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2. Stellung der Kroatischen Hochland- und Tiefland-Formen im System der Bodengestaltungen Europa's. Schon vordem ist erwähnt worden, dass man es in Kroatien weder bei den Hochland- noch bei den Tiefland - Formen mit grossen Individuen zu thun hat. Vielmehr sind die Tiefland-Formen die Hauptströme des Landes begleitende Fortsetzungen des Nieder-Ungarischen Tieflandes, weisen aber eben wegen der theilweise beträchtlichen Scheidung, beziehungsweise Umschliessung durch Gebirgszüge manche Eigenthümlichkeiten auf. Die Hochland-Formen aber gehören zwei Systemen an, dem Alpen- und dem KarstSystem. Ich spreche von zwei Systemen, weil ich festhalte an der Überzeugung, dass das Karstgebiet in seiner hohen Eigenartigkeit von dem Alpengebiete geographisch gesondert zu behandeln ist. Späterer Forschung bleibt da noch ein fruchtbares Feld insofern, als es von nicht geringem Interesse ist, zu erfahren, wo eine schärfere Grenze im ganzen Verlaufe der Karstform gegenüber dem Gebiete der Alpen und dem Gebirgs-System der Illyrischen HalbInsel hinzieht. Dort, wo die Gebiete plateauförmiger Bildungen, ohne eigentliche Tiefthal-Einschnitte, mit Muldenformen, Einstürzen, Dolinen, verschwindenden, unterirdischen, dann wieder hervorbrechenden Wasserläufen mit den Gebieten eigentlicher Gebirgsketten- und Gruppen-Bildungen mit tief eingeschnittenen Thalformen zusammentreffen dort wird jene Grenze zu ziehen sein. Gewiss liegen solche Gebiete nicht überall in ihrer ausgeprägtesten Eigenthümlichkeit neben einander, so dass eine solche Grenze haarscharf gezogen werden könnte, denn die Natur liebt nicht plötzliche Sprünge. Ich leugne aber, dass man in dieser Sache gegenwärtig klar sieht.

Allein auch die natürlichen geographischen Abtheilungen innerhalb dieser beiden Systeme ') ist man gegenwärtig für Kroatien noch nicht im Stande genau auszuscheiden, und wenn ich diess im Folgenden dennoch versuche, so geschieht es da und dort noch mit Vorbehalt. Früher that man nach dieser Richtung hin wenig und mir war eben nicht vergönnt, trotz vieler Wanderungen alle Theile durch eigene Anschauung kennen zu lernen oder die besuchten in gleichmässiger Musse zu berücksichtigen.

3. Charakteristik der natürlichen Gestaltungsglieder und hypsometrische Verhältnisse derselben. Ich veröffentliche hier zum ersten Male die Resultate der trigonometrischen Höhenmessungen in Kroatien, die in den Jahren 1856 und 1857 mit der bei diesen Operationen gewohnten hohen Genauigkeit vorgenommen wurden. Doch weiche ich von früheren derartigen Publikationen darin ab, dass ich die einzelnen Punkte nicht alphabetisch oder nach ihrer Lage in kleineren politischen Gebieten, wie vordem geschehen 2), sondern nach ihrer Verbreitung in natürlichen Abtheilungen anordne. Ein Verdienst mag es sein, dass ich die mitunter höchst verderbt geschriebenen Ortsnamen in ihre richtige Gestalt zu versetzen mich bemühte, wenn mir diess gleich

1) In Betreff der Deutschen Alpen ist diess Adolph Schaubach in hohem Maasse gelungen.

2) Es sind diess die Mittheilungen Aug. v. Fallon's (Freisauff's v. Neudegg), A. Baumgartner's, Ad. Schmidl's und A. Hawliczek's, bisher 4113 Höhenpunkte für ganz Österreich. Näheres darüber s. im Jahrbuch der K. K. Geologischen Reichsanstalt, Jahrgang I, Wien 1850, SS. 77 ff.

nicht bei allen mehr gelingen konnte 1). Zu bedauern ist, dass die einzelnen Punkte topographisch nicht durchweg mit der nöthigen Schärfe bezeichnet erscheinen - ein Mangel, der nur zu häufig derartigen Arbeiten anzukleben und das hohe Verdienst derselben in Etwas zu schmälern pflegt.

Im Allgemeinen halte ich die Ordnung ein, dass das dem Alpen-System zugehörige Gebiet mit den umsäumten Tiefländern vorangeht, das Gebiet des Karst-Systems nachfolgt, innerhalb dieser Gebiete und deren natürlichen Abtheilungen aber wieder bei den Gebirgsformen die Streichungslinie der Hauptzüge, bei den Ebenen formen die Neigung derselben gegen den Horizont das Richtmaass in der Anordnung vorzeichnet.

Die Hauptabtheilung des Landes bedingt die Verschiedenheit der zwei Hauptgebirgs-Systeme in ihrer gegenseitigen Lage. Es ist die Scheidung in Ost-Kroatien und West-Kroatien, ersteres zwischen der Mur und der Kulpa, letzteres zwischen der Kulpa und dem Meere.

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A. Gebirgsland des Alpen-Systems mit der Drau- und Save-Ebene oder Ost-Kroatien. In drei höchst ungleichmässigen Zügen tritt das dem Alpen - System angehörige Gebirgsland in Kroatien ein. Der nördliche nimmt den kleineren Theil der durch die Mur und die Drau gebildeten Halbinsel (Kroat. Medjimurje, Ungar. Mura-köz) ein und findet in diesem Terrain seinen Abschluss; der mittlere erfüllt vorherrschend das Gebiet zwischen Drau und Save und sendet seine Fortsetzungen nach der Warasdiner Militärgrenze und Slavonien aus; der südliche streicht zwischen der Save und Kulpa. In die südöstliche Ecke des Landes drängt sich ausserdem ein Theil des Gebirgslandes der Warasdiner Militärgrenze, der mit den übrigen Gebirgsbildungen Kroatiens nicht unmittelbar zusammenhängt. Alle diese Bildungen reichen in ihrer Erhebung nicht über die Höhe niedriger Gebirge, ziehen sich aus den westlich angrenzenden Ländern herüber, streichen in ihren Hauptzügen zumeist von W. nach O., treten sämmtlich als Ketten- und Gruppen-Gebirge auf und umwallen im N. und S. weite Ebenenbildungen. Sie sind zumeist echte Waldgebirge, von menschlichen Ansiedelungen und der Kultur über 300 Meter absoluter Erhebung in der Regel nicht mehr berührt. Ihrer Seehöhe entsprechend zeigen sie nicht mehr die Kontraste in den Erscheinungen der Hochgebirge des Alpen-Systems, die weitaus vorherrschende Buche über die Hügelregion hinaus giebt ihnen vielmehr den Anstrich des Monotonen, aber die Fülle und Frische der Baum- und Strauchvegetation, anmuthige Thalgründe und Gelände sind ihnen eigen. Die Gehänge der Höhenzüge sind im Allgemeinen gegen Nord viel stärker geneigt als gegen Süd, dabei dort meist ungünstiger organisirt als hier, daher die reichere Entwickelung der südlichen Lehnen in fast jeder Beziehung und die grössere Fülle von fliessenden Wassern nach der südlichen Richtung. Kurze Querthalformen sind weitaus die vorherrschenden, die vorhandenen Längenthäler aber freilich ausgedehnter.

Diese Charakteristik gilt zunächst für den ausgedehntesten und wichtigsten, nämlich den zwischen Drau und Save gelegenen Abschnitt.

1) Verdächtige oder sicher unrichtige Namen sind durch? bezeichnet.

I. Gebirgsland zwischen der Mur und Drau. Es erfüllt den kleineren westlichen Theil der von der Mur und Drau gebildeten Halbinsel (Medjimurje, Mura-köz), ist eine von WNW. nach OSO. streichende niedrige Erhebung und die Fortsetzung der in Steiermark verbreiteten Windischen Büheln, das südöstlichste Ende der Central-Alpen ). Etwa unter 14° 5' Ö. L. von Paris tauchen die letzten Ausläufer dieses Höhenzuges in die Drau-Ebene. Je weiter gegen Osten, desto geringer ist ihre Erhebung, die in nahezu 340 Meter an der Kroatisch-Steierischen Grenze kulminirt; die letzten Hügel liegen an 200 Meter über dem Meere. Die gemessenen Punkte dieses Hügellandes, eines wahren Weinlandes, sind:

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142,13 270,05 830,04 104,70 198,93 611,45

103,11 195,91 602,16

II. Tiefland der Drau und Mur (Podravina, Medjimurje zum Theil). Etwa im Meridian von Mohács ist die westliche Umwallung der Nieder-Ungarischen Tiefebene unterbrochen und in einer Breite von fast 10 Geographischen Meilen stösst eine von SO. gegen NW. gestreckte Ebenenzunge an sie, die bei der letzten Thalverengung in der Nähe von Friedau ihr Ende findet. In ihrem oberen Theile spaltet sie sich in zwei Arme, von denen der eine der Drau bis Friedau, der zweite der Mur bis Radkersburg folgt, eine Spaltung, die eben durch den vorher behandelten Höhenzug veranlasst wird. Als schmale Fortsetzung dieses Tieflandes kann das untere Thal der Bednja angesehen werden. Kroatischem Boden gehört nur der am rechten Ufer der Mur gelegene Theil der Ebene bis zur Ausmündung dieses Flusses in die Drau bei Legrad zu; südlich und westlich ist dieselbe vom Alpengebiet umwallt. Die grösste Länge desselben beträgt circa 8, die grösste Breite circa 4 Geographische Meilen.

Beim Eintritt der Mur in Kroatien liegt die Ebene circa 180 Meter, beim Eintritt der Drau circa 210 Met. über dem Meere, ihre tiefsten Punkte liegen in der nordöstlichen

1) Vgl.,,Die Deutschen Alpen", von Adolph Schaubach, Jena 1845, I. Theil, SS. 98, 108 und 109.

2) Bei der Reduktion der ursprünglich in Wiener Klaftern ausgedrückten Höhenzahlen setzte ich 1 Wiener Klafter = 1,90 Meter = 5,84 Par. Fuss.

3) In Betreff der Namenschreibung und der dabei befolgten Grundsätze verweise ich auf den Aufsatz,,Über Schreibung Slavischer Ortsnamen" in den ,,Geogr. Mittheilungen" 1860, SS. 285 ff.

Ecke des Landes beim Austritte der Drau in das Gebiet der Warasdiner Militärgrenze. Die mittlere Erhebung des Tieflandes beträgt zwischen 140 bis 150 Meter über dem Meere. Das Volk nennt diese Gegenden bezeichnend Podravina (Land längs der Drau).

Die Punkte 10 und 11 gehören dem Arm der MurEbene, 12 bis 21 jenem der Drau-Ebene, die übrigen dem vereinten Flachlande an.

Name des Punktes und topographische Lage.

10. Središče (Ungar. Mura Szerdahely), Ortschaft, Thurm der Pfarrkirche . 11. Stražnistje, ebene Pyramide auf einer sog. alten Türkenschanze, St. NW. v. Podturen 12. Nasep, ebene Pyr. auf dem aufgeworfenen Uferschutzdamme, St. S. von Ternovec u. Macinec, am linken Ufer der Drau 13. Petrianec, Ortsch., Thurm der Pfarrkirche 14. Perzinter (?), ebene Pyr., St. W. v. Crkovec 15. Biskupec, Ortsch., St. SW. von Warasdin, Thurm der Pfarrkirche

16. Warasdin, Thurm der Pauliner Kirche 17. Rakożna (2), Gerüstpyram., 1 St. NÖ. v. Strahominec, 11 St. N. v. Warasdin, am 1. Drau-Ufer 18., Nedelić, Ortschaft, Thurm der Ortskirche 19. Cakaturn, Ortsch., Thurm d. Pfarr- u. Klosterk. 20. Dolić, ebene Pyr., 1 St. S. v. Cakaturn, St. SW. von Buzovec, am linken Drau-Ufer 21. Berenčak, Baumsignal im Gf. Festetic'schen Walde, bei der gleichnamigen Pusta. 22. Sv. Križ (auch Orehovica), ebene Pyramide auf einem Acker, St. S. von Subotica, St. SW. von der Kapelle Sv. Križ. 23. Subotica, Ortschaft, Thurm der Pfarrkirche 24. Belica, Ortschaft, Thurm der Pfarrkirche . 25. Veliki stuk (?), ebene Pyram. im gleichn. Felde, circa 1000 Schr. NO. v. Gardinovec 26. Dekanovec, Ortsch., Thurm d. Pfarrkirche 27. St. Georg bei Perlak, Ortsch., Th. d. Pfarrk. 28. Perlak, Ortschaft, Thurm der Pfarrkirche 29. Cirkovljan, Thurm der Ortskirche 30. Goričan, Ortschaft, Thurm der Pfarrkirche 31. Komparia (?), ebene Pyramide im gleich- | namigen Feldriede, 1 St. N. von Goričan. 32. Zahrastjen, ebene Pyramide in der gleichn. Hutweide, NO. von Kotori

33. Čukovec, Ortschaft, Gerüstpyramide 34. S. Maria, Ortschaft, Thurm d. Pfarrkirche 35. Veliki Bukovec, Thurm d. Orts-Pfarrkirche 36. Mlince, ebene Pyr. im gleichn. Feldriede, St. Ö. von Mali Bukovec, 1 St. N. v. Kutnjak 37. Vidovec, Ortschaft, ebene Pyramide, 500 Schr. SO. vom Orte

38. Kotori, Ortschaft, Thurm der Pfarrkirche 39. Gebel (), ebene Pyr., St. SW. v. Legrad 40. Kuzminec, Ortsch., Thurm der Pfarrkirche 41. Gjelekovec, Ortsch., Thurm der Pfarrkirche 42. Stari kèrċi, Gerüstpyram. im gleichn. Feldriede, ₫ St. Ö. v. Ivanec, ₫ St. v. Peteranec 43. Ivanec, Ortschaft, Thurm der Pfarrkirche 44. Koprivnica (Deutsch: Kopreinitz), Thurm der Pfarrkirche in der Festung

45. Brégi (?), Ortschaft, Thurm der Pfarrkirche

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III. Gebirgsland zwischen der Drau und Save. diess ein Gruppen- und Kettenkomplex, der seine Grenzen nicht zugleich durch die politische Begrenzung erhält. Auf der westlichen Seite erscheinen Höhenzüge, die in einem Theile der Steiermark, im anderen Kroatien angehören nur die Furche des Sotla-Thales bildet da theilweise eine

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natürliche Scheidegrenze auf der östlichen Seite streichen unmittelbare Fortsetzungen der Kroatischen Erhebungen hinüber nach der Warasdiner Militärgrenze. Nördlich und südlich finden diese Formen die natürliche Begrenzung durch den Saum der Drave-Ebene einerseits, der SaveEbene andererseits.

Ich unterscheide in diesem Komplex, der durchweg eine Fortsetzung der Südalpen ist, sieben natürliche Gebirgsland-Individuen:

1) das Macelj-Gebirge, im Anschluss an die Santhaler Alpen 1), vom Quell-Gebiete der Sotla bis zum Eintritte der Drau in Kroatien, in einer Länge von nahezu 5 Geogr. Meilen, mit dem Westabhang aber nicht auf Kroatischem Gebiet ;

2) das Kosteler Gebirge in einer Länge von 3 Geogr. Meilen, westlich durch die Thalfurche des Sotla-Baches, östlich durch jene des Krapinica- und Krapina-Baches, südlich durch das Save-Tiefland umgrenzt;

3) das Ivancica-Gebirge in einer Länge von 5 Meilen, im Quellgebiete der Krapinica vom Macelj-Zuge sich abzweigend, bis zur Gebirgseinsattelung im Quellgebiete der Lonja, wo sich auch

4) das Agramer Gebirge zwischen der Krapina, Lonja und Save, in einer Länge von nahezu 7 Geographischen Meilen, abtrennt;

5) das Kalniker Gebirge, auf Kroatischem Gebiete 22 Meilen lang, vom Quell-Gebiete der Lonja bis an die Ostgrenze und dort hinübergreifend.

Gänzlich getrennt durch die Furche des Bednja-Baches steigt aus der Drau-Ebene

6) die langgestreckte Teplitzer Gebirgs-Insel als Vorstufe des Kroatischen Hauptzuges im N. auf.

Nicht in unmittelbarem Zusammenhange mit den übrigen Erhebungen Kroatiens steht

7) das Moslaviner Gebirgsland, das aus der Warasdiner Militärgrenze herüberstreicht.

Sämmtliche sieben Abtheilungen 2) haben im Allgemeinen den Charakter von Ketten-Gebirgen, die jedoch durch eine sehr entwickelte Ausbreitung und Gliederung in der die Längenaxe quer durchschneidenden Richtung eine mehr oder weniger gruppenförmige Anordnung erleiden.

Die Erhebungsaxe streicht bei dem Hauptzuge des Kosteler, Ivančica- und Kalniker Gebirges nahezu von W. gegen O., im Macelj- und Agramer Gebirge von NO. nach SW. Die Form der Haupt-Streichungslinien, unter einander

1) Vgl. Ad. Schaubach, die Deutschen Alpen, I, S. 187; V, SS. 95, 156 und 173.

2) Nicht alle derselben haben einen gemeinsamen Namen, mit der Erkenntniss der natürlichen Scheidung erwacht aber zugleich das Bedürfniss derselben. Die Benennung Kosteler Gebirge gilt beim Volke nur von der westöstlichen Längenerstreckung dieser Abtheilung; ich fasse unter diesem Gesammtnamen auch die südlich sich abzweigenden langgezogenen Hügelrücken, weil sie natürlich dazu gehören. Die Bezeichnung Teplitzer Gebirge schlage ich für die sub 6 angeführte Abtheilung vor, indem der Badeort Teplitz als der bekannteste Ort in jener Gegend dazu auffordert. Die Benennung Agramer Gebirge ist hier in weiterer Fassung gewählt als im Volksgebrauche, der darunter nur die unmittelbar bei Agram gelegenen Höhenzüge versteht, doch ist die Bezeichnung in obiger Ausdehnung schon vielfach üblich. Auch den Benennungen Ivančica- und Kalniker Gebirge musste ein weiterer Sinn vindicirt werden.

in Verbindung gesetzt, gleicht fast einem liegenden Lateinischen N (). Das Areal, das dieser Gebirgskomplex bedeckt, kann man auf circa 56 Quadrat-Meilen veranschlagen. Eine Vergleichung der Längenausdehnung der einzelnen Abtheilungen setzt das Agramer Gebirge an die erste Stelle, doch wirkt die Ausdehnung der drei westöstlich streichenden Höhenzüge einer nach dem andern aufsteigend vorherrschend. Das Maximum der Erhebung (1062,54 Met.) fällt in das Ivancica-Gebirge, doch reichen die kulminirenden Höhen des Agramer Gebirges (bis 1036,39 Met.) nahezu an dasselbe. Allgemein liegt die reichere Entwickelung gegen S. bei den von W. nach O. streichenden Erhebungen, gegen SO. bei den von NO. nach SW. gestreckten Zügen; der Abfall nach den entgegengesetzten Seiten ist weit plötzlicher, die Quergliederung nur unvollkommen. Diese Bodenbildung bedingte nothwendiger Weise die Wahl der menschlichen Wohnstätten, die, im Allgemeinen dem höheren Gebirge fern bleibend, namentlich die Nord-, beziehungsweise die Nordwest-Gehänge meiden. Wesentlich gefördert wird die Wohnbarkeit und Kultur durch die reich entwickelten, die höheren Gebirge an bezeichneter Stelle umwallenden Hügel-Landschaften, die sich auch geognostisch von den Hauptmauern unterscheiden. Insbesondere gilt diess von den das Agramer, dann das Kosteler und IvancicaGebirge begleitenden Theilen. Der gesegnetste Landstrich in Kroatien ist nicht die Drave- oder die Save-Ebene, sondern das hügelige Terrain zwischen dem Kosteler, Ivancica- und Agramer Gebirge, vom Volke Zagorje genannt (d. i. Land hinter dem Gebirge), in dieser Bedeutung sowohl für den Bewohner der Save-Ebene als für jenen des Drau - Flachlandes. Ausgedehnte Längenthäler fehlen im Allgemeinen dem ganzen Gebirgskomplex, um so zahlreicher sind die eben durch die reichliche Quergliederung bedingten Querthäler, die meist unmittelbar aus der Ebene bis an die Hauptketten hinanreichen.

Alle diese Haupterhebungen sind zugleich Wasserscheiden zwischen dem Flussgebiet der Drave und dem der Save. Tiefe Einschnitte in die Kammlinien sind selten, jener zwischen dem Ivančica- und Kalniker, dann dem Ivančicaund Agramer Gebirge sind mehr flache Sättel, die sich verhältnissmässig immerhin hoch genug halten; der erstere vermittelt den Übergang von der Save- zur Drau-Ebene, dem im Ganzen durch die westöstliche Erhebung ein Hemmniss entgegengesetzt wird.

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59. Zoulek, Berg, St. N. von Vinagora. 60. Kuna gora, Berg, Baumsignal auf dem höchsten Punkte, St. W. von Pregrada 61. Pacetin, ebene Pyramide auf einem Berge, 1 St. SW. von Krapina 62. St. Ivan, Thurm der St. SW. v. Desinić auf einem Berge gelegenen Kapelle gl. Namens 63. Pistjan, Berg, St. SO. von Desinić 64. St. Georg, Thurm der gleichnam. Kirche auf einem isolirten Berge bei Pavlovci 65. Smudekova (), Berg, St. W. v. KrapinaTöplitz.

67. Majka božja risvicka, Kapellenthurm bei Risvica.

68. Hum, Berg, 1 St. Ö. von Tuhelj

188,00 357,20 1097,92

259,95 513,90 1518,11 283,45 538,55 1655,35

147,70 280,63 862,57 179,12 340,33 1046,06 163,98 311,56 957,64 146,30 277,97 854,39

148,57 282,28 867,65

66. Dognjevec, Berg, St. S. von Dognjevec, 1 St. W. von Tuhelj

154,70 293,93 903,45

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69. Seino brjeg, Berg, St. N. von Selno 70. Majka božja klopjecka, Thurm der Kirche im Orte Klopjec, 1 St. SW. v. Krapina-Töplitz 71. Kaiserberg, Berg, ebene Pyr., St. N. v. Klanjec 269,06 72. St. Georg bei Jezero, Kirchthurm 141,96 73. Podinski (), Berg, St. Ö. von der Kirche : Majka božja stèrmecka

74. Majka božja stěrmecka, Kapellenthurm im Orte Stèrmec .

.

75. Graca (?), Berg, St. W. von Radakovo 76. St. Josef, Thurm der Kapelle gleichen Namens, 1 St. W. von Stèrmec

139,87 265,75 816,84

152,22 289,22 888,96 143,30 272,27 836,87

138,20 262,58 807,09 116,32 221,01 679,31

77. Stosovka, Berg, N. von St. Andreas 78. St. Andreas, Thurm der 1 St. WNW. von Bistra dolnja auf einer Anh. stehenden Kirche 139,30 264,67 813,51 79. Skribula breg, Berg, St. N. v. Schloss Januševec

155,24 294,96 906,60 80. Gorica, Thurm eines Kirchleins oberhalb des an der Steier. Grenze befindlichen Zollhauses 170,19 323,36 993,90

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90. Rastov, Gerüstpyr. auf d. höchsten Kuppe d. gleichn. Bergzuges, 1 St. NW. v. Madjarovo 311,47 591,79 1818,98 91. Serdanica, Berg, St. SW. von Grana,

St. SW. von Novi marov (Neu-Maierhof) 171,16 92. Belec, Ortschaft, Thurm der sogenannten ,,Neuen Kirche" auf einer Anhöhe

St.

325,20 999,57

141,85 271,41 834,24

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93. St. Veit, Kirche, zum Dorfe Komor geh., S. v. Semnica, St. N. v. Kozjak, St. v. Komor 210,21 399,40 1227,63 94. Bukovec, Berg, St. vom Dorfe Bukovec, St. SW. von Mace, St. Ö. von Kunić. 95. Volama (?), Berg, St. Ö. von Zlatar 96. Batina, Baumsignal im Weingebirge der Gemeinde gleichen Namens, auf einer bezeichneten Eiche bei den Häusern Stožić 97. Lovrečan, Ortsch., Thurm d. Filialk. St. Lorenz 109,59 98. Hurnjakovcak, Berg, St. NW. v. Zidovnjak 143,65 99. Ladišić, Berg, St. N. v. Hum, St. Ö. v. Zabok 120,23 4. Agramer Gebirge '). 100. Goljak, ebene Pyramide auf einer Anhöhe N. von Podsused 101. Germovcica, Berg, St. W. von Agram, St. Ö. von Stenjevec

285,76 878,34 208,22 640,00 272,98 838,92 228,44 702,14

123,28 234,23 719,95 126,89 241,09 741,04 251,11 477,11 1466,48 204,19 627,62

102. Jaruga, höchster Pkt. der NW. v. Stenjevec gegen das Hauptgebirge ziehenden Höhe 103. Gorianec, Berg in der Gemeinde Jakovlje 107,47 104. St. Jacob 2), Baumsignal nächst der ober- | halb Sestina liegenden gleichnamigen Kapelle 505,92 961,25 2954,57 105. Bistra 3), kulminirender Punkt, des Agramer Gebirges, 1 St. NNÖ. von Sestina 106. Kraljev vrh, Ortschaft, Kirchthurm 107. Lipa, Baumsignal auf einer bezeichneten Buche, grösste Höhe am Ausgange des Thales von Čučerje

108. Kucanci, Anhöhe, St. NW. von der Pfarrkirche von Vugrovec

109. St. Barbara, Weingebirge, SÖ. von der Pfarrkirche von Čučerje

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115. Jelenčica, Weingebirge, St. W. vom Schloss St. Helena, St. N. von Paukovee 107,52 204,29 627,92 116. Susak, Gerüstpyram. auf dem höchsten Punkte des Bergrückens gleichen Namens,

111,42 211,70 650,69

St. SW. von Obrez, St. N. v. St. Helena 109,94 208,89 642,05 117. Blažkovec, 2 St. SW. von St. Ivan auf einem Hügel errichtetes Kirchlein. 118. Hèrbtic, Berg, St. N. von der Pfarrkirche von Moravče

170,59 324,12 996,24

119. Bunjak, ebene Pyr. auf dem Berge Gaje, St. NW. v. Bunjak, St. NW. v. Bistricki jarek 199,40 378,86 1164,50 120. Drenovo, Baumsignal auf einer Buche der südöstlichsten Waldspitze eines v. NW. nach SO. ziehenden Bergrückens, 2 St. W. v. St. Ivan 304,21 578,00 1776,59 121. Hum, Berg, St. N. vom gleichnamigen Orte, St. Ö. von Ostère

122. Oštri hum, Berg, 1 St. S. v. Wallfahrtsort Maria Bistrica, St. NW. von Las

209,07 397,23 1220,97

254,83 484,18 1488,21

1) S. für diese Abtheilung die Charakteristik und meine barometrischen Höhenmessungen in den ,,Geogr. Mitth." 1859, Heft III, S. 97. 2) Von mir als ,,Kleiner Sljeme" bezeichnet.

3) Grosser Sljeme, von mir barometrisch mit 1034,7 Meter bestimmt.

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160,84 305,60 939,30

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148,01 281,22 864,38

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123. Kantoci, Berg, St. NÖ. von Stubica 124. Vocak, ebene Pyr. auf d. Berge Knezić (?), St. Ö. von Vočak, St. W. von Dubovec 125. Vinski vrh, Thurm einer Kapelle auf dem gleichn. Weingeb., St. N. v. Maria Bistrica 146,90 279,11 857,90 126. Dolnji tersci, Bergrücken, St. W. von Biskupec, St. von St. Ivan 127. Graci (?), Berg, oberhalb Orešje dolnje 128. Tri kralji, Wallfahrtskirche an der Strasse von Agram nach Warasdin 129. Stèrmec, Berg, St. W. von Sesvečina 130. Gaborica, Bergrücken, St. N. von Tèrgovistje, St. W. von Hraščina

5. Kalniker Gebirge.

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142,23 270,24 830,62 184,54 350,63 1077,71

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104,07 197,73 607,77 132.00 250,80 770.88 184,85 351,21 1079,52

210,45 399,85 1229,03 125,50 238,45 732,92 199,22 378,52 1163,44 82,55 156,84 482,09 87,23 165,74 509,42

131. Velistje, Bergrücken, St. Ö. von Radešic, 1 St. SO. von Kamena gorica 132. Bisag, Gerüstpyr. auf dem Berge Barjak, St. W. von der Ortskirche von Bisag. 133. Radoišče, Weingebirge, St. W. vom Dorfe Radoiscé, St. SO. von Bisag 134. Rakovec, Ortsch., Thurm der Pfarrkirche 135. Novi kère, Gerüstpyram., N. von Kerkac 136. Marinovka, Hügel, St. S. von der Pfarrkirche Preseka, St. NO. von Stèrmec . . 113,30 215,27 661,67 137. Vokrinčak, Anhöhe bei den Häusern Tkalec, St. Ö. von der Pfarrk. von Preseka 138. Berdo, Anhöhe, St. W. von Gradec, nächst Podjales

139. Lavrentojić, Weingeb., St. S. v. Raven 140. Godina, Berg, St. N. von Podgaječ, St. W. von Kreuz

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84,60 160,74 494,06 93,30 177,27 544,87

102,76 195,24 600,12 132,55 251,84 774,09 127,43 242,12 744,19 145,28 276,03 838,43

103,84 197,30 606,42 101,70 193,23 593,93 101,84 193,50 594,75

139,75 265,52 816,14

277,17 526,62 1618,67

339,07 744.23 1980,17 239,51 455,07 1398,74 230,56 438,06 1346,47

191,69 364,21 1119,47

139,26 264,59 813,28

153,28 291,23 895,15

155. Ivanče, ebene Pyr. auf d. Berge Krabnik (?) bei dem Dörfchen Ivance, St. S. von Segovina 144,84 275,20 845,86 156. Pesek, Weingebirge, St. W. v. Subotica 154,45 293,45 901,99 157. Leptan, Weingeb., St. S. von Subotica 135,74 257,91 792,72 158. Draganovec, Weingebirge, 1 St. S. von Koprivnica (Kopreinitz)

.

6. Teplitzer Gebirge.

125,85 239,11 734,96

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IV. Tiefebene der Save, theilweise der Kulpa. Die in einer Länge von circa 51 Geographischen Meilen von O. nach W. ausgedehnte Ebenenzunge, welche die Save begleitet, zweigt sich unter dem Meridian von Semlin von dem Nieder-Ungarischen Tieflande ab und erreicht ihr Ende erst im sogenannten Ranner Felde in Steiermark einerseits und in der Karlstädter Kulpa-Ebene andererseits. Kroatischem Gebiet gehört die Save- Ebene nur vom Austritte des Flusses aus Steiermark bis nahe zur Mündung der Lonja in einer Länge von 13 Geogr. Meilen an. Nördlich schliesst sie das Inner-Kroatische Gebirgsland, südlich das Uskoken-Gebirge und der von demselben sich abzweigende niedrige Höhenzug zwischen Save und Kulpa ab. Im unteren Theile gesellt sich in westlicher Fortsetzung das Kulpa-Tiefland zur Hauptebene, als nördliche Fortsetzungen derselben erscheinen das kleine Flachland der Krapina und jenes der Lonja; letzteres ist Ursache der grössten Breitenausdehnung der Ebene. Beim Eintritt in Kroatien liegt die Save circa 130 Met., beim Austritt 89,1 Met. über dem Adriatischen Meere, die mittlere Erhebung des gesammten Flachlandes beträgt zwischen 105 und 115 Met. über dem Meere, also circa 35 Met. weniger als jene der Drau-Ebene in Kroatien. Der unterste Lauf und das Mündungsgebiet der Lonja ist vom Litorale abgesehen die tiefst gelegene Lokalität Kroatiens, voll von Versumpfungen (Lonjsko polje, Mramorsko polje) und schleichenden Bächen, die, dem Hauptstrome in grosser Nähe fast parallel laufend, unter sich eine grosse Anzahl von perennen und periodischen Bifurkationen bilden. Das Volk nennt die Save-Ebene Posavina (Land längs der Save).

Name des Punktes und topographische Lage.

174. Verbina, Gerüstpyram., 1 St. W. v. Bèrdovec, St. S. vom Schlosse Januševec, beim gleichnamigen Maierhofe

175. Berdovec, Ortsch., Thurm der Pfarrkirche 176. Bistra dolnja, Gerüstpyr., St. N. von der gleichn. Poststation (in der Krapina-Ebene) 177. Farkaševec, Gerüstpyram., St. N. vom gleichn. Orte, St. Ö. vom Markt Samobor 178. Hafka, Gerüstpyr., St. Ö. von Stupnik 179. Brezovica, Ortsch., Thurm der Pfarrkirche 180. Botinec, Gerüstpyramide, 500 Schritte S. vom gleichnamigen Orte

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