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Mousson verräth, da von seinen 27" zwanzig auf die drei Sommermonate kommen.

Sowohl die Zeit, in welcher die gröfste Regenmenge herabfällt als die mit dem Süden gemeinsame Verminderung des atmosphärischen Drucks schliefst also Centralasien durchaus an Hindostan an, von einer subtropischen Zone ist hier ebensowenig etwas zu finden als in Amerika.

In Redutkale am Südabhange des Kaukasus fallen 58", in Kutais 59", in Tiflis hingegen nur 19", da hier im SW sehr hohe Gebirgsketten vorliegen. Die in Lenkoran 43" betragende Regenmenge, deren Vertheilung an subtropische Regen erinnert, sinkt jenseits der Hauptkette des Kaukasus in Baku auf 13,4, in Derbent auf 15,7 herab, ein Beweis, dafs die Quelle jener Niederschläge nicht in dem jene Orte bespülenden caspischen Meer zu suchen, sondern nach SW hin liegt. Die unerhebliche Regenmenge scheint darauf zu deuten, dass den über Afrika aufsteigenden Luftmassen der begleitende Wasserdampf fehlt, und daher an der Grenze von Asien und Europa sich ein Strich von SW nach NO hinzieht, in welchem die Verdunstung so den Niederschlag überwiegt, dass die Wasserspiegel vielleicht dauernd ihr Niveau erniedrigen, während am Südabhang der Alpen und des Apennin der Scirocco in mächtigen Regengüssen seine Wiege verräth, die nicht in Afrika, sondern im westindischen Meere liegt."

Die die numerischen Belege enthaltenden Tafeln wurden vorgelegt.

Hr. Müller legte den folgenden Aufsatz des Herrn Dr. R. Remak über multipolare Ganglienzellen vor.

Durch Herrn Stilling's Entdeckung der sogenannten,,Nervenkerne" im Pons Varoli des Menschen und der Säugetiere wurde zuerst dargethan (1846), dafs die von Herrn Purkinje und Müller so wie von mir (1837) in den Centralorganen der Wirbelthiere aufgefundenen multipolaren Ganglienzellen mit motorischen Nervenfasern zusammenhängen. Auch von den grofsen multipolaren Ganglienzellen der elektrischen Hirnlappen der Zitterrochen hat Herr Rudolph Wagner ermittelt (1847), dafs eine jede mittelst eines Fortsatzes in den Axencylinder

einer Faser der elektrischen Wurzeln des N. vagus und des N. trigeminus übergeht. Von den übrigen, durch ihr körniges oder streifiges Gefüge ausgezeichneten verästelten Fortsätzen der Zellen dienen nach Herrn Wagner einzelne dazu, die Zellen unter einander zu verbinden.

Bei einer vor Kurzem in Triest an Torpedo marmorata unternommenen Untersuchung konnte ich solche Verbindungen nicht finden. Nach Behandlung des frischen Gehirnes mit einer Lösung von Sublimat 0,2% oder von doppelt chromsaurem Kali 0,6% lässt sich der elektrische Hirnlappen mit Leichtigkeit in seine Bestandtheile zerlegen. Sämmtliche Ganglienzellen sind multipolar: von weichen kernhaltigen Scheiden umgeben, füllen sie die Maschenräume eines durch dickwandige weite Gefälse gebildeten Netzes aus. Die zur Bildung der elektrischen Wurzeln des N. vagus und N. trigeminus bestimmten Fortsätze sammeln sich an der Basis des Hirnlappens zu starken, mit freiem Auge sichtbaren Bündeln. Auch die übrigen verästelten Ausläufer bilden, von dünnen Markscheiden umhüllt, weiche dunkelrandige Nervenfasern, die in das Innere des verlängerten Markes eintreten. Ein Zusammenhang der Zellen mit sensiblen Fasern liefs sich bisher nicht nachweisen: die sensiblen Wurzeln des N. vagus und des N. trigeminus treten nicht in den elektrischen Hirnlappen, vielmehr die des ersteren in das verlängerte Mark, die des letzteren in einen grauen Anhang des kleinen Gehirns (feuillet restiforme der Herrn Serres und Savi), der in seinem Bau, namentlich in der Grösse und Gestalt seiner multipolaren Ganglienzellen, mit dem kleinen Gehirn, nicht aber mit dem elektrischen Hirnlappen übereinkommt.

Aus dem Rückenmarke des Menschen und des Rindes besitze ich seit zwei Jahren als Geschenk des Herrn Stilling treffliche, von ihm selbst angefertigte Quer- und Längsschnitte, an welchen sich, wie Herr Stilling bei der Übersendung schriftlich anmerkte, der Übergang motorischer Nervenwurzelfasern in multipolare Ganglienzellen der vorderen grauen Säulen beobachten lässt. Aufserdem finde ich an den Querschnitten schmale Züge breiter dunkelrandiger Nervenfasern, welche einen Zusammenhang der vorderen und hinteren Wurzeln zu bilden scheinen. Von der Eintrittsstelle der vorderen Wurzeln in

die vorderen grauen Säulen oder von dem äussern Umfange der letzteren ausgehend, verlaufen sie bis zu der hinteren Fläche der Substantia gelatinosa, wo die hinteren Wurzeln in die letztere eintreten. Hier gehen sie in Ganglienzellen über, welche einen ihrer Fortsätze den sensiblen Wurzeln beigesellen, während die Hauptmasse der letzteren in breiten dichten Zügen durch die gelatinöse Substanz hindurch in die hinteren grauen Säulen bis in den Bereich der grofsen multipolaren Ganglienzellen hineinstrahlt. Jene circulären Faserzüge dürften wohl eine von den Bahnen bezeichnen, auf welchen an enthaupteten Thieren die Erregung sensibler Nerven Reflexbewegungen hervorruft. Bemerkenswerth ist in dieser Hinsicht, dafs die Längsaxe der grössten Ganglienzellen der Längsaxe des Rückenmarkes gleichgerichtet ist und dafs aufser den seitlichen Fortsätzen, mittelst deren sie mit Nervenwurzelfasern zusammenhängen, sie an beiden Polen, nach dem Kopf- und Schwanzende des Rückenmarkes hin, verästelte Fortsätze aussenden.

Die von mir (1837) in den Ganglien aufgefundenen multipolaren Ganglienzellen finden sich nicht in den Spinalganglien. Die letzteren bestehen vielmehr, wie ich während dieses Sommers in Hamburg und Triest an frischen Plagiostomen erkannt habe, ohne Ausnahme aus den von Herrn Robin und Wagner gleichzeitig (1846) beschriebenen bipolaren Zellen. Diese bilden, wie schon Hr. Leydig bei Chimaera monstrosa zeigte, kernhaltige Anschwellungen des Axencylinders und sind von einer aus einer epithelialen Zellenschicht und aus einer festen Membran bestehenden Scheide umgeben, die sich in die Scheide der Nervenfaser fortsetzt. Auch beim Menschen und bei Säugethieren lassen sich bipolare Zellen aus den Spinalganglien darstellen. Unipolar erscheinen sie häufig, wenn die beiden Fortsätze dicht neben einander die Zelle verlassen. Noch häufiger sieht man, wie Herr Kölliker hervorhebt, Zellen mit einem einfachen Fortsatze: wahrscheinlich theilt sich derselbe nach kurzem Verlauf in zwei Fasern. Mindestens finde ich in den Spinalganglien der Säugethiere (des Rindes) nicht selten Theilungen dunkelrandiger Nervenfasern, die ich bei Plagiostomen vermisse.

Unter den Ganglien sind es ausschliesslich sympathische, welche durch multipolare Ganglienzellen gebildet werden.

Die Scheide der letzteren besteht, wie in den Spinalganglien, aus einer weichen Zellenschicht und einer festen Membran. Die Zahl der Fortsätze schwankt zwischen drei und zwölf: durch baldige Verästelungen kann sie auf das dreifache und darüber steigen. Sie richtet sich nach der Zahl der mit dem Ganglion verbundenen Nerven und ist daher kleiner in den Grenzganglien, als in dem Plexus solaris. Die Fortsätze haben gemeinhin die optischen und chemischen Eigenschaften der Axencylinder der Nervenfasern. Doch findet man im Plexus solaris Ganglienzellen, deren Fortsätze sich auf ähnliche Weise von einander unterscheiden, wie die der Ganglienzellen der elektrischen Hirnlappen beim Zitterrochen. — Neben den multipolaren Zellen bemerkt man auch, bei Säugethieren und Plagiostomen, bipolare Zellen. Allein die letzteren sind von den bipolaren Zellen der Spinalganglien dadurch verschieden, dafs beide Fortsätze sich verästeln, wodurch im Wesentlichen eine Übereinstimmung mit den multipolaren Zellen hergestellt wird. Dasselbe gilt von den unipolaren Zellen, die bei den genannten Thieren zuweilen neben multipolaren angetroffen werden, bei Batrachiern und Knochenfischen so wie am Kopfe der Säugethiere fast allein die sympathischen Ganglien bilden. An passenden Quer- und Längsschnitten sympathischer Ganglien der Bauch oder Brusthöhle sieht man nämlich bei Säugethieren und Plagiostomen den einfachen, in der Regel sehr breiten Fortsatz einer solchen unipolaren Zelle nach kurzem Verlauf sich in viele Fasern verästeln, die nach verschiedenen Richtungen auseinanderweichen. Dafs sämmtliche Fortsätze einen peripherischen Lauf nehmen, lässt sich nicht nachweisen und ist nach dem Folgenden unwahrscheinlich.

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Ich habe nämlich bei Säugethieren ermittelt, dafs die multipolaren Ganglienzellen der sympathischen Grenzganglien der Bauch- und Brusthöhle mittelst ihrer Fortsätze in Axencylinder dunkelrandiger Nervenfasern, namentlich auch derjenigen übergehen, welche aus den Spinalnerven in die Grenzganglien gelangen. Es ist beim Menschen und bei Säugethieren jedes Grenzganglion bekanntlich durch mindestens zwei Äste mit Spinalnerven verbunden. Der untere Ast (Ramus communicans sympathicus s. revehens) ist nach meinen Wahrnehmungen grau,

enthält sehr feine (Bidder - Volkmannsche) Nervenröhren und sehr viele gangliöse Fasern: er schliefst sich einem Spinalnervenstamme zu peripherischer Verbreitung an, nachdem er an der Eintrittsstelle, zuweilen dicht neben dem Spinalganglion, noch ein aus multipolaren Zellen bestehendes Ganglion gebildet hat. Der obere Ast (Ramus communicans spinalis s. advehens) ist weifs: er enthält die Fasern, welche nach Scarpa, Wutzer u. A. sich bis zu den beiden Spinalnervenwurzeln verfolgen lassen. Mir ist es bisher nur gelungen, Fasern dieses Astes in die vorderen Wurzeln eintreten zu sehen: die übrigen, in der Regel die Minderzahl, verloren sich in dem Spinalganglion. Die für die sympathischen Nerven bestimmten sensiblen Fasern müssen daher, wie es scheint, mit Spinalganglienzellen in Verbindung treten, bevor sie in den Grenzstrang gelangen. Die Fasern dieses spinalen Verbindungsastes treten entweder sofort in das Grenzganglion ein, oder sie bilden zum Theil gesonderte weifse Bündel, die sich dem Grenzstamme anschliefsen, um sich in dem nächsten hinteren Grenzganglion zu verlieren. Da nun, wie Querschnitte der Grenzganglien zeigen, sämmtliche eintretende spinale Fasern nach einander in multipolare Ganglienzellen übergehen, so ergiebt sich, dass, wenn die vorderen Spinalnervenwurzeln blos motorische, die hinteren blos sensible Fasern enthalten, die multipolaren Zellen der Grenzganglien sich ebensowohl im Verlaufe sensibler wie motorischer Nervenfasern befinden. In peripherischer Richtung gehen aus jenen Zellen sowohl breite dunkelrandige, wie auch feine (Bidder - Volkmannsche) Fasern, wie auch endlich solche hervor, an welchen sich keine dunkelen Ränder wahrnehmen lassen. Alle diese peripherischen Fasern kann man als sympathische bezeichnen im Gegensatz zu den spinalen, mit welchen sie mittelst der multipolaren Ganglienzellen zusammenhängen. Die Annahme solcher sympathischer Fasern, die gar nicht mit spinalen Fasern, und somit auch nicht mit den grofsen Centralorganen in Verbindung stehen, entbehrt jeder Begründung. Ebenso wenig haben sich bisher in den aus den sympathischen Ganglien zu den Organen verlaufenden Nerven spinale Fasern d. h. solche nachweisen lassen, in deren Verlauf sich keine sympathischen Ganglienzellen finden.

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