuerst ans Licht gezogen und auch

nen.

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and Mr. Campbell, Gentlemen of Colour. (Proc. of the R. G. S. of London, vol. IV, No. 5.)

Unter den freien Farbigen in Nord-Amerika ist ein Projekt angeregt worden, durch ihre Mitwirkung zur Regeneration Afrika's beizutragen und besonders durch Übersiedelung freier Afrikanischer Schwarzen von Amerika nach Afrika Ansiedelungen und Handel zu befördern. In Folge dieses Projektes wurden zwei Farbige von Bildung, Dr. Delany und Herr Campbell, mit einer Mission betraut, die sie nach Liberia und von da der Küste entlang bis Lagos und weiter bis Abbeokuta führte. Das Obige enthält Andeutungen über diese Reise und ihre Resultate.

Weyler y Laviña, D. Fernando: Apuntes topográficos sobre la parte del imperio Marroquí que ha sido teatro en la última guerra con España. 40, 44 pp. Palma, P. J. Gelabert, 1860. Weyler y Laviña, D. Fern.: Catálogo de las plantas naturales observadas en la parte del N. del imperio Marroquí durante la última guerra. 4o. Palma, P. J. Gelabert, 1860. Zambesi-Fluss, Traurige Nachrichten vom

blatt, April 1861.)

(Calwer Missions

In Folge der Livingstone'schen Entdeckungen wurde das Innere von SüdAfrika in England für so gesund ausgeschrieen, dass sehr bald Missions-Stationen im Zambesi-Gebiet errichtet wurden. Die erste dieser Missionen war zu Linyanti stationirt, aber weit entfernt, daselbst wie man gehofft hatte - ein „Sanatorium" zu finden, stellten sich die klimatischen Verhältnisse so ungünstig heraus, dass in kurzer Zeit die ganze Mission aufgerieben und die meisten Mitglieder vom Fieber hinweggerafft wurden. Die Nachrichten von Linyanti gehen bis zum August 1860, um welche Zeit auch Dr. Livingstone daselbst eingetroffen war. Karten.

Africa, West coast, Lagos River, Lieut. Glover 1859. London, Hydrographic Office. 2s. Corbigny, Baron Brossard de: Carte du Sénégal, de la Falémé et de la Gambie, dressée sous la direction du Colonel Faidherbe. Paris. Dépôt de la guerre: Carte des oasis de Gourara, de l'Onoguerout etc. 1:400.000. 1 flle. Paris, J. Dumaine. 14 fr. Dépôt de la guerre: Carte des oasis de Timmi, du Touat, du Tidikal etc. 1:400.000. 1 flle. Paris, J. Dumaine. 1 fr. Robert: Carte des forages artésiens de la division de Constantine, 1860. Paris, impr. lith. Lemercier.

AUSTRALIEN UND POLYNESIEN.

Australia. (Times, 9. April 1861.)

Bericht über die Sitzung der Londoner Geographischen Gesellschaft am 8. April 1861, in welcher kurze briefliche Mittheilungen aus Australien über die neueren Forschungen daselbst vorgetragen und dann diskutirt wurden. Unter Anderem wurde die Fähigkeit der Kolonie Queensland) für Baumwollen-Produktion erörtert und angeführt, dass die Ansiedelungen in diesem, dem nordöstlichen, Theile Australiens sich alljährlich etwa 200 Meilen ausbreiteten, resp. nach dem Inneren und dem Norden vorrückten.

Australia, Exploring Expeditions. (Australian and New Zealand Gazette, 23. Febr. 1861.)

Bericht über den Fortgang verschiedener Australischer Expeditionen. In Queensland sind die früher unbekannten Theile des Flusses Burdekin durch die Herren Dalrymple und Smith untersucht worden. Eine neue Expedition, die unter F. Gregory von Shark's-Bai an der Westküste zum Fitzroy-Fluss gehen soll, ist im Werke.

Australia, North-East and North Coasts. (Nautical Magazine, April 1861, pp. 221-222.)

Capt. Denham's Bericht über seine ferneren, von August bis November 1860 ausgeführten Aufnahmen im nördlichen Theil des Korallenmeeres und in der Torres-Strasse. Fortsetzung der in den „Geogr. Mitth." (1861, Heft I, SS. 36 u. 37) erwähnten Untersuchungen.

Bingmann, Frau Dr.: Die Eingebornen Australiens und die Ansiedler. (,,Ausland" 1861, Nr. 15, SS. 345-348, Nr. 16, SS. 367–369. Englisch in Australian and New Zealand Gazette, 4. u. 11. Mai 1861.) Ein Brief aus Melangool, einer Ansiedelung in Queensland, einige Tagereisen landeinwärts von Port Curtis, (5. Februar 1861) mit recht interessanten Notizen über die Eingebornen und manchen anderen werthvollen Bemerkungen. So soll z. B. in den Flüssen von Queensland nördlich von Port Curtis das Krokodil vorkommen, während die Grenze seines Verbreitungsbezirks auf allen bisherigen Karten nur die Nordwestküste Australiens umfasst. Ferner wird eine Palmen-Art erwähnt, deren Nüsse frisch giftig sind, aber durch einen Gährungsprozess in der Erde unschädlich werden; diess scheint dieselbe Palme zu sein, welche Stuart an den MacDonnell-Bergen im Inneren des Kontinentes fand (s. S. 178 des vorigen Heftes). Das Klima, sagt die Verfasserin, habe die merkwürdige Eigenschaft, dass alle nordischen Gemüse, die man z. B. bei Hamburg zieht, wie Steckrüben, Gelbe Wurzeln, Weisse Rüben, ganz vortrefflich

1) S.,,Geogr. Mitth." 1859, Tafel 6.

2) S.,,Geogr. Mitth." 1861, Heft I, SS. 32-37 und Tafel 3.

gedeihen und daneben alle Pflanzen der Tropenwelt sich gut akklimatisiren. Das ganze Küstenland des Widebay-Distriktes hat ausgezeichnete Rindviehweide und die Rinderzucht wird noch dadurch gehoben, dass eine bedeutende Ausfuhr nach Neu-Caledonien begonnen hat, wo es keine Viehzucht giebt; daher breiten sich die Stationen rasch aus, sie sollen schon bis 350 Engl. Meilen über Rockhampton (am Fitzroy) hinaus vorgeschoben sein. Schafe gedeihen dagegen im Widebay-Distrikt nicht, die Lämmer sterben alle nach 5 bis 6 Monaten und die Küstenregen tödten manchmal ganze Heerden. Alle Schafzüchter sind dort zu Grunde gegangen. Zu ihrer grossen Verwunderung sah die Verfasserin bei eingebornen Frauen eine Art primitiver Spindel, auf der sie aus Opossum-Haaren ein grobes Garn verfertigen.

Castella, H. de: Les squatters australiens. 12°. Paris, Hachette. 16 Sgr. Castella, H. de: Souvenirs d'un squatter français en Australie. (Le Tour du Monde, 1861, I, pp. 81-128.)

Auszüge aus dem vorstehend angezeigten Buche mit manchen interessanten Notizen über das Land und die Bewohner der inneren Distrikte von Neu-SüdWales und Victoria, so wie mit einer Reihe von Abbildungen, die meist nach Photographien oder Zeichnungen des Herrn v. Castella landschaftliche, naturgeschichtliche und ethnographische Gegenstände darstellen. Exploration of the interior of Australia. (South Australian Register, 26. Dezember 1861.)

Dieser Bericht handelt über Stuart's Journal seiner berühmten Reise, über Warburton's Journal seiner Reise nach der Grossen Australischen Bucht und über die letzten Reisen von Babbage, der von seiner Aufnahme der westlichen Ufer des Torrens-See's nach Adelaide zurückgekehrt war.

Fiji Islands. (Australian and New Zealand Gazette, 9. März 1861.) Ein Aufsatz über die Englische Annektirung dieser mächtigen Inselgruppe, über die Resultate der Mission von Smythe und Seemann und andere neue Nachrichten.

Jacobs, Alfr.: L'Océanie nouvelle. Colonies, migrations, mélanges. 120, 334 pp. Paris. 1 Thlr.

Janssen, J. C. F.: Über die Inseln und Gefahren an der Ost- und Nordostküste von Australien. Hamburg, Salomon.

Thlr.

Lang, Dr. John Dunmore: Queensland, Australia, the future cotton-field of Great-Britain; with a disquisition on the origin, manners and customs of the aborigines. 8°, 468 pp. Mit 2 Karten. London, Stanford. 12 s.

Light in the Pacific. Nebst Karte. (Church Missionary Intelligencer, Februar 1861.)

Übersicht des Standes der Missions-Bestrebungen im Grossen Ocean nebst Bericht über eine Reise des Missionärs R. Y. Ashwell nach den Loyalty- und Banks-Inseln im J. 1860.

McCombie, T.: Australian Sketches. Second series. 8°. London,
Sampson.
2 s.
New Zealand. The Southern Provinces Almanac 1861. London, F. Algar.
Enthält unter Anderem eine Skizze von dem Fortschritt der Neu-Seelän-
dischen Kolonien im J. 1860 und die Statistik derselben bis Ende Septbr. 1860.
Prescott: Agriculture and mining of South Australia. (South Australian
Register, 26. Januar 1861.)

Aus diesem Bericht geht hervor, dass sich der Ackerbau unter allen Erwerbsquellen in Süd-Australien am meisten gehoben hat. Der Werth der Getreide-Produktion stieg von 38.312 Pfd. Sterl. im J. 1850 auf 554.265 im J. 1859. Rochas, Victor de: Les îles Viti ou Fidji. (Nouv. Annales des Voyages, April 1861, pp. 5-19.)

Dr. Rochas hält das Klima der Viti-Inseln für nicht sehr ungesund, die einzige den Europäern daselbst gefährliche Krankheit ist die Dysenterie und auf Viti-Lebu das Wechselfieber. Der übermässige Genuss des mit der gekauten Wurzel von Piper methisticum bereiteten, Kava genannten Getränkes soll bei den Eingebornen Ichthyosis erzeugen. Interessant ist, was von den medizinischen und chirurgischen Künsten der Viti-Insulaner erzählt wird, welche unter Anderem Verrenkungen und Knochenbrüche mit ähnlichen Maschinen einrichten, wie sie bei uns gebräuchlich sind, Moxen und Aderlass anwenden u. s. w. Rochas, Dr. V. de: Notice sur l'île de Pins. (Bull. de la Soc. Géogr. Janvier 1861.)

Die Fichten-Insel liegt bekanntlich im Süden von Neu-Caledonien und ist wie dieses von Frankreich in Besitz genommen. Sie hat etwa 750 Einwohner, die Französische Missionäre seit 6 Jahren zum Christenthum zu bekehren suchen. Der Kulminationspunkt der Insel ist 452 Meter hoch.

Rochas, Victor de: Voyage à la Nouvelle-Calédonie. (Le Tour du Monde, 1861, I, pp. 129-134.)

Mit Abbildung einer Gruppe Eingeborner und einigen landschaftlichen Ansichten nach Photographien. Solche, in dieser Zeitschrift häufig gegebene, Darstellungen nach photographischen Aufnahmen sind für Ethnographie und Geographie von grossem Interesse. Der Text ist einigen früher publicirten Abhandlungen V. de Rochas' entnommen.

Seemann, Dr. B.: Fiji Islands. (Athenaeum, 23. März 1861.)

Berthold Seemann publicirt hier in einem Briefe, datirt von den Fiji-Inseln, 13. November 1860, und mehrere Wochen nach seiner Rückkehr nach England, eine Mittheilung ähnlich seinen früheren, im „Athenaeum" enthaltenen, die wieder Einiges über Sitten und Gebräuche der Eingebornen enthält. Nach diesen bisherigen Briefen zu schliessen, haben seine Reisen und Erforschungen in diesem interessanten Archipel manches werthvolle Resultat gehabt '). South Australia in 1860. (South Australian Register, 26. Jan. 1861.) Eine Rundschau der Ereignisse und Entwickelung in Süd-Australien im letzten Jahre, mit vielen statistischen Angaben. Waugh's Australian Almanac 1861. 8°, 292 pp. Sydney, Waugh. Enthält unter Anderem statistische Angaben über Australien und Neu-Seeland

1) S. Aufsatz und Karte im II. Heft der ,,Geogr. Mitth." 1861.

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Platt, A.: Physisch-politische Karte von Nord-Amerika. Neue Ausgabe.
Fol. Lith. Magdeburg, Kaegelmann.
1 Thlr.
River St. Lawrence, above Quebec, sheets No. 1 to 13, Admiral
Bayfield and Capt. Orlebar 1860. London, Hydrogr. Office.
à 2 s.
River St. Lawrence, Montreal, Adm. Bayfield and Capt. Orlebar 1860.
London, Hydrogr. Office.

12 s.

Angabe des Werthes der vorzüglichsten Ein- und Ausfuhr-Artikel. Die Ausfuhr hob sich auf 34.631.890 Dollars gegen 24.766.981 Dollars im Jahre 1859, die Einfuhr betrug 34.441.621 Dollars gegen 33.555.161 Dollars im Jahre 1859. Dawson, J. W.: Acadian Geology, Geology of Nova Scotia, New Brunswick and Prince Edward's Island. With a supplement containing all new discoveries to the close of 1860. 8°. Mit 1 geol. Karte. Edinburgh, Oliver & Boyd. Delessert, Ed.: Les Indiens de la baie d'Hudson. Imité de l'Anglais. 18°, 280 pp. Paris, Amyot. 3 fr. Guyot, Prof. A.: On the Appalachian Mountain System. Mit Karte. (Silliman's American Journal, März 1861, pp. 157-187.)

Die Sandoz'sche Karte des Alleghany-Systems (,,Geogr. Mitth." 1860, Tafel 12) wird hier reproducirt mit einer etwas veränderten Zeichnung der südwestlich von den Black Mt gelegenen Gebirgstheile, die Prof. Guyot im Sommer 1860 genauer untersucht hat. Letzterer begleitet die Karte mit einer übersichtlichen Beschreibung des Systems und mit einer Liste seiner Höhenmessungen, mit Ausnahme derer aus dem Jahre 1860.

Hayden, Dr. F. V.: Sketch of the Geology of the country about the head-waters of the Missouri and Yellow Stone Rivers. (Silliman's American Journal, März 1861, pp. 229-245.)

Eine Expedition unter Capt. W. F. Raynolds' Leitung durchstreifte in den Jahren 1859 und 1860 das Gebiet zwischen dem Missouri und Platte westlich bis zur Wasserscheide der Rocky Mountains, namentlich den bisher gänzlich unbekannten Theil desselben, welcher westlich von den Blackhills liegt (s. „Geogr. Mitth." 1858, Tafel 10). Wir haben über diese interessante Expedition einen ausführlichen Bericht des Chefs zu erwarten, hier stellt Dr. Hayden, der Geolog der Expedition, nur kurz die wichtigsten geologischen Ergebnisse zusammen, wobei namentlich seine Angaben über die Lignit-Lager und über die Anzeichen eines früheren tropischen Klima's in jenen Gegenden von allgemeinerem Interesse sind.

Hildreth, S. P.: Abstract of a meteorol. journal for the year 1860, kept at Marietta, Ohio. (Silliman's American Journal, März 1861, pp. 252-256.) 34. Jahresbericht.

Hoffmann, Prof. Dr.: Der Weinbau in Californien. (,,Ausland" 1861, Nr. 19, SS. 447-450. Englisch in New York Tribune, 12. März 1861.) Die Zahl der Weinstöcke in Kalifornien, deren etwa 200 verschiedene Arten daselbst kultivirt werden, soll 32 Millionen betragen und die Pflanzungen breiten sich bei den ausserordentlich günstigen Bedingungen des Klima's rasch aus. Die grösste Weinplantage ist die von Annaheim in der Grafschaft Los Angeles, welche seit 1857 von einer Deutschen Gesellschaft angelegt wurde. Matthes, Dr. Benno: Bilder aus Texas. Dresden, Zeh. Neufundland. St. Pierre und St. John. (,,Ausland" 1861, Nr. 17, SS. 405-406.)

3 Thlr.

Notizen über diese durch den Stockfischfang so wichtigen Punkte, dem „Journal pour Tous" entnommen. Newfoundland Banks, Fishing adventures on the Newfoundland Banks. (Harper's New Monthly Magazine, 1. März 1861, 15 SS.)

Lebendige Beschreibung der grossartigen Fischereien, schwimmenden Eisinseln u. s. w. bei Neu-Fundland.

Philp's Washington described. A complete view of the American Capitol and the District of Columbia. Edited by William D. Haley. 12°, 239 pp. Rudd and Carleton. 1 doll. Pike's Peak, Gold mining of (New York Tribune, 12 März 1861.) Eine Mittheilung, die schätzenswerthe Angaben nicht bloss über die Goldbefunde, sondern auch über verschiedene geographische und statistische Verhältnisse derjenigen Region der Vereinigten Staaten enthält, welche zwischen dem 380 und 41° N. Br. und 105° und 107° Westl. L. v. Gr. liegt. Ravenstein, E. G.: Die Forschungen des Lieut. W. Spencer Palmer in Britisch-Columbia. (Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde, Januar u. Februar 1861, SS. 33-43.)

Aus den „Further Papers relative to the Affairs of British Columbia, Part III, London 1860", die auch noch andere für die Geographie von Britisch-Columbia sehr werthvolle Berichte über neuere Aufnahmen und Untersuchungen daselbst enthalten.

Volkszunahme in den grösseren Städten der Nord-Amerikanischen Union von 1850-1860. (Preuss. Handels-Archiv, 8. Februar 1861.) Enthält diejenigen Städte, die nach dem Census von 1860 über 20.000 Seelen zählen.

Wagner, W.: Canada, ein Land für Deutsche Auswanderung. 8°. Berlin, Kühn. 1 Thlr.

2 s.

Steinwehr, A. v. Map showing the distribution of slaves in the Southern States. Fol. New York, C. Currier's Lith.

Eine zeitgemässe, bei den jetzigen Wirren in Nord-Amerika interessante Arbeit. Die Karte stellt mittelst Schattirung und eingeschriebener Prozentzahlen die relative Dichtigkeit der Sklavenbevölkerung in den Sklavenstaaten der Union und der südlichen Konföderation übersichtlich dar, und zwar ist dieselbe nach den einzelnen Grafschaften berechnet und die Abschattirung von 25 zu 25 Prozent angegeben. Die Beziehung der Sklavenbevölkerung zur Beschaffenheit des Landes und den hiervon abhängigen Kulturen tritt dabei augenfällig hervor und zur Erläuterung dieser Beziehung sind auf einem Carton die Hauptbezirke des Reis-, Baumwollen- und Zuckerbaues annähernd abgegrenzt.

MITTEL-AMERIKA.

Brasseur de Bourbourg: Coup d'oeil sur la nation et la langue des Wabi, population maritime de la côte de Téhuantépec. (Revue orientale et américaine, Jan. u. Febr. 1861.)

Foote, Brit. Konsul in Sonsonate: Eine Tour durch die westlichen Theile von San Salvador. (Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde, November und Dezember 1860, SS. 480-488. Mit Karte.)

Kurzer Bericht einer Reise von Sonsonate über Ahuachapam, Santa Ana, Texistepeque, Guajoyo und Metapam nach den Minen von Olotepeque. Dié Karte ist eine Reduktion (1: 800.000) der im J. 1859 in New York erschienenen werthvollen Karte Maxim. v. Sonnenstern's vom Staate San Salvador.

Handel der Staaten Mittel-Amerika's. (Preussisches Handels-Archiv, 29. März 1861, SS. 303-307.)

Statistisches über Ein- und Ausfuhr und über die Ernten der wichtigsten Ausfuhr-Artikel (Cochenille, Indigo, Kaffee) aus dem Jahre 1859, nebst Angabe der Veränderungen, welche in der Handels-Gesetzgebung der Central-Amerikanischen Staaten Statt gefunden haben. Aus einem im,,Moniteur belge" abgedruckten Berichte des Englisch-Belgischen General-Konsuls zu Guatemala. La Sagra, D. Ramon de: Historia fisica, economical, political, intellectual y moral de la isla de Cuba. Nueva edit., considerablemente aumentada. Relacion del último viage del autor. 8°, 255 pp. Paris, Hachette.

Das ganze Werk wird 18 Bände Text und 2 Bände Tafeln in Fol. umfassen. Preis kompl. 200 fr.

Meagher, Th. Fr.: The new route through Chiriqui. (Harper's New Monthly Magazine, Januar 1861, pp. 198-209.)

Beschreibung einiger Exkursionen zwischen der Chiriqui-Lagune und der Stadt David, mit Bezug auf das Projekt einer Verbindung daselbst zwischen dem Atlantischen und Grossen Ocean (s. .,Geogr. Mitth." 1861, S. 152.) Mexico, Affairs of (New York Tribune, 26. März 1861.) Skizze der Geschichte von Mexiko von 1824 bis Ende 1860. Trinidad. Memoirs of the Geological Survey. Report of the Geology of Trinidad, or Part I of the West Indian Survey. By G. P. Wall and J. G. Sawkins. 8°, 224 pp. Mit 56 Holzschnitten, einer geologischen Karte und 4 Tafeln mit Profilen. London, Longman. 12 s. Tylor, Edward B.: Anahuac, or Mexico and the Mexicans, ancient and modern. 8o, 356 pp. Mit 1 Karte, 4 Chromolithographien, 26 Holzschnitten. London, Longman. 12 s.

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zu Hamburg am 19. November 1860 gehaltenen freien Vortrag. 8°. Hamburg, Boyes & Geisler. 6 Sgr. Baldonero-Menendez: Manual de geografia y estadistica del Alto Perú ó Bolivia. 12o, 323 pp. Paris, Rosa et Bouret. (Encyclopedia hispanoamericana.)

Burmeister, Prof. H.: Reise durch einige nördliche Provinzen der La Plata-Staaten. (Ztschr. für Allg. Erdkunde, Nov. u. Dez. 1860.) Ausführliche Beschreibung in Tagebuchsform der wichtigen Reise des Professor Burmeister durch die Andes von Süd-Amerika, 6. März bis 3. April 1860, über welche die Originalkarte und ein gedrängter Bericht bereits im vorigen Jahrgang dieser Zeitschrift erschien (s. ,,Geogr. Mitth." 1860, S. 369 und Tafel 16.) Chili, Handel und Schifffahrt von im J. 1859. (Preussisches

Handels-Archiv, 8. März 1861.)

Der Gesammtwerth aller in Chili seewärts eingeführten Waaren im J. 1859 belief sich auf 23.413.609 Pesos, und zwar gingen dieselben fast ganz durch Valparaiso ein, nämlich 23.047.344 Pesos. Es liefen in Chilenischen Häfen 985 fremde Schiffe ein, darunter 502 Englische und 288 Nord-Amerikanische. Chili, Three years in By a Lady of Ohio. 8°. Columbus (Lon

don, Trübner). 5 s. Cortambert, E.: Coup d'oeil sur les productions et sur les peuplades géophages et les autres populations des bords de l'Orénoque. (Bulletin de la Soc. de Géogr., März 1861, pp. 208-220.)

Skizze über die Menschen und Thiere, welche die Ufer des Orinoko bewohnen, hauptsächlich nach den Angaben des Dr. Louis Plassard. Ecuador, Zustände der Republik

Nr. 52, SS. 673-678.)

(Preuss. Handels-Archiv 1860,

Zuschrift des bekannten Reisenden Fr. Gerstäcker (aus Guajaquil, 8. November 1860) über die Ansiedelung der Engl. Ecuador-Landkompagnie am Pailon, über welche er bereits in der Kölner und Augsb. Allgem. Ztg. Nachrichten gegeben. Hier verbreitet er sich hauptsächlich über die Naturprodukte und das Klima des Landes. Er hatte Quito besucht und stand im Begriff, von Guajaquil nach Peru zu gehen, um die Deutsche Kolonie am Pozuzu zu besuchen. Gerstäcker, Fr.: Die Produkte Ecuadors. (Kölnische Zeitung 1861, Nr. 40, 41. Feuilleton.)

Jomard: Notice sur une excursion faite par Mr. Auguste Guinnard dans l'intérieur de la Patagonie. (Bulletin de la Soc. de Géographie, März 1861, pp. 201-208.)

Von dem grossen Gebiete Patagoniens ist fast nur die Küste bekannt und desshalb jeder, auch der geringste, Beitrag zur Erweiterung unserer Kunde dieses Landes annehmbar. Der Ausflug, den Herr Guinnard von Buenos Ayres aus ins Innere Patagoniens machte, wird hauptsächlich die ethnographischen Kenntnisse von demselben vermehren.

Hörmeyer, J.: Aktenstücke Brasilischer Seite, betreffend die Kolonisation des Kaiserreichs. 3. Jahrg. 1. Heft. 8°. Leipzig, Wagner. 12 Sgr. v. Martius: Die Thiernamen in der Tupi-Sprache. (Sitzungsbericht der math.-phys. Klasse der K. Bayer. Akademie vom 10. Nov. 1860.) Ein Gegenstück zu der bekannten, vor einigen Jahren publicirten, Arbeit des berühmten Verfassers über die Pflanzennamen in der Tupi - Sprache. Nach einer an interessanten Bemerkungen reichen Einleitung über die Tupi-Indianer, ihre Sprache und ihre Beziehungen zur Thierwelt folgt eine alphabetisch geordnete Liste von 1224 Namen, von denen sich 76 auf Eigenschaften und Theile der Thiere im Allgemeinen, 178 auf Säugethiere, 442 auf Vögel, 80 auf Amphibien, 240 auf Fische und 208 auf Mollusken, Krustenthiere, Insekten, Würmer u. s. w. beziehen.

Moure-Malte-Brun: Tratado de geografia elementar, physica, historica, ecclesiastica e politica do imperio do Brasil, obra inteiramente nova, composta pelo Dr. J. G. Amadeo Moure et pelo Lente V. A. Malte-Brun. 12o, 322 pp. Paris, Ve Aillaud 5 fr. Peru, Handelsverhältnisse. (Preuss. Handels-Archiv, 8. u. 15. Febr. 1861.) Werthvoller Bericht über die Handelsverhältnisse und Handelsgesetzgebung der Republik Peru. Der Handel Peru's ist im Verhältniss zur Bevölkerung (die gegenwärtig zu 2.250.000 Seelen geschätzt wird) ein sehr beträchtlicher; schon im J. 1853 wurde der Werth der Einfuhr zu 451⁄2 Millionen Fr., der der Ausfuhr zu 84 Millionen Fr. angegeben. Von Europäischen Staaten sind es besonders England und Frankreich, mit denen ein lebhafter und umfangreicher Verkehr Statt findet.

Roger, P.: De l'intérêt qu'a la marine française à l'ouverture de l'isthme américain par le canal du Darien, territoire de la Nouvelle-Grenade. 8o, 20 pp. Paris.

Sibour: Nos relations avec les Nègres et les Indiens du haut Maroni, Guyane Française. (Revue maritime et coloniale, Januar u. Februar 1861, pp. 117-129.)

Die Ufer des Maroni, des Grenzflusses zwischen dem Französischen und Holländischen Guiana, sind von verschiedenen unabhängigen Indianer- und Neger-Stämmen bewohnt, welche letztere von Afrikanischen Sklaven abstammen, die sich aus den Holländischen Kolonien hierher geflüchtet haben. Im vergangenen Jahr wurde auf Veranlassung des Mr. Tardy de Montravel, Gouverneurs von Cayenne, ein Freundschaftsvertrag mit diesen Negern abgeschlossen und dieser ist der Gegenstand vorliegenden Aufsatzes. Sommer-Geiser: Lebensbilder aus dem Staate Uruguay und seine Verhältnisse in agrikoler, kommerzieller und industrieller Beziehung für Schweizerische Ansiedelungen. 8°. Basel, Krüsi. 9 Sgr.

Karten.

Platt, A. Physisch-politische Karte von Süd-Amerika. Neue Ausgabe. Fol. Lith. Magdeburg, Kaegelmann. 1 Thlr.

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Gilman, Prof. D. C.: Arctic Explorations. (Silliman's American Journal, Januar 1861. Deutsch in Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde, März 1861, S. 240.)

Prof. Gilman giebt in seinem interessanten stehenden Artikel Geographical Notices" (Nr. 15) Nachrichten über die Fortschritte der zwei Amerikanischen Expeditionen unter Hayes und Hall nach dem hohen Norden. Göppert, Prof. Dr.: Über die polare Tertiärflora. (Breslauer Zeitung, 28. Febr. 1861.)

In diesem Vortrage vor der naturwissenschaftlichen Sektion der Schlesischen Gesellschaft sprach Professor Göppert seine Ansicht unter Anderem dahin aus, dass nach den neueren Beobachtungen an dem einstigen Vorhandensein eines milderen Klima's während der Tertiärzeit in Kamtschatka, Grönland und auf den Aleuten, vielleicht innerhalb der ganzen Polarzone, nicht zu zweifeln sei und dass der Unterschied in der Temperatur 7 bis 9, vielleicht sogar 10° betragen habe.. Hopkins, Thomas: On a possible Passage to the North Pole. (Proc. of the R. G. S., vol. IV, No. 5.)

Vor 10 Jahren schon haben wir den Beweis zu führen gesucht, dass der beste Weg zur Erreichung des Nordpols und überhaupt zur Erforschung der Nordpolar-Region durch das Meer zwischen Spitzbergen und Nowaja Semlja führt und dass mit einem Dampfboot die Strecke von der bereits daselbst erreichten Breite von 83° zum Nordpol in sehr wenigen Tagen durchschnitten werden dürfte. Unsere Ansicht ist durch alle seitdem ausgeführten arktischen Forschungen mehr und mehr befestigt worden. Der Autor des obigen Aufsatzes kommt zu genau denselben Schlüssen als wir selbst, und es steht zu hoffen, dass die Lösung dieses höchst interessanten Problems auch in nicht ferner Zeit gelingen werde.

Lamont, James: Seasons with the Seahorses; or sporting adventures in the Northern Seas. 80, 324 pp. Mit Karte und Illustrationen. London, Hurst & Blackett.

18 s.

Lindsay, W. Lauder: On the eruption, in May 1860, of the Kötlugjá Volcano, Iceland. (Edinburgh New Philos. Journal, Januar 1861, pp. 6-55.) Ein weitschichtiger Aufsatz über den Ausbruch des Vulkans Kötlugia in Island, von welchem die Beschreibung des Ausbruchs selbst nur einen sehr geringen Theil bildet. Nach einer Unthätigkeit von 37 Jahren begann die Eruption

am 8. Mai 1860 und dauerte bis zum 28. oder 29. desselben Monates. Am 12. Mai waren die Flammen bis Reykjavik, 80 Engl. Meilen weit, sichtbar und am 16. Mai stieg die Rauchsäule zu einer Höhe von 24.000 Fuss. Dr. Lindsay besuchte Island nach dem Ereigniss im Juni, und was er giebt, erfuhr er von anderen

Personen.

Kaladlit okalluktualliait. 2. Bd. 8°, 120 pp. Mit Holzschnitten und 2 Karten. Noungme (Godthaab) 1860. Kaladlit assilialiait (Grönlandske traesnit). 4o, 39 Holzschnitte. Godthaab 1860.

Im vorigen Jahre berichteten wir von den ersten Erzeugnissen der Presse in Grönland (,,Geogr. Mitth." 1860, S. 79), die um so grösseres Interesse boten, als sie von Eingebornen verfasst, gedruckt und illustrirt waren. Das Versprechen, diese nordischen literarischen Produktionen fortzusetzen, ist redlich gehalten worden, es liegt bereits ein zweiter Band der „Grönländischen Volkssagen" in einheimischer Sprache und Dänischer Übersetzung, reich mit originellen Holzschnitten illustrirt, und ein Album vor, in welchem die Abbildungen aus beiden Bänden der „Volkssagen" vereinigt, durch einige neue Holzschnitte vermehrt und mit kurzen Erklärungen versehen wurden. Dem verwöhnten Geschmack unserer Jugend wiirden diese Erstlingsfrüchte Grönländischer Kunst kaum zusagen, wir begreifen aber, mit welchem Entzücken die Eskimo-Kinder diese schaurigen Mordscenen betrachten werden. Mehr als Kuriosität, ja von wirklich geographischem Werthe sind dagegen die drei Spezialkarten, welche dem zweiten Bande der „Volkssagen" beigegeben wurden. Wie die früher erwähnte von Fiskernaess beruhen sie auf Beobachtungen und Zeichnungen eingeborner Rennthierjäger und sind ungleich detaillirter als die bisherigen Karten jener

Theile Grönlands. Die erste stellt das Innere des Distrikts von Godthaab im Maassstab von 1:637.000 dar, nimmt besonders Rücksicht auf die ältere Skandinavische Ansiedelung und ist vom Missionär Kleinschmidt nach verschiedenen Beobachtungen, Zeichnungen und Berichten von Grönländern, namentlich Aron und Abraham auf Kangek, gezeichnet. Die zweite, eine Karte vom südlichen Ström-Fjord (etwa 1:1.000.000) ist von Aron selbst nach eigenen Beobachtungen gezeichnet und die dritte, vom Katechet Jakob Lund auf Pamiaedluk gezeichnet, stellt den südlichsten Theil Grönlands, vom Kap Farewell bis Fredriksdal, dar (etwa 1: 400.000).

Mammalia and birds of Arctic Regions. (Edinburgh New Philosophical Journal, January 1861, pp. 161-164.)

Aufzählungen der zwischen 62° und 674° N. Br. im Inneren Nord-Amerika's vorkommenden Säugethiere und Vögel, nach Mittheilungen von B. R. Ross, einem Beamten der Hudsons-Bai-Kompagnie, der am Peel River angesiedelt ist. Richardson, Sir John: The Polar Regions. 8°, 400 pp. Mit 2 Karten. Edinburgh, Black.

14 s. Im vorigen Jahrgang der „Geogr. Mitth." (S. 83, Nr. 2) wurde eine Abhandlung über die Polar-Regionen erwähnt, welche Sir John Richardson für die neue Ausgabe der „Encyclopaedia Britannica" abgefasst hat. Diese Abhandlung bildete gleichsam den Entwurf zu dem vorliegenden Werk, in welchem wir die einzelnen Abschnitte sehr bedeutend erweitert und spezieller ausgearbeitet wiederfinden. In dem ersten Theil, welcher die Geschichte der Entdeckungen und Forschungen in den Polar-Regionen behandelt und namentlich auch in Bezug auf die früheren Jahrhunderte viel ausführlicher gehalten ist, wurden die Resultate der McClintock'schen Expedition neu hinzugefügt, noch wichtiger aber sind die Erweiterungen, welche der zweite, die physische Geographie der arktischen und antarktischen Zone darstellende 'T'heil erfahren hat. Er umfasst 179 Seiten und behandelt in einzelnen Kapiteln: Spitzbergen, die Meeresströmungen, das Eis, die Winde, die Temperatur, die Vegetation, die Thierwelt, die Geologie und die menschlichen Bewohner der Polar-Regionen. Die beiden kleinen Polarkarten sind unverändert geblieben.

Oceane, Nautik.

Ehrenberg: Beitrag zur Übersicht der Elemente des tiefen Meeresgrundes im Mexikanischen Golfstrome bei Florida. (Monatsbericht der K. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Januar 1861, SS. 222-240.)

Analyse von zehn Grundproben, welche 1859 im Bereich des Golfstroms bei Florida aus Tiefen von 69 bis 9066 Engl. Fuss gehoben wurden. Aus den in mehrfacher Hinsicht interessanten Resultaten heben wir nur hervor, dass in 552 Fuss Tiefe und von da abwärts weder Wellenbewegung noch Golfstrom noch ein kalter Gegenstrom eingewirkt haben konnte; die Mächtigkeit des Golfstroms beträgt also bei Florida sicher nicht 550 Fuss. Ehrenberg: Über die Tiefgrundverhältnisse des Oceans am Eingange der Davis-Strasse und bei Island. (Monatsbericht der K. Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Febr. 1861, SS. 275-315.) Von den hier analysirten Grundproben wurden 6 zwischen Labrador und Grönland aus Tiefen von 300 bis 12.540 Engl. Fuss und 2 zwischen Grönland und Island aus Tiefen von 9240 und 6000 Engl. Fuss gehoben bei Gelegenheit der Lothungen zur Anlage des unterseeischen Telegraphen von Schottland über Island und Grönland nach Amerika. Die Abhandlung enthält unter Anderem einige interessante Notizen über die geographische Verbreitung der mikroskopischen Organismen des Meeresgrundes und ist von einer Übersichtskarte der beiden Telegraphenlinien durch den Nord-Atlantischen Ocean begleitet. Gosse, P. H.: The Ocean. 8°, 372 pp. London, Society for promoting christian knowledge. 4 s. Die umgearbeitete zweite Auflage eines im J. 1845 erschienenen Buches, welches ähnlich wie Hartwig's und Hoffmann's bekannte Werke die interessantesten Eigenthümlichkeiten der verschiedenen Oceane und ihrer Bewohner in populärer Weise skizzirt.

Julien, Lieut. F.: Harmonies de la mer. Courants et révolutions. 18°, 240 pp. Paris, Lacroix. 2 fr.

ALLGEMEINES.

Geogr. Lehr- und Handbücher, Statistik. Ayer, Prof. Cyprien : Manuel de Géographie statistique. 8°, 342 pp. Genf, Kessmann.

Im Wesentlichen eine Bevölkerungsstatistik der Erde mit beständiger Unterscheidung der Racen und Religionen und mit Berücksichtigung der staatlichen Eintheilung. Dem speziellen, die einzelnen Länder behandelnden Theil geht ein Abriss der Ethnographie voraus. Als Gesammtzahl der Menschen ergeben sich nach den Zusammenstellungen des Verfassers 1350 Millionen, also etwa 50 Millionen mehr als nach Dieterici's Berechnung (s. „Geogr. Mitth." 1859, SS. 1-19), was als eine ziemlich befriedigende Übereinstimmung angesehen werden darf, da beide Arbeiten durchaus unabhängig von einander sind und bei Dieterici einige Auslassungen vorkommen (vgl. „Geogr. Mitth." 1860, S. 47). Im Einzelnen weichen aber die Angaben Ayer's in Bezug auf Areal und Volkszahl oft sehr bedeutend von den gewöhnlich angenommenen ab und es ist desshalb zu bedauern, dass nirgends die Quellen angeführt sind. Dieser Übelstand ist wohl hauptsächlich dadurch zu erklären, dass das Buch ein Handbuch für Schulen sein soll.

Bilder aus dem Völkerleben. 6. Lieferung. Neusalza, Oeser. 1 Sgr. Malte Brun: Géographie universelle, revue par E. Cortambert. T. VIII, 1 partie. 8°, 244 pp. Paris, Dufour.

Mathematische und physikalische Geographie. Bache, A. D.: General account of the results of Part II of the discussion of the Declinometer Observations made at the Girard Col

lege, Philadelphia, between 1840 and 1845, with special reference to the solar diurnal variation and its annual inequality. (Silliman's American Journal, März 1861, pp. 197-205.)

Die vollständigen Resultate werden in den „Smithsonian Contributions to knowledge" veröffentlicht werden. Balfour, Prof. J. H.: Observations on Temperature in connection with Vegetation, having special reference to the Frost of December 1860. (Edinburgh New Philos. Journ., April 1861, pp. 232-273.)

Diese Abhandlung enthält klimatologisch interessante Angaben aus verschiedenen Orten Gross-Britanniens und Irlands über den Einfluss der Kälte im vergangenen Dezember auf die Vegetation. Dieselbe litt ganz besonders in Edinburg und selbst mehr als in Hull, einem Ort, den die Maximum-Kälte des Winters gewöhnlich mehr trifft als jenen.

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41 Thlr.

Sabine, Major-General Edw.: On the Lunar-Diurnal Variation of the magnetic declination obtained from the Kew Photograms in the years 1858, 1859 and 1860. (Proceedings of the Royal Society of London, 10. Januar 1861.)

Mit interessanten Vergleichen der Resultate, welche die Beobachtungen in Kew, Hobarton, Peking und am Kap der Guten Hoffnung ergeben haben. Sabine, Major-General Edw.: On the Secular Change in the Magnetic Dip in London, between the years 1821 and 1860. (Proceedings of the Royal Society of London, 14. März 1861.)

Der berühmte Magnetiker theilt hier die Beobachtungen der magnetischen Inklination zu Kew vom November 1857 bis Dezember 1860 mit und zieht aus ihrer Vergleichung mit den Beobachtungen zu London in den Jahren 1821, 1837, 1838 und 1854 die Resultate in Bezug auf die Ratio der säkulären Verminderung der magnetischen Inklination zu London.

Struve, O.: Über einen vom General Schubert an die Akademie gerichteten Antrag, betreffend die Russisch-Skandinavische Meridian-Gradmessung. (Bulletin de l'Académie impér. des sciences de St.-Pétersbourg, T. III, No. 6, pp. 396-424.)

Staatsrath O. Struve und Herr W. Döllen von der Sternwarte zu Pulkowa widerlegen die vom General Schubert ausgesprochene Ansicht, dass die RussischSkandinavische Gradmessung, weil bei ihr die Umgegend der einzelnen astronomischen Stationen nicht detaillirt nivellirt sei, nicht dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaft entspreche. Die Abhandlung ist sehr lehrreich in Bezug auf die Hauptaufgabe der Geodäsie, die Bestimmung der Figur der Erde und die Bedeutung der Lokal-Attraktionen bei derselben. Beiläufig werden auch die Schlussfolgerungen des Generals Schubert in seinem „Essai d'une détermination de la véritable figure de la terre" (s. „Geogr. Mitth." 1859, S. 446)

verworfen.

Verschiedenes.

Galton, Francis: Vacation Tourists and Notes of Travel in 1860. 8o, 14 s. 491 pp. With maps and illustrat. London, Macmillan.

Man würde dieser Sammlung Unrecht thun, wollte man sie mit demselben Maasse messen wie ein wissenschaftliches geographisches Journal oder Jahrbuch. Das will sie durchaus nicht sein, wenigstens für diess Mal versteigt sie sich nicht zu wissenschaftlichen Forschungen in unbekannten Landstrichen, sondern sie giebt den zahlreichen gebildeten Touristen Englands Gelegenheit, die Aufzeichnungen während ihrer Reisen vor das Publikum zu bringen, und selbst die Beiträge von Fachgelehrten haben einen durchaus populären Anstrich. Damit soll indess nicht gesagt sein, dass sie Nichts enthalte, was für die Erdkunde erspriesslich sein könnte; in gar manchen ihrer Aufsätze finden sich beachtenswerthe Notizen für den Geographen und wir wünschen aufrichtig, dass diese nützliche Sammlung fortgesetzt werde. Die Ausstattung ist vortrefflich, die Beigabe einzelner Karten sehr erfreulich; nur dürfte künftighin gerade auf diese noch mehr Sorgfalt zu verwenden sein, da einige der jetzt beigegebenen in ihrer Ausführung den Ansprüchen wenig entsprechen, die man gegenwärtig zu machen gewohnt ist. Die dreizehn Aufsätze des vorliegenden Bandes sind folgende: W. G. Clark: Naples and Garibaldi (pp. 1-75), Tagebuch über seinen Aufenthalt in Neapel im September 1860, betrifft fast nur die damaligen politischen Ereignisse. - G. A. Spottiswoode: A tour in civil and military Croatia and part of Hungary (pp. 76-99), kurze Notizen über eine Reise von Fiume über Zengg, Karlstadt und einen Theil der Militärgrenze nach Agram, Warasdin, Gr.-Kanisa, Keszthely, Fured, Veszprim, Stuhlweissenburg und Pesth. Slavonic Races (pp. 100-115), eine ethnographische Skizze über die Slaven, ihre verschiedenen Zweige und ihre gemeinsamen Eigenthümlichkeiten nach Grimm, Vuk und Schafarik, mit einer Karte der geographischen Verbreitung der Slavischen Volksstämme. A Gossip on a Sutherland Hill-side (pp. 116-175), Bemerkungen über Natur und Bewohner des nördlichsten Theils von Schottland. Ch. Chr. Bowen: A visit to Peru (pp. 176-238). Der Verfasser kam im Februar 1860 nach Lima und machte in den folgenden Monaten eine Reise von Islay über Arequipa nach Puno am Titicaca-See, von da nach Cuzco und zurück über Ocaruru nach Arequipa. Seine Beschreibung ist ohne wissenschaftliches Interesse, enthält aber Manches über die jetzigen Zustände in Peru. Auf einer Kartenskizze ist seine Route angegeben. -J. J. Cowell: The Graian Alps and Mount Iseran (pp. 239-263). Eine Tour von Villeneuve an der Dora Baltea durch Val Savranche und den Col de Galèse nach Laval im Isère-Thal, von da über den Col d'Iseran nach Bonneval und Lanslebourg am Arc, ferner auf den Gipfel der Levanna und zurück über den Col d'Iseran, das Isère-Thal und den Kleinen St. Bernhard

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