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Reisegefährte des Hrn. Oppert, sagt in seiner Lettre sur la topographie de Babylone, écrite à M. Mohl (Paris 1853. 8. Extrait N° 8 de l'année 1853 du Journal Asiatique), S. 72:

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La question des murs est vidée: il ne faut pas espérer d'en trouver des traces." S. 78 sagt er jedoch: „A partir de Ghazálèh, une longue levée, qui court du nord-est au sud-ouest, semble marquer la place d'un ancien mur en briques crues"; in welchen Worten man doch die Andeutung einer Spur einer Stadtmauer finden könnte. Bestimmt aber weiset Hr. Oppert a. a. O. S. 252 Reste der dritten Stadtmauer nach: „Noch finden sich im Westen als Überreste der inneren Stadtmauer die Hügel (Tell's) Ghazaleh, Schetihah und Zuïyeh; im Norden geht von Oheimir gegen N 80 W. (d. i. wahren West) ein Hügelzug aus, welcher die Westlinie in einem rechten Winkel im Tell-Zuïyeh (d. i. dem Eckenhügel) trifft." Auch die Mauer der Akropolis ist, wie er sagt, in ihrer Grundlage fast ganz erhalten. Von der mittleren Mauer giebt er zwar keine Reste an; aber er bestimmt sie auf 440 Stadien Umfang, entsprechend der von Strabo angegebenen Länge von 385 Alexandrinischen Stadien. Jener Umfang von 440 Stadien ist nirgends überliefert, und ein Stadium, welches 385 mal genommen 440 Babylonische Stadien ergäbe, fand ich nicht: es schien daher nichts übrig zu bleiben als anzunehmen, Hr. Oppert habe auch von der mittleren Mauer irgend welche Spuren entdeckt, Stücke des Raumes gemessen und dann weiter auf ähnliche Weise wie bei der inneren Mauer den Zug derselben bestimmt, und die Dimensionen auf trigonometrische Weise gefunden, nämlich für die Seite 110 Stadien, also für das Ganze 440 Stadien. Dafs diese nun 385 Alexandrinischen Stadien gleich seien, darin fand ich eine Schwierigkeit: diese suchte ich so zu lösen, dafs bei der Reduction der Babylonischen Stadien auf die Alexandrinischen, eigentlich Philetärischen, das Verhältnifs jener zu diesen 78 fälschlich zu Grunde gelegt worden, während das wahre Verhältnifs 9: 10 sei, und ich habe dies aus einer Verwechselung des Babylonischen Stadiums mit dem nicht sehr verschiedenen Olympischen erklärt, indem die Alexandrinischen Griechen den Werth des Babylonischen Stadiums nicht genau gekannt hätten (Abh. Abschn. 6).

Jetzt ist mir das Bedenken entstanden, Hrn. Oppert's Angabe, die mittlere Mauer habe 440 Stadien betragen, beruhe nicht auf entdeckten Spuren dieser Mauer noch auf Messung, und er habe dies auch gar nicht andeuten wollen. Das Reductionsverfahren, welches ich den Alexandrinischen Griechen beimass, kann von ihm selber, vom entgegengesetzten Punkte, den 385 Strabonischen Stadien aus, eingeschlagen sein und darauf seine Bestimmung der Mauer auf 440 Babylonische Stadien beruhen: er kann angenommen haben, die Reducirenden hätten das Babylonische und Olympische Stadium verwechselt, indem er selber bemerkt, der Olympische und der Babylonische Stadienfus sei wenig verschieden. Ja wenn sich nicht aus Resten oder Zeugnissen sicher ergiebt, die Seite der mittleren Mauer sei 110 Stadien lang gewesen, so möchte diese Bestimmung gänzlich aufzugeben sein: nur so lange ich glaubte, es lägen dieser Bestimmung Messungen zu Grunde, unterdrückte ich meine Verwunderung über diese Dimension. Die äusserste Mauer

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hatte nämlich eine Seite von 120, die innerste eine Seite von 90 Stadien, der Abstand beider von einander betrug also 30 = 15 Stadien. Erhielt nun die Seite der mittleren Mauer 110 Stadien, so war der Abstand der äussersten und mittleren nur 105 Stadien, der Abstand der mittleren und inneren aber 20 = 10 Stadien, eine Ungleichheit, die nicht wahrscheinlich ist, da die Babylonier und das entfernteste Alterthum überhaupt an Symmetrie und Übereinstimmung bis ins Grillenhafte festhielten. Läfst man sich von diesen leiten, so mufs die Seite der mittleren Mauer auf 105 Stadien bestimmt werden, die ganze Mauer auf 420 Stadien. Diese werden der Strabonischen Zahl von 385 Stadien entsprechen, wenn sich das Babylonische Stadium zu dem Strabonischen wie 11: 12 verhält; nahmen wir früher an, die Reduction von 440 Stadien auf 385 sei nach dem unrichtigen Verhältnifs 8:7 statt 10:9 gemacht, so kann man ebenso gut glauben, das Philetärische Stadium sei zu dem Babylonischen in das noch etwas weniger unrichtige Verhältnifs 12:11 statt 10:9 gesetzt und danach die Reduction gemacht worden. Endlich aber fragt es sich, ob in der Strabonischen Stelle überhaupt an Alexandrinische oder Philetärische Stadien zu denken, überhaupt eine Reduction anderer Stadien auf Ba

bylonische zu machen sei, die, wie sich ergeben hat, ohne hin nicht völlig befriedigend geleistet werden kann. Es ist an eine solche Reduction nur in dem Falle zu denken, dass die Strabonische Angabe sich auf die mittlere Mauer beziehe; dies lässt sich aber nicht erweisen, und es hat auch keine Wahrscheinlichkeit, dafs gerade diese gemeint sei. Schon Herodot kennt nur noch zwei Umfangsmauern, unter welchen vermuthlich die mittlere nicht begriffen ist. Auch sieht man nicht ein, warum Strabo statt der Babylonischen Stadien lieber Philetärische oder Alexandrinische angegeben haben sollte, die überdies nicht als solche bezeichnet sind. Ich entscheide mich daher vielmehr dahin, dafs bei Strabo XVI. S. 738 in den Worten τριακοσίων ογδοήκοντα πέντε σταδίων statt ὀγδοήκοντα zu schreiben sei ovтa, was schon mehrere vermuthet haben und Meineke sogar in den Text aufgenommen hat. Dies stimmt mit der Angabe des Kleitarchos über den Umfang der inneren Stadtmauer, welche also gemeint sein dürfte (Abh. Abschn. 6).

Meine Bemerkung über die sehr verschiedenen Masse der Ziegel (Abh. Abschn. 4) bestätigt sich aus Hrn. Fresnel's Angaben in der Lettre à M. Mohl vielfältig, was ich hier nicht ins Einzelne verfolgen will. Dafs die Ziegel des Unterbaues des Belosthurmes bedeutend gröfser als die der oberen Stockwerke seien (Abh. Abschn. 2 und 4), *) ist von eben demselben mehrfach bezeugt; die der oberen Stockwerke tragen den Stempel des Nebukadnezzar (Fresnel a. a. O. S. 49. 71), und es erhellt also, dafs dieser die oberen Theile des Thurmes und zwar alle mit Ausnahme des Unterbaues oder untersten Absatzes neu gebaut hat, wie Hr. Fresnel bemerkt (s. besonders S. 71. 92. 96). Wenn ich aus der Höhe des untersten Stockwerkes eine grössere Elle als die Babylonische erschlossen habe (Abh. Abschn. 2), so habe ich dies gleich dahin beschränkt, diese grössere Elle sei, als der ursprüngliche Bau aufgeführt, mindestens als er begonnen worden, in Babylon im Gebrauche ge

wesen.

Vorgetragen am 6. April 1854.

Böckh.

*) S. 83 (9 des besonderen Abdrucks) Z. 1 von unten ist zu lesen: der unteren (statt der oberen).

Bericht

über die

zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Königl. Preufs. Akademie der Wissenschaften zu Berlin

im Monat April 1854.

Vorsitzender Sekretar: Hr. Trendelenburg.

3. April. Sitzung der physikalisch-mathe

matischen Klasse.

Hr. Magnus las über schwarzen und rothen Schwefel.

Hr. Peters sprach über Limnocorax, eine unter den Wasserhühnern abzusondernde neue Gattung und die zu ihr gehörigen Arten.

LIMNOCORAX n. g. (ex λίμνη et κόραξ). Rostrum mediocre, rectum, subcultratum, basi subcerigera

incrassatum, antiis nullis, arcu perpendiculari a capistro plumoso distinctum, culmine sensim deflexo, gonyde gnathidiis quarta parte breviore sensim

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adscendente, tomiis maxillaribus integris ante apicem vix emarginatis mandibulam tegentibus. Nares perviae, concavae, laterales, pone rostri medium apertura longitudinali lineari patulae. Palatum bisectorium, medio ad nares fisso, eminentiis dentiformibus obtusis armatum. Lingua mediocris, compressa. Alae mediocres, ungue pollicari conico acuto, paraptero brevi. [1854.]

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Penna prima subbrevis, secunda paulo brevior quam tertia el quarta. Cauda brevis, compressa. Pedes grallarii, elongati, congruí, tetradactyli fissi. Digiti elongati, graciles, medius tarso paullo longior. Hallux digiti medii phalangem primam aequans, subincumbens. Digitus externus interno longior. Ungues phalange breviores, falculares, compressi, arcuati, acuti. Cnemidium antice et postice, acrotarsium et acrodactylum scutulata. Planta supra scutulata, reliqua reticulato-granulata.

Diese Gattung stimmt in der Fufsbildung am meisten mit Aramides überein, die eigenthümliche Form des Schnabels erlaubt sie aber weder mit dieser, noch wie es geschehen ist, mit Rallus, Crex (Ortygometra), Gallinula oder Porphyreops zu vereinigen.

1. L. capensis; (Crex nigra Licht. —? Rallus niger Lath.); ater, alis fusconigris; rostro flavo, pedibus rubris. Long. alae 0,105; rostri 0,023; tarsi 0,036; dig. med. c. u. 0,047; dig. post. c. u. 0,022. Mus. Zool. Berol. Cap. Nach der Untersuchung von vier Exemplaren durch die Kürze der Zehen ausgezeichnet.

2. L. senegalensis (Gallinula flavirostra Swainson.- ? Rallus niger Gm.-? Rallus aethiops Forster. Gallinula nigra Gray); totus niger; rostro flavo; margine palpebrali pedibusque rubris. Long. tota 7 poll.; alae 4 poll.; tarsi 1 poll.; dig. med. c. u. 2 poll., dig. post.; poll. Angl.-Senegal. Durch die gröfsere Länge der Flügel und Zehen von der vorhergehenden verschieden. Ist mir aus eigner Anschauung nicht bekannt.

3. L. mossambicus n. sp.; ater, alis fusconigris; rostro viridi; iride margine palpebrali pedibusqne coccineis. Long. tota 0,250; alae 0,105; caudae 0,040; rostri 0,025; altitud. bas. rostri 0,011; long, tarsi 0,043; long. dig. med. c. u. 056; dig. post. c. u. 0,023. Mossambique (Cabaçeira), Tette.

In der Länge der Zehen mit der Senegalschen Art, in der Länge der Flügel mit der Capschen Art übereinstimmend.

Hr. Ehrenberg legte eine sauber ausgeführte Zeichnung des Hrn. Dr. Focke in Bremen über die Zygose der Surirella splendida vor.

Die in den Monatsberichten der Akademie 1837 schärfer abgegrenzte und auch bei Thieren zuerst festgestellte beson

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