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nerogamen, von welchen 71,14% Dicotyledonen und 28,86% Monocotyledonen sind. Die genaueren Ergebnisse derselben finden sich in meiner im vorigen Jahre im „Archiv für die Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands" erschienenen Schrift: ,,Die Phanerogamen-Flora Ösells und der benachbarten Eilande" (Serie II, Bd. II, SS. 575-646). Hier sei es mir nur erlaubt, die für die Pflanzengeographie sich ergebenden Beobachtungen mit wenig Worten anzuführen. Von den die Flora Ösells zusammensetzenden Phanerogamen sind 9,31% Compositae, 9,29% Cyperaceae ), 8,77% Gramineae, 5,32% Cruciferae, 4,39% Papilionaceae, 3,72% Scrophulariaceae, 3,59% Ranunculaceae, Labiatae und Orchideae, 3,06% Rosaceae und Umbelliferae, 2,26% Alsineae, 1,99% Borragineae und Chenopodiaceae, 1,86% Violaricae und Polygoneae, 1,59% Juncaceae, 1,46% Sileneae, 1,32% Primulaceae 2), 1,20% Geraniaceae und Campanulaceae, 1,06% Rubiaceae, 0,80% Oenotheraceae, Pyrolaceae, Gentianeae und Liliaceae, 0,66% Pomaceae, Betulaceae und Smilacineae, 0,53% Paronychiaceae, Vaccineae, Ericaceae, Lentibularieae, Plantagineae, Coniferae, Typhaceae, 0,40% Papaveraceae, Droseraceae, Polygaleae, Malvaceae, Hypericineae, Halorhageae, Grossulariaceae, Caprifoliaceae, Dipsaceae, Convolvulaceae, Solanaceae, Euphorbiaceae, Urticaceae, Juncagineae, Lemnaceae, 0,27% Nymphaeaceae, Fumariaceae, Rhamneae, Amygdaleae, Scleranthaceae, Crassulaceae, Saxifrageac, Valerianeae, Monotropeae, Orobancheae, Ulmaceae, Cupuliferae, Najadeae und Aroideae, 0,13% Berberideae, Cistineae, Lineae, Filiaceae, Acerineae, Oxalideae, Callitrichineae, Lythrarieae, Araliaceae, Corneae, Asclepiadeae, Thymeleae, Empetreae, Myricaceae, Hydrocharideae, Alismaceae, Butomeae, Irideae, Asparageae und Colchicaceae. Auffallend ist das Fehlen des auf dem angrenzenden Festlande so sehr verbreiteten Chrysosplenium alternifolium, L. Dagegen haben wir hier mehrere Pflanzen, welche im benachbarten Silurischen Gebiete von Ehstland und Nord-Livland vergeblich gesucht werden, was für ein so kleines Ländchen wie Ösell eine überaus überraschende Thatsache ist. Dieses sind folgende: Ranunculus marinus, Fr.; R. reptans, L.; Cochlearis danica, L.; Thlaspi perfoliatum, L.; Hutchinsia petraea, R. Br.; Geranium lucidum, L.; Astragalus arenarius, L.; Ervum cassubicum, Peterm.; Orobus niger, L.; Myrrhis odorata, Scop.; Hedera Helix, L.; Valerianella olitoria, Mönch; Scabiosa columbaria, L.; Petasites officinalis, Mönch; Artemisia maritima, L.; Melampyrum arvense, L.; Orobanche major, L.; Marrubium vulgare, L.; Galeopsis Tetrahit, L.; Polygonum oxyspermum, Bunge et C. A. Meyer; Ruppia rostellata, Koch; Zanichellia major, Böningk; Z. polycarpa, Nolte; Najas marina, L.; Orchis Morio, L.; O. Traunsteineri, Saut.; O. sambucina, L.; Anacamptis pyramidalis, L.; Cephalanthera ensifolia, L.; Asparagus officinalis, L.;

gamischen Gewächse Liv-, Ehst- und Kurlands mit möglichst genauer Angabe der Fundorte und der geographischen Verbreitung, nebst Andeutungen über den Gebrauch in medizinischer, technischer und ökonomischer Beziehung. Reval 1852. Friedrich Schmidt: Flora der Insel Moon, nebst orographisch-geognostischer Darstellung ihres Bodens, im Archiv für die Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands, 2. Serie, Bd. I, SS. 1-62. 1853. Friedrich Schmidt: Flora des Silurischen Bodens von Ehstland, Nord-Livland und Ösel. Ebendas. 1855, SS. 149-260. 1) In meiner Original-Abhandlung S. 578 lies 9,29 statt 0,04.

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2) In der Original-Abhandlung S. 577 lies 1,32% statt 0,33.

Chaetospora nigricans, Kunth; Carex divulsa, Good.; Ammophila arenaria, L.

Schliesslich sei noch erwähnt, dass Ösell nach Schouw ins Reich der Umbellaten und Cruciferen, genauer in die Provinz der Cichoriaceen 1) gehört. Nach Römer 2) liegt Ösell im nordischen Reiche.

Interessant ist es, dass die in der Mitte des Riga'schen Meerbusens gelegene Insel Runoe, deren wenige ans Licht tretende Felsgebilde devonisch sind, Linnaea borealis, L., in solcher Menge trägt, dass sie als Charakterpflanze für den bewaldeten Theil dieser Insel angesehen werden muss, während dieselbe auf Ösell und dem ganzen zu dieser Insel gehörigen Archipel kleiner Eilande fehlt 3).

Literarischer Bericht aus Italien.
Von Geheimrath Neigebaur.

Die Lombardische Provinz Como, seit dem Frieden von Villafranca mit dem Königreiche Sardinien verbunden, wurde der Verwaltung des Gouverneurs Valerio anvertraut, welcher sich Jahre lang als tüchtiger Abgeordneter im Parlament zu Turin bewährt hatte. Er legt hier den ersten Jahresbericht über den Zustand dieser Provinz ab.

,,Esposizione delle condizioni della provincia di Como nel 1860, del Governatore Lorenzo Valerio. Como 1860. Tip. Ostinelli." Die Handelsbeschränkung, Polizei-Maassregeln und der Krieg hatten diese Provinz in ihrem Wohlstande zurückgebracht, es kam daher darauf an, die Hülfsquellen des Landes zu vermehren. Bei der Abnahme der Fische in den See'n dieser Provinz wurde diesem Gegenstande besondere Aufmerksamkeit gewidmet und der ProvinzialRath brachte bald eine Gesellschaft zu Stande, die sich damit ernstlich beschäftigte. Der dritte Theil dieses Berglandes ist mit Wald bedeckt, der grösstentheils Gemeinden und öffentlichen Anstalten gehört; auch für dessen bessere Verwaltung wurde eine Gesellschaft der Einwohner angeregt. Obgleich bei allen solchen Gegenständen die Ausführung den Einwohnern ohne Einmischung der Beamten überlassen wurde, so half die Regierung doch nach, indem der Gouverneur dafür sorgte, dass jetzt ein Technisches Institut zu Como errichtet wird, da die dortigen Bergwerke, so wie die Seiden- und Wollwebereien mancher Belehrung bedürfen. Besonders wurde auf die Beförderung des öffentlichen Unterrichts gesehen; 31 Gemeinden waren von der vorigen Regierung ohne Schulen gelassen worden und 314 Gemeinden von 525 waren ohne Mädchenschulen. Es wurde dahin gewirkt, dass die Zahl der vorhandenen 695 Lehrer auf 1100 gebracht werden kann. Es wurde für die Errichtung einer Normalschule zum Unterricht der Lehrer und einer anderen zur Bildung von Lehrerinnen gesorgt, Klein - Kinderschulen errichtet und wie in der Schweiz militärische Übungen in den Schulen eingeführt. Auch das Wohl der arbeitenden Klassen wurde durch gegenseitige Hülfskassen befördert. Ferner wurde dem See

1) Grundzüge der allgemeinen Pflanzengeographie v. Dr. J. F. Schouw, 1823, S. 509 ff.

2) Geographie und Geschichte der Pflanzen von Römer, 1841, S. 37. 3) Dr. Arthur Baron v. Sass: Beitrag zur Flora der Insel Runoe, 1859, im Archiv für die Naturkunde Liv-, Ebst- und Kurlands, II. Serie, Bd. II, SS. 647-656.

von Varese mehr Abfluss verschafft, der Strassenbau befördert und Vorarbeiten zu einer Eisenbahn über den Septimer angefangen. Die nach dem Österreichischen Concordate eingeführten geistlichen Gerichte wurden abgeschafft, womit selbst die Geistlichkeit sehr zufrieden war.

,,Dell' Ampiezza delle Romane Catacombe e di una macchina iconografica e ortografica, per rilevare le piante ed i livelli, da M. S. de Rossi. Roma 1860. Tip. delle Belle Arti." Diese Beschreibung der den Deutschen, welche in Rom waren, wohl bekannten Römischen Katakomben ist von der Bekanntmachung einer neuen Erfindung begleitet, wodurch der Verfasser im Stande war, eine genaue Vermessung und Nivellirung dieser unterirdischen Labyrinthe vorzunehmen. Die Maschine ist mit einem Kompass verbunden und stellt gleichsam von selbst den Plan auf dem Papiere her. Diese Erfindung hat die Akademie dei nuovi Lincei zu Rom geprüft und sehr zweckmässig befunden, so dass sie für die unterirdische Erdbeschreibung zu empfehlen sein dürfte. Der Verfasser hat ermittelt, dass der von den wirklich ausgeführten Katakomben eingenommene Raum gegen Deutsche Quadrat-Meile beträgt, das ganze Grubenfeld aber über 1 Deutsche Quadrat-Meile umfasst.

,,La civiltà cattolica, anno XI. Roma 1860. 8o." (Alle 14 Tage ein Heft.) Diese Zeitschrift ist zwar mehr der Politik als der Erdbeschreibung gewidmet, doch enthält sie sehr oft bedeutende ethnographische Nachrichten. In dem letzten vorliegenden 258. Hefte finden sich Angaben über die Verbreitung des Protestantismus in Italien. Dabei machen manche wegen ihrer politischen Meinungen verfolgte und a divinis entfernte katholische Geistliche in so fern mit den Protestanten gemeinschaftliche Sache, dass sie eine Nationalkirche gebildet haben, wo die Messe in Italienischer Sprache gelesen wird.

Die Theilnahme der Italiener, besonders zu Turin, an dem Kanale, welcher die Landenge von Sues durchschneiden soll, hat seit dem Jahre 1856 eine Zeitschrift veranlasst, welche Manches enthält, das die Erdkunde fördert: ,,Bulletino dell' Istmo di Suez, diritto del Ugo Calindri. Anno IV. Torino 1860, stamp. dell' unione editrice. 80, 792 pp." In diesem Bande finden sich unter Anderem geographische Nachrichten über das südliche und CentralAfrika, über die Sandverwüstungen in Afrika, über die Handelsverhältnisse von Alexandrien und über den Handel mit Ägypten von Italien aus u. s. W. Die diessfallsigen Aufsätze sind mitunter durch Karten erläutert. Ein Hauptbeförderer des Unternehmens in Italien ist besonders der Ritter Baruffi, Professor an der Universität zu Turin, der bekannte Tourist, dem wir mehrere Reisewerke nach Süden und Norden verdanken. Redacteur dieser Zeitschrift ist der Civil-Ingenieur Ritter Calindri zu Turin.

,,Zantedeschi, Prof F.: Le leggi del clima Milanese ricovate dalle osservazioni dal 1763 al 1859. Venetia 1860, presso Antonelli." Die meteorologischen Beobachtungen über das Klima zu Mailand, welche auf der Sternwarte der Brera daselbst in diesem langen Zeitraum von beinahe 100 Jahren gemacht wurden, sind hier von dem Professor Zantedeschi gesammelt und mit Anmerkungen versehen herausgegeben worden, die sich besonders auf den Einfluss beziehen, den das Klima auf den Gesundheitszustand gehabt hat.

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Werk enthält eine sehr genaue Statistik der Provinz Cremona nach deren Eintheilung in Kreise, Kantone und Gemeinden. Ausser den gewöhnlichen geographisch-statistischen Nachrichten finden sich hier Untersuchungen über Klima, Pflanzen und Thiere; besonders wichtig ist der Abschnitt über die in der Provinz befindlichen Wohlthätigkeits-Anstalten.

,,Un pensiere su un maggiore consolidazione dell' unità d'Italia, per C. di Gironimo. Palermo 1860." Hier trägt ein Sicilianischer Gelehrter darauf an, durch Beförderung der Statistik auf die Einheit Italiens zu wirken. Es fehlt an Spezial-Statistiken in Italien nicht, bei denen wir nur an die Werke von Correnti erinnern, aber der Verfasser verlangt, dass jetzt für ganz Italien eine General-Direktion der Statistik errichtet werde, welche überall ihre Organe habe, an welchen Arbeiten die Gemeinden selbst gern Antheil nehmen würden. Die statistischen Arbeiten, welche das Ministerium zu Turin vor dem Kriege unternehmen liess, haben sehr bedeutende Resultate unter dem Präsidium des Ministers Grafen Solopis geliefert, besonders dürfte die Statistik der Rechtspflege von Professor Ritter Moncini als Muster in diesem Fache aufgestellt werden. Allein der Krieg hat diese Arbeiten unterbrochen und Moncini, jetzt Minister des öffentlichen Unterrichts zu Neapel, hat gegenwärtig mit Aufhebung der Klöster zu thun, womit er seine ministerielle Laufbahn eröffnete. Herr di Gironimo trägt darauf an, dass der Italienische National-Verein sich der Sammlung der statistischen Nachrichten annehme. Dass derselbe in ganz Italien bedeutende Verbindungen hat, zeigt der Erfolg seines Einflusses auf die letzten Ereignisse in Italien, der durch ein heimlich von Genua aus durch ganz Italien verbreitetes Blatt selbst unter den grössten Gefahren viel wirkte. Jetzt ist das Blatt, nach vollbrachter Thatsache, vor die Öffentlichkeit getreten als

,,Il piccolo Corriere d'Italia, della società nazionale Italiana. Torino 1860. Tip. Franco. Fol." Diese Monatsschrift, geleitet von dem Präsidenten des Italienischen National-Vereins, dem berühmten Geschichtschreiber La Farina aus Messina, der, nachdem er 1848 Sicilianischer Minister gewesen war, lange als Ausgewanderter in Genua lebte, ist zwar hauptsächlich der Politik des jetzigen einheitlichen Italiens gewidmet, enthält aber auch wichtige Nachrichten für Statistik. Wir erinnern nur an einen gediegenen Aufsatz des Doktor Trompeo zu Turin, der hier Vorschläge macht, wie die jetzt schon verwirklichte Einheit Italiens zur Zusammenstellung vollständiger Nachrichten über alle statistischen Verhältnisse benutzt werden kann. Da viele bisher verschlossene Italienische Archive bereits geöffnet sind, so ist jetzt die Möglichkeit vorhanden, Nachrichten zu erhalten, die sonst nicht zu erreichen waren. Dem Verf. des Aufsatzes, Trompeo, hat man es zu danken, dass eine für die Erdkunde wichtige Einrichtung ins Leben. getreten ist. Doktor Trompeo machte nämlich der Regierung zu Turin den Vorschlag, eine General-Kommission für elektrisch-meteorologische Beobachtungen zu ernennen. Sie ist darauf eingegangen und es sind zu Mitgliedern derselben mehrere bedeutende Gelehrte ernannt worden, als der Professor Matteucci in Pisa, Professor Ritter Quintin

Sella, der nahe daran war, Minister der öffentlichen Bauten zu werden, ferner Professor Eugen, Ritter Sismonda, Ritter Carlini, Vorstand der Sternwarte in Mailand, Doktor Ritter Borella u. s. w. Zum Präsidenten dieser Kommission wurde mit Recht der Schöpfer der Idee, Doktor Trompeo, ernannt.

Die Bevölkerung von Schweden im Jahre 1858.

Das Anfangs Juni d. J. erschienene vierte Heft der „Zeitschrift des statistischen Centralbureau's" Schwedens enthält das Resultat der Volkszählung in ganz Schweden vom 31. Dezember 1858. Hiernach belief sich die Gesammtzahl der Bevölkerung auf 3.734.240 Personen (gegen 3.640.398 im J. 1855). Dasselbe Heft bringt das Ergebniss der Volkszählung in Stockholm vom 31. Dezember 1860, wonach diese Stadt 116.972 Bewohner, davon 54.089 männlichen und 62.883 weiblichen Geschlechts, zählt.

Einige Bemerkungen über die Ethnographie der Europäischen Türkei von G. Lejean.

Von Justizrath Dr. Kind.

Mehr, als es vielleicht noch zur Zeit die Kritik anerkannt haben mag, verdient diese Ethnographie die Beachtung und Anerkennung aller derjenigen, die sich mit den nationalen und politischen Zuständen der mannigfaltigen Völkerschaften und Stämme der Europäischen Türkei aus irgend einem Grunde und zu irgend einem Zwecke beschäftigen. Allerdings gilt die Wichtigkeit der durch eine übersichtliche Karte zweckmässig veranschaulichten ethnographischen Beziehungen und Verhältnisse dieser Völkerschaften und Stämme zunächst der Wissenschaft der Ethnographie selbst und sie kann in dieser Hinsicht nicht hoch genug angeschlagen werden, aber sie gilt nicht minder der Politik und Diplomatie, in so weit es um die Zukunft der Europäischen Türkei sich handelt und dabei die bestehenden ethnographischen Verhältnisse der Natur der Sache nach in Betracht gezogen werden können, müssen und sollen.

Über die Quellen, die der Verfasser bei seiner Arbeit benutzt hat, spricht er sich selbst ausführlich aus und es kann, besonders bei der Schwierigkeit der Sache, Niemandem in den Sinn kommen, etwaige Lücken und Mängel in seinen Angaben ihm zum Vorwurfe zu machen, vielmehr wird Jeder, der irgendwie mit den öffentlichen, politischen und nationalen Beziehungen der Europäischen Türkei sich beschäftigt hat, das Bekenntniss auszusprechen sich gedrungen fühlen, dass bei Berücksichtigung der mangelhaften und unsicheren statistischen Feststellungen in der Türkei die Arbeit des Franzosen Lejean, wie er selbst sagt, „eine verhältnissmässig grosse Genauigkeit habe und den Wissbegierigen, die sich über die Racenfrage in diesem Theil des Orients Rechenschaft zu geben wünschen, einen wirklichen Nutzen bringen werde".

Gleichwohl schliesst diess die Annahme nicht aus, dass auch hier, trotz der Sorgfalt des Verfassers, Manches werde zu berichtigen sein und Anderes im Einzelnen schärfer genommen werden könne.

Es sei uns gestattet, einige solcher Bemerkungen hier kurz zusammenzustellen.

Wenn die Ansicht ausgesprochen worden ist, dass die beigegebene Karte unsere älteren Darstellungen von der Raumausdehnung der einzelnen Nationalitäten auf der Balkan-Halbinsel namentlich in so fern berichtige, als darnach die Türken gegen früher sich mehr ausgedehnt hätten, so dürfte wohl hiergegen zu bemerken sein, dass entweder die frühere ethnographische Karte von Boué, auf welche man sich bezieht, falsch gewesen, weil auf ihr die Osmanli gar zu sehr sporadisch über das Reich zerstreut dargestellt worden, oder es liegt hierbei für die Gegenwart selbst ein gewisser Irrthum zum Grunde. Letzteres dürfte besonders in Ansehung der Provinz Thessalien der Fall sein. Wenn dort die Karte von Lejean um Larissa eine kompakte Türkische Bevölkerung zeigt, so erklärte doch schon der Däne Ussing, der 1846 Thessalien bereiste, in seinen,,Griechischen Reisen und Studien" (Kopenhagen 1857), S. 41, dass ,,in ganz Thessalien die Türkische Bevölkerung sehr abgenommen habe und dass Larissa, Trikkala und Garditza vielleicht die einzigen Ausnahmen bildeten, obgleich Trikkala früher die Hauptstadt des Türkischen Thessaliens war". Selbst an diesen drei Orten ist die Bevölkerung, wenn schon vorherrschend, doch nicht ausschliesslich Türkisch, vielmehr ist sie zugleich auch Griechisch und das Nämliche gilt nicht minder von anderen Orten in Thessalien, wie z. B. Pharsala, während dagegen die Örter Ampelakia und Murlar (nicht weit von Baba im TempeThale) als rein Griechische von Ussing bezeichnet werden.

Von Kalabakka (das auf der ethnographischen Karte von Lejean Kalabak genannt wird und dort mitten auf der Grenze zwischen dem Griechischen Thessalien und Albanien liegt) bemerkt Ussing (S. 55), dass die dortigen Einwohner als eine Mischung von Albanesen, Wlachen und Zigeunern angesehen würden.

Was die S. 14 erwähnte, auch als eine solche auf der Karte sich darstellende, ,,Griechische Insel" in Bulgarien, die Kolonie der Griechen von Stanimako bei Philippopolis, anlangt, welche nach der Angabe Lejean's aus den drei Dörfern Kuklina, Vodena und Ampelo (auf der Karte Ambolino) oder West-Stanimako besteht, so können wir Einiges aus zwei in der zu Athen erscheinenden Zeitschrift,,Néa Iardaga" vom 15. Dezbr. 1859 und 1. August 1860 abgedruckten Schreiben eines Griechen aus Stanimako selbst (er nennt übrigens den Ort Griechisch Zternuazos) vom 20. August 1859 und 4. April 1860 nachtragen und berichtigen. Die Einwohnerzahl der ganzen Provinz (Sandschak, dioiz1,015) von Philippopolis giebt dieser Grieche zu mehr als 400.000 an und davon bildeten die Christen (Griechen, Bulgaren) die Mehrzahl, ausserdem seien dort Türken, wenige Armenier und Juden. Dass er übrigens die Bulgarisch redenden Einwohner daselbst der Abstammung nach fast durchgängig ebenfalls für Griechen erklärt, mag man, besonders nach den Gründen, die er dafür anführt, für eine rein persönliche, nicht ganz unbefangene Anschauungsweise halten. Von den 60.000 Einwohnern in Philippopolis selbst, die er annimmt, rechnet er vier Siebentel Christen, die alle Griechisch reden. Stenimach (Stanimako) bezeichnet er als eine Stadt (er nennt sie Griechisch bald πόλις, bald κωμόπολις, d. i. Marktflecken), die aus drei einzelnen Quartieren (ovvoızíaı) bestehe, dem westlichen, dem eigentlichen Stenimach, dem

östlichen, Ampelinos, und dem nördlichen, Tsiprochori. Mit Ausnahme weniger Türken, die das letztere Quartier bewohnen, sind alle Einwohner, im Ganzen gegen 10.000, Griechen, die die Griechische Sprache reden, wie sie im Peloponnes und in West-Griechenland gesprochen wird". Ausser den von Lejean aufgeführten drei Griechischen Ortschaften Kuklina, Vodena und Ampelo (der erwähnte Grieche nennt die beiden ersteren Κούκλαινα und Βοδινά) gedenkt der letztere dort noch einiger anderer Griechischer Orte, die sich als solche schon durch ihre rein Griechischen Namen verrathen, nämlich Panagyia 1), Arbanitochoria und Peristera oder Pestera, letztere beide jedoch auch mit Türkischer Bevölkerung. Auch von Kukläna sagt der Grieche, dass es von 2000 Christen und Türken bewohnt sei, und eben so führt er noch die drei Ortschaften Chaskiogi im Südosten von Philippopolis mit 15.000 Einwohnern, Pazartschik im Nordwesten mit 25.000 Einwohnern und Zaaras im Nordosten mit mehr als 25.000 Einwohnern an, die theils Türken, theils Christen seien.

Über den Stamm der Wlachen (Zinzaren), theils die nomadisirenden, theils die sesshaften (diese namentlich auf dem Olymp und Pindus), giebt der Franzose Heuzey in seinem Reise werke:,,Le mont Olympe et l'Acarnanie” (Paris 1860), sehr ausführliche und anziehende Mittheilungen, die auch das ethnographische Moment näher beleuchten. Eine der interessantesten Erscheinungen auf diesem Gebiete ist die Wlachen-Kolonie Moschopolis in Epirus, die im 16. Jahrhundert durch Einwanderer aus Macedonien, Thessalien und anderen Gegenden von Epirus entstand, nachmals durch die Industrie ihrer Bewohner, so wie durch das, was sie für die Wissenschaften und für geistige Bildung thaten, eine angesehene und bedeutende Stadt des Landes ward und zu grossem Wohlstand und seltener Blüthe gelangte, bis sie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch das Türkische Raub- und Plünderungssystem fast ganz herabkam und sich zur Zeit noch nicht wieder ganz hat erholen können. Die Einwohner von Moschopolis gelten übrigens mehr oder weniger für StammesGriechen und sie selbst halten sich auch dafür, und unter anderen stammt das in der neuesten Geschichte Griechenlands mit grosser Auszeichnung genannte Geschlecht der Sina (einer desselben ist gegenwärtig der Griechische Gesandte in Wien und München) aus Moschopolis. Was die Gesammtzahl der Wlachen anlangt, worüber wir eine Angabe bei Lejean nicht gefunden haben, so schätzt der Engländer Finlay in seiner ,,Geschichte Griechenlands von seiner Eroberung durch die Kreuzfahrer bis zur Besitznahme durch die Türken" (Deutsche Übersetzung von Reiching, S. 34) ihre Zahl in den südlichen Theilen von Epirus und Thessalien, den Türkischen und Griechischen, auf etwa 50.000. Bei der im nördlichen Griechenland überhaupt Statt findenden viel grösseren Mischung der Bevölkerung als im Peloponnes darf übrigens in Ansehung der ethnographischen Verhältnisse die grosse Assimilationsfähigkeit des Griechischen Elements, auch in neuester Zeit und gegenüber den vielen fremdartigen Bestandtheilen der Bevölkerung, eben so wenig verkannt als ge

1) Πανάγυια (von ἐπάνω und ἀγυιά), wahrscheinlich das auf der Karte von Lejean fälschlich so genannte Panaghia.

ring angeschlagen werden. Diese entschiedene Lebenskraft des Griechischen Elements, welche es bei der ihm eigenen Zähigkeit erklärlich macht, dass es den mannigfachen eingedrungenen fremden Völkerschaften und Stämmen gegenüber sich überhaupt hat behaupten können und am Ende immer den Sieg davon getragen hat, erkennt selbst der hierüber gewiss urtheilsfähige v. Hahn in seinen „,Albanesischen Studien" (S. 130, Anm. 15) an, indem er sagt, dass der nationale Mischungsprozess, der in Griechenland gähre,,,allem Anschein nach mit dem gänzlichen Aufgehen des Albanesischen und Wallachischen (soll heissen: Wlachischen) Elements in das Griechische enden werde". Dass schon jetzt die auffallendsten Erscheinungen im Königreich Griechenland, so wie ausserhalb desselben dafür sprechen, darf nicht verkannt werden. In gleichem Grade, wie in Beziehung auf den Wlachischen Stamm das Beispiel von Moschopolis ein laut redendes Zeugniss ist, gilt diess in Betreff des Albanesischen von dem Orte Koritza in Epirus (Goritza bei Lejean), der 12 Stunden südlich von Ochrida und 26 nördlich von Janina in einem Thale der Seitengebirge des Pindus, übrigens nicht weit von dem genannten Moschopolis liegt. Seinen Ursprung verdankt der Ort einer Ansiedelung christlicher Albanesen, Wlachen und Bulgaren, die durch Handel, Industrie und geistige Bildung einen seltenen Aufschwung gewannen, aber nach dem Ausbruche des Griechischen Freiheitskampfes, an dem auch sie sich unmittelbar betheiligt hatten, vielfachen Heimsuchungen und Gewaltthätigkeiten durch die Türken ausgesetzt waren. Nach einer glaubhaften Notiz aus dem Jahre 1859 hatte damals die Stadt Koritza 10.000 Einwohner, meistentheils Albanesisch redende Griechische Christen, kaum ein Zehntel waren Türken. Aber auch in Ansehung dieser Albanesen von Koritza liegen Beweise vor, dass sie sich selbst für Griechen halten, und sie haben es sogar in einem vor ganz kurzer Zeit von ihren Gemeindevorstehern an das Kultus-Ministerium, in Athen gerichteten Schreiben (in welchem sie für ihre Schulen um Griechische Bücher baten) ausgesprochen, dass ,,das Albanesische Volk mit dem Griechischen identisch sei" 1).

1) Die Angaben Lejean's über die Verbreitung der Albaner im Nordosten ihres Gebiets erfährt neuerdings im Wesentlichen ihre Bestätigung und im Einzelnen einige Berichtigungen durch die Untersuchungen, welche Konsul J. G. v. Hahn im Jahre 1858-1859 auf einer Reise von Belgrad nach Salonik angestellt und im 11. Bande der Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Wien veröffentlicht hat. Er fand, dass das ganze Gebiet der Toplitza mit Ausnahme ihrer Mündungs- und Quellgegend massenhaft von Albanesen bewohnt ist und dass diese den ganzen Südabhang des Jastrebatz-Gebirges bis zu der auf seinem Kamme laufenden Serbischen Grenze inne haben. Der nördlichste Punkt ihrer Verbreitung wird durch den Eintritt der Bulgarischen Morawa in die Serbische Grenze bezeichnet. Gegen Osten haben sie die Morawa bei der Mündung des Massuritza - Baches überschritten und bewohnen das Mündungsgebiet dieses Baches und das angrenzende Ostufer der Morawa. Gegen Süden haben die Albaner das Defilé der Morawa zwischen Gilan und Wranja und das Morawitza-Thal inne und ziehen sich über den Karadag und das Lepenatz-Defilé, eine vermuthlich ununterbrochene Verbindungslinie Albanesischer Dörfer zwischen dem Albanesischen Dardanien, d. i. dem von der Bulgarischen Morawa umgrenzten Halbkreis, und dem Mutterlande. Gegen Westen besteht eine ähnliche Verbindungslinie, welche durch die Gebiete der zwei Drenitza-Bäche läuft. Die zwischen diesen Verbindungslinien liegenden Flächen, nämlich das Quellbecken der Bulgarischen Morawa, das Amselfeld und die Metoja, sind Mischbezirke

Geographische Literatur.

Da wir in dem literarischen Abschnitt dieser Zeitschrift ein Bild von dem jetzt so kräftig entwickelten Leben und Streben auf dem Gebiete der geographischen Wissenschaft zu geben versuchen und zu diesem Zweck auf wichtigere Arbeiten schon vor ihrer Publikation aufmerksam machen, so beginnen wir in Erwartung, auch von anderen Seiten durch dergleichen Mittheilungen unterstützt zu werden, heute mit drei geologischen Kartenwerken, deren Vollendung im Verlage von Justus Perthes nahe bevorsteht.

1. Von den „Resultaten der geognostischen Untersuchungen des Königreichs Baiern, im Auftrag der Königl. Baierischen Regierung herausgegeben vom Bergmeister C. W. Guembel," ist im Herbst dieses Jahres die erste Abtheilung zu erwarten, welche das Gebiet der Baierischen Alpen umfasst. Sie wird aus einem Bande Text von circa 60 Bogen mit circa 50 Profil-Tafeln in Lexikon-Format, 5 Karten und einem Profil-Blatt in Imp.-Folio (26 Zoll Rhein. hoch und 29 Zoll Rhein. breit) bestehen. Der bis auf wenige Bogen im Druck fertige Text behandelt im ersten Abschnitt, welchem ein höchst werthvolles Höhenverzeichniss angeschlossen ist, die topographischen, im zweiten in Anbetracht der der äusseren Form zu Grunde liegenden Ursachen und ausgehend von einer kurzen geognostischen Darstellung des gesammten Alpengebietes insbesondere die geognostischen Verhältnisse der Baierischen Alpen und giebt im dritten Abschnitte endlich die aus den wissenschaftlichen Resultaten des zweiten Abschnittes gewonnenen praktischen Nutzanwendungen. Die fünf Karten, I. Lindau, II. Sonthofen, III. Werdenfels, IV. Miesbach, V. Berchtesgaden, sind im Maassstab von 1:100.000 in Situation und Schrift fertig, Sect. III, IV und V bei über 40 verschiedenen farbigen Bezeichnungen auch im Farbendruck vollendet; eben so das von J. M. Bernatz ausgeführte Profilblatt: „Gebirgsformen aus den Baierischen Alpen", bestehend in 6 geognostisch kolorirten Ansichten: Allgäuer-, Wetterstein-, Zeller-, Traun- und Priener-, Kien- und Reut-, und Königssee - Alpen. Das Ganze möchte nach innerem Gehalt und äusserer Schönheit wohl eine der bedeutendsten geognostischen Erscheinungen der Gegenwart sein.

2.,,Ludwig Hohenegger: Geognostische Karte der NordKarpathen in Schlesien". Der Verfasser, Direktor der Erzherzog - Albrecht'schen Eisenwerke in Teschen (Österr.Schlesien), hat sich seit zwölf Jahren mit der geologischen Erforschung des Kreises Teschen und der angrenzenden Gebiete von Mähren und Galizien beschäftigt und giebt das Resultat seiner Untersuchungen in dieser geognostischen Karte. Sie hat ein Blatt, 201 Zoll Rhein. hoch und 31 Zoll Rhein. breit den Maassstab von 1:144.000 und weist 23 farbige Unterscheidungen auf. Die Grenzen der äusserst mannigfaltigen Gesteine des merkwürdigen,

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und werden von Albanesen und Serben oder Bulgaren gemeinsam bewohnt. Mischbezirke sind auch das Quellbecken des Wardar und die Quellgebiete der Treska und Czerna. Der Kern des Dreieckes zwischen der Treska-Mündung und dem Wardar wird nur von Albanesen bewohnt, welche im Bachgebiete der Swesitza bis an das Westufer des Wardar reichen. Auch bewohnen die Albanesen, mit Bulgaren vermischt, den ganzen Westrand des Ringbeckens der Czerna. A. P.

schon ganz in das Hebungsgebiet der Karpathen fallenden Landstriches sind nach dem Urtheil Dr. Ferd. Römer's (in Leonhard und Bronn's Jahrbuch), welcher die Karte im Original sah, mit solcher Genauigkeit darauf verzeichnet, dass neben ihr alle von anderen Beobachtern in diesem Gebiete gemachten Aufnahmen vergleichungsweise unbedeutend erscheinen. Die Karte ist im Druck vollendet und erscheint mit etwa 5 Bogen Text binnen wenigen Wochen.

3.,,Franz Foetterle's geologischer Atlas des Österreichischen Kaiserstaats. Die zum Deutschen Bunde gehörenden Kronländer". So angenehm es der Verlagshandlung gewesen wäre, der bereits ausgegebenen Lieferung von 4 Blatt die zweite Lieferung sofort folgen zu lassen, so unlieb muss es ihr und den für das werthvolle Unternehmen sich Interessirenden sein, dass dasselbe von der durch vielfältige andere Arbeiten gestörten Musse des Verfassers abhängig ist. Die Hoffnung darf aber nicht aufgegeben werden, dass die vier noch rückständigen und zum guten Theil druckreifen Karten: Steyermark; Kärnthen, Krain und Küstenland; Mähren, Schlesien; Tyrol und Vorarlberg, binnen wenigen Monaten zur Veröffentlichung gelangen.

Unter den interessanteren Novitäten möchten hauptsächlich zu nennen sein: der erste Band der ,,Reise der Österreichischen Fregatte Novara um die Erde" in Deutscher Ausgabe; Ida Pfeiffer's Reise nach Madagaskar, nach den hinterlassenen Aufzeichnungen der berühmten Reisenden herausgegeben und mit einer Biographie derselben versehen von ihrem Sohne Oscar Pfeiffer; eine ausgezeichnete Monographie der Markgrafschaft Mähren und des Herzogthums Schlesien von Professor Koristka; eine Fortsetzung der Reisedenkwürdigkeiten von Jegór von Sivers unter dem Titel:,,Über Madeira und die Antillen nach Mittel-Amerika". Der geistreiche Verfasser ist jetzt beschäftigt, das in dieser Schrift gegebene Verzeichniss der wichtigeren Literatur über Mittel-Amerika zu einem vollständigen Katalog zu erweitern, und besucht zu diesem Zweck die grösseren Bibliotheken Europa's. Wir hoffen, dass ihm bei diesem verdienstvollen Unternehmen, das nur mit grossen Opfern an Zeit, Mühe und Geld auszuführen ist, die so nothwendige Hülfe von Seiten der Gelehrten, Bibliothekare u. s. w. reichlich zu Theil werde. Über Mittel-Amerika steht auch noch eine andere wichtige Schrift in Aussicht, die offiziellen Berichte von Lieutenant J. M. Craven und Lieutenant Nath. Michlers über ihre Untersuchungen in Betreff des projektirten interoceanischen Kanals durch das Atrato- und Truando-Thal sind nunmehr beendet, dem Senat in Washington vorgelegt und von diesem zum Druck beordert worden.

Im Maiheft der ,,Revue maritime et coloniale" ist ein für die Kunde der westlichen Sahara wichtiger, von einer Karte begleiteter Bericht von Bu-el-Moghdad, Kadi zu St. Louis, über seine Reise vom Senegal nach Mogador, Dezember 1860 bis März 1861, veröffentlicht worden; seine Route liegt der Küste bedeutend näher als die Panet'sche und geht zum grossen Theil durch früher nicht besuchte Landschaften. Gustave Pégoux, der Begleiter Miani's auf dessen Reise in die oberen Nil-Länder, war im April zu Marseille mit Ausarbeitung seines Reiseberichtes beschäftigt.

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