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El-Biddah bis zur Insel Seir-beni-Yass hinzieht, schliesst sich das Territorium der Beni-Yass-Araber an. Dasselbe begreift erwähnte Insel, die sogenannten „,Ost-Indischen Kompagnie-Inseln" und das nur temporär bewohnte Eiland von Dalmy in sich nebst dem Küstensaum von der Insel Seir-beni-Yass bis zur Stadt Dubëi. Die Residenz des Schechs befindet sich in Abuthubi.

3. Bedeutender als die Besitzungen dieses armen Stammes sind diejenigen der Dschuwasim, jener früher so mächtigen und gefürchteten Piraten, welche den ganzen Golf beherrschten und selbst das Indische Meer unsicher machten. Ihr heutiger Schech heisst Sultan-ibn-Segr und residirt wie seine Vorgänger in Ras-el-Kheimeh. Ihr Gebiet umfasst die gebirgige Halbinsel, welche von Ras Mussendom aus sich bis ins unbekannte Innere zieht, ferner die Inseln Schech Serri, Seir Abunaïr und Bumose. Die hauptsächlichsten Ortschaften der Küste sind: Scharga oder Scherdschi, Ras-el-Kheimeh, Boch, Limeh, Debah und Chorfakan. Die Dschuwasim bekennen sich alle zur Sekte der Wahabiten und bezahlen an den Chef der letzteren nur ein kleines Geschenk.

4. Konklaven in dem Gebiete der Dschuwasim bilden die kleinen Eilande und Städte Umm-el-gaweïn und Dschesirât-el-Hammrah. Erstere wird von der Tribus der ElAlli, letztere von der der Sâad - Araber bewohnt; beide stehen unter selbstständigen, unabhängigen Häuptlingen.

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Von Chorfakan beginnen die Besitzungen des Beherrschers von Oman, Seyd Thuweni von Maskat. Sie erstrecken sich von hier bis Ras-el-Häd, nominell selbst auf einen Theil der Hadramautischen Küste bis zur Insel Masera. Ihre Ortschaften sind bekannter, daher ich sie hier nicht anzuführen brauche. Aber auch ein nicht unbeträchtlicher Theil des Küstensaumes Persiens und Beludschistans sind seiner Herrschaft unterworfen, ersterer von Chamyr mit Bender Abbas bis Minab mit den Inseln Kischm, Laredsch, Hindjam und Ormusd, letzterer von Ras Tanka bis Ras Passimu, und in so fern nicht unwichtig, als sie dem Imam seine irregulären Beludschi-Soldaten lie

fern. Von Minab bis Ras Tanka wird die Küste von selbstständigen Belud schi-Häuptlingen eingenommen, welche aber in einem gewissen Abhängigkeitsverhältniss zu Maskat stehen, weil diess der einzige Absatzpunkt ihrer wenigen Produkte ist.

Dieselbe Position wie Aden am Rothen Meere nimmt Maskat am Persischen Golfe ein, beides sind Schlüsselpunkte. Oman selbst ist ein zu armes und zu ungesundes Land, um eine Europäische Macht zu einer Besitzergreifung zu verleiten. Die kluge Politik Englands hat sich aber seine Fürsten durch verschiedene geleistete Dienste worunter die Errettung von den drohenden Wahabiten nicht der geringste so zu verpflichten gewusst, dass es nicht zu verwundern ist, wenn sie zu blossen Vasallen des Gouvernements von Bombay herabgesunken sind. All ihr Thun und Lassen wird von dort influenzirt und kontrolirt.

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Es bleibt uns nur noch übrig, mit einigen Worten der Persischen Küste zu erwähnen, welche direkt unter dem schwachen Scepter des Schah-in-Schah steht. Es ist ein schmaler, brennend heisser Küstensaum, das sogenannte Germasir, das überall von echten Arabern bewohnt wird, unter denen die wenigen, nur in den grösseren Ortschaften angesiedelten Perser als fremde Eindringlinge erscheinen. Vom Schatt-el-arab bis zu Ras Mudaf bekennen sich diese Araber zur Sekte Ali's, von Ras Mudaf bis an die Grenzen Beludschistans zu der der Sunni. Persien mischt sich nicht im Mindesten in die Angelegenheiten und in die Verwaltung der einzelnen Schechs, es ist zufrieden, wenn ihm nur der sehr unregelmässig vertheilte Tribut jährlich bezahlt wird. Diesem sind ebenfalls unterworfen die Inseln Charidsch, Schech Schäb, Schittuar, Hinderabi und Ghäs. Für Persien hat dieses Küstenland, dessen bedeutendste Städte Abuschir und Lundsche sind, nur einen pekuniären Werth, von seiner vortheilhaften Lage weiss es nicht zu profitiren.

Bombay, 25. Juni 1862.

Die Schwedische Expedition nach Spitzbergen, 1861.

III. Magnetische Beobachtungen 1).

In seiner 30 Seiten starken Schrift:,,Beiträge zur Kenntniss der erdmagnetischen Verhältnisse bei Spitzbergen", theilt Karl Chydenius die Details seiner mit drei verschiedenen Instrumenten angestellten Messungen der

1) Die früheren Abschnitte s.,,Geogr. Mitth." 1863, Heft I, SS. 24-27, Heft II, SS. 47-53.

absoluten Inklination an 11 verschiedenen Punkten mit, deren Lage grösstentheils durch Nordenskjöld bestimmt ist und von denen 10 jenseit 79° 20' N. Br. liegen. Die Hauptresultate dieser Messungen, die je nach Anwendung der verschiedenen Instrumente verschieden ausgefallen sind, erhellen aus der folgenden Tabelle:

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Hieraus erhellt, dass die Inklination in diesen Gegenden seit 1823 und 1827 sich für Norway Island und Low Island mit etwa 40 Minuten vermindert hat, was an der Treurenberg-Bai nicht in gleichem Verhältnisse der Fall gewesen ist und ebenfalls auf eine Anomalie für die Gegend hinzudeuten scheint, in welcher der Hyperit in Masse auftritt.

Eine auf möglich vollständige Facta gestützte Diskussion über Spitzbergens magnetische Verhältnisse kann erst in Frage kommen, wenn die von Magister Dunér gleichzeitig mit Chydenius so wie auch von letzterem an anderen Orten angestellten Observationen bekannt gemacht sind.

In dem Jahresberichte der Akademie der Wissenschaften, vorgelesen an ihrem Stiftungstage, 31. März, von dem Sekretär derselben, Prof. Wahlberg, heisst es über

die Schwedische Expedition nach Spitzbergen: „In diesem letzten Jahre ist der Anfang gemacht worden, die verschiedenartigen Beobachtungen und reichen Materialien, welche durch dieselbe gewonnen sind, in ihren besonderen Richtungen zu bearbeiten, und die Resultate sind bei den Zusammenkünften der Akademie mitgetheilt und in die Übersicht ihrer Verhandlungen eingeführt oder zum Druck in den Akten derselben befördert worden. Unter solchen Arbeiten dürften hier Erwähnung verdienen des Magisters Karl Chydenius Untersuchungen über die Möglichkeit einer Gradmessung daselbst und dessen Beiträge zur Kenntniss der erdmagnetischen Verhältnisse, des Magisters A. J. Malmgren Übersicht der phanerogamischen Flora Spitzbergens (von diesen drei Schriften sind in dieser Zeitschrift Auszüge mitgetheilt) und dessen Beobachtungen und Anzeichnungen über die Fauna der Säuge

1) Die Zahlen in Parenthese sind berechnet nach dem Konstanten von Tromsö, die übrigen nach dem Mittelkonstanten von Kobbe-Bai und der Dépôt-Insel. Diese Konstanten gehören dem bei diesen Observationen angewendeten, von dem Baron Wrede erfundenen Inklinations-Instrumente an.

2) Die einzelnen Observationen in der Treurenberg-Bai weichen ganz bedeutend von einander ab, der Grund davon ist die Eisenhaltigkeit der umgebenden, aus Hyperit bestehenden Berge.

3) Dieser Punkt liegt nördlicher als Parry's Observationspunkt auf der Insel.

thiere und Vögel Spitzbergens, Lindhagen's Berechnung und Zusammenstellung der geographischen Ortsbestimmungen auf diesen Inseln von Prof. Nordenskjöld, Nordenskjöld's geographische und geognostische Beschreibung über die nordöstlichen Theile von Spitzbergen und Hinlopen Strait nebst dazu gehöriger Karte und Blomstrand's geognostische Beobachtungen auf Spitzbergen. Diese schon bekannten Früchte der wohl überlegten und ausgeführten Expedition sind mit lebhaftem Interesse in der wissenschaftlichen Welt aufgenommen worden, sowohl in unserem eigenen Lande als auch in fremden Ländern, darunter nicht am wenigsten in England, welches mehr als ein Mal kostspielige Entdeckungsreisen in die Nähe des Nordpols ausgerüstet hat. Von dem Präsidenten der Royal Society in London ist nämlich der Wunsch ausgesprochen worden, nähere Aufklärungen über die Ausführbarkeit einer Gradmessung auf Spitzbergen zu erhalten, und an Magister Malmgren ist das ehrenvolle Anerbieten ergangen, die in den Herbarien in Kew vorhandenen Vorräthe von arkti

schen Pflanzen zu bearbeiten, ein Anerbieten, das veranlasst ist durch die Wichtigkeit der in eben erwähntem Aufsatze gelieferten Beiträge zu der Flora Spitzbergens. Der offizielle Bericht über die Expedition ist nunmehr von dem Adjunkt Torell an Se. Maj. abgegeben und die für das Publikum bestimmte Reisebeschreibung,(von Chydenius) bald druckfertig. Zwar haben die Kosten der Expedition die nicht geringen Beiträge bedeutend überstiegen, so dass ausser den Zuschüssen, welche die Theilnehmer selbst während der Fahrt gemacht und was sie für die Reise nach und von Tromsö ausgegeben haben, das Deficit, nachdem sämmtliche Ausgaben bestritten sind, doch auf über 17.000 RThlr. steigt, welche Summe der Adjunkt Torell aus eigenen Mitteln gedeckt hat; doch so gross auch die Kosten scheinen mögen, sind sie gleichwohl gering in Vergleich mit den Summen, welche gleichartige Unternehmungen anderer Nationen erfordert haben, und in Verhältniss zu den grösseren Resultaten, welche durch diese gewonnen sind."

J. Haast's Forschungen in den Alpen Neu-Seelands.

Wie die,,Geogr. Mitth." im vorigen Jahre (S. 36) berichteten, hat Herr Haast seine Untersuchung der Südlichen Alpen Neu-Seelands, die er in der Provinz Nelson mit so grossem Erfolg begonnen, auf die Provinz Canterbury, wo er seit längerer Zeit als Regierungs-Geolog angestellt ist, ausgedehnt. Nachdem er in der ersten Hälfte des Jahres 1861 die Quellgebiete des Ashburton und Rangitata besucht, im Juni und dann wieder vom Oktober bis Dezember die Kowai-Kohlenfelder (Malvern Hills) nebst Umgegend einschliesslich des Mount Torlesse und der Thirteen Mile Bush Range aufgenommen hatte, begab er sich Ende Januar 1862 in die Gegend des Mount Cook, also in das eigentliche Herz der Südlichen Alpen NeuSeelands, welche an Erhabenheit und Schönheit ihrer Europäischen Namensverwandten würdig sind. Er vollendete innerhalb vier Monate die Aufnahme des ausgedehnten Flusssystems, welches die See'n Tekapo, Pukaki und Ohou bildet, sammelte dort reiche geologische und naturhistorische Details und wollte von da nach dem Westabhang gehen. Nach seiner Rückkehr beabsichtigte er einen ausführlichen Bericht mit geologischen und topographischen Karten, Profilen u. S. w. auszuarbeiten, aber er stellte schon im Laufe seiner vorjährigen Untersuchungen eine Reihe Notizen zusammen, die in der offiziellen Zeitung der Provinz Canterbury veröffentlicht sind. Aus diesem werthvollen Schriftstück, dessen Einsicht wir der Güte des Herrn Haast verdanken, heben wir im Folgenden Einiges hervor.

Höhenmessungen. Zunächst führen wir die Höhenmessungen auf. Die mit einem bezeichneten Punkte wurden mit dem Barometer und zugleich mit dem Kochthermometer bestimmt, die übrigen mit dem Aneroid. Die korrespondirenden Beobachtungen zu Christchurch besorgte Mr. J. Williams vom Land Office. Die Höhenpunkte sind nach den Flusssystemen geordnet ').

Rangitata-Fluss.

Unteres Ende des Havelock-Gletschers, Hauptquelle des Have-
lock River, der als südlicher Quellfluss des Rangitata vom
Mount Tyndall kommt
Vereinigung des Havelock River mit zwei anderen, von Mount
Forbes kommenden Gletscher-Flüssen

Engl. Fuss.

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3212

Unteres Ende des Forbes-Gletschers
Vereinigung des vom Forbes-Gletscher kommenden Flusses mit
dem Havelock .
Unteres Ende des Clyde-Gletschers, Quelle des Clyde-Flusses
Unteres Ende des Tyndall-Gletschers
Vereinigung des M'Coy mit dem Clyde

*3837

*2871

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*3762

3950

*3269

Lawrence-Gletscher, Quelle des Lawrence River, des nördlichen

Rangitata-Armes

*4061

Vereinigung des Lawrence mit dem Clyde

*2284

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Geologisches). Die Centralkette der Südlichen Alpen besteht in der Umgegend des Mount Cook aus SedimentFormationen, Thonschiefer, Grauwackenschiefer, die in sehr mannigfaltiger Weise mit Sandsteinen, Konglomeraten, Alaunschiefer oder Geröllbänken abwechseln, von Nordost nach Südwest streichen und fast senkrecht aufgerichtet, im Durchschnitt 75 bis 80 Grad geneigt sind. Metamorphische Gesteine, wie Gneiss, Glimmerschiefer, Chlorit-, Graphit-Schiefer u. s. w., kommen zugleich mit Quarzit, halbkrystallinischen Sandsteinen und Alaunschiefer nur an der Westseite vor, während Granit und andere plutonische Gesteine auch dort ganz fehlen. An der Ostseite der Alpen findet sich die grosse vulkanische Zone, welche die Ebene von Canterbury im Westen begrenzt und mit geringer Unterbrechung von Timaru bis zu den Kaikoras in der Provinz Marlborough sich hinzieht. Die bedeutendsten Berge dieser Zone, wie Mount Somers, Snowy Peak, Mount Misery in den Malvern Hills, bestehen aus einem eigenthümlichen Trachyt, den Freiherr v. Richthofen Rhyolit nennt, ihre Höhe beträgt zwischen 3- und 5000 Fuss und sie haben abgerundete Formen; nur die höchsten Gipfel zeigen die Tendenz, eine domartige Gestalt anzunehmen. Von Kratern oder schlackigen Lavaströmen findet sich keine Spur. Offenbar blieben diese vulkanischen Gesteine eine lange Periode hindurch tief in das Meer versenkt, während welcher Zeit die ausgedehnten, mehrere hundert Fuss mächtigen Tufflager sich bildeten. Es folgten sodann mehrfache Schwankungen, bei denen andere Niederschläge, namentlich von eisenhaltigem Sandstein, gebildet wurden, und nach der Hebung über das Meeresniveau breitete sich lange Zeit hindurch eine üppige Vegetation auf dem trocken gelegten Land aus, welche bei neuer Senkung das Material zu den Lignitlagern abgab, die man längs des ganzen Randes der vulkanischen Zone findet.

Die paläozoischen Sedimentgesteine der Centralkette stammen von dem Detritus grosser Gebirgsketten, welche wahrscheinlich einen spurlos verschwundenen Kontinent gebildet haben. Die eruptiven und plutonischen Gesteine an der Westseite der Insel und die vulkanischen an der Ostseite haben die Konfiguration des Bodens gänzlich ver

1) Vergl. die geologische Karte der nördlich angrenzenden Provinz Nelson und den zugehörigen Text von Dr. F. v. Hochstetter in,,Geogr. Mittheilungen" 1863, Heft I, Tafel 1 und SS. 13-16.

ändert, aber aus den jetzigen Verhältnissen lässt sich schliessen, dass ein Kontinent oder eine grosse Insel mit riesigen Gebirgsketten ehemals in der Nähe der jetzt von Neu-Seeland eingenommenen Stelle existirte. Diese Gebirge wurden allmählich abgenutzt, ihr Detritus, in das Meer geschwemmt, bis das Ganze bei allgemeiner Senkung unter den Wellen verschwand, und während diese älteren Regionen tief unter dem Meere blieben, wurden die neueren, durch ihre Zerstörung gebildeten Ablagerungen durch plutonische und vulkanische Wirkung in der sekundären und tertiären Periode emporgehoben.

Höchst auffallend ist die rasche Zerstörung, die man an den Gesteinen der Centralkette beobachtet. Haast sah Berge, die sich 5- bis 6000 Fuss über die Thäler erheben, vollständig mit Schutt überdeckt, die ganzen Abhänge vom Gipfel bis zum Fuss bestanden aus Gesteinstrümmern. Die Ursachen sind jedenfalls die häufigen Gewitter mit Blitzen, welche die Felsen zerspalten, die heftigen Regenfälle, welche die losen Steine hinabwaschen, und die bedeutende Differenz zwischen der Temperatur am Tag und des Nachts. Nach den Beobachtungen, welche Haast in dieser Gegend in einer Höhe von mehr als 3000 Fuss über dem Meere anstellte, sinkt die Temperatur des Nachts wenigstens 6 Monate im Jahre meist unter den Gefrierpunkt, während am Tage die Sonne so mächtig wirkt, dass die Temperatur im Schatten selbst mitten im Winter, wo der Himmel meist wolkenlos ist, hoch über, den Gefrierpunkt steigt. Dazu kommt der beständige Wechsel zwischen den warmen Nordwest- und den kalten Südost-Winden, welche die Kondensation der Wolken auf dem Gebirge und die Eisbildung in den Spalten der Gesteine befördern. Alle diese Ursachen würden jedoch keine so grosse Wirkung haben, wenn nicht der lithologische Charakter der Gesteine selbst und ihre fast vertikale Stellung dem Zersetzungsprozess den grössten Vorschub leisteten.

In den eigentlichen Alpen wurde bisher keine Spur von Erzen gefunden, aber die Kohlenformation scheint nahe an ihrem Kontakt mit der grossen vulkanischen Zone Kupfererze zu enthalten und in der Moorhouse-Kette wie an den Ufern der Flüsse, welche den Ohou-See bilden, im südwestlichen Theil der Alpen kommen Spuren von Eisen und Kupfer vor. Hier nehmen die Gesteine einen etwas metamorphischen Charakter an und es wäre daher sehr möglich, dass auch Gold in grösserer Menge daselbst entdeckt würde, wie in den halb-metamorphischen Formationen der Otago-Goldfelder.

Die Ebene im östlichen Theil der Provinz Canterbury ist 112 Engl. Meilen lang und durchschnittlich 24 Engl. Meilen breit. Sie besteht auf einige Meilen landeinwärts von der Küste aus Alluvium, das von den sie durchfur

chenden Flüssen herabgeschwemmt wurde. Das Bett dieser Flüsse liegt im unteren Theile, bis etwa 10 Engl. Meilen oberhalb der Mündung, über dem allgemeinen Niveau der Ebene, ähnlich wie bei Etsch und Po. Ihr Fall beträgt durchschnittlich 30 Fuss auf 1 Engl. Meile, obwohl die Ebene anscheinend vollkommen horizontal ist. Ungefähr 8 bis 10 Engl. Meilen oberhalb der Mündung ändert sich dieser Charakter, die Flüsse beginnen hier, tief in die Ablagerungen der Ebene einzuschneiden. Es bilden sich Terrassen, welche nahe am Fusse der Berge oft 300 Fuss über das Bett aufsteigen und in 4 bis 6 deutlich unterschiedene Stufen zerfallen. Die Schotterlager dieser Terrassen enthalten keine Bruchstücke der eruptiven oder vulkanischen Gesteine oder der tertiären Ablagerungen am Fuss der letzteren, sondern ausschliesslich die verschiedenen Schiefer, Sandsteine, Konglomerate u. s. w., aus denen die Hauptketten der Südlichen Alpen bestehen, während gegenwärtig die Flüsse eine grosse Menge vulkanischen Detritus herabschwemmen. Man kann daraus schliessen, dass zur Zeit, als jene Schotterlager sich bildeten, d. h. in der Eiszeit, die vulkanische Zone noch unter dem Meeresspiegel lag.

Die von Nordost nach Südwest verlaufende Hauptkette der Alpen sendet nach Nord und Süd verschiedene Nebenketten aus, die ihr an Höhe oft sehr wenig nachstehen. Die grossen Gletscher ziehen sich längs der Basis der Alpen parallel mit der Hauptkette hin, entweder in südlicher oder in nördlicher Richtung. Die Gletscherflüsse winden sich von ihrem Ursprung an durch ein gerades, oft 3 Engl. Meilen breites Thal ohne Katarakten oder bedeutendere Stromschnellen, obgleich ihr Fall im Durchschnitt 40 bis 50 Fuss auf 1 Engl. Meile beträgt, und das Thal erweitert sich gewöhnlich, bis die Flüsse die letzte, die Ebenen begrenzende Kette erreichen, welche sie in tiefen Schluchten mit fast senkrechten Felsenwänden durchbrechen. Oberhalb dieser Schluchten, am Mittellauf der Flüsse findet man Ablagerungen, die aus denselben Geröllen bestehen, wie die an den erwähnten Terrassen sichtbaren der Canterbury-Ebenen, nur dass die Bruchstücke grösser und eckiger sind; diese Ablagerungen sind also eine Fortsetzung derer in den Canterbury-Ebenen und wie diese durch die ehemals viel grösseren Gletscher herabgetragen worden.

Die Eiszeit, wo jene mächtigen Gletscher bis an das Meer herabgestiegen sind, hat deutliche Spuren in alten Moränen, Schuttterrassen u. s. w. zurückgelassen. So sind die See'n Pukaki und Ohou auf drei Seiten von alten Moränen umgeben, die sich von da aufwärts in die Hochthäler verfolgen lassen, und in diesen letzteren erkennt man deutlich Schuttterrassen, welche von der Wirkung

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