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über die Bewohner mit Rücksicht auf ihre Abstammung, ihre Wohnungen, Erwerbsquellen, Lebensweise, Gebräuche, Bildung u. s. w. Erst in der zweiten Hälfte wird die Reise durch die verschiedenen Theile beschrieben und am Schluss finden sich noch einige Notizen über die Färöer. Die lebendigen, schwungvollen Schilderungen bei wissenschaftlichem Hintergrunde werden sich in den weitesten Kreisen Freunde erwerben. Auf der beigegebenen kleinen Karte ist die Reiseroute eingetragen.

Oceane, Nautik.

Baer, K. v. Über ein neues Projekt, Austern-Bänke an der Russischen Ostsee-Küste anzulegen, und über den Salz-Gehalt der Ostsee in verschiedenen Gegenden. Mit Karte. (Bulletin de l'Académie impér. des sciences de St.-Pétersbourg, T. IV, pp. 17-47, 119-149.)

Angespornt durch die glücklichen Resultate, die Coste mit Anlegung neuer Austern-Bänke an den Französischen Küsten erzielt hat, machte man in Russland den Vorschlag, die Austernzucht an den Küsten der Ostsee-Provinzen einzuführen. Herr v. Baer, um seine Meinung über das Projekt befragt, verwirft es in seinem ausführlichen Gutachten entschieden, vorzüglich deshalb, weil die Auster nicht mehr gedeiht, wenn der Salzgehalt des Wassers unter 17 pro mille sinkt. Seine Abhandlung ist reich an interessanten Angaben über die geogra phische Verbreitung der Auster, die Pflege und künstliche Zucht derselben, das einstmalige Vorkommen guter Austern im westlichen Theil der Ostsee und seine möglichen Ursachen, wobei von dem früheren Bestehen eines nördlicheren Zusammenhanges zwischen Ost- und Nordsee die Rede ist, über die Fauna der westlichen, mittleren und östlichen Abtheilungen der Ostsee und namentlich über den Salzgehalt verschiedener Meerestheile. Sie wird von einer Übersichtskarte der Ostsee begleitet, welche deren von West nach Ost abnehmenden Salzgehalt durch eingeschriebene Zahlen andeutet. Ausser den Forchhammer'schen Analysen sind noch unpublicirte von H. Struve un Ad. Goebel benutzt. Frauenfeld, G.: Notizen zur Kenntniss über Neu-Amsterdam. (Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft zu Wien, 1860, SS. 1-6.)

Ausser einigen Bemerkungen über den Besuch der ,,Novara" bei der Insel Neu-Amsterdam finden wir hier Auszüge aus einer im „Calcutta Journal" enthaltenen Erzählung zweier Englischer Matrosen, Paine und Poudfoot, welche im September 1826 auf der Insel ausgesetzt und erst am 4. November 1827 von der,,Palmyra" abgeholt wurden. Die Erzählung stimmt mit den anderweitigen Nachrichten über die Insel (s.,,Geogr. Mitth." 1858, SS. 26-31) und ist bei unserer geringen Kenntniss von derselben nicht ohne Werth. Die Matrosen fanden viele Wildschweine auf der Insel, sonst aber wenig Lebensmittel, namentlich ausser Petersilie keine essbaren Pflanzen und keine Quelle. Sie erstiegen einmal den höchsten Gipfel und überzeugten sich, dass es der Krater eines Vulkans von mehr als 100 Ellen Durchmesser sei, dessen Abgrund so steil und tief war, dass sie ihn nicht sehen und untersuchen konnten. Auch nach Frauenfeld zeigt die den höchsten Gipfel bildende Bergspitze ganz die Form eines Vulkankegels, dessen Mitte einen Krater von der angegebenen Grösse enthalten mag.

Irminger, Command.: Die Strömungen und das Eistreiben bei Island. Deutsch von A. v. Etzel. Mit 1 Karte. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, August und September 1861, SS. 191-211.)

Vollständige Übersetzung der für die Kenntniss der Meeresströmungen im Nord-Atlantischen Ocean böchst wichtigen, auf genauen Messungen und Beobachtungen beruhenden Abhandlung, die wir S. 327 des VIII. Heftes angezeigt haben.

10 c.

Mer du Nord, mer Baltique et mer Blanche. Avis aux navigateurs. 8°, 16 pp. Paris, Dépôt de la marine (Dupont). North Atlantic Telegraph: Surveys of H. M. S. Bulldog, by Capt. Sir F. L. McClintock; Synopsis of the Surveys of the Fox, under the command of Capt. A. Young, by Sir Ch. T. Bright; Exploration of the Faeröer and Iceland etc., by Dr. John Rae; Fiords of South Greenland, by J. W. Taylor; Electric Circuits, by Colonel T. P. Schaffner. Mit 1 Karte. (Proceedings R. G. S. London, Vol. V, No. 2, pp. 61-96.)

Die vorstehenden Berichte, zum Theil in extenso mitgetheilt, betreffen sämmtlich die Aufnahmen, die im vorigen Jahre in Bezug auf das Telegraphen-Projekt im Nord-Atlantischen Ocean ausgeführt und deren Resultate bereits allgemein bekannt geworden sind. Die beigegebene Karte enthält die gelo theten Tiefen.

The Nautical Almanac and astronomical ephemeris for 1865. London, Murray. 24 s.

Karten.

Hansen, V.: Kaart over Verdenshavene (Weltmeere). Kopenhagen, Steen. 3 Rdl.

die Deutsche Geschichte; das Heilige Römische Reich;, der Deutsche Bund; der Bund materieller Interessen (Zollverein, Münzwesen, Verkehrsmittel, Boden. kultur, Industrie, Handel); politische Geographie von Oesterreich und Preussen. Eder, W. Handbuch der allgemeinen Erdkunde, der Länder- und Staatenkunde. 2. Heft. 8°. Darmstadt, Jonghaus. Gratis für die Abnehmer von Ewald's Hand-Atlas.

S.,,Geogr. Mitth." 1861, Heft III, S. 128, Nr. 6.

Egli, J. J.: Praktische Erdkunde mit Illustrationen. 8°, 285 SS. mit 36 Holzschnitten. St. Gallen, Huber, 1860.

Der Verfasser der „Praktischen Schweizerkunde" (s. „Geogr. Mitth." 1861, Heft III, S. 121, Nr. 10), die sich, wie wir zu unserer Freude vernehmen, in viele höhere Lehranstalten der Schweiz eingebürgert und bereits eine zweite Auflage erlebt hat, liefert in dem vorliegenden Buche einen Beitrag zur He bung des geographischen Unterrichts an Mittelschulen". Er verfolgt den sich mehr und mehr geltend machenden, aber gerade in kurzen Leitfäden schwierig durchzuführenden Grundsatz, dass der Schüler nicht nur trockene Namen und Zahlen, sondern ein wirklich lebensvolles Bild der Erdoberfläche in sich aufnehmen und die wichtigsten Gegenstände und Erscheinungen im Zusammenhang begreifen solle. „Die Erdkunde kann das Anschauungsvermögen, die Einbildungskraft, den Verstand, sie kann das Gemüth sogar bilden helfen und so zu einem wahrhaft bildenden Erziehungselement werden, ganz indem sie zugleich der Forderung des praktischen Lebens ein Genüge leistet." Die Topographie ist daher gegenüber den Abschnitten über Natur und Menschen in mässige Schranken gewiesen und in ihren Beziehungen zum Leben aufgefasst, wobei wir nur für eine künftige Auflage eine eingehendere Berücksichtigung der gerade für die Lebensverhältnisse so wichtigen klimatischen Eigenthümlichkeiten empfehlen möchten. Der Verfasser erkennt zugleich die Bedeutung der bildlichen Darstellungen für den Unterricht an und hat eine Reihe kleiner charakteristischer Skizzen in den Text eindrucken lassen, unter denen sich auch zwei ethnographische Kärtchen von Europa und Asien befinden. Sie können natürlich nur als Proben gelten, in welcher Weise der Lehrer der Einbildungskraft des Schülers zu Hülfe kommen sollte, es ist aber schon erfreulich zu sehen, wie der Anschauungsunterricht auch in der Geographie Raum gewinnt. Wir empfehlen das kleine Buch der Beachtung der praktischen Schulmänner. Hoffmann, K. F. V.: Die Erde und ihre Bewohner. 6. Aufl. von H. Berghaus. 7. u. 8. Lfg. Stuttgart, Rieger. Hoffmann, W.: Encyklopädie der Erd-, Völker- und Staatenkunde. 42. u. 43. Lieferung. Leipzig, Arnoldische Buchh. SS. 1641-1720, bis zum Worte Nordhastedt. Klöden, G. A. v.: Handbuch der Erdkunde. 27. u. 28. Lieferung. 8°, 192 SS. Berlin, Weidmann'sche Buchhandlung.

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Seitdem wir mit wenig Worten das Erscheinen dieses kleinen Buches begrüssten, welches der Name und das Bildniss des ehrwürdigen Begründers der wissenschaftlichen Geographie schmücken und das als das letzte seiner Werke für alle Zeiten ein theures Andenken bleiben wird, ist es bereits in den Händen Aller, welche auf die akademischen Vorträge des grossen Lehrers begierig waren oder die Erinnerung an dieselben auffrischen wollten. Nicht um dem Buche Wege zu bahnen, selbst wenn es nur im Interesse der Wissenschaft geschähe, kommen wir daher noch ein Mal darauf zurück, sondern nur, weil es den,,Geogr. Mittheilungen" wenig geziemen würde, wollten sie diese Zierde der Deutschen Geogr. Literatur unbeachtet lassen oder doch nicht in gehöriger Form in ihre literarischen Register eintragen. Professor Daniel, einer der hervorragendsten Schüler des verstorbenen Meisters, hat die Drucklegung des nachgelassenen Werkes besorgt und schickt ihm folgende Worte voraus:,,In der Vorlesung über Allgemeine vergleichende Erdkunde pflegte Ritter nach der Einleitung und einem Überblick der geographischen Literatur zu der Geschichte der Erdkunde und der geographischen Entdeckungen bis zur Auffindung von Amerika fortzuschreiten. Sie wurde mit solcher Ausführlichkeit behandelt, dass ihr eine fast gleiche Zahl von Vorlesungen gewidmet war, als den übrigen Theilen der Erdkunde. Und Ritter's Zuhörer tragen es in lebhafter und bleibender Erinnerung, wie der Verewigte gerade die Geschichte der Erdkunde mit begeistertem Interesse behandelte. Die nach und nach aus dem Dunkel in das Licht geographischer Kenntniss hervortretende Erde war ein Lieblingsobjekt Ritter'scher Darstellung: die grossen Geographen und Forscher, Entdecker und Reisenden alter und neuer Zeit schilderte er nicht bloss als gründlicher Gelehrter, sondern stellte sie mit begeisterter Anerkennung, ich möchte sagen mit zarter Pietät, dem Herzen seiner Hörer nahe, und der Mann, der sich so selten entrüsten konnte, gerieth in Unmuth, wenn er von der Verkennung oder doch nicht gerechten Würdigung solcher geographischen Grössen zu erzählen hatte. Schon das Gesagte würde die Herausgabe der Vorlesungen über die Geschichte der Erdkunde erklären und rechtfertigen. Noch bestimmender aber war es, dass Ritter selbst zunächst diese Vorlesungen zum Druck bestimmt und vorbereitet hat. Dem ehrenvollen Auftrage des Herrn Verlegers, den von dem grossen Manne noch vollendeten Denkstein nun auf seinem Grabe aufzurichten, habe ich mich mit Freuden und möglichster Sorgfalt unterzogen. Neben dem Manuskript des Verewigten sind akademische Hefte zugezogen und die Vorlesungen, wie ich hoffe, in einer Gestalt an das Licht getreten, welche den Verehrern und Zuhörern Ritter's lebhaft die Zeit vergegenwärtigen wird wo sie zu den Füssen des gefeierten Lehrers sassen und seiner begeisterten Rede lauschten." Soldevilla, D. Isidro Giol y Tratado de topografía. 4o. 1. Lieferung. Madrid, Vazquez.

ALLGEMEINES.

Geogr. Lehr- und Handbücher, Statistik. Ankjaer, S.: Geografisk-statistisk Haandbog. 2. Bd. 16. og 17. Hefte. (Oceanet-Portugal.) 8°, 64 pp. Kopenhagen, Philipsen. 48 ss. Block et Guillaumin: Annuaire de l'économie politique et de la statistique pour 1861. 18°, 612 pp. Paris, Guillaumin. 5 fr. Daniel, Prof. H. A.: Handbuch der Geographie. 3. Thl.: Deutschland. 3.-5. Lfg. 8°, SS. 353-880. Frankfurt a. M., Verlag für Kunst und Wissenschaft. à 16 Sgr. Inhalt: Schluss der physikalischen Geographie von Deutschland; Gang durch (Geschlossen am 18. November 1861.)

3 r.

Entwurf eines physikalisch-geographischen Gesammtbildes der südlichen Grenzgebiete

von Ost-Sibirien ')..

Auf Grund eigener so wie anderer neuesten Beobachtungen und Forschungen von Gustav Radde.

(Nebst Karte, s. Tafel 16.)

Fassen wir das Gebiet meiner Reisen auf der Karte ins Auge, so befinden wir uns vornehmlich am gebirgigen

1) Zugleich mit diesem gedrängten Bilde der allgemeinen physikalisch-geographischen Charakterzüge der von G. Radde bereisten Gebiete in Ost-Sibirien und dem Amur-Lande, das in eben so anziehender als lehrreicher Weise die wichtigsten geographischen Resultate seiner eigenen und der übrigen neueren Forschungen in jenen Gegenden zusammenfasst, legen wir unseren Lesern die bereits früher erwähnte Karte zu Radde's Reisen vor. Sie ist eine Übersichtskarte, auf welcher nur diejenigen Gegenden, welche der Verfasser spezieller untersuchte, auch in Bezug auf ihre Topographie ausführlicher dargestellt wurden, sie giebt aber dafür, und das war ihr eigentlicher Zweck, zum ersten Mal ein nach den umfangreichen und grossartigen neuesten Forschungen rektificirtes, möglichst richtiges Gesammtbild des Landes, das in vielen und wesentlichen Punkten von allen bisherigen Karten abweicht. Der Verfasser begleitet sie mit folgenden erläuternden Worten: ,,Die vorliegende Karte von Ost-Sibirien hat zunächst den Zweck, ein möglichst genaues, auf die neuesten Spezial-Arbeiten der mathematischen Abtheilung der Ost-Sibirischen Expedition begründetes Gesammtbild des Südens dieser weit ausgedehnten Länder zu geben, wie ein solches Gesammtbild bei dem Verfolgen meiner naturhistorischen Reisen, die der Erforschung des Südens von Ost-Sibirien während der Jahre 1855-59 incl. galten, unumgänglich nöthig ist. Es ist aber nicht ihr Zweck, das ganze Gebiet, welches sie umfasst, in ihren geographischen Einzelnheiten darzustellen, welche Aufgabe bereits in einer grossartigen Arbeit des Herrn Astronomen Schwarz gelöst ist, der die Resultate der mathematischen Abtheilung unserer Expedition mit Hinzuziehung aller hierauf bezüglichen Materialien bearbeitet hat und im Mai d. J. eine Karte von Ost-Sibirien in 7 Blatt Gr.-Folio der Kaiserl. Geographischen Gesellschaft einsendete. Bei der Zeichnung meiner Karte legte ich die in gleichem Maassstabe entworfene zu Grunde, welche vom Generalstabe Ost-Sibiriens im Jahre 1857 herausgegeben wurde und welche bereits die im Amur-Lande und dem Ussuri-Gebiet gemachten Acquisitionen enthält. Diese Karte zeigte nun zwar die Zeichnung der Stromsysteme in ihren Hauptrichtungen annäherungsweise richtig, musste aber doch im Einzelnen in vieler Hinsicht berichtigt und theilweise ganz verändert werden. Diess zu thun wurde mir nur möglich, indem die Kaiserl. Geographische Gesellschaft mir gütigst gestattete, die oben erwähnte grosse Karte des Herrn Astronomen Schwarz für meine Zwecke zu benutzen, was auch Herr Astronom Schwarz freundlichst erlaubte. Die sich nun bei dem Vergleiche beider Karten herausstellenden Korrekturen betrafen besonders folgende Punkte. Im westlichen Theile meiner Karte musste der mittlere Oka-Lauf nach NW. hin verändert werden und die Südwestspitze des Baikal rückte etwas nordwärts. In TransBaikalien nahmen einzelne Strecken der Mongolo-Chinesischen Grenze eine etwas andere, südlichere Lage an, die beiden Tarei-See'n rückten westlicher und grössere Korrekturen waren am mittleren und unteren Argunj, so wie auch an der Schilka vorzunehmen. Ein Gleiches fand im gesammten Amur- und Ussuri-Laufe Statt, so wie in einem Theile der Dseja. Am oberen Amur, bei seinem Durchsetzen des BurejaGebirges, so wie abwärts von der Ussuri-Mündung, musste sein Bett nicht selten um westlicher verlegt werden und ein gleiches Schicksal traf die Westküste der Insel Sachalin. Auch die Zeichnung der WitimQuellzuflüsse, so wie auch die des Amgunj erlitt wesentliche Abänderungen. In die so modificirte Karte trug ich nun meine Marschrouten ein und beschränkte mich darauf, nur dort, wo ich gereist bin, einige Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1861, Heft XII.

Nordrande von Inner- oder Hoch-Asien und bleiben, SO lange der Sajan sammt den Baikal - Gebirgssystemen und der südwestliche Theil des Apfel-Gebirges uns beschäftigen, ausschliesslich in dem eigentlichen nördlichen Randgebirge Hoch- Asiens, dessen östlichere Hälfte mit dem JeniseiSysteme beginnend hier an Massenausdehnung gewinnt und sich der westlicheren, dem eigentlichen Altai, in dieser Hinsicht nicht unterordnet. Ob nun dieses Randgebirge nach den Meinungen früherer Forscher in seinen Gliederungen ein im geognostischen Sinne zusammengehörendes Ganze darstellt, welches den ganzen Asiatischen Kontinent von West nach Ost durchzieht und im Stanowoi die Ostküste erreicht (Pallas), oder ob sich mit dem Lena-Systeme eben so wohl wie auch mit dem der Amur-Quellen die Baikal-Gebirge einerseits und die des Kentei andererseits zu selbstständigen Ketten abgrenzen (Erman, Al. v. Humboldt), jedenfalls besitzt die belebte Natur, welche ihnen angehört, überall denselben durchgreifenden Hauptcharakter wie die, welche dem östlichen Altai und Sajan eigen ist. Der Grund dafür aber liegt sicherlich in der grossen Gleichförmigkeit der weiten, von diesen Gebirgsländern eingenommenen Räume, sowohl hinsichtlich der klimatischen Zustände wie der Gesammterhebung über dem Meere. Denn wenn wir diese Gebirge verfolgend zunächst darüber klar zu werden versuchen, welcher Art die Plastik der sie umgrenzenden Landschaften sei, so wird sich sehr bald ergeben, dass an den Südabhang dieses Randgebirges von

genauere geographische Details einzuzeichnen. Die zahlreichen geographischen Einzelnheiten, wie ich sie im Laufe meiner Reisen kennen zu lernen Gelegenheit hatte, werden im 4. Bande meiner Reise erörtert und durch Karten erläutert werden. Der grösste Theil derselben ist von Herrn Astronomen Schwarz bei der Zeichnung des östlichen Sajan, des Baikal See's, der Dauro - Mongolischen Grenze und des BurejaGebirges bereits benutzt worden." Leider ist auf einer Anzahl Abdrücken der Karte Gortiza statt Gorbiza stehen geblieben.

Gern hätten wir zur spezielleren Erläuterung der Karte einen von Herrn Radde uns überschickten Bericht über den Gang seiner Reise abgedruckt, doch musste diess aus Mangel an Raum unterbleiben und wir verweisen unsere Leser deshalb auf den binnen Kurzem erscheinenden 23. Band der ,,Beiträge zur Kenntniss des Russischen Reiches" von v. Baer und v. Helmersen, welcher den erwähnten Bericht nebst den ausführlichen, an Ort und Stelle geschriebenen vier Jahresberichten über seine Reisen enthalten wird. A. P.

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Inner-Asien, zumal in seinem Central-Theile, durchweg Hochländer anstossen, die westwärts mit den Irtisch- und Ili-Thälern sich verflachen, während sie ostwärts im stufenartig sich neigenden Amur-Thale nach und nach den Spiegel des Oceans erreichen. Der Raum aber, welcher durch die Quellgebirge dieses mächtigen Stromes im Westen begrenzt wird und sich zwischen den Breiten von circa 45° und 51° bis zu jenen westlichen Verflachungen in der Dsungarei hin erstreckt, stellt ein unfruchtbares, von nomadisirenden Mongolischen Völkerstämmen bewohntes, grösstentheils waldentblösstes Hochplateau dar.

Dieses Hochplateau erreicht an seinem nördlichen Ende, WO es also zum Fusse des Randgebirges tritt, in seinen tieferen Thalsohlen mindestens eine Höhe von 5500 bis 6000 Engl. Fuss über dem Meere und speist die Hauptquellen des Jenisei westwärts zwischen der Tangnu- und Ergik-Targak-Taigan-Kette, während von ihm ostwärts aus dem 5671 Fuss hoch gelegenen geräumigen Kossogol-Bassin die Iga (Ekhe, Jeki oder Jike, d. h. der Grosse) mit der Selenga zum Baikal-See abfliesst und dieser dann durch die untere Angara und obere Tunguska mit dem Jenisei von Osten her in Verbindung tritt. Das hohe Randgebirge selbst, dessen nördlichste Hauptkette hier zugleich zur politischen Grenze zwischen China und Sibirien wurde, streicht in der Hauptrichtung von W. nach O. und folgt ziemlich genau dem 50. bis 52° Nördl. Br.; ihm gebühren in seinen östlicheren Partien die Benennungen Sajan, Ergik - TargakTaigan, Gurbi, Urall, Tunkinskische Alpen. Südlich von ihm streichen in gleicher Hauptrichtung die fast unbekannten Parallelketten des Tangnu und Ulangum oder Malakha, in deren westlicheren Theilen die Wohnsitze unabhängiger Nomadenvölker gelegen sind, während in den östlicheren die Darchaten, Dshoten und Urjänchen hausen und bei eigener Verwaltung doch der Chinesischen Regierung zinspflichtig sind. Diese beiden letztgenannten Gebirge und die zwischen ihnen eingeschlossenen Hochländer blieben dem Europäer bis jetzt unzugänglich. Seit 1734 (Gmelin) mussten sich die wiederholt dorthin abgefertigten Expeditionen damit begnügen, die nördlichsten der 3 Parallelzweige des Altai zu untersuchen, und auch mir war es unmöglich, weit in die Gebiete der Mongolei hier vorzudringen. Diese nördlichste der 3 Gebirgsketten stellt nun in ihrem Hauptstocke ein schmales Kammgebirge dar, dessen Südseite meistens in raschen Absteilungen sich zu den Hochländern neigt, während die Nordseite bei allmählicherer Verflachung von den schneegekrönten Höhen hochalpiner Regionen sich zu einem stark bewaldeten, feuchten Gebirgslande neigt, welchem Meglitzky 1)

2) Meglitzky: Geognostische Skizzen von Ost - Sibirien (Verhandlungen der Kaiserl. Russ. Mineralogischen Gesellschaft 1855-1856).

ebenfalls den Plateau-Charakter beilegt. In diesem nun gewinnen jene mächtigen Zuflüsse des Eismeeres eine weit umfassende Ausdehnung und treten dann in breiten, wenig gebuchteten Betten in die Niederungen, welche sich als moosbedeckte Tundren bis zum Ufer des Eismeeres hinbreiten. Jenes mächtige Randgebirge, dem wir in seinen Kämmen eine durchschnittliche mittlere Höhe von 9- bis 10.000 Engl. Fuss über dem Meere (ich spreche immer nur von den Theilen, welche in meinem Reisegebiet liegen) geben müssen und das in seiner Kulminationshöhe sogar bis 11.400 Fuss ansteigt, zieht nicht allein die politische Grenze der beiden grössten Reiche der Erde, sondern es deutet in nicht minder scharfen Zügen grosse Unterschiede an, welche sich südwärts und nordwärts von ihm in den physikalischen Bedingungen kund thun, unter deren Einflüssen die organischen Schöpfungen der angrenzenden Länder entsprechende Kontraste zu einander bilden.

Hier im Süden wurde die Rauheit des Klima's, wie sie dem Centrum des grossen Kontinentes eigen sein muss, noch verstärkt durch die hohe Gesammtlage der Gebiete. Den fast beständig klaren Himmel deckt nur selten das Regen und Schnee bringende Massengewölk und vorherrschende Weststürme jagen die auftauchenden Nimbus-Gruppen meistens den östlich liegenden Baikal- und Kentei-Gebirgen Nach Südosten hin wird die Armuth an wässerigen Niederschlägen noch deutlicher, und je mehr wir uns dem Westtheile der Hohen Gobi nahen, um so mehr verschwinden auch die Quellen und nur kleinere, seichte Bächlein, welche entweder zu See'n sich sammeln, die keinen Abfluss haben, oder die nach und nach versiegen, wird man hie und da gewahr.

zu.

An der Nordseite des Randgebirges dagegen stellt das zunächst gelegene Plateau ein gleichartiges, überaus wassersüchtiges Gebirgsland dar, dem in unzähligen Bächlein die mächtigeren östlichen Quellflüsse des Jenisei sich in engen Schluchten entwinden und dessen zusammenhängende Höhenzüge, von Flechten und Moosen überwuchert, meistens gut bewaldet sind und sich regelmässig im Winter in tiefe Schneedecken hüllen.

War es dort am Südabhange die Lärche, der wir an den Grenzen des Baumwuchses vornehmlich begegneten, und treten wir bei dem weiteren Herabsteigen nach den Ebenen sehr bald aus der Region strauchartiger Zwergbirken und Rhododendren in den kräuterreichen Vegetations-Gürtel engerer Thäler, welcher meistentheils subalpine Pflanzen - Arten aufweist, um endlich zu der an Species nicht reichen, aber eigenthümlichen Flora der humusarmen, hoch gelegenen Flächen zu gelangen, so sind es dagegen hier am Nordabhange desselben Gebirges die dunkeln Zirbelkiefern und Pechtannen, welche uns an der

Baumgrenze entgegentreten, und es folgen auf diese die ausgedehntesten Gebiete der Moosssümpfe und Vaccinien, welche beide in den Thälern und an trockeneren Orten durch Birken - Gehölze und kräuterreiche Wiesen unterbrochen werden.

Nicht minder deutlich treten die Unterschiede in animalischer Beziehung hervor, wenn wir jene Nordseite des Randgebirges mit der Südseite vergleichend gegen einander stellen, ja selbst in dem Leben und Treiben der Menschen lässt auch hier sich nicht verkennen, wie einflussreich und bestimmend dafür die natürlichen Verhältnisse der betreffenden Landstriche wurden. Hier an der Nordseite, wo dem Kamme des Gebirges Ägoceros - Heerden als dem AltaiSysteme eigen bis in die östlichsten Partien desselben bleiben und dann im ganzen Apfel-Gebirge entschieden fehlen, sind im ganzen bewaldeten Gebirgsplateau die Rothwild-Arten vornehmlich nur durch das Reh, den Hirsch, das Elenthier und auf den Höhen auch durch das Rennthier vertreten; keine Antilope, kein Argal-Schaf überstieg von Süden her das Randgebirge. Im Düster der ConiferenWälder lebt auf flechtenüberwucherten Felsen das Moschusthier und ihm folgt, den schwerfälligen Leib mühsam fortschleppend, der Vielfrass. Dort an der Südseite, wo wir, je mehr wir uns nach Mittag wenden, um so mehr auch die Eigenthümlichkeiten der Hohen Gobi antreffen, schweifen in den gebirgigen, kahlen, öden Ländern Antilopen-Schaaren umher oder es äsen unweit der salzauswitternden Ränder flacher See'n die wilden Dshiggetei-Pferde. Und der Mensch in diesen und in jenen Ländern? Hier im Süden, einst mächtig eingreifend in die Schicksale der Nachbarvölker, blieb dem Mongolen-Stamme meistens dennoch bis jetzt die Rohheit des nicht sesshaften Nomaden oder die Unbeugsamkeit Lamaitischer Priesterwürde, mit der er in unwandelbarer Gleichheit gegen jeden Fortschritt rücksichtslos bleibt. Höher, bereits im Bereiche des Randgebirges selbst, wo das Gedeihen des Rindes oft schon durch die Rauheit des Klima's sehr beeinträchtigt wird, leben in kleinen Gruppen spärliche Überreste Jagd treibender Völkerstämme, deren Ursprung schwer zu deuten und deren Häufigkeit und Verschiedenartigkeit mit dem östlichsten Ende der Sajan-Kette aufhört, um dann in den östlicher gelegenen Gebirgen Sibiriens durch den weit verbreiteten TungusenStamm ersetzt zu werden. An diese Bergvölker, welche in einzelnen Tribus dem Erlöschen mehr und mehr nahen, grenzen im Norden auf dem höheren Plateau-Lande Mongolen-Stämme, welche durch die Schwierigkeiten der stark bewaldeten Gebirge in der Viehzucht beengt dieselbe in verhältnissmässig geringerem Maasse betreiben, dagegen bald der Jagd, bald auch, durch die Europäisch-Sibirische Bevölkerung angeregt, der Agrikultur sich zuwendeten. Bei ihnen

hat sich, hier mehr, dort weniger, das Mongolenthum verwischt, ihre Physiognomie allein erinnert noch an die Mongolen, während Lebensweise und Beschäftigung sie mit dem Sibiriaken vereinigen. Dieser Sibiriaken-Typus endlich, seit ein Paar Jahrhunderten aus Ost-Europäischen Elementen in bunter, regelloser Weise vom Schicksale zusammengewürfelt, zieht sich als breites Band der einzigen grossen Heerstrasse folgend jetzt bis zum Stillen Meere. Aus den einst Unglücklichen (so nennt man in Sibirien die Verwiesenen) wurden Glückliche, es verschmolzen in den Nachkommen der Verbrecher und Verwiesenen alle früheren, oft sehr grellen, persönlichen Differenzen. Verschwunden ist mit dem Kinde die früher so schwer lastende Schuld des Vaters, der Mutter; die neue Heimath bietet neue Quellen des Erwerbes, und wem das bessere Loos zu Theil wurde, nach schwerer Busse die Freiheit wieder zu erlangen, lernt die neue Scholle lieb gewinnen und trägt auf sie die früh gewöhnten Europäischen Verhältnisse über. Von diesem breiten Bande übergeführter Europäischer Bevölkerung verzweigen sich seit wärts die stärkeren einzelnen Fäden weit gegen Norden, meistens dem Laufe fischreicher Ströme folgend, an einzelnen Orten zu Knoten anschwellend, bis sie im Polar-Kreis sich in wenige feine Fasern verlieren und hier schon überall umgeben von den Zwerggestalten des Samojeden-Stammes ihr kümmerliches Dasein fristen. An die Stelle des Rindes und Pferdes tritt das Rennthier und der Hund und jener grossen Gleichförmigkeit der hochnordischen Asiatischen Gebiete entspricht die einseitige Lebensweise der sie bewohnenden ursprünglichen Bevölkerung. Was dort am Eismeere die hohe Geogr. Breite bedingt, sehen wir an der Südseite des gebirgigen Nordrandes von Inner-Asien in fast gleicher Weise sich wiederholen die Konfiguration der Erdoberfläche und ihre durchschnittliche bedeutende Höhe über dem Meere bedingen das Nomadenleben der Mongolen.

Bevor ich den Blick auf die weiter östlich Statt findenden Verkettungen der Bedingungen richte, welche von Einfluss auf die organische Natur sein müssen, will ich hier noch Einiges über die Scheitelhöhe des östlichen Sajan sagen und von ihr aus die bis jetzt ermittelte Abflachung der Nord- und Südseite dieses Gebirges betrachten, um sodann durch das Nivellement des Irkut-Thales in die Spiegelhöhe des Baikal zu gelangen.

Die Munku-Sardik-Höhe, deren Gletscher südwärts weit in die Mongolei blinkt, dominirt die zunächst gelegenen Gipfel und Zinken der östlichen Sajan-Kette nur um ein Geringes und erreicht in ihrer höchsten Schneekuppe die bedeutende Erhebung von 11.400 Engl. Fuss über dem Meere. Sie stellt den mächtigen Knoten dar, welchem nordwärts die Oka, Bjellaja, der Kitoi und Irkut sich entwinden, während sich süd

wärts von ihm, dem Westufer des Kossogol entlang laufend, ein Zweig abtrennt, der aller Wahrscheinlichkeit nach als Querjoch die Tangnu- und Ergik-Targak-Taigan-Kette verbindet und auf 7 Passübergängen den Kossogol - Urjänchen den Verkehr mit den Darchaten ermöglicht. Westwärts und ostwärts streicht aber in fast gleicher Breite der Hauptzug des Sajan als schmalrückiges Kammgebirge mit wenigen bequemen Pässen fort und erreicht dort, indem er sich zuerst nordwestlich und dann im Bogen südwestlich wendet, den Hauptdurchbruch des Jenisei von Süden her, während er hier, in seiner östlichen Verlängerung, dem sogenannten Gurbi-Gebirge, sicher an zwei, vielleicht sogar an drei Stellen von Norden her durchbrochen wird. Den mächtigsten dieser Durchbrüche verursacht der Schwarze Irkut, der Abfluss des nordwärts gelegenen Iltschir-See's, welcher von der Höhe der Baumgrenze kommend zunächst in viel geschlängeltem Bette auf alpiner Tundra langsam westwärts fliesst, dann sich südlich wendend das Massiv des Nuku- daban an der Ostseite durchbricht und durch eine enge, steilwandige Schlucht mit beiderseits gleichartiger Kalk-Formation dahin braust, um sich hart am Fusse der Südseite des Sajan mit dem Weissen Irkut zu vereinen, welcher letztere den östlichen Höhen des Munku - Sardik selbst entspringt.

Wir stellen nun für diese Gegenden die barometrischen Nivellements tabellarisch zusammen und bedauern es nur, dass für die Nord- und Südseite keine vollständigeren Materialien in dieser Hinsicht vorliegen.

Von der Kulminations-Höhe des östlichen Sajan, dem Munku-Sardik, 11.400 Engl. Fuss über dem Meere an (in Engl. Fussen):

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merksam gemacht, welche als die höchsten in den Gebirgen am meisten dazu geeignet sind, einen umfassenderen Blick auf das Ganze zu ermöglichen. Den einen dieser Punkte, welcher wenig südöstlich von dem äussersten Ostende der Sajan-Kette gelegen ist, finden wir hart am Südwest-Ende des grossen und sehr tiefen Baikal-See's als Kamardaban mit stumpfer Kegelkappe die Scheitelhöhe eines mächtigen Gebirgsstockes bilden, welchem durch Al. v. Humboldt vermuthungsweise die geognostische Selbstständigkeit zugesprochen wird (Asie centrale, Bd. I, S. 235). Die andere, höhere, hebt sich aus einer seitlichen Abzweigung vom südlichsten Theil des Apfel-Gebirges hervor und stellt eine gleichförmige breite Felsenfläche dar, die in deutlichen Stufen ost- und westwärts sich verflacht, in Steilwänden aber gegen Süden abfällt. Es ist diess das Sochondo-Gebirge. Beide, der Kamardaban wie auch der Sochondo, erreichen trotz der Höhe von 7000 und 8259 Engl. Fuss über dem Meere die Grenze des ewigen Schnee's nicht und auch andere Punkte ihrer Ketten, welche Baikal-, Apfelund Stanowoi-Gebirge benannt werden und ihnen bisweilen in der Höhe fast gleich kommen, zeigen im Hochsommer nur hie und da einzelne Schneeklüfte. Zwischen beide Gebirgszüge, denen die erwähnten Höhen angehören, legt sich im Norden ein sehr gebirgiges, überall stark bewaldetes Land, das Gebiet des Lena-Stromes in sich schliessend, welches in seinem östlicheren Theile, in den Verzweigungen des Apfel- und Stanowoi-Gebirges, bei weitem bedeutendere Entwickelung bietet als in der westlicheren Partie, der nur Ein Fluss von Bedeutung entquillt und deren westlichster Theil durch die Angara den Baikal-See sammt der Selenga und durch die letztere wieder den Kossogol zum Jenisei-Systeme fügt.

Von Süden her aber treten auch zu diesen Gebirgen die kahlen Mongolischen Hochländer mit allen ihren Eigenthümlichkeiten. Hier im Systeme des Kamara - Gebirges macht sich im mittleren Selenga-Thale die Mongolei noch in der Umgegend von Selenginsk recht kenntlich und südwärts treten wir mit Überschreitung der Grenze in Gebiete, welche bei allmählicher Hebung die auszeichnenden vegetativen Charaktere des Selenga-Thales total verlieren, dafür aber die Eigenthümlichkeiten der Mongolischen Hochsteppen mehr und mehr entwickeln. Erst wenn wir dem Laufe der Selenga folgend das Städtchen Werchne-Udinsk erreichen und nun zu beiden Seiten des Stroms die Vorberge des Kamara- und Baikal-Gebirges herantreten, wo wir uns dann auch nur 1410 Fuss über dem Meere befinden, umgiebt uns die Gleichförmigkeit der eigentlich Sibirischen Fauna und Flora und die Fremdartigkeit der sudlicheren Hochsteppen fehlt gänzlich. Dort aber, im Systeme des Kentei denn diesem gehört das des Apfel-Gebirges mit

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