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Geographische Notizen.

Major A. W. Fils' Höhenmessungen in Thüringen.

Obgleich es in Deutschland nicht an eifrigen Beförderern der Landeskunde mangelt und namentlich Viele, vielleicht mehr als in irgend einem anderen Lande, die Terrainkunde fortwährend durch zahlreiche Höhenmessungen bereichern, so möchte doch vor Allen Herrn Major Fils die Krone für seine unermüdliche Ausdauer auf diesem Gebiete der Geographie gebühren. Schon im Jahre 1834 hatte er das Nivellement von einem grossen Theile Thüringens einschliesslich des Thüringer Waldes vollendet, aber bis auf den heutigen Tag hat er rastlos fortgearbeitet, um jede noch übrig gebliebene Lücke auszufüllen. Nachdem er die grosse Anzahl seiner barometrischen Höhenbestimmungen in den Herzogthümern Gotha und Coburg, dem Fürstenthum Schwarzburg, so wie auf dem Thüringer Wald und längs der Thüringer Eisenbahn in selbstständigen Heften und Zeitschriften publicirt hatte, erschienen vor Kurzem seine ,,Barometer-Höhen-Messungen von dem Herzogthum S.-Meiningen", welche 2450 auf die ganze Ausdehnung des Herzogthums vertheilte Punkte umfassen. Das Verzeichniss füllt 148 Seiten, ist nach den VerwaltungsÄmtern und innerhalb derselben nach den natürlichen Abtheilungen des Bodens eingetheilt und enthält ausser den eigenen und fremden Höhenbestimmungen mannigfaltige interessante Notizen, ähnlich wie sein Höhenverzeichniss aus der Centralgruppe des Thüringer Waldes zwischen Ilmenau und Oberhof in den ,,Geogr. Mittheilungen" 1859, SS. 259-271. Am Schluss bespricht er die Gestalt, Lage und den Flächeninhalt des Herzogthums und giebt eine zusammenfassende Darstellung der Niveau-Verhältnisse des Landes, so wie ein Résumé der von ihm gemessenen QuellenTemperaturen. Eine beigegebene Übersichtskarte mit der administrativen Eintheilung Meiningens dient zur besseren Orientirung.

Diese bedeutende Arbeit war das Resultat fünfjähriger (1855 bis 1859) Mühen und Opfer, aber statt sich die wohl verdiente Ruhe zu gönnen, nahm der Verfasser bereits im vorigen Jahre einen neuen Theil Thüringens in Angriff. Wie er uns gütigst mittheilt, hat er den Preussischen Kreis Schleusingen am Südwest-Abhang des Thüringer Waldes hypsometrisch vermessen und dabei wiederum über 700 Punkte bestimmt. Dieses werthvolle Material wird er für eine im Maassstab von 1:60.000 zu entwerfende Karte verwenden, für die ihm ausser anderen Grundlagen besonders die vortrefflichen Forstkarten des Gebietes zu Gebote stehen.

Bohrungen, Höhenmessungen und Aufnahmen im Herzogthum Bremen.

Von Konrektor H. Krause in Stade.

Die Bohrung bei Warstade (s.,,Geogr. Mitth." 1858, S. 36, und 1859, S. 118 und 351) ist im Jahre 1860 bis auf 140' Tiefe fortgeführt worden und hat das mächtige Lager der oberen Kreide, das beim Bau der Stade-Ritzebütteler Chaussée unvermuthet aufgeschlossen wurde, nicht durchsunken. Eine zweite Bohrung wurde im Sommer 1860 nicht weit von der vorgenannten, in der Oste-Marsch bei Hemm, etwa 10 Minuten vom Flusse entfernt, vorPetermann's Geogr. Mittheilungen. 1861, Heft VIII.

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genommen und bis auf 1801 Tiefe geführt, wohl die tiefste bisherige Durchsinkung der Marsch. Man fand 1' Ackerkrume, 3' sandigen Thon, 10' Kulerde (ein Gemenge von Thon, Sand und viel kohlensaurem Kalk), 30' Triebsand, 3' äusserst zähen Thon, 1' dargartiges Moor (,,Darg" ist eine Lage von Wurzelwerk u. s. w. des Phragmites arundinaceus), 48' Triebsand, 50' grauen schweren Thon, wasserführenden Sand, 30' grauen schweren Thon. Zu dieser Bohrung in der Marsch kann ich noch eine ähnliche, freilich nur von 51' 8" Tiefe, in Stade selbst stellen, sie ist zum Zweck der Anlage der hiesigen Gasanstalt am linken Schwinge-Ufer ausgeführt und ergab : 9' 8" Schutt, 25' fette Kleierde (schwerer, graublauer Thon), 14′ 6′′ Kleierde, die allmählich in leichten, bläulichen Thon überging, 6" fest gepressten Torf, 2' Triebsand, dann folgte der feste Sand, den man als Grundlage der Marsch ansieht. Eine frühere Bohrung gerade gegenüber am rechten Schwinge-Ufer vor Stade soll über 60' mächtige Kleierde ergeben haben. Eine Brunnen-Anlage am Hohen Wedel oberhalb Stade, 88' über dem Nullpunkt des Stader Pegels, ergab 30' Diluvialsand mit erratischen Steinen, die stets lagenweise vorkommen, 27' Lehm, dann Triebsand mit einer mächtigen Wasserader.

Ich erlaube mir hierbei die höchsten Punkte der näheren Umgegend von Stade anzugeben. Die Zahlen sind die Mittel aus einer Reihe von Kippregel - Beobachtungen von Offizieren der hiesigen Garnison, in Calenberger Maass: Hoher Wedel 121', Schwarzer Berg (höchste Spitze 126'), der Haloh oder Loh-Berg (zwischen den Chausséen nach Bremervörde und Himmelpforten, in weiterer Umgegend hier der höchste Punkt) 150', die Höhe über Haddorf 113', der Camper Kirchhof 81'. Die Höhe der Geest-Kante, welche an der Harburger Chaussée steil gegen Moor und Marsch abfällt, ist bis nach Agathenburg hin durchschnittlich 60-70', das Plateau selbst 70-80'.

Die Landesvermessung des Königreichs Hannover hat im Frühjahr 1861 die Landdrostei Stade, von Hadeln anfangend, in Arbeit genommen und man hat jetzt für die Mappirung mit Aufgebung des bisherigen speziell Hannöverischen Maassstabes den der Preussischen Generalstabskarten adoptirt.

Dr. Prestel über den Moorrauch im Mai 1860. Dr. Prestel in Emden hat seine Untersuchungen über das viel besprochene und vielfach gedeutete Phänomen des Moorrauches, Heer-, Haar- oder Höhenrauches, im vergangenen Jahre wieder aufgenommen (vgl. „,Geogr. Mitth." 1858, SS. 106-110; Meidinger's ,,Aus allen Reichen der Natur", 2. Bd., 2. Heft) und eine ausführliche Abhandlung über den Morrauch in den Tagen vom 20. bis 26. Mai 1860 mit einigen graphischen Darstellungen in den ,,Kleinen Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Emden" (VIII, Emden 1861) veröffentlicht. Er geht diess Mal so speziell auf alle an den verschiedenen Stationen gleichzeitig beobachteten meteorologischen Erscheinungen, namentlich auf die Windrichtung, ein, dass jeder noch etwa bestehende Zweifel über den ursächlichen Zusammenhang'

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zwischen dem Moorrauch und dem Moorbrennen an der

Nordseeküste schwinden muss. Dabei versucht er eine strengere Unterscheidung zwischen dem eigentlichen Moorrauch und ähnlichen Trübungen der Atmosphäre festzustellen und bringt abermals Beweise zur Widerlegung der Ansicht bei, dass der Moorrauch zersetzend auf die Gewitter wirke.

Expedition nach der Finnischen Lappmark.

Die Gesellschaft pro Fauna et Flora Fennica in Helsinfors hat in diesem Sommer eine naturwissenschaftliche Expedition nach der Finnischen Lappmark veranstaltet, zu welchem Zweck ihr von Seiten der dortigen Universität ein Beitrag von 300 Silber-Rubel bewilligt worden ist.

Tiefe Bodensenkung in der Bai von Biscaya. Der unseren Lesern durch seine Sondirungen im NordAtlantischen Ocean (s.,,Geogr. Mitth." 1857, S. 507 und Tafel 24) bekannt gewordene Commander J. Dayman hat im Sommer 1859 eine Reihe von Tiefenmessungen auf einer Linie ausgeführt, die vom Englischen Kanal quer über die Bai von Biscaya und längs der Westküste von Spanien und Portugal zur Strasse von Gibraltar und von dieser parallel der Afrikanischen Küste nach Malta verläuft. Sein von einer Karte und mehreren Profilen begleiteter Bericht wurde im vorigen Jahre von der Britischen Admiralität veröffentlicht 1) und ist für die physikalische Geographie des Meeres von grossem Werth, namentlich giebt er aber näheren Aufschluss über das Gebiet der bedeutenden Meerestiefen in der Bai von Biscaya. Man hatte dort schon früher an einzelnen Stellen 2400 und 2525 Engl. Faden gelothet, Dayman aber fand, dass sich die beträchtliche Einsenkung ungefähr von 45° bis 48° N. Br. und von 5° bis westlich von 11° W. L. v. Gr. erstreckt. Innerhalb dieses Raumes lothete er:

2600 Faden = 15.600 E. Fuss in 46° 41' N. Br. u. 10° 38' W. L. v. Gr. = 15.600

2600

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W. L. hatte man früher

Unter 47° N. Br. und 8° 2400 Faden, unter 47° 40' N. Br. und 91° W. L. 2525 Faden und zwei Grad östlicher 1975 Faden gefunden, nördlich vom 48. Parallel aber steigt der Boden in einer nahezu von OSO. nach WNW. verlaufenden Linie plötzlich und schroff auf, so dass sich die Tiefe in weniger als 50 Nautischen Meilen Entfernung von 2000 auf 100 Faden verringert. Fast noch steiler ist der Abhang im Osten, während sich der Meeresboden im Süden vom 45. Parallel allmählicher bis zur Spanischen Küste erhebt. Die Bai von Biscaya bildet daher im Vergleich zu dem seichten Meer gegen Frankreich und England hier ein förmliches Loch.

1) Deep Sea Soundings in the Bay of Biscay and Mediterranean Sea made in H. M. S. Firebrand, Commander Joseph Dayman, in the Summer of 1859. London 1860.

Salzausbeute im Gouvernement Astrachan.

Aus einem Briefe von Staatsrath Dr. Bergstraesser.

In meinem Artikel über die Salzsee'n des Gouvernements Astrachan (,,Geogr. Mittheil." 1858, S. 95) sprach ich von dem Steinsalzlager in den Sandhügeln Tschaptschatschi (ein Kirgisisches Wort ,,Salz haue du"), das bis jetzt unbenutzt in der Steppe in einem tiefen ausgetrockneten Bassin liege. Dieses Salz ist das vorzüglichste und chemisch reinste Kochsalz, welches man bisher gefunden hat, es enthält ausser reinem klaren Salz nur Sandtheilchen in kaum erwähnenswerther Beimischung. In Folge des steigenden Werthes des Kaviars und des dadurch bedingten vermehrten Bedarfes an Salz ist im Frühling d. J. die Ausbeutung dieses Lagers in Angriff genommen worden, und zwar habe ich zunächst Brunnen graben und Erdwohnungen errichten lassen.

In demselben Artikel (S. 101) erwähnte ich, dass der Salzsee Baskuntschatski seit 1808 unbenutzt daliege und dass dieses Salz in 100 Theilen 98 Theile Kochsalz enthalte. Seit März d. J. ist nun auch dieser Salzsee wieder dem Betrieb übergeben worden.

Aus den unteren Salzsee'n, d. h. an der Wolga nördlich und hauptsächlich nordwestlich vom Kaspischen Meere, werden in diesem Jahre 4 Millionen Pud (à 40 Pfund) Salz gewonnen. Zum ersten Mal wird Salz gebrochen werden aus den See'n Chaptaga, der im Jahre 1856 vom Hochwasser überschwemmt war und bis zum Jahre 1860 kein Salz absetzte, jetzt aber eine dicke Schicht sehr guten Salzes (fast 97 Theile in 100 Theilen) hat; Nowootkriti oder Schawerdow, seit 1853 überschwemmt, jetzt mit einer handbreiten Salzschicht von 98 Theilen Kochsalz; dem neu entdeckten See Donskoje, dessen Salz etwas dunkler Farbe, aber von vorzüglicher Qualität ist; und Charadusun Nr. 2.

Die neuesten Expeditionen im Amur-Land und auf der Insel Sachalin.

Zur Weiterführung unserer früheren Berichte über die wissenschaftliche Erforschung des Amur-Landes, welche seit der Russischen Okkupation mit so bedeutenden Mitteln und Kräften betrieben wird, sei hier der drei hauptsächlichsten Expeditionen gedacht, die während der letzten Jahre die naturhistorischen Untersuchungen im Gebiet des Amur fortgesetzt haben. Das Feld ihrer Thätigkeit war vorzugsweise die Insel Sachalin und das Ussuri-Thal, die beide durch den Pekinger Vertrag vom 14. November 1860 definitiv an Russland gefallen sind 1).

1) Artikel I des Vertrages, welcher von der Grenzbestimmung in Ost-Asien handelt, lautet: In Zukunft soll die östliche Grenze zwischen beiden Reichen vom Zusammenfluss der Flüsse Schilka und Argun an dem Laufe des Amur bis zu dessen Zusammenfluss mit dem Usuri folgen. Das Land auf dem linken (Nord-) Ufer des Amur gehört zu dem Russischen und das Land auf dem rechten (Süd-) Ufer bis zur Mündung des Ussuri gehört zu dem Chinesischen Reich. Weiter von der Mündung des Ussuri bis zum See Hinkai folgt die Grenzlinie den Flüssen Ussuri und Ssúngatsche. Das Land auf dem östlichen (rechten) Ufer dieser Flüsse gehört zu dem Russischen, das auf dem westlichen (linken) Ufer zu dem Chinesischen Reich. Weiter von dem Ausfluss des Ssúngatsche an durchschneidet die Grenze den Hinkai - See und nimmt die Richtung nach dem Fluss Belen-Ho (Tur); von der Mündung

1. Maack's Reise am Ussuri - Fluss, 1859. Richard Maack, der im Jahre 1855 den Amur bereist und seine Beobachtungen in einem grösseren Werke (s.,,Geogr. Mittheilungen" 1861, Heft I, S. 48) veröffentlicht hatte, wurde im J. 1859 von der Sibirischen Abtheilung der Russischen Geographischen Gesellschaft abermals nach den neuen Besitzungen im Osten geschickt, um hauptsächlich im UssuriThal geographische, naturhistorische und meteorologische Untersuchungen anzustellen. Er verliess St. Petersburg im Februar 1859, vereinigte sich zu Tschita mit Brylkin, welcher mit ethnographischen Forschungen beauftragt war, fuhr mit diesem die Ingoda, Schilka und den Amur hinab und erreichte zu Anfang Juni Chabarovka an der Mündung des Ussuri. Unter militärischem Schutz folgten die beiden Reisenden dem Ussuri aufwärts bis zur Einmündung des Ssúngatsche und dem letzteren Fluss bis zum Kengka(Hinka-) See, dessen Ufer sie zum Theil erforschten. den Ussuri zurückgekommen gingen sie in den ersten Tagen des September noch eine Strecke weit an demselben hinauf, wurden aber durch die vorgerückte Jahreszeit bald zur Umkehr genöthigt und trafen am 25. September wieder in Chabarovka ein. Der Dampfer „Admiral Kasakewitsch" brachte sie am 6. Oktober nach Blahowestschensk, von dort setzten sie ihre Rückreise zu Schlitten fort und kamen in den ersten Tagen des Jahres 1860 nach St. Petersburg. Die Ausbeute an naturhistorischen Gegenständen, geographischen und ethnographischen Materialien soll eine sehr beträchtliche gewesen sein, Maack ist gegenwärtig mit der Bearbeitung derselben beschäftigt.

An

2. Schmidt's geologische Expedition am Amur und auf der Insel Sachalin. Grössere Ausdehnung hat die von der Geographischen Gesellschaft zu St. Petersburg ausgeschickte geologische Expedition unter Magister F. Schmidt angenommen. Nach seiner Ankunft in Nertschinsk im Juli 1859 unternahm Schmidt, in Erwartung seines Assistenten Baron Maydell, einige Ausflüge an die Turga, zu den Adun-Tschalon-Bergen und in die Thäler der Unda, des Gasimur, der Taina, des Ildikan und der Bystraja im Süden und Südosten von Nertschinsk. Im August erreichte er Strelka, am 11. September Blahowestschensk, am 4. Oktober Chabarovka, von WO er noch in demselben Monat nach Blahowestschensk zurückkehrte, um hier während des Winters mit Dr. Holtermann meteorologische Beobachtungen zu machen. Die geologischen Ergebnisse dieses ersten Theils der Expedition finden sich im ,,Wjestnik" der Geogr. Gesellschaft (1860, Nr. 4) niedergelegt (übersetzt und kommentirt in Erman's Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland, 20. Bd., 2. Heft). Schmidt hält es für wahrscheinlich, dass die Gebirgszüge zwischen der Schilka, dem Gasimur und dem Argun schon einen Theil des Grossen Chingan bilden, den der Amur zwischen Strelka und Albasin durch

dieses Flusses an folgt sie dem Kamm des Gebirges bis zur Mündung des Flusses Hupitu (Huptu) und sodann der zwischen dem Fluss KhunTschun und dem Meer gelegenen Bergkette bis zum Fluss Thu-MenKiang. Auf dieser ganzen Linie gehört das Land im Osten dem Russischen und im Westen dem Chinesischen Reich. Die Grenze erreicht den Fluss Thu-Men-Kiang 20 Chinesische Li oberhalb seiner Mündung in die See. Der Artikel III bestimmt ferner: Zur Besichtigung der östlichen Grenzen werden die Kommissarien an der Mündung des Flusses Usuri im Laufe des Aprils 1861 zusammenkommen, sie haben Karten und detaillirte Beschreibungen der Grenzlinie abzufassen.

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bricht. Auf dieser letzteren Strecke besteht er aus zahlreichen nordsüdlich verlaufenden Parallelketten, die von Ost nach West allmählich an Höhe zunehmen, so dass die niedrigsten sich in den Tiefebenen der Mandschurei verlieren, während die höchsten den Ostrand des Hochplateau's von Central-Asien bilden. Nördlich vom Amur scheint sich der Grosse Chingan zu senken und es ist noch nicht ermittelt worden, ob er mit der Stanowoi-Kette in Verbindung steht oder nicht. Der Kleine Chingan oder das BurejaGebirge besteht ebenfalls aus Parallelketten, deren mittlere, wie es scheint, die östlichen und westlichen an Höhe überragen. Von Strelka bis Blahowestschensk beobachtete Schmidt fast überall an beiden Ufern des Amur Terrassen, welche darauf hindeuten, dass sich das Niveau des Amur-Bettes ehemals 200 Fuss über das jetzige erhob. Damals war sein Thal wahrscheinlich durch See'n unterbrochen, deren grösster die Ebene zwischen Seja und Bureja bedeckte. Jetzt besteht das Thal zum grossen Theil aus tertiären Süsswasser - Ablagerungen und die Ränder dieses grossen Beckens aus Gebilden der Steinkohlen- und Trias-Formation. Man findet in diesen Formationen ausser den Abdrücken von Sphenopteris, Pecopteris, Neuropteris und Voltzia sehr dünne Schichten Steinkohle, die augenscheinlich aus diesen Vegetabilien entstanden ist. Der vollständige Mangel grosser Pflanzen, wie Stigmaria, Sigillaria und Lepidodendron, welche das Hauptmaterial für die Steinkohlenlager Europa's lieferten, erklärt die geringe Mächtigkeit der Kohlenschichten am Amur.

Im Jahre 1860 war Schmidt von Kandidat Glehn aus Dorpat, der an Maydell's Stelle trat, und von Brylkin begleitet. Er verliess im März Blahowestschensk, fuhr den Amur hinab, wobei er unter Anderem die Abwesenheit vulkanischer Gebilde im Flussthal konstatirte, langte am 14. Mai in Nikolajewsk an und setzte alsbald nach der Insel Sachalin über, die er am 23. Mai bei Dui betrat. Den ganzen Sommer 1860 verwendete er zur Erforschung der Insel und befand sich im September in dem Posten Kussunaï, der an der Westküste des schmalen südlichen Theils der Insel, ungefähr unter 48° N. Br. liegt. Von dort wollte er sich nach dem Südende der Insel begeben. Glehn brachte einen Theil des Sommers bei Dui zu, wo er die Flora studirte, und Brylkin wollte den Winter 1860/61 in Endun - Gomo, einem grossen Japanischen Dorfe auf Sachalin, verleben, um die Japanische und AinosSprache zu erlernen. Auf Schmidt's Gesuch wurde der Expedition gestattet, auch den Sommer 1861 hindurch auf Sachalin zu bleiben, so dass sie erst 1862 die Untersuchungen im Amur-Gebiet, namentlich an den Quellen der Bureja und Seja, fortsetzen und im Herbst desselben Jahres nach St. Petersburg zurückkommen wird. Schmidt fand die Kohlen-Formation auf Sachalin eben so vorherrschend wie am Amur, nur sind die Steinkohlenschichten dort viel mehr entwickelt.

3. Maximowicz's Reise im Amur-Lande, 1859 und 1860. Die dritte Expedition, von der wir hier reden wollen, ist die neue Reise des Botanikers C. J. Maximowicz, welcher bekanntlich mit L. v. Schrenck in den Jahren 1854 bis 1856 das Amur- Land bereist und eine vortreffliche Flora desselben mit sehr werthvollen geographischen und klimatologischen Zusätzen ausgearbeitet hat (s.,,Geogr. Mit

theilungen" 1860, SS. 202-204). Vom Kaiserl. Botanischen Garten zu St. Petersburg mit einer zweiten Mission nach dem Amur-Land und Japan beauftragt verliess er im März 1859 St. Petersburg, bereiste im Sommer den oberen Amur und unteren Ssungari bis in die Nähe der Stadt Ilanhala und ging sodann nach Nikolajewsk, um sich nach Japan einzuschiffen. Die schon vom 1. November an stark angehäuften Eismassen im Amur-Liman vereitelten jedoch diesen Plan und bewogen den Reisenden, im Winter den Amur und Ussuri aufwärts nach dem Hafen St. Olga zu gehen, um von dort nach Japan überzusetzen. Er reiste am 21. Januar 1860 von Nikolajewsk ab, gelangte am 20. Februar nach Chabarovka und in kleinen Tagereisen am 18. März nach Bussewa, dem etwa 10 Werst unterhalb der Einmündung des Ssúngatsche (Kengka) gelegenen letzten, von der Ussuri-Mündung an gerechnet 22. der seit 1857 angelegten Dörfer des Ussuri-Kosaken-Bataillons. In Bussewa musste er bis in die zweite Hälfte des Mai warten, ehe sich die Vegetation so weit entwickelt hatte, um den Pferden auf der Reise nach dem Olga-Hafen das nöthige Futter zu bieten. Er beschäftigte sich während dieser Zeit hauptsächlich mit meteorologischen und zoologischen Beobachtungen und berichtet darüber in einem Briefe an L. v. Schrenck, der im Bulletin der Petersburger Akademie (T. II, pp. 545-567) veröffentlicht ist. Wir entnehmen demselben zunächst einige Daten über das Klima am Ussuri.

,Was die Temperatur anbetrifft, so fand ich starke Fröste noch bis in den März hinein. Mein MinimumThermometer zeigte in der zweiten Hälfte des Febr. (a. St.) zwischen Noor- und Biki-Mündung noch bis -243° R. und hier in Bussewa gab es am 11. (23.) März noch -17° R. Vom Beginn des März thaute es zwar in der Sonne mit Macht und der Schnee war noch vor dem 6. (18.) März an vielen Stellen der Prairie verschwunden, allein im Schatten zeigte das Thermometer in Bussewa erst am 8. (20.) März um 2 Uhr Nachmittags 0,2° und konstant über Null stand es um diese Stunde erst am 12. (24.) März. Nachts jedoch fanden noch bis zum 31. März (12. April) zuweilen recht bedeutende Fröste Statt; erst am 1. (13.) April zeigte auch das Minimum über Null; am 3. (15.) April ging der Fluss auf, und wenn das Thermometer jetzt auch seltener unter dem Gefrierpunkt stand, so zeigte es doch den letzten Nachtfrost noch am 27. April (9. Mai), und wahrscheinlich wird diess nicht der allerletzte sein. Weit rascher stieg die Wärme um Mittagszeit am 18. (30.) März hatten wir um 2 Uhr Nachmittags im Schatten 10,6°, am 5. (17.) April 18,7° und vom 1. (13.) Mai an über 21° R. Dazwischen fanden aber wieder Kälteperioden Statt, die nebst dem Mangel an Regen das Erwachen der organischen Natur sehr zurückhielten. In dem Quantum des Niederschlages fand ich, so lange sich derselbe an der Schneetiefe bemessen liess, eine konstante Abnahme in dem Maasse, wie ich von Nikolajewsk Anfangs den Amur und sodann den Ussuri aufwärts reiste. In Nikolajewsk war der Schnee über 1 Faden tief, selbst an offenen Stellen, z. B. auf dem grossen Platze vor der Kirche; bei Uch'ssumi war er am 6. (18.) Februar im Walde nur 1 Fuss tief. Ein neuer starker Schneefall in der zweiten Woche des Februar, der sich von Dondon am Amur bis Bussewa am Ussuri (und vielleicht noch weiter

hinauf) erstreckte, fügte in Uch'ssumi zum alten Quantum etwa 2 Fuss neuen hinzu, allein schon in Chabarovka, wenig südlicher, war die Schneetiefe nur gering und in der Gegend der Ema-Mündung am Ussuri fand ich selbst an den geschütztesten Stellen nicht mehr als eine Spanne tiefen Schnee; vor diesem neuen Schneefalle jedoch soll nach den Aussagen reisender Chinesen schon bei Noor fast gar kein Schnee gewesen sein. Aus Wald und Feld verschwunden war er in Bussewa am 6.-13. (18.—25.) März, allein am 20. März (1. April) kam neuer, und wenn gleich der erste Regen zwei Tage früher Statt fand, so fiel der letzte Schnee erst am 22. April (4. Mai). Im Ganzen waren jedoch in 2 Monaten in Bussewa nur 11 Tage, an denen es schneite oder regnete, und meist nur in sehr geringer Quantität. Das erste Gewitter fand am 7. (19.) April Statt. Nehme ich die 17 Tage meiner Reise am Ussuri hinzu, so finde ich nur 2 Schneetage mehr, d. h. in Allem 13 Tage mit Niederschlägen unter 79. Die häufigen Rückfälle zur Kälte und der Mangel an Niederschlägen wirkten sehr verzögernd auf das Erwachen der Vegetation. Die ersten blühenden Pflanzen waren am 6. (18.) April Weiden und Haseln; zu ihnen gesellte sich 2 Tage später die Espe, am 13. (25.) ein Veilchen, am 14. (26.) die Ulme, allein das Gras beginnt erst am 20. April (2. Mai) an südlichen Abhängen ein wenig zu spriessen und ist am 24. April (6. Mai) überall 2 Zoll hoch; am 27. April (9. Mai) sind die Weiden grün und am 29. April (11. Mai), mit dem Blühen der Weissbirke, sehen auch sämmtliche Felder grün von spannenhohem Grase aus.... Es ist übrigens das jetzige Frühjahr am Ussuri durchaus ein sehr spätes und auch der Winter war, wenn auch vielleicht nicht ein besonders kalter, so doch sicher ein sehr schneearmer. Denn während jetzt am oberen Ussuri, um Ssituchu z. B., nach den Chinesen noch weniger Schnee lag als hier in Bussewa, erreichte er dort im Winter von 1858 auf 1859 über 4 Fuss Tiefe. Am unteren Ussuri fiel am 8. (20.) November 1858, nachdem sich der Fluss am 3. (15.) November in Newelskaja (Dshoada) gestellt hatte, Schnee in solcher Masse, dass er durch frische Mengen am 3. (15.) Dezember verstärkt das Eis niederdrückte und Aufwasser bildete und sich unter ihm das Eis den Winter hindurch nicht genügend verdicken konnte, so dass der erste starke Regen, der am 3. (15.) März 1859 fiel, Ursache war, dass der Schlittenverkehr auf dem Eise bald aufhören musste, während im letzten Winter, nachdem sich der Fluss am 9. (21.) November mit Eis bedeckt hatte, dieses Zeit hatte, einen Fuss Dicke zu erreichen, ehe im Beginne Dezembers der erste etwas bedeutende Schnee fiel und daher selbst hier in Bussewa bis spät in den März hinein eine zuverlässige Schlittenbahn darbot. Das Frühjahr anlangend, so ging der Ussuri an der Mündung im Jahre 1859 am 8. (20.) April, im J. 1860 am 12. (24.) April auf); spannenhohes Gras dagegen war im vorigen Jahre

1) d. h. einige Tage früher als der Amur in der Nähe der UssuriMündung bei Chabarovka, wo er 1859 am 11. (23.), 1860 am 15. (27.) April aufging. Bedeutend früher als der Ussuri muss der Ssungari aufgehen, denn 1859 hatte er bereits alles Amur-Eis bei MichailoSsemenofskoje, 25 Werst unterhalb seiner Mündung, fortgetrieben, während der Amur unterhalb und oberhalb noch lange, z. B. in JekaterinoNikolsk am unteren Ende des Bureja-Gebirges bis zum 17. (29.) April, beeist blieb. M.

gegen zwei Wochen früher zu sehen als in diesem, weil sich zeitig häufige Regen einstellten, die auch noch tief in den Sommer hinein fortdauerten."

Die Physiognomie der Ussuri-Ufer wird, je weiter man von der Mündung aufwärts kommt, eine immer nordischere, das Flachland ist mit Schwarzbirken und Eichen bewaldet und die Berge, die sich am rechten Ufer häufig bis dicht an den Fluss heranziehen und oberhalb der Biki-Mündung in dem Sumur-Gebirge eine Höhe von mehr als 1000 F. erreichen, während das linke Ufer viel ebener bleibt, sind mit Nadelholz bestanden. Erst jenseit der Ema-Mündung, wo die Berge weit zurücktreten und ausgedehnten, meist licht bewaldeten, see'nreichen Prairien Platz machen, scheint die Natur und selbst das Klima sich allmählich günstiger zu gestalten. Dieser Punkt bildet auch einen Abschnitt in der Entwickelung des Ussuri selbst, denn oberhalb der Ema-Mündung verschmälert er sich bedeutend (bis auf 150 Faden), beschreibt häufige und steile Serpentinen, hat nur sehr wenige, kleine Inseln und fliesst meist in einem einzigen, ziemlich gleichmässig tiefen Bette. Maximowicz ist daher geneigt, den Unterlauf des Ussuri vom Ema an zu rechnen.

,,Von der Ussuri-Mündung aufwärts gehend passirt man, so weit ich den Fluss kenne, an bedeutenden Nebenflüssen, am linken Ufer am Noor, Muren und Ssúngatsche (Kengka), am rechten am Poor (Foor), Biki und Ema. Alle die ersteren sind langsam fliessende, trübe, zum Theil tiefe Gewässer von einer Temperatur, die, beim Noor wenigstens, der des Ussuri - Wassers im Sommer und Herbst gleichkommt oder sie übertrifft, und fliessen durch eine wenig gebirgige Gegend, die am Ssúngatsche zu einer weiten Ebene werden soll. Alle die letzteren dagegen, selbst die Amur-Zuflüsse, Chungar u. s. w., die aus demselben Lande ihren Ursprung nehmen, mitbegriffen, sind reissende, klare, meistentheils seichte Bergströme, deren Wasser im Mittel mehrerer von mir im Herbst 1859 angestellter Messungen um mehr als 2° kälter ist als das fast gleichzeitig etwas oberhalb der Einmündung jener Nebenflüsse gemessene Ussuri- oder Amur-Wasser. Wenn schon dieses kalte und klare Wasser dafür spricht, dass die rechten Ussuri-Zuflüsse nicht nur aus einem bedeutend kühleren Gebirgslande entspringen, sondern auch in einem grossen Theile ihres Laufes ein solches durchfliessen, so kommen die Aussagen der Eingebornen einer solchen Annahme bestätigend zu Hülfe. Nicht nur geben sie ihnen, namentlich dem Biki und Ema, stark gebirgige Ufer, sondern sie schildern auch die Flora und Fauna derselben als eine, dem rauheren Klima entsprechend, mit der Ussuri-Natur verglichen weit nordischere. Selbst noch am südlicheren Ema sind nach ihnen die Lärche, Eibe und Tanne (Abies ajanensis) sehr häufige Bäume, während sie am Ussuri nicht mehr erblickt werden, und mit diesem nordischen Vegetationscharakter zieht sich auch in die Fauna so weit nach Süden noch ein stark nordischer Zug hinab. Das Poor-, Biki- und Ema-Land nähren noch das Moschusthier und Canis alpinus, die den Ussuri selbst nicht mehr berühren, noch viel weniger ihn überschreiten sollen, und der Zobel ist nicht nur ein sehr häufiges Thier, sondern hat auch noch einen so trefflichen Pelz, dass er dem Amur-Zobel nicht viel nachsteht. diese nordischen Züge fehlen dem Lande der linken Ussuri

Alle

Nebenflüsse zugleich mit den höheren Gebirgen; Klima und Natur sind milder. Gehen wir nun weiter nach Westen, vergleichen wir gleiche Breiten am Ssungari und Ussuri, so springt wiederum ein bedeutender klimatischer Unterschied zum Nachtheile des Ussuri-Thales in die Augen. In diesem begegnet man, selbst so weit nach Süden wie mein jetziger Aufenthalt, manchen nordischen Holzgewächsen, z. B. der Weissbirke, ja in der Nähe der Ema-Mündung der Erle, Strauchbirke, Zirbelfichte, Pinus Pichta, Rhododendron dauricum noch recht häufig, während man sie am Ssungari vergebens sucht. Dagegen erreicht der den Eingebornen seiner süssen Frucht wegen wohl bekannte wilde Aprikosenbaum den Ussuri, selbst so weit wie die SsituchuMündung nach Süd gegangen, nicht mehr, sondern sinkt von Walehoton, seinem nördlichsten Punkte am Ssungari, rasch zu dem weit südlicheren Muren hinab, bleibt aber am Mittellaufe desselben stehen, ohne seiner Mündung nahe zu kommen.

,,Die Hauptschuld an dieser Rauhigkeit des Ussuri-Klima's ist ohne Zweifel der grösseren Nähe höherer Gebirge beizumessen, die sich vom Ssungari-Unterlaufe sehr entfernt halten. Allein einen grossen Einfluss muss man auch der Nachbarschaft des Meeres zuschreiben, welches hier im Süden eben so abkühlend einzuwirken scheint, wie oben im Norden des Amur-Landes. Unverkennbar scheint mir derselbe in dem Quantum des Niederschlages ausgesprochen, der, je weiter man landeinwärts geht, ein desto geringerer wird. So wie man im Sommer 1859 immer häufigeren Regen hatte, je mehr man den Amur abwärts ging, und in Nikolajewsk, wo man ganz vom Einflusse der See beherrscht ist, einen ausserordentlich rauhen, trüben und nassen Sommer fand, so fielen auch am ganzen Ussuri ungleich bedeutendere Regenmengen als am Ssungari. In Folge derselben gedieh die Hauptkornfrucht der Mandschurei, Setaria italica, am Ussuri zu wahrhaft kolossalen Dimensionen, am Ssungari bei Ssan-ssing gab sie nur eine mittelmässige Ernte und in Girin, das viel weiter Ssungari aufwärts und doch auch bereits in der Nähe grösserer Gebirge gelegen ist, brachte die Dürre eine totale Missernte hervor. In ähnlicher Weise soll im Anfange des Winters der Schnee am Ussuri zwar sehr wenig tief, in Girin aber die Erde ganz nackt gewesen sein.

,,Diese rasch entworfene Skizze des Ussuri-Landes zu beschliessen, müssen noch einige Worte über die Bewohner desselben gesagt werden. Wie an seinem unteren Laufe, so auch weiter nach Süden, bis zur Ssituchu-Mündung, ist die Bevölkerung aus Golden und Chinesen gemischt und überall sehr spärlich; zu diesen zwei Volksstämmen gesellen sich nun seit 1857 (oder eigentlich seit 1858, da im Jahre vorher nur die untersten Dörfer angelegt wurden) Russen in grösserer Zahl als jene beiden zusammengenommen. Was von Chinesen am Mittellaufe wohnt, hat sich mehr dem Ackerbau und dem Suchen der Shen-schen-Wurzel ergeben, die am unteren Laufe wohnenden sind meist Handelsleute, die die Golde und Orotschen der rechten Nebenflüsse ausbeuten. Die spärliche Golde - Bevölkerung lebt, wie am Amur, hauptsächlich vom Fischfange und von der Jagd und es scheint sich, ähnlich wie ich am Ssungari beobachtet habe, in dem Maasse, wie man sich ihrer Südgrenze nähert und wie hierbei der Jagderwerb und Fischfang,

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