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Die Karte von Sennâr, Fazogl und Dâr el Fungi im Mst. von 1: 2.000.000, welche Herr Dr. Hartmann mit Benutzung der Aufnahmen seines verstorbenen Reisegefährten Freiherrn A. v. Barnim entworfen hat, enthält manches Neue, besonders in Betreff des Djebel el Fundj, und scheint in der Schreibart der Namen zuverlässiger als die meisten anderen Karten zu sein. Sehr verdienstlich und vielfach lehrreich, wenn auch keineswegs erschöpfend, sind in dem zugehörigen Text die Zusammenstellungen über die physische Geographie des Landes, Berge, Flüsse, Klima, Bodenbeschaffenheit, Flora und Fauna, und über die Bewohner.

Heuglin, Th. v.: Beschreibung einiger Äthiopischer Kupfermünzen. Über eine alt- Äthiopische Karte von Tigreh mit Facsimile.

Mit

1 Tafel. (Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Bd. XVII, 1863, Heft 1 u. 2, SS. 377-380.)

Den beiden Abhandlungen, welche in den „Geogr. Mitth." 1862, SS. 335 und 336, erwähnt, resp. abgedruckt wurden, sind hier die Abbildungen der Münzen und das vollständige Facsimile der alten Aethiopischen Karte von Tigreh beigegeben.

Hugoulin: Le volcan de la Réunion. Éruption de novembre 1858. (Revue maritime et coloniale, Oktober 1862, pp. 284-302.)

von

Die Eruption des Kraters „La Marmite" auf der Insel Réunion, die vom 3. November 1858 bis Januar 1859 anhielt, wurde auf Befehl des Gouverneurs einer wissenschaftlichen Kommission unter dem Chef-Pharmaceuten der Kolonie, Hugoulin, in der Nähe beobachtet und zu physikalischen und chemischen Untersuchungen benutzt. In dem hier veröffentlichten Bericht finden sich ausser der Beschreibung des Phänomens und den Hauptresultaten der Beobachtungen mannigfache Nachrichten über die vulkanischen Gebilde der Insel überhaupt. Jahresbericht (Zehnter) des Marien-Vereins zur Beförderung der katholischen Mission in Central-Afrika. 4o, 35 SS. Wien 1862.

Obwohl dieser zehnte Jahresbericht keine Reiseberichte von Missionären enthält, ist er doch für die Geschichte der katholischen Mission in den Nil-Ländern von Wichtigkeit, da er die gänzliche Umgestaltung der Mission in den Jahren 1860 und 1861, die Uebernahme derselben durch die Franziskaner, das Aufgeben der Stationen zu Gondokoro und Chartum, die Wiederherstellung der Station Heiligenkreuz (die nach neuesten Nachrichten wieder aufgegeben ist) ausführlich darlegt. Ausserdem bringt er neue Details über das schändliche Treiben der Sklavenhändler.

Kremer, A. v.: Ägypten. Forschungen über Land und Volk während eines zehnjährigen Aufenthalts. 2 Thle. 8°, 632 SS. mit 1 Karte. Leipzig, Brockhaus, 1863. 34 Thlr.

Obwohl wir manche vortreffliche Werke über das moderne Aegypten besitzen, so ist es doch im Ganzen seltener zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung gemacht worden als das alte, wir haben uns daran gewöhnt, bei seinem Namen zunächst an Pyramiden und Mumien zu denken, während seine gegenwärtigen Verhältnisse im Allgemeinen viel weniger bekannt sind. Wir müssen es daher dem Oesterreichischen General-Konsul Herrn v. Kremer Dank wissen, dass er seinen langjährigen Aufenthalt in Aegypten dazu benutzt hat, die lebenden Aegyptier und ihre Zustände nach den verschiedensten Richtungen eingehend zu studiren und uns in dem vorliegenden Werke vorzuführen. Seine eigene Anschauung, sein Verkehr mit den Behörden, einzelnen Reisenden und Gelehrten setzten ihn in den Stand, die Angaben früherer Schriften zu kontroliren und zu vervollständigen, so dass sein Buch auch dem mit der einschläglichen Literatur Vertrauten viel Belehrung bietet. Das erste Kapitel enthält einen Ueberblick über die physische Beschaffenheit des Landes, sowohl des Nil-Thales und Nil-Delta's als der Wüsten und Oasen. Bedeutender ist das folgende Kapitel über das Volk, worin die einzelnen Bestandtheile der gegenwärtigen Bevölkerung nach Abstammung, Körperbeschaffenheit, Tracht, Charakter, Sitten, Lebensweise, Wohnsitz, Kopfzahl, Religion und Sprache ausführlich beschrieben werden. Den Abschnitt über die Zigeuner haben die ,,Geogr. Mitth." bereits im vorigen Jahre (SS. 41-44) publicirt und unsere Leser kennen daraus die Behandlungsweise dieses ethnographischen Theiles. Daran schliesst sich die nicht weniger ausführliche Darstellung der Agrikulturzustände, wobei der hohe Werth des Nil und seines Régime's für Aegypten mit dem davon abhängigen Kanalsystem seine Würdigung findet. Dieser Abschnitt enthält unter Anderem eine statistische Uebersicht der Agrikultur-Produktion nach den verschiedenen Provinzen in Tabellenform und verbreitet sich auch über die Nutzthiere und die Verhältnisse des Grundbesitzes und Bauernstandes. Der zweite Band beginnt mit einem Kapitel über die administrativen und staatlichen Verhältnisse: administrative Eintheilung, Steuern, Geschäftsgang, Finanzen, Gesetzgebung und Rechtspflege, Sklaverei, Stellung der Frauen, christliche Gemeinden (Kopten), Statistik der Bevölkerung. Darauf folgt ein Kapitel über den Handel mit sehr reichen statistischen Nachweisen und vielfach interessanten Angaben über die Handelsplätze, Verkehrsmittel u. s. w., wobei auch Chartum und sein wichtiger Handel mit berücksichtigt wird. Der kurze Abschnitt über die öffentlichen Arbeiten (Eisenbahn, der misslungene Barrage des Nil und der Sues-Kanal) ist besonders wegen der Betrachtungen über den wahrscheinlichen Einfluss des projektirten Sues-Kanals auf Aegypten von Interesse, die mit den Lesseps'schen Auseinandersetzungen stark kontrastiren. Den Schluss bildet ein Kapitel über die Volksschulen, die höheren Unterrichtsanstalten, die Literatur und Poesie des heutigen Aegypten. Beigegeben ist eine kleine saubere Uebersichtskarte des Landes.

Külb, P. H.: Die Reisen der Missionäre. 2. Ath. Missionsreisen nach Afrika vom Anfang des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. 2. Bdchn. 8°. Regensburg, Manz, 1862. 18 Sgr. Lacaille, L.: Connaissance de Madagascar. 8°, 286 pp. und 1 Karte. Paris, Dentu, 1863.

Lange, Dr. H. Die Deutsche Expedition zur Aufhellung der Schicksale Dr. Eduard Vogel's und die Forschungen der Deutschen in Afrika in letzter Zeit. Mit 1 Karte. (Erster Jahresbericht des Vereins von Freunden der Erdkunde, für 1861, SS. 29-50.)

Der Verfasser stellt hier eine gedrängte Geschichte der Expedition, ihrer Entstehung und ihres Verlaufs bis Juli 1862, zusammen mit besonderer Berücksichtigung des Antheils, den Leipzig, die dortige Geogr. Gesellschaft u. s. w., daran genommen hat, und erwähnt am Schluss die v. der Decken'schen Reise nach dem Kilimandscharo. Auf dem Kärtchen sind die Routen v. Heuglin's und seiner Begleiter bis Gondar in Abessinien, Hansal's von Keren nach Chartum, Munzinger's und Kinzelbach's von Keren nach El Obeid in Kordofan, v. Beurmann's von Bengasi über Udschila und Mursuk gegen Bornu hin angedeutet.

Lejean, G. Voyage au Kordofan, 1860. (Le Tour du Monde, 1863, T. VII, Nr. 158, pp. 24-32.)

Lejean begab sich im J. 1860, vor seiner Reise auf dem Weissen Nil, nach Kordofan und besuchte daselbst in Begleitung des Marquis Antinori Abu Haras und den Djebel Abu Senun jenseit El Obeid. Der hier nebst einigen Zeichnungen veröffentlichte Bericht über diese Tour beschränkt sich meist auf die Erzählung persönlicher Erlebnisse und einzelner charakteristischer Details. Loyer, Abbé Ch.: Les Touaregs. (Extrait de la Revue de l'Orient, de l'Algérie et des Colonies.) 8o, 30 pp. Paris, Duprat, 1863. Madinier, P.: L'île Maurice. (Revue du monde colonial, Aug. 1862 ff.) Mage, Lieut. E.: Les rivières de Sine et Saloum. Mit 1 Karte. (Revue maritime et coloniale, April 1863, pp. 673-679.)

Der Salum, der sich etwas nördlich vom Gambia in den Atlantischen Ocean ergiesst, durchströmt in seinem oberen Lauf das gleichnamige Königreich und nimmt an dessen Westgrenze von Norden her den Sin auf, der ebenfalls nach dem Königreich Sin, das er durchfliesst, benannt ist. In Folge der militärischen Expedition des Oberst Faidherbe gegen Sin und Salum im J. 1859 wurde bei der Hauptstadt des letzteren, Cahone, das Französische Fort Kaolack errichtet und das Kanonenboot „La Bourrasque" in jenen Gewässern stationirt. Dem Kommandanten dieses Dampfers, Jariez, verdankt man die erste genaue Aufnahme beider Flüsse, namentlich auch des Mündungsdelta's des Salum, und auf seinen Arbeiten beruht die von Mage gezeichnete Spezialkarte, welche wiederum einen schätzbaren Beitrag zur exakten Geographie Senegambiens liefert. Mage selbst besuchte diese Flüsse zu wiederholten Malen und begleitet die Karte mit einer kurzen Beschreibung, aus der wir hervorheben, dass der Salum und der Sin, so weit man sie mit Booten befahren kann, salziges Wasser führen und stark mit Salz imprägnirte Ufer haben, weil die Fluth fast bis zu ihren Quellen hinaufgeht und sie bei ihrem geringen Gefälle gleichsam als Meeresarme angesehen werden können.

Mailiard, L. Notes sur l'île de la Réunion. 8o, 570 pp. mit 27 Tafeln. Paris, Dentu, 1863.

Maillard: Météorologie de l'île Bourbon. (Annuaire de la Soc. météorol. de France, X. 1862, Bulletin pp. 35-44.)

Interessantes Résumé der an verschiedenen Punkten der Insel seit vielen Jahren angestellten meteorologischen Beobachtungen. Maurice, Etudes sur l'île

(Revue du monde colonial, Juli 1862.) Mavidal, H. J.: Le Sénégal. (Revue de l'Orient, de l'Algérie et des colonies, September bis Oktober 1862.)

Mircher, Commandant, et Capit. de Polignac: Voyage à Ghadamès. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, Dezbr. 1862, pp. 405-409.) In Folge von Duveyrier's Bemühungen hat die Französische Regierung mit den Tuareg-Asgar einen Vertrag abschliessen können, wonach den Waaren der Tuareg alle Märkte Algeriens unter denselben Bedingungen offen stehen wie den Französischen und die Tuareg sich verpflichten, den Durchzug der Französischen und Algerischen Kaufleute und ihrer Waaren durch ihr Land bis nach dem Sudan zu erleichtern und zu beschützen gegen Entrichtung der herkömmlichen Abgaben an die politischen Oberhäupter. Die Familie des Schech Ichenuchen ist mit der Beschützung der Algerischen Karawanen durch das Land der Asgar beauftragt und er verspricht, bei den Häuptern des Stammes der Kelowi dahin zu wirken, dass auch von ihrer Seite den Französischen Unterthanen die beste Aufnahme in Air zu Theil werde. Dieser Vertrag wurde

am 15. Dezember 1862 zu Ghadames von Mircher, de Polignac, dem Schech Ichenuchen und einigen anderen Tuareg-Häuptlingen unterzeichnet. Nur zu diesem Zweck waren die beiden Französischen Offiziere von Tripoli nach Ghadames gereist, ihr kurzer Bericht enthält keine neuen geographischen Angaben. Moçambique, Productos de (Boletim e Annaes do Conselho

Ultramarino. Lisboa 1862, Nr. 95.) Mossamedes. Estatistica do districto, relativa ao anno de 1860. (Boletim e Annaes do Conselho Ultramarino, 1862, Nr. 95.)

Orely, Ch. d': Les Touaregs. (Revue de l'Orient, de l'Algérie et des Colonies, November und Dezember 1862.)

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Parthey, G. Das Orakel und die Oase des Ammon. 4°. Berlin, Dümmler, 1862. 28 Sgr.

Pelly, Major Lewis: The Comoro Islands. (Allen's Indian Mail, 27. November 1862, pp. 924-925.)

Auszug aus einem Bericht des Major Pelly an die Regierung zu Bombay mit einigen Notizen über die Produktionsfähigkeit u. s. w. der Comoren. Petherick's (Mrs.) African Journal. (Blackwood's Magazine, Juni 1862, pp. 673-701.)

Diess ist der einzige ausführlichere Bericht über die verunglückte Petherick'sche Expedition, die bekanntlich den Zweck hatte, dem Capt. Speke nach dem Quellgebiet des Weissen Flusses entgegen zu gehen. Das Journal, von Petherick's Frau geschrieben, schildert die Reise von Kairo bis Chartum, 1861, in sehr anschaulicher und unterhaltender Weise. Siehe einen Auszug daraus in Ausland" 1862, Nr. 30, SS. 697-700.

Literatur.

Ralston, G.: The republic of Liberia, its products and resources. (Nautical Magazine, Oktober 1862, pp. 519-531.)

Der Englische General-Konsul für Liberia bespricht in dieser, am 21. Mai 1862 vor der ,,Society for the encouragement of arts, manufactures and commerce" gelesenen Abhandlung kurz die Geschichte, die jetzigen Zustände und Einrichtungen, die Produkte, statistischen Verhältnisse und Aussichten der Republik Liberia, ohne jedoch etwas Neues von Belang beizubringen. Répin, Dr.: Voyage au Dahomey. (Le Tour du Monde, 1863, T. VII, pp. 65-112.)

Der Marinearzt Dr. Répin reiste im Oktober 1856 mit Capit. Vallon von Wydah nach Abomey. Seine Aufzeichnungen sind sehr lebendig und anschaulich, wenn auch in wissenschaftlicher Beziehung nicht bedeutend. Zum Theil sehr interessant und äusserst effektvoll sind die zahlreichen Illustrationen. Ein Plan der Stadt Abomey nach Répin's Zeichnung ist ebenfalls darunter. Réunion, Notice statistique sur l'île de la Mit 1 Karte. (Revue

maritime et coloniale, März 1863, pp. 349-423.)

Historische Uebersicht, Verzeichniss der Gouverneure, topographische Skizze, Klimatisches, Bevölkerung, Regierung und Administration, Kirche, Schule, Militär, Finanzen, Bodenkultur, Industrie, Handel, Verkehr. Robinson, J.: Natal; a practical guide to that British dependency in South-Eastern Africa. 8°, 59 pp. London, Street, 1863. Sá da Bandeira, Vicomte de: Notes sur les fleuves Zambeze et Chire et sur quelques lacs de l'Afrique orientale. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, Juni 1862, pp. 351-361.)

s.

Der frühere Präsident des Kolonialrathes und jetzige Kriegsminister in Lissabon, Graf Sá da Bandeira, der im vorigen Jahre eine Karte der Portugiesischen Besitzungen im südöstlichen Afrika (zwischen 10° und 24° S. Br. und 250 und 41° Oestl. L. von Paris) herausgegeben hat, stellt hier einige Notizen aus Joao dos Santos' Ethiopia oriental, Manoel Godinho's Landreise von Indien nach Portugal (1663) und Gamitto's O Muata Cazembe zusammen, um zu zeigen, dass der Chire (Shire) im 16. und 17. Jahrhundert von den Portugiesen befahren, dass der grosse See Nhanja Mucuro, d. i. das grosse Wasser (Maravi-See, Nyandja), im 17. Jahrhundert von ihnen besucht worden sei und dass sie den oberen Zambesi (Chambeze) auf ihren Reisen zwischen Tete und Cazembe oft überschritten hätten. Diese Notizen sind zum grösseren Theil bekannt, am wenigsten scheinen sie geeignet, Livingstone's Verdienste zu schmälern. Das Dezember-Heft (1862) des Bulletin enthält eine Reduktion der Sá da Bandeira'schen Karte mit Begleitworten von V. A. Malte-Brun. Salles Ferrera, Fr. de: Angola. Diario da viagem para S. José de Encoge, em 1854. (Annaes do Conselho Ultramarino, 1862, Nr. 61.) S. Thomé e Principe, Productos de para a exposição univer

sal de Londres. (Annaes do Conselho Ultramarino, 1862, Nr. 92.) Scala, Giambattista: Memorie intorno ad un suo viaggio in Abbeockuta, città nell' interno dell' Africa, fatto nell' anno 1858. 8°, 243 pp. Sampierdarena, Fr. Vernengo, 1862.

Der Verfasser liess sich im Jahre 1852 in Lagos nieder, gründete dort ein Handelsetablissement, wurde einige Jahre darauf in Folge einer an die Italienische Regierung gerichteten Denkschrift zum Italienischen Konsul für Lagos und Umgegend ernannt, begab sich im September 1857 nach Abbeokuta, blieb dort bis zum Juni 1859 und kehrte, nachdem er noch die Küste östlich bis zum Alt-Calabar hereist hatte, im Oktober 1859 nach Italien zurück. Er erzählt sehr ausführlich die politischen Vorgänge und inneren Kämpfe, die er in Lagos erlebte und in denen eine Frau, die sich von einer Sklavin zur Königin emporgeschwungen, die Hauptrolle spielte. Dann beschreibt er seinen Aufenthalt in Abbeokuta und schliesst mit einigen Abschnitten über die Religionen, Staatseinrichtungen und Sitten in einigen der Guinea-Staaten, über Handel und Schifffahrt an der Guinea-Küste von Kap Palma bis zum Camerun und über das Klima. Geographisch ist das Büchelchen von keiner Bedeutung, der Verfasser wollte auch hauptsächlich nur die Aufmerksamkeit seiner Regierung und des Publikums auf die Vortheile grösserer Handelsunternehmungen in jenen Ländern lenken und die durchgehende Tendenz ist die Abschaffung des Sklavenhandels durch allmähliche Gewöhnung der Neger an legitimen Handel und Gewerbfleiss.

Schauenburg, E.: Die berühmtesten Entdeckungsreisen zu Land und
See bis auf die neueste Zeit in geschichtlichen Darstellungen. Süd-
Afrika, 1. Lfg. 80. Lahr, Schauenburg, 1863.
Schnepp, Dr. B.: Études sur le climat de l'Égypte.
1 Thlr.
Considérations

sur le mouvement de la population en Égypte. (Mémoires et travaux
de l'Institut égyptien, 1862.)

Serval: Notice sur la rivière Moondah, côte ouest d'Afrique. (Annales
hydrographiques, 3o trimestre 1862, p. 150.)

Simonin, L.: Voyage à l'île de la Réunion. (Le Tour du Monde 1862,
T. VI, Nr. 140 und 141, pp. 145-176.)

Schilderungen von fast allen bemerkenswerthen Punkten der Insel, die der
Verfasser im Jahre 1861 besuchte, mit vielen trefflichen, meist nach Photo-
graphien ausgeführten Abbildungen, unter denen die Typen der bunt gemisch-
ten Bevölkerung besonders interessant sind.
Simonin, L.: Les richesses naturelles de Madagascar. (Revue maritime
et coloniale, August 1862, pp. 628-637.)

Schätzbare Notizen über die nutzbaren Mineralien, Pflanzen und Thiere von Madagaskar mit Analysen der dortigen Kohlen, Eisen- und Kupfererze. Steudner, Dr.: Brief an Herrn Dr. H. Barth, d. d. Chartum, 14. September 1862. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Dezember 1862, SS. 423-428.)

Kurzer Bericht über die Reise der Heuglin'schen Expedition von Adoa über Gondar nach dem Wollo-Galla-Land und von da nach Chartum, wo sie am 6. Juli 1862 eintraf.

Tauxier, H.: Étude sur les migrations des nations berbères avant l'islamisme. (Journal asiatique, Septbr. bis Oktbr. 1862, pp. 340-354.) Der Verfasser giebt eine Uebersicht der geographischen Vertheilung der Völkerstämme im nordwestlichen Afrika zu Mohammed's Zeit und versucht daraus die Zeitfolge der hauptsächlichsten Wanderungen und Invasionen vor der Mohammedanischen Aera abzuleiten.

Thornton, R.: Expedition to Kilimanjaro. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VI, Nr. II, pp. 47-49, 50-51.) S.,,Geogr. Mitth." 1862, Heft V, S. 198 unter „Decken". Trumelet, Capit. C.: Les Français dans le désert, journal d'une expédition aux limites du Sahara algérien. 18°, 440 pp. Paris, Garnier frères, 1863. Dieses Buch handelt von der militärischen Expedition des Colonel Durrieu von Maskara über Saida, El Maia und Metlili nach Uargla und zurück über 3 fr. Laghuat und Tiharet nach Maskara im Januar und Februar 1854, so wie von den Ereignissen, welche diese Expedition veranlassten, namentlich der Eroberung Uargla's durch Sid Hamsa. Durch diese Vorgänge wurden bekanntlich die Französischen Grenzen in Nord-Afrika um ein Bedeutendes erweitert und es ist schon deshalb von Interesse, von einem Augenzeugen Ausführliches und Authentisches darüber zu erfahren, Capitaine Trumelet hat aber nicht eine einfache Geschichte jener Periode geschrieben, sondern uns zugleich das ganze Leben und Treiben der Bewohner der Algerischen Sahara durch Schilderungen und Erzählungen, ihre politischen Verhältnisse und ihre Beziehungen zu den Franzosen durch geschichtliche Rückblicke und viele spezielle Erläuterungen vor Augen geführt. In geographischer Beziehung wird zwar kaum etwas Neues geboten, doch sind die Beschreibungen der Landschaften und Orte nicht weniger anschaulich und unterhaltend als die übrigen Theile des Buches. Nebenbei sind eine grosse Anzahl lokaler Bezeichnungen und Arabischer Ausdrücke erklärt. Karten.

Aegyptus. 1 Bl. Lith. 4°. Leiden, Hooiberg, 1862.

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Skizze des Zambesi-Delta's mit den Mündungsarmen Muselo, Zambesi (OstLuabo, Kongoni, Melambe und West-Luabo. Sondirungen sind im Muselo, Kongoni und West-Luabo angegeben.

Africa, East coast. Trigonometrical Survey of the African Coast from
Jibul Jarne to Sayara by Barker and Christopher 1841. Corrected to
1862. 2 Bl. 1:300.000. London, Hydr. Office, 1863. (Nr. 253.) 3 s.
Africa, West Coast. River Volta. Sketch survey by Lieut. Dolben and
Master Stringer 1861. London, Hydr. Office, 1862. (Nr. 397.) 1 s.
Africa, West Coast. Brass and St. Nicholas Rivers. Sketch survey by
Capt. Burton and Lieut. Dolben 1861. London, Hydrogr. Office 1862.
(Nr. 146.)

Africa, West Coast. River Ogun or Abbeokúta. Sketch survey by
Com Beddingfield and Capt. Burton 1861.
fice, 1862. (Nr. 143.)
London, Hydrogr. Of-

Die Flussaufnahmen auf den letztgenannten drei Karten wurden während
Capt. Burton's Reise nach Lagos, Abbeokuta u. s. w. bewirkt.
Ben-ghazi, surv. by J. Millard under direction of Capt. Spratt 1861.
1:12.100. London, Hydrogr. Office, 1862. (Nr. 1978.)

1 s.

Ein grosser, schöner Plan von Benghasi und seiner Umgegend, im Detail von der Zeichnung M. v. Beurmann's (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, 1862, Bd. XII, Tafel 7) vielfach abweichend.

Béraud, chef d'escadron d'état-major: Carte des parties centrales du
Sahara, indiquant les relations du Soudan avec nos possessions du
Sénégal et l'Algérie, dressée au bureau topogr. d'Alger. Paris, Dépôt
de la guerre, 1863.

Cappès: Carte géologique, orographique et hydrographique des envi-
rons d'Oum Theboul, province de Constantine (Algérie). Lyon, Mar-
morat, 1863.

Mavidal, J.: Croquis d'une carte de la Sénégambie, pour servir à
l'intelligence de l'histoire du Sénégal. Paris, impr. Janson.

River Kwara. Sheet V, VI. Lieut. Glover 1857-59. London, Hydrogr.
Office, 1861. (Nr. 2776 u. )
à 2 s.

Im Jahrgang 1861 der „Geogr. Mittheilungen" (S. 75) war ausführlich von
den Glover'schen Aufnahmen des Niger die Rede und es wurden namentlich
die ersten Sektionen derselben besprochen. Hier liegen nun die 4. und 5. Sek-
tion vor mit dem Kuara von der Einmündung des Binue aufwärts bis oberhalb
Laird's Point (8° 50′ N. Br., 5° 7' Oestl. L. v. Gr.).
Süd-Afrika zur Darstellung der Gebiete der Berliner Missions-Gesell-
schaft. In 8 Karten. Lith. Halle, Fricke.

Thlr.

Dieser kleine Atlas enthält ein Uebersichtskärtchen von Süd-Afrika mit Angabe der evangelischen, römisch-katholischen und moslimischen Missions-Stationen; eine Karte des Kaplandes und des östlich angrenzenden Kaffernlandes in 2 Bl.; eine ebenfalls zweiblätterige Karte von Natal: eine Karte des oberen und mittleren Oranje-Fluss-Gebiets; eine solche der Transvaal'schen Republik und eine speziellere Karte des nördlichen Bassuto- und Leidenburger Gebiets am Olifant. Ausser den Nachweisen über die Missions-Stationen findet auf fast allen diesen Blättern einige topographische Details, namentlich Ortschaften, die auf anderen Karten fehlen.

(Geschlossen am 6. Mai 1863.)

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Vom Urumia-See nach dem Van-See. Mittheilungen aus dem Tagebuche von Dr. Otto Blau.

(Nebst 1 Kärtchen, s. Tafel 7.)

Auf dem Heimwege von Täbris zog ich am 1. August 1857 wieder durch die einförmige Landschaft am Nordrande des Urumia-See's über den salzgeschwängerten, wasserlosen Boden, dessen Unfruchtbarkeit nur hie und da kleine Oasen kärglicher Gerstenfelder, von Unkraut und dürftigen Scabiosen durchwuchert, unterbrechen. Mit Sonnenuntergang passirten wir die lieblichere Gruppe von Almaseraj, wo ich von Urumia kommend am 4. Juli übernachtet hatte. Hier war einst ein königlicher Lustpark, dessen Reste noch jetzt die schönen Gärten und Obstpflanzungen rings um das Dörfchen, reich bewässert von frischen Quellen, bilden. Die Bergabhänge, an denen es liegt und deren Fuss in zahllose kleine Pyramiden ausläuft, sind von auffallend rother Färbung, bald heller, bald dunkler, mit maigrünem Geröll und Gestein dazwischen. Wir gingen westwärts weiter bis Chanadam.

2. August. -Ein prächtiger heller Morgen. Die natürliche Lage von Chanadam ist reizend. Der Berg fällt in vier Terrassen gegen die Ebene des See's ab, deren jede zur Anlage künstlicher Teiche, in denen das Wasser von vier bis fünf rauschenden Quellen sich sammelt, benutzt ist. Längs der Bachrinnen stehen schattige Baumgruppen und um die Teiche schöne alte Weiden. An den Halden grasten wohlgenährte Heerden. Die Gärten steigen bis zur Ebene hinab. Das Dorf selbst, auf einer höheren Terrasse gelegen und mit seinen Pflanzungen auf einem grossen Umfang zerstreut, hat 55 Häuser und ist Eigenthum des Imam von Choi. Es ist westlicher Grenzort des Distriktes Güneh gegen den Distrikt Selmas. Auf der nächsten Höhe hinter Chanadam genoss ich die herrlichste Aussicht auf den See, die mir noch geworden war. Links ging die Sonne eben über dem Sattel von Tesuj auf, daran schliessen sich die Berge über Schewister und jenseit derselben erblickt man den Hauptstock des Sahend-Gebirges. Rechts schneidet die Sehlinie am Kap Gertschinkale und Güschtschi vorbei und trifft die Westspitze des Schahi-See's, der den Mittelgrund füllt.

Das Osthorn der Halbinsel Karabagh

schiebt sich mit drei düsteren Felsgruppen hinein, an denen vorüber ein Durchblick auf die unabsehbare Fläche des südlichen Hauptsee's gestattet ist. Links im Vordergrunde Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1863, Heft VI.

tief unten die letzten Bäume von Chanadam, rechts liebliche Hügel, welche das eben neu entstandene Dörfchen Dschengelli verdecken. Das war das Bild der Seelandschaft, welches sich vor meinen Blicken entrollte.

Zwischen Chanadam und Tschobanly schiebt sich ein Bergrücken vor, der durch das Kul-dere wie eine Doggennase gespalten ist und über den der Weg stellenweise sehr steil hinklettert, so dass beim Hinaufklimmen jenseit des Thales mein Arabischer Diener Halil sich mit dem Pferde rückwärts überschlug. Die Vorberge und Hügel sind ganz erdig und nur selten ragen vereinzelte Granitblöcke dazwischen heraus; so wird jährlich ein gut Theil Erde von da herab in die Ebene geschwemmt und die Hügel werden immer niedriger. Nachdem man bei Tschobanly, das wir nach etwa einer Stunde seit unserem Aufbruch erreichten, wieder in die Ebene getreten ist, nehmen die sie kotoyirenden Berge einen anderen Charakter an; die vordersten Schichten des Gesteins sind senkrecht gegen die Hauptlagerung, deren Richtung man höher oben ganz deutlich als fast horizontal wahrnehmen und verfolgen kann, wie eine Hutkrempe aufgestülpt, anscheinend die Wirkung einer gewaltsamen Katastrophe des See's, dessen Becken zeitweilig bis hierher gereicht haben muss. Die Felsen liegen ganz nackt zu Tage, die von denselben herabgespülte Erddecke liegt in pyramidenförmigen Haufen unten davor. Der Boden ist hier theils salzhaltig, theils kiesig. Auch Kohlen müssen in der Nähe lagern, da in einem trockenen Bachbette einzelne Steinkohlenstücke, stark schieferig, zu Tage lagen.

Links bleibt Jawschanly 1) auf der Strasse nach Urumia und näher heran Karakyschlak liegen. Eine Viertelstunde nordöstlich vom letzteren Dorfe liegt am Abhange der Hügel in die Ebene hinein ein alter Begräbnissplatz, der nicht mehr benutzt wird. Während ich daran entlang ritt, befand ich mich plötzlich vor einer unterirdischen

1) Dass dieser Name richtig so zu schreiben ist (vergl. meine Note in der Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Neue Folge XI, S. 362), ergiebt sich sowohl aus der Etymologie als aus dem Zeugniss des Missionärs Perkins, der in der Biographie seiner Tochter,,,The Persian flower, Boston 1853", pp. 115, 140 ff. den Ort beständig Yavshanly schreibt.

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