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schaft und das Vorder-Rheinthal 1) ihren hohen Ruf, und da wir uns auch von der Vollendung der Sektion 22 (Martigny-Mont-Blanc) überzeugt haben, so freut es uns, berichten zu können, dass dieses Meisterwerk Europäischer Kartographie in ungefähr zwei Jahren geschlossen sein wird.

XIV. Gross-Britannien.

Der offizielle Bericht des Oberst Henry James vom 31. Dezember 1860 giebt eine schätzenswerthe Übersicht der Thätigkeit des Topographischen Dépôt für das J. 1860 und berührt folgende Punkte.

I. Allgemeiner Stand der Fortschritte. Es musste hinter den Ankündigungen vom 31. Dezember 1859 um Einiges zurückgeblieben werden, weil die rein militärischen Aufnahmen an 390 Aufnehmer und Zeichner absorbirten; es sind aber diese Aufnahmen in 1:2.500 und in der Projektion der ganzen Landesaufnahme ausgeführt worden, also stets in dieselbe einzureihen. (Gewiss lobenswerthes System!)

II. Die Haupt-Niveaulinien von England und Wales sind im J. 1860 gedruckt worden, die von Irland waren bereits publicirt und die von Schottland sind zu baldiger Publicirung unter der Presse.

III. und IV. Fortgesetzte befriedigende Versuche in der Photo-Zinkographie und ihrer Anwendung zur Publicirung alter Manuskripte.

V. Zur neuen Europäischen Längengradmessung und demnächst Verbindung mit Belgien sind 1000 Pfd. St. angewiesen.

VI. Instruktionen für die meteorologischen Beobachtungen gedruckt.

VII. England. 1) Aufnahme in 1:2.500: aufgenommen 919, publicirt 256 Sq. M. 2) Sechszollkarte (1:10.560) wie im vorigen Jahre, also Yorkshire und Lancashire (7888 Sq. M.) publicirt, Durham, Westmoreland in Arbeit. 3) Einzollkarte (1:63.360): publicirt 443 Sq. M. (also von den 58.000 nunmehr 52.232), in Situation gestochen 1010, im Terrain 800 Sq. M. 4) Städte: neben den bereits publicirten Plänen von 64 Städten noch dergleichen in Arbeit von 37. 5) Militäraufnahmen: sehr umfangreich

21 Fortifikationspläne in 1: 500 mit äquidistanten Kurven von 5 Fuss Abstand, fortgesetzte Arbeit der Pläne in 1:2.500 von Chatham, Dover, Harwich, Isle of Wight, London, Newhaven, Pembroke, Plymouth, Portsmouth, Shernees, Shoreham und Torbay.

VIII. Schottland. 1) Aufnahme in 1: 2.500. Aufgenommen 902, davon gezeichnet circa 400, publicirt 695 Sq. M. 2) Sechszollkarte (1:10.560). Die angekündigten Publikationen von Ayr- und Peeblesshire mit 1149, resp. 356 Sq. M. sind erfolgt und in Arbeit genommen ausser den vier Grafschaften vom J. 1859 noch Roxburghshire und Lanarkshire. 3) Einzollkarte (1:63.360): von den 30.000 Sq. M. sind publicirt 2.056 Sq. M. und alsbald noch 3 Sheets mit etwas über 1.200 Sq. M.; im J. 1860 in Situation gestochen 1.222, im Terrain 831 Sq. M.

1) Topographische Karte der Schweiz u. s. w. (unter Aufsicht des General G. H. Dufour), Mst. 1:100.000, 25 Bl. à 2 Thlr., seit 1842. Mit den Sektionen XII, XIV und XXII bis jetzt 21 Sektionen, es fehlen noch No. VIII, XIII, XXIII und das Höhentableau XXV. Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1861, Heft XII.

4) Städtepläne: neben 25 bereits publicirten deren noch 17 in Arbeit.

IX. Irland. 1) Revision der nördlichen Grafschaften: zu den bereits revidirten 7 Grafschaften ist Armagh hinzugetreten, Louth ist in Arbeit und es wurden im J. 1860 an 652 Sq. M. gravirt und publicirt. 2) Städte. Neben dem publicirten Plan von Dublin, dem in Stich befindlichen von Belfast und Portadown hat sich die Zahl der aufgenommenen und gezeichneten Pläne von 109 auf 117 erhöht. 3) Einzollkarte (1:68.360): von den 32.813 Sq. M. sind in Situation gestochen 30.244 und mit Terrain publicirt 1.429; im J. 1860 in Situation gestochen 6.619 und publicirt 368 Sq. M. 4) Für den Landed Estates Court ist auf Begehr der Richter desselben eine grosse Anzahl von Plänen gefertigt worden.

X. In den Ausgabe- Anschlägen pro 1861/62 ist für die Fortführung der gesammten Landesaufnahme bedacht: England mit 21.000 (statt 29.000 pro 1860/61), Schottland mit 22.000 (statt 30.000), Irland mit 10.000 (statt 13.000), in Summa also 1) 53.000 Pfd. Sterl., wovon auf Rückzahlung von 1.000 Pfd. Sterl. durch den Irischen Landed Estates Court zu rechnen. 2) Zum Stich der geographischen Karte von Gross-Britannien 1.000 Pf. St. 3) Desgleichen der geologischen Aufnahme 600 Pfd. St. 4) Für Publikation der Karten und Nivellements 5.500 Pfund Sterl. (theilweise gedeckt durch den Verkauf der Karten, der im letzten Jahre 4.749 Pf. St. 4 Shill. 13 D. einbrachte, während der Werth der an die öffentlichen Departements abgegebenen Karten 2.494 Pf. St. 4 Shill. 114 D. betrug). 5) Aufnahme der Militärstationen 4.000 Pfd. St. 6) Reparaturen der Aufnahme-Bureaux in Southampton und Dublin 500 Pfd. St. 7) Für das Topographische Dépôt an Honoraren, Extra-Vergütungen, Beschaffung von Büchern, Karten u. s. w. 5.400 Pfd. St. 8) Betheiligung an der Gradmessung 1.000 Pfd. St. In Summa pro 1861/62 71.000 Pfd. Sterl. Diese Reduktion gegen das Budget von 1860/61 mit 90.000 Pfd. St. ist besonders begründet durch die Verwendung der Aufnehmer und Zeichner für die fortifikatorischen u. s. w. Zwecke, welche Kosten auf 13.140 Pfd. St. anzuschlagen sind.

XI. Spezifikation über Verwendung des Personals.
XII. Bericht über den Verkauf der Karten.

XIII. und XIV. Nachweis der Besoldungen und Vergütungen für das Personal der dem Aufnahme-Departement angehörigen Königlichen Ingenieure mit 14.452 Pfd. St. 12 Shill. 7 D. und der 1.071 Civil-Assistenten und Arbeiter mit 59.587 Pfd. St.

XV. Numerische Vertheilung von 370 Mann der 4 Aufnahmekompagnien u. s. w.

XVI. Topographisch-Statistisches Dépôt. 1) Allgemeine Aufzählung verschiedenster ausgeführter Arbeiten. 2) Verzeichniss des Personalbestandes. 3) Spezieller Arbeitsnachweis. 4) Spezifikation der Vermehrung des Kartenund Bücherbestandes.

XVII. Günstiger Bericht über den Zustand der Gebäude.

Wenn es an und für sich ein wahres Vergnügen gewährt, an der Hand so praktisch eingerichteter und tief eingehender Berichte über die grossartige, umsichtigst geleitete und reich unterstützte topographische Thätigkeit

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eines Landes Mittheilung zu machen, so wird dieses Vergnügen noch erhöht, wenn die zu besprechenden Publikationen so ausgezeichnet sind wie die uns vorliegenden Blätter der Einzollkarte von Schottland 1). Dieselben betreffen die Südwest-Küstenlandschaften Schottlands und die Gegenden des Forth - Busens und Edinburghs; ihre Ausführung im Stich lässt an Schärfe, Schönheit und Korrektheit Nichts

1) Ordnance Survey of Scotland; One Inch Map (1:63.360), Sheet 1, 2, 3, 4, 5, 32, 41 zusammen 3 Thlr.

zu wünschen übrig, und wenn auch der Deutsche Zeichner Lehmann'scher Schule nicht ganz mit Unrecht über die unregelmässige, oft etwas sehr geniale Lage der Bergstriche den Kopf schütteln wird, so muss ihn die künstlerische Auffassung und der nirgends Zweifel hervorrufende plastische Ausdruck des Terrain bildes doch zu höchster Anerkennung veranlassen. Solche Resultate topographischer Arbeiten sind wahre Musterblätter und bestätigen im recht eigentlichen Sinne des Wortes unser Bestreben,,,über den Fortschritt der Topographie zu berichten".

Geographische Notizen.

H. Duveyrier's Rückkehr nach Europa und seine neueren Arbeiten über Nord-Afrika.

Aufschlüsse über Baron von Krafft.

Kaum war die Nachricht zu uns gelangt, dass Henry Duveyrier, von Ghat kommend, am 13. Juni glücklich in Mursuk eingetroffen sei, als wir durch einen Brief des jungen Reisenden, datirt Tripoli den 9. Oktober, erfreut wurden. Darin schreibt er: „,,Ich will Ihnen heute nur melden, dass ich schon am 17. September hier angekommen bin und in ungefähr zwei Wochen nach Marseille und Algier abreisen werde. In Algier werde ich wahrscheinlich bis Mitte November bleiben und dann nach Paris gehen, um Alles für meine nächste Reise direkt nach Nigritien zu arrangiren, wenigstens denke ich mir es jetzt so. Ich hoffe in Paris eine detaillirte Karte des Landes der Tuareg Asger und Hoggar bis Tuät entwerfen zu können, neue und sehr interessante Materialien habe ich dazu. Ich war sehr erstaunt, in Ihren ,,Geogr. Mittheilungen" und im,,Tour du Monde" Aufsätze von Baron v. Krafft zu finden und besonders einen gedruckten Brief 1), wo er ausdrücklich sagt, dass er Mursuk, Sokna, Ghadames besucht habe. Das sind Lügen. Baron v. Krafft hat sogar den Djebel nicht gesehen, sein einziger Ausflug ging von Tripoli längs der Küste bis Sliten, etwas jenseit Lebda, und zwar wurde er nach dem Datum seines Briefs an Sie unternommen. Es ist daher ganz gewiss, dass er nicht in Fesan noch in Ghadames war, und diejenigen Personen, welche den erwähnten gedruckten Brief lasen, waren sehr aufgebracht über diese Unverschämtheit. Ich kann Ihnen unsern General - Konsul Herrn Botta, Herrn Reade und Herrn Gaines citiren. Weiter will ich Nichts darüber sagen, obgleich der Gegenstand bei weitem nicht erschöpft ist."

Noch von Ghat aus schickte H. Duveyrier eine interessante Arbeit über den Djebel Nefusa, den er im Herbst 1860 erforschte, an Herrn Cherbonneau in Constantine, der sie in den,,Nouvelles Annales des Voyages" (August 1861, pp. 129-135) veröffentlicht hat. Sie enthält die ersten spezielleren und zuverlässigen Nachrichten über diesen Theil des Tripolitanischen Djebel und wir können es uns daher nicht versagen, sie vollständig zu übersetzen.

,,Der Djebel Nefusa bildet einen Theil der Bergkette, welche in gewisser Entfernung vom Meere den Contouren

1) S.,,Geogr. Mitth." 1861, Heft V, S. 199, Anmerk. 4. A. P.

der Kleinen Syrte folgt, von den Ruinen der Leptis Magna im Osten von Tripoli bis in die Nähe von Gabes im südlichen Tunis. Die hervorstechende Eigenthümlichkeit dieser Berge, welche sich schroff bis zu einer mittleren Höhe von etwa 500 Meter über die gleichförmigen Ebenen der Djefara erheben, besteht darin, dass sie den Rand eines ungeheuren Plateau's bilden, welches sich unmerklich abfallend bis Ghadames erstreckt und dort unter dem sandigen Mantel der Dünen-Region verliert, um weit im Westen, namentlich in der Schebka der Beni Mesab, mit allen seinen geognostischen Merkmalen wieder zu erscheinen. Hat der von Osten kommende Reisende die zerrissenen und pittoresken Abhänge dieser Berge erklommen, so befindet er sich Anfangs auf einförmigen, mit einer an Gramineen reichen Vegetation bedeckten und unseren Algerischen Hochebenen ähnlichen Steppen, und geht er dann weiter nach Südwest, so gelangt er allmählich in eine entsetzliche Wüste voll Steingeröll und Kalkbänken, WO das Auge vergebens nach der geringsten Spur von Vegetation sucht.

,,Auf dem Scheitel dieser Höhenlinie und in den tiefen, sie durchschneidenden Thälern finden sich die reichen Pflanzungen von Oliven-, Feigen- und Dattelbäumen, so wie die angebauten Felder, welche den Djebel zu einem der Hauptcentren der Produktion, wenn nicht zu dem wichtigsten, im Paschalik von Tripoli machen. Schon aus diesem Grunde ist der Djebel Nefusa, welcher die gute Hälfte des Tripolitanischen Djebel ausmacht, ein interessanter Gegenstand der Forschung, aber dieses Interesse wird noch durch die sich an ihn knüpfenden historischen Thatsachen erhöht, so wie für uns Franzosen durch die Betrachtung, dass sein Westende der unseren Algerischen Besitzungen nächstgelegene Punkt des ganzen Paschalik ist.

,,Die ursprüngliche Bevölkerung des Djebel Nefusa, wie die der ganzen nördlichen Region von Afrika, gehört der Berber-Race an. Nach der mohammedanischen Invasion setzten sich dort einige Araber-Stämme mitten unter den Imazighen oder Berbern fest, aber die beiden Racen scheinen sich nicht sehr vermischt zu haben, denn sie unterscheiden sich noch jetzt sogar in ein und demselben Dorfe durch den physischen Typus, wie durch Religion und Sprache. Der Araber hat seine muskulösen Formen und seine dunkle Gesichtsfarbe bewahrt, der Berber des Gebirges sein viereckiges Gesicht mit vorspringenden Backenknochen und seinen weissen Teint.

,,Ich habe schon früher Gelegenheit gehabt 1), beiläufig auf die Wichtigkeit des Djebel Nefusa als eines der Centren jener Wahabitischen Religion hinzuweisen, welche in der Geschichte des nördlichen Afrika eine so grosse Rolle gespielt hat. Während in anderen Gegenden, z. B. im Wād Righ, die Lehren dieser nicht orthodoxen Sekte im Lauf der Zeit den wahren Prinzipien des Islam Platz gemacht haben, sind die Nefūsa aus Widerspruch gegen die Araber Wahabiten geblieben, wie es auch die Beni-Mesab noch sind, welche zum Theil aus dem Schooss dieser Berge hervorgingen. Die Einen wie die Anderen bedienen sich einer mit Arabischen Ausdrücken stark vermischten Sprache.

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Wenn wir den Chroniken der Nefusa glauben dürfen, war ihr Land im Mittelalter, nach der Einführung des Islam, ungleich bevölkerter und blühender als jetzt. Der fruchtbare Boden des Djebel und die zahlreichen Ruinen, welche ihn bedecken, scheinen für die Richtigkeit dieser Behauptung zu sprechen, während auf der anderen Seite die vielen Kriege, deren Schauplatz er war, und das System der beständigen Erpressungen der Türken, durch welches der Arbeiter entmuthigt wird und verarmt, den Verfall hinlänglich zu erklären im Stande sind.

,,Ein Arabischer Schriftsteller des 6. Jahrhunderts der Hedjra 2) versichert, dass der Djebel Nefusa zur Zeit der Eroberung durch 'Amru-ben-el-'Aasi von Christen' bewohnt war, und er fiigt etwas weiterhin hinzu, dass dieses Bergland damals über 300 Dörfer umschloss. Heut zu Tage giebt es dort nur 64 bewohnte Dörfer oder kleine Flecken und ich schätze die Bevölkerung des Landes auf 47.000 Seelen, einschliesslich der zugehörigen Araber-Stämme. Wenden wir auf diese Zahl das Verhältniss an zwischen der Anzahl der Dörfer, welche zur Zeit der Arabischen Eroberung vorhanden waren, und derjenigen, welche noch jetzt existiren, so erhält man als wahrscheinliche Totalbevölkerung des Djebel Nefusa im Mittelalter 235.000 Seelen und diese Zahl ist im Vergleich zur jetzigen Bevölkerung der NordAfrikanischen Landschaften sehr hoch.

,,Gegenwärtig zerfällt der Djebel Nefusa in zwei Verwaltungsbezirke oder ,,Mudirit", deren jeder unter einem Mudir oder Kaïd steht. Diese beiden eingebornen Beamten wohnen zu Fassato (Dejado) und Nalut und hängen beide von dem Pascha - Kaïmakam des Djebel ab, der im Fort Yefren residirt und selbst wieder unter den Befehlen des Muschir oder Pascha. von Tripoli steht. Die Türkische Regierung erhebt im Mudirit von Fassato eine regelmässige Steuer (miri) von 12.000 Mahbub und im Mudirit von Nalut eine solche von 7.000 Mahbub, was im Ganzen 87.600 Francs gleich kommt. Ausserdem erhebt die Regierung den Zehnten von der Öl- und Getreideernte.

,,Es folgt hier eine Tabelle, welche die Namen aller bewohnten Orte des Djebel Nefusa und zugleich die Zahl der erwachsenen Männer jedes Ortes, so wie das Verhältniss des Arabischen zu dem Berber Element giebt. Ich verdanke diese Nachrichten dem Agha Sliman-el-'Azzābi 3),

1) S. Bulletin de la Soc. de Géogr., Oktober 1859, S. 332; Revue algérienne et coloniale, 1860, T. II.

2),,Beschreibung von Afrika" von einem anonymen Autor. Arabischer Text, publicirt von v. Kremer, Wien 1852, SS. 30 und 31.

3) Die 'Azzāba, Singular 'Azzābi, sind die Glieder der Familien, in

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,,Es geht aus dieser Tabelle hervor, dass die Zahl der erwachsenen Männer im Mudirit von Fassāto 7.265, in dem von Nalut 6.265, im ganzen Djebel Nefusa 13.530 beträgt. Das Berber-Element ist in dem sesshaften Theil der Bevölkerung ziemlich gleich stark vertreten wie das Arabische."

Wir reihen an diese werthvolle Abhandlung eine Anzahl astronomischer Breitenbestimmungen, welche H. Duveyrier auf seinen Reisen zwischen Ghadames und Tripoli im Herbst 1860, sodann während seiner Wanderungen im Lande der Tuareg Asger bis Ghat zu Anfang dieses Jahres und endlich neuerdings auf seinem Wege von Ghat nach Mursuk angestellt und kürzlich im „,Bulletin de la Société de Géographie" (August und September 1861) publicirt hat. Es sind mit Ausnahme der im vorigen Hefte der ,,Geogr. Mittheil." (S. 391) aufgeführten folgende:

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Louis angekommen sei. Wir haben daher vorläufig keine weiteren Aufschlüsse von ihm über die Sahara zu erwarten und müssen uns mit seinem ersten Reisebericht begnügen, den die,,Revue maritime et coloniale" (Mai 1861) mit einer Karte veröffentlichte, nachdem bereits das zu Algier erscheinende Franco-Arabische Journal,,Mobacher" (15. und 22. April, 2. Mai 1861) einen nach den mündlichen Aussagen des Reisenden niedergeschriebenen Bericht gebracht hatte 1).

Bu-el-Moghdad hatte im Jahre 1860 den Capitaine Vincent auf seiner für die Kenntniss der westlichen Sahara so erfolgreichen Reise nach Adrar begleitet, die Gegenden, welche er auf seiner neuen Reise durchzog, waren ihm daher zum Theil bekannt, auch stützt sich die Kartenskizze, welche seinem Berichte beigegeben ist, für den südlichen Theil seiner Route ganz auf Vincent's Karte, er verfolgte jedoch einen ganz neuen, die Vincent'sche Route nur an zwei Punkten, bei Tiferzaz und am östlichen Fuss der Berge Amu-Zug-Zag, schneidenden Weg, der sich stets westlich von der Panet'schen Route 2) hält, und konnte daher die Vincent'sche Karte im Einzelnen vielfach vervollständigen, obwohl sein Bericht in geographischer Hinsicht nur ein dürftiges Itinerar genannt werden kann.

Mit einer nach Adrar zurückkehrenden Karawane der Aït-Jacub brach er am 10. Dezember 1860 von Saint-Louis auf und zog bis zum 18. Breitengrad in der Nähe der Küste hin. Die berührten Punkte und die Entfernungen zwischen denselben in Lieues, die jedoch durchweg um ein gutes Viertel zu gross angegeben sind, waren auf dieser Strecke folgende: Ndiago, Sandberg Nimmi (4 L.), See Auatil (8 L.), Brunnen Abdu-Kut, mitten in Sanddünen gelegen (5 L.), Brunnen Afdadir (8 L.), Leguechichi zwischen der grossen Sebcha und dem Meere (7 L.), Berg Tamzagt von spitziger Form, Djiua (Klein - Portendik), Tinarkam (6 L.), Ghandjilit (5 L., östlich davon das Grabmal des Hamet-ben-Daman, wo der Scheich der Trarza lagerte), Tin-Uaguenin bei Tujunin (7 L., in Sand). Von hier an folgte er bis Tin-Beudda oder Toila (8 L.) Vincent's Route, ging aber dann nordöstlich zwischen Panet's und Vincent's Routen über den Mbeikat - Niran oder ,,Feuerberg", den I-Feszneteun oder „,Sandberg" bei Bumhara, nach dem Brunnen Leboïerdat in der Landschaft Inchiri (diese drei Stationen 24 L.). Hier erfuhr er von einer Karawane aus Adrar, dass der Scheich Uld-Aïda dieses Landes gestorben und ein Erbfolgestreit ausgebrochen sei. In Folge dessen wurde beschlossen, Adrar rechts liegen zu lassen und durch Tiris zu gehen. An den weissen Sandbergen I-Mullen links vorbei kam er über Tuirdja (7 L.) an den berühmten Berg Tamagut (8 L.), den ersten Felsenberg, den man auf dem Wege nach Adrar antrifft; er ist einer der höchsten Berge in diesem Theile von Afrika und dient den Reisenden, die ihn mit Freuden begrüssen, als Wegweiser. Ferner berührte er den Brunnen Umlueïla (6 L.), den Brunnen Akjaucht, die Berge Djeffah, die Brunnen Tiferzaz und betrat am 3. Januar 1861 die Landschaft Akchar, ein sandiges Land, während Inchiri einen festen, eisenhaltigen

1) Diesen Bericht haben die ,,Nouvelles Annales des Voyages", Juni 1861, reproducirt.

2) S.,,Geogr. Mitth." 1859, Tafel 6.

Boden mit etwas Vegetation besitzt. Von Akjaucht an hatte er die nordöstliche Richtung mit einer nördlichen vertauscht, die er im Allgemeinen bis Dumus (22° 45' N. Br. und 17° 15′ W. L. v. Paris) beibehielt. Die Stationen in Akchar waren: Tiguejeraten, Tafedaret (Rothe Berge), Brunnen Labba mit Brackwasser (ostsüdöstlich von Inal und Galba-Delim) und die vier Sand- und Felsenberge Aguïtim etwas südlich von Galba - Delim (7 L.). Nach 10 Lieues erreichte er von hier aus die Nordgrenze von Akchar) und bezog das erste Lager in Tiris am Fuss des Berges Tin - Tueddan. Das zweite Lager war 7 Lieues weiterhin zwischen Ben-Ameïra und Zug, welche eine Tagereise von einander entfernt sind, das dritte 5 Lieues von da in der Richtung nach El-Hajara-el-Beïda, das vierte zwischen Zug und Amu-Zug-Zag, wo Lafdal, der Scheich der El-Hadj-el-Mokhtar, kampirte. Bu-el-Moghdad verabschiedete sich hier von seinen bisherigen Begleitern und ging nun unter der Führung eines der Söhne Lafdal's nördlich über Dumus und von dort an etwas östlicher über El-Khat-Simseru (26° 15' N. Br. und 15° W. L. von Paris) nach Wadi Nun.

Den 26. bis 29. Januar legte er ungefähr 25 Lieues durch Tiris zurück, indem er bei Galba-Kherallah, GalbaZuamel, Elb-Lemdemna und Dumus kampirte. Bei dem letzteren Brunnen musste man sich auf 5 Tage mit Wasser versehen. Bei dem Berg Galbzenaguïa (Berg des jungen Mädchens) links vorbei kam man nach den Bergen TarafMunnina bei Azaïgue-bu-Darague zwischen den Bergen Tichie (Ichie bei Vincent) und Taurarachit (der von der Sebcha Idjil nordwestlich verlaufenden Hügelkette), ferner zum Berg Smamit und Lakrab (32 L. von Dumus an). Am 1. Februar zogen die Reisenden 15 Lieues weit durch Ragg, eine Wüstenlandschaft ohne die geringste Vegetation, und erreichten mit genauer Noth den Brunnen El-KhatSimseru. Von dort aus durchwanderten sie die Pässe von Timsirdade, gelangten nach 10 Lieues in das Thal El-Afra, welches die Berge Timsirdade und Zig trennt, gingen 2 Lieues auf dem Zig hin, 1 Lieue im Thal Itri und 1 Lieue nach der Schlucht Sakir - el-Hamera (Rothe Schlucht), welche Tiris von den Tributär-Staaten von Marokko trennt. Sie war zu dieser Jahreszeit trocken und ihre Abhänge setzten dem Übergang grosse Schwierigkeiten entgegen, dennoch wurde sie mit Freuden begrüsst, denn nun hatte man die Sahara hinter sich und betrat das bewohnte und angebaute Plateau El-Gada.

In El-Gada schnitt Bu-el-Moghdad die Panet'sche Route bei Ras Schibeika, überschritt östlich von ihr bei Draa-elKhalil das Wadi Draa, bei Glemim (Auguelmin oder Wadi Nun) das Wadi Nun und gelangte über Tiznint am 1. März bei Masra (Assa) an die Küste, welcher er bis Mogador (6. März) folgte.

Der Weinbau in Australien.

Mit der rasch zunehmenden Bevölkerung und Besiedelung der Australischen Kolonien geht die grössere Sorgfalt Hand in Hand, welche man dort auf einzelne Zweige der Produktion und Industrie verwendet, die zwar keinen so

") Die Landschaften Tigirit und Azfal, welche nach Vincent Akchar von Tiris trennen, erwähnt Bu-el-Moghdad nicht.

grossartigen Aufschwung versprechen, wie die Viehzucht oder die Gewinnung der Metalle, die aber mit der Zeit immerhin von Bedeutung werden können und dadurch, dass sie auf eine vielseitigere Benutzung des Bodens gerichtet sind, Zeugniss von dem Fortschritt der Kolonien in volkswirthschaftlicher und socialer Beziehung ablegen. Wie in den wärmeren Landstrichen von Queensland und Neu-SüdWales das Zuckerrohr und ganz besonders die Baumwollenstaude nach und nach Eingang finden, so schenkt man in den gemässigten Gegenden des Südens u. A. mehr und mehr dem Weinbau Aufmerksamkeit, Der meiste und beste Wein wird in der Kolonie Süd-Australien gewonnen, und seitdem man dort durch eine sorgsame Auswahl der Weinsorten für die verschiedenen Arten des Bodens und der Lage, so wie durch Erfahrungen in der Behandlung des Produkts eine zunehmende Besserung der Qualität zu erzielen gelernt hat, breiten sich die Weinländereien rasch aus. Während sich die Zahl der mit Wein bepflanzten Äcker in den sechs Jahren von 1848 bis 1854 nur verdoppelte, hat sie sich in den folgenden sechs Jahren verachtfacht, denn sie betrug

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Im Jahre 1860 zählte man 3.783.086 Weinstöcke, 751.734 mehr als im Vorjahre, und darunter trugen 1.948.510, also über die Hälfte, noch nicht, was die eifrige Nachpflanzung junger Stöcke bekundet. Der Ertrag belief sich im J. 1860 auf 182.087 Gallonen (à 6 Flaschen) Wein und 23.398 Tonnen nicht zu Wein verwendeter Trauben. Die Grafschaft Adelaide allein producirte 138.334, die Grafschaft Light 28.824 Gallonen, aber wenn auch diese Grafschaften gegenwärtig die grössten Quantitäten liefern, so beschränkt sich doch der Weinbau keineswegs auf einzelne Lokalitäten, vielmehr ist er fast über alle Distrikte Süd-Australiens verbreitet, eben so wie der Weizenbau, und daher einer bedeutenden Entwickelung fähig.

SO

Es wird behauptet, dass die besseren Sorten Süd-Australiens dem Kap-Wein weit vorzuziehen seien, und in Victoria hofft man zuversichtlich, mit der dort gezogenen Shiraz oder Hermitage-Traube dem Portwein, wenigstens dem sogenannten Romaneiro oder Burgunder-Port, Konkurrenz machen zu können. Sollte sich diess bestätigen, wird sich der Australische Wein mit der Zeit Zugang zu dem Englischen Markte verschaffen, wo er dem Preise nach nicht mit den leichteren Französischen und Deutschen Weinen, vielleicht aber mit den schweren südlichen Sorten konkurriren kann, während er jetzt fast ausschliesslich in Australien selbst konsumirt wird. In so fern macht sich bereits ein Umschwung in dem Absatz bemerklich, als in den letzten Jahren die Nachfrage in den Städten, namentlich in Sydney, bedeutend zugenommen hat und daher nicht mehr so viel an Ort und Stelle verkauft wird. Diess hat besonders auf den Weinbau in Neu-Süd-Wales einen günstigen Einfluss geäussert, wo er vorzugsweise im HunterRiver-Distrikt betrieben wird, und einzelne Producenten haben dort bei der letzten Ernte, im März 1861, 14- bis 30.000 Gallonen erzielt.

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