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wifsheit schon die Vermuthung aussprechen, dafs die Hebung überwiegend aus Polycystinen gebildeter Massen aus nicht wohl weniger als 12000 Fufs Tiefe geschehen sein mag, indem bis in diese Tiefen noch Polythalamien vorherrschen, obschon die Polycystinen (deren Kieselskelete manche Formen - Ähnlichkeit mit den Kalkskeleten der Radiaten - Larven zeigen) zahlreich beigemischt sind.

Da ferner neuerlich die Vorstellung öfter wiederholt worden ist, als sei der weifsliche Meeresgrund der grofsen Tiefen einer fortgesetzten Kreidebildung ganz ähnlich, so scheint es mir nützlich, die Vergleichung wahrer unbestrittener Kreideverhältnisse durch Vorlegen der von mir seit vielen Jahren schon gefertigten Analysen mit dem Schlamme der Meerestiefe weiter zugänglich zu machen.

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Zu der vorliegenden Übersichtstabelle der Analysen von 12 Örtlichkeiten solcher Schreibkreide, die geologisch allgemeine Geltung haben, sind alle Bestandtheile einzeln aufgeführt, welche das Mikroskop jetzt zu sondern vermag. Während die chemische Analyse in dem feinen Kreidemulm - nach Aussondern aller dem blofsen Auge erkennbaren organischen Theile, welche sammt den gröberen Polythalamien meist nicht viel an Masse bilden, nur noch kohlensauren Kalk und Kieselerde mit etwas Thonmulm und geringen Spuren von Eisen, Kohle, Mangan und Talkerde nachweist, erlaubt das Mikroskop 330 einzelne Bestandtheile zu entwickeln, welche bei weiter fortgesetzter Bemühung sich offenbar leicht verdoppeln lassen, da jede neue Untersuchung neue Formen bietet. Die Untersuchung welche ich mit dem vorliegenden Cyclus von Analysen nicht vollendet, aber geschlossen habe, und deren Resultate in einem besonderen Werke bald speciell mit den, ebenfalls vorliegenden, Abbildungen aller Arten erläutert herausgegeben werden, zeigt unter den 320 organischen Körpern welche die Kreide zusammensetzen 306 Polythalamien und 5 Zoolitharien als Kalktheile und 6 Polygastern mit 3 Phytolitharien als Kieseltheile. Daneben sehr wenig Quarzsand und Thonmulm. Wie ganz verschieden ist der jetzige Meeresgrund! Unter 149 organischen Bestandtheilen sind 80 Kieseltheile (45 Polygastern, 5 Polycystinen, 2 Geolithien, 28 Phytolitharien), 68 Kalktheile

61 Polythalamien, 1 Radiat, 2 Bryozoen, 1 Annulat, 3 Mollusken). Daneben ist Quarzsand mit Thonmulm, Tuff und Bimstein oft an Masse überwiegend. Ich vermag keineswegs den jetzigen tiefen Meeresgrund mit der Kreidebildung zu vergleichen. Jetzt bilden sich Mergel am beobachteten tiefen Meeresgrunde, aber keine der Kreide vergleichbaren Stoffe.

Wenn übrigens in Bronns Index palaeontologicus neuerlich 265 Arten von Polythalamien der Kreide verzeichnet sind, so sind das keineswegs Synonyme der 306 von mir genannten Formen. Jene bei schwacher Vergrösserung aufgezeichneten und meist mit blofsem Auge erkennbaren, einem der Kreide beigemischten groben Sande ähnlichen Körper sind in der Kreidemasse untergeordnet und nur wenige mögen grösser entwikkelte Formen der massenhaften kleineren sein. Da ich Gelegenheit gehabt habe viele Original - Exemplare der Hrn. d'Orbigny, v. Hauer, Römer und Reufs zu prüfen, so habe ich mich darüber vergewissert, dafs die grösseren tertiären und Kreide-Polythalamien meist schon mit Zellen von einer Gröfse anfangen, wie sie die ganze Entwicklung der hier gemeinten kleinen Kreide-Formen nicht erreicht oder nicht weit übersteigt. Auf dem Raume, wo bei 300 maliger Vergrösserung von mir 50 bis 60 abgebildet sind, würden von jenen gröfseren Formen nur 1 oder 2 bei gleicher Vergrösserung Platz finden. Die Vorstellung, dafs die kleinen Formen überall die Brut der grofsen wären, ist entschieden fehlerhaft und Systematiker werden wohlthun die nicht schon von mir mit gleichen Namen genannten Formen der 265 Arten bei Bronn als ebensoviel besondere neben den hier angezeigten kleineren 306 Arten anzuführen, bis allmälig auch jene grofsen Formen in der von mir angewendeten genaueren Weise in ihren Anfangszellen gemessen, diese Zellen gezählt und mit der Gröfse verglichen sind, ohne welches Verfahren die Arten nicht sicher bestimmbar sind.

Ausserdem habe ich die Aufmerksamkeit weiter auf die Umstände gerichtet, welche auch im ägaeischen Meere das wirklich thätige Leben in den grofsen Tiefen wahrscheinlich machen und erweisen könnten. Es ist da gar kein Zweifel geblieben, dafs die kleinen Kalkschalen - Thiere sich durch Säure ebenfalls ihre Schale nehmen lassen ohne die Form zu verlieren. Auch hier

sind aber die kleinen nackten Körper farblos. Dagegen zeigen aus den Tiefen von 400-500 Fuss auch die kieselschaligen Polygastern sehr häufig noch weiche farbige Eierschläuche. Amphora aegaea, angusta, Navicula Sigma, Pinnularia fasciata, Pleurosiphonia fulva, Synedra Entomon und andere hatten sie unzweifelhaft grün. Das schöne Grammostomum Aristotelis, Globigerina foveolata uud Grammobotrys aculeata zeigen einen braunfarbigen Inhalt der Zellen, welcher dem Eierstock anzugehören scheint, noch aus 710 Fufs Tiefe. Alle tieferen Formen sind aber farblos.

Einer besonderen Erwähnung verdient noch ein Meeressand des Herrn Forbes, von der Nord-Ost-Küste Australiens aus 102 Fufs Tiefe. Dieser besteht sehr überwiegend aus zusammengesetzten bis 2 Linien grofsen flach scheibenförmigen Polythalamien, theils der Gattung Sorites und von welchen andere sehr den Nummuliten ähnlich sind, auch mit Orbiculinen verwechselt worden sein mögen. Dazwischen fanden sich auch ziemlich viele Formen der Gattung Alveolina, welche in den ältesten Bergkalken eine so grofse Rolle spielen, und lebend noch nicht gekannt sind. Die Körper sind über 2 Linien lang walzenförmig, 10 mal so lang als dick, an beiden Enden etwas abnehmend und abgerundet. Im Umkreis zählte ich 20 Längsstreifen, welche durch sehr viel feineres Queerstreifen verbunden sind. Die Längsstreifen biegen sich an den beiden Enden nach innen ein und werden von den letzten Windungen überdeckt. Dicht an der Schale zeigt die letzte Windung eine einfache Reihe sehr zarter Öffnungen, welche den Zwischenräumen der feinen Queerlinien entsprechen. Ich versuchte mit schwacher Säure ein wohlerhaltenes Körperchen aufzulösen, und erhielt einen netzartigen, grünen, sehr weichen Rückstand, der nur gruppenweis im Zusammenhange blieb. Ich glaube somit zum erstenmale die jetzt lebenden weichen Organismen gesehen zu haben, welcher die Alveolinen (Alveolina Novae Hollandiae) baut, die später auch Fusulinen genannt worden sind. Ganz ähnlich ist der Bau der Melonien und Borelis-Arten. Für die sich hier anschliefsenden Tabellen ist nur zu bemerken, dass auf der, welche die Formen des ägäischen Meeres verzeichnet, die Sternchen neue Arten anzeigen. [1854.]

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