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Auf den Acarus ist kein Gewicht zu legen, da derselbe nur einmal vorgekommen und offenbar zufällig am Talge gewesen, den er liebt.

Die beiliegende Tabelle giebt das specielle Verzeichnifs. Ich habe mir nach und bei der Übersicht so vieler oft so wohl erhaltener Formen des organischen Lebens aus so grofsen Tiefen die Frage gestellt, ob wohl in jenen Verhältnissen ein stationäres Leben bestehen könne und ob wohl die nicht selten übereinstimmenden Formen aus den Oberflächenverhältnissen der Meere und jenen Tiefen in beiden Örtlichkeiten als lebend gedacht werden dürfen. Da ich schon im Jahre 1839 der Akademie eine Parallele des jetzigen Lebens und der Kreidebildung vorgetragen und mit Abbildungen erläutert batte, so fanden sich einige Anknüpfungspunkte für die Untersuchung und die 1844 vom Südpol her gemachten Forschungen und Mittheilungen gaben den Muth und berechtigten an eine Möglichkeit solchen Lebens zu denken.

Zuerst war es die Färbung der durch die sehr durchsichtigen kleinen Schalen durchscheinenden Leiber, welche mir schon oft und immer Tod und Leben, sogar mit dem blofsen Auge gleich erkennen liefs. Wie das todte Bergmehl in oft schneeweisser Farbe erscheint, während die lebenden Bacillarien - Massen derselben Gestaltungen meist grüne, braune oder schwärzliche Gallerten und schleimige Fäden bilden und wie man in den lebenden Formen die gefärbten Platten und Haufen der Eikrönchen leicht erkennt, welche den todten fehlen, so war es 1838 und 1839 auch mit den Polythalamien, Polycystinen und Meeres - Polygastern. Braune Flecke und gelbe oder grünliche Massen im Innern der Schale geben diesen eine bestimmte schon dem blofsen Auge recht wohl erkennbare Färbung und das Mikroskop verstärkte und erläuterte den Unterschied zu voller Überzeugung und Klarheit. So suchte ich denn auch in den Materialien des tiefen Meeresgrundes dergleichen Farben organischer Theile im Innern der kleinen Schalen. Bei einem Hinblick auf das mannigfache aus verschiedenen sehr entfernten Puncten entnommene, überaus gleichfarbige Material entschwand jedoch bald die Hoffnnng auf Gelingen einer solchen Lebenserkenntnifs. Die weifsgraue Masse ver

eeresgrundes.

438' 840' 1050' 6480' | 8160' | 9480' | 10300' | 12000'

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rieth sie nicht dem blofsen Auge und ich sah im Mikroskop eben so wenig die grösseren wie die kleineren Schalen gefärbt. Dennoch war die schwierige Art, mit welcher die kleinen Schalen vom canadischen Balsam sich durchdringen, die Luft aus ihren ausgetrockneten Zellen herausgehen und den Balsam dafür eindringen liefsen und welche sich bei den todten und leeren Schalen der weissen Kreide ganz anders verhielt, ein Fingerzeig, dafs doch wohl ein eingetrockneter organischer Körper, durch Verschliessen der Öffnungen, diese Differenz überall bedingen möge. Zudem wurde mir immer deutlicher gegenwärtig, dass ja in so grofsen Tiefen keine Spur von Licht mehr einwirken könne und dafs also die Producte des Lichtes, die Farben, dort eigentlich auch nicht mehr zu erwarten seien. Da ward es mir klar, dass in den grofsen Tiefen überall nothwendig ein farbloser weislicher Zustand des Organischen der herrschende sein müsse. War diefs, wie die Proben deutlich genug zu zeigen schienen, der Fall, nun so konnten auch Farbenverschiedenheiten der organischen Theile der kleinen Wesen nicht die Frage über dort bestehendes Leben lösen helfen.

Es musste eine andere Methode der Nachforschung aufgesucht werden. Auch diese hat sich allmälig feststellen und anwenden lassen. Ja es hat sich mit derselben die Frage über Leben oder Nichtleben, wie ich glaube vollständig entscheiden lassen. Schon im Jahre 1839 habe ich zur Untersuchung der kleinen Leiber der Polythalamien die Methode angewendet, ihre Schalen, die, obwohl durchscheinend, das Innere verdunkeln, durch sehr schwache Salzsäure langsam aufzulösen und ich habe mit dieser Methode die im Darme liegenden Speisetheilchen Naviculas u. s. w. damals nachweisen und mithin erweisen können, was Darm sei und welche Form und Ausdehnung derselbe habe. Namentlich wurde damals entschieden festgestellt, dafs nicht die gelbbraunen Färbungen im Körper der Polythalamien, wie man vermuthen sollte, Speisen waren, sondern dass sie, aufser dem Darme liegend, Eier waren. So wurde denn diese Säurung von Wasser, worin ein Theil der Proben war, versucht. Allerdings ergab sich sogleich, dass nach Auflösung der Polythalamien - Schalen sehr oft die spiral zelligen kleinen gal

lertigen Leiber aus 10800' und 12000' Tiefe in gleicher Form übrig bleiben. Um einen Gegenversuch zu machen, nahm ich Kreide, deren kleine Thierschalen als eine längst ausgefaulte reine Hülsen - Masse schon durch die weisse Farbe erkennbar sind, und es lösten sich bei der Kreide alle Formen so auf, dass keine Spur ihrer Gestaltung übrig blieb. So ist denn also Kreide ein Haufen todter ausgefaulter Polythalamien - Schalen, worin sich zuweilen eine Erfüllung anderer Art wohl zeigt, die aber vom ursprünglichen Organischen nichts mehr enthalten. Dagegen ist der graue Mergel des tiefen Meeresbodens, dessen Lebensformen, wenn sie todt mehr als einige Tage alt wären, eben so leer sein müssten, von gallertig gefüllten Schalen gebildet, deren, sonst farbloser, Inhalt isolirbar ist.

Noch auf eine andere Weise habe ich versucht, mir die Verhältnisse des thierisch organischen Lebens als in jenen Tiefen existirend und stationär dauernd deutlich zu machen. Es war mir nämlich schon bei den ersten Untersuchungen gelungen auch vegetabilische weiche Stoffe zur Anschauung zu brindie gen, aus 12000 Fufs Tiefe gekommen. Es waren spiralfasrige, braune schlauchartige und bandartige, lange, sich durchkreutzende Zellen, offenbar Pflanzengewebe. Diese, wie es sogleich schien, der Fäulnifs anheimgefallenen Stoffe, als Mischungstheil des Bodens, gaben jedenfalls einen möglichen Nahrungsstoff für thierisches Leben, das freilich auch oft in seinen verschiedenen Formen sich, von einander selbst nährt. Dessen ungeachtet regte die Erscheinung zur bestimmteren Forschung nach dieser Richtung an, während sonst leicht das Nachforschen nach einem Bestimmten anderes, ungleichnamiges, übersehen läfst. So fanden sich besonders nach Auflösung der massenhaften Kalkformen und ihres Mulmes durch Säure, kleine sehr zarte Filze und es war möglich bald 2 Arten zu unterscheiden, die rasenartig die tiefe Oberfläche doch ziemlich massenhaft zu erfüllen und lebenskräftig erschienen. Ich habe beide Formen vorläufig Conferva genannt, die eine als C. spongiacea, die andre als C. Erebi bezeichnet. Die letztere ist völlig farblos, sehr zart und kurz verästet, die erstere ist einem Schwammgewebe nicht uuähnlich, hat aber gegliederte kurzästige gespreizte

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