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durch den Kitangule - Fluss in den Nyanza ab, doch nicht mit hinreichender Wassermenge, um auf den Inhalt des Nyanza-Beckens irgend einen merkbaren Einfluss zu haben. Dieses erhält vielmehr seinen grössten Wasserzufluss aus den westlich und südlich von Karagwe liegenden Gegenden vermittelst des Kitangule, welcher ausser dem Luero-lo-Urigi auch noch das überschüssige Wasser aus vielen kleineren See'n aufnimmt, wie aus dem Akenyard in Urundi, dem Luckurow, welcher der zweite in einer Reihe mit dem Akenyard ist, ferner aus dem Ingerzi, Karagime und dem kleinen Winandermere, der in Karagwe südöstlich unterhalb der Hauptstadt liegt. Alle diese See'n sind im Vergleich zu dem grossen Victoria Nyanza nur Pfützen, aber der Kitangule ist, nachdem er von allen Verstärkung erhalten, ein stolzer Strom, tief eingeschnitten wie ein riesiger Kanal, etwa 240 Engl. Fuss breit, mit einer Strömung von 4 Engl. Meilen in der Stunde, und er erscheint dem Nil selbst bei dessen Ausfluss aus dem See ebenbürtig. Es entsteht natürlich die Frage: Was bildet diese See'n? Woher kommen diese Wasser? Es verhält sich einfach so: Die das Nordende des Tanganyika-See's umgebenden Berge, in welchen sie liegen, sind den Einflüssen der Regenzone ausgesetzt, wo nach Speke's Beobachtung im Jahre 1862 nicht weniger als 238 Tage mehr oder weniger nass waren.

Den Victoria-See erblickte Speke auf dieser Expedition. zuerst zu Mashonde in Uganda. Die Schiffer dieses Landes befahren ihn in südlicher Richtung bis zu den UkereweInseln am Südende des See's und ostwärts bis jenseit des Nil-Austrittes nach der Nordost-Ecke, wo sie durch eine Strasse in einen anderen See einfahren, um dort Salz zu holen. Diess ist möglicher Weise der Baringo Dr. Krapf's, den er nach den Aussagen von Eingebornen als Salzsee bezeichnet, wahrscheinlich weil sich salzhaltige Inseln in ihm befinden. Dr. Krapf erzählt ferner von Flüssen, welche vom Berg Kenia her dem Nil zufliessen. Wenn diess sich so verhält, müssen sie Zuflüsse des Baringo sein, dessen Gewässer durch den Asua in den Nil abfliessen, denn die ganze unmittelbar an der östlichen Seite des Victoria Nyanza gelegene Gegend ist, wie die Arabischen Elfenbeinhändler berichten, niedriges, wellenförmiges Hügelland, nur von einfachen Furchen (streaks) und Regenbetten (nullahs) durchzogen.

Von Mashonde nordwärts längs der Küste des Nyanza bis zu dem unter dem Äquator gelegenen Thal Katonga erstreckt sich ein schönes Land, aus Sandsteinhügeln be• stehend und durchfurcht von kleinen Stromläufen, die von dem beständigen Regen gespeist werden. Es ist über und über mit riesigem Gras bewachsen, ausgenommen wo die zahlreichen Dörfler den Boden angebaut haben oder in den Deltas, wo mächtige Bäume, hoch und gerade wie der Eucalyptus globulus Australiens, den Boden beherrschen. Jenseit des Äquators behält das Land im Ganzen die gleiche Bildung, doch nimmt die Schönheit der Landschaft zu und zugleich ändert sich die Richtung der Gewässer, wie diess der Mworango zeigt, ein Fluss von mässiger Grösse, der aus dem See kommen soll und nordwärts fliessend mit dem Nil im Königreich Unyoro sich vereinigt, WO er den Namen Kafu annimmt. Weiterhin folgt ein anderer Strom, der Luajere, seinem Beispiel und noch wei

terhin tritt 20 Engl. Meilen nördlich vom Äquator aus der Mitte der Nyanza-Küste der Mutterstrom des Nil, über 12 Fuss hohe vulkanische Felsen abfliessend, welche die Eingebornen und eben so die Araber mit dem einfachen Namen ,,Steine" bezeichnen. Von hier durchschneidet der Fluss zusammenhängende Sandsteinhügel, welche sich nach Usoga hinein erstrecken, und schiesst nordwärts mit der Schönheit eines Gebirgsstroms, bis er die nicht sehr ausgedehnten Hügel passirt hat. Sodann wendet er sich durch lange Ebenen, einem See ähnlicher als einem Fluss, nimmt dort in Unyoro den Kafu und Luajere auf und bleibt schiffbar bis zu den Karuma-Fällen in Chopi, wo er bei dem plötzlichen Abfall des Landes nach Westen wieder mit ungestümer Heftigkeit dahin eilt. Noch nicht 60 Engl. Meilen von diesem Punkt soll nach der allgemeinen Aussage der Kleine Luta Nzige, der von den Bergen nördlich vom Tanganyika kommt und Salzinseln umschliesst, mit dem Nil sich vereinigen, aber Krieg versperrte den Weg dorthin und die Reisenden kamen erst im Madi-Lande wieder an den Fluss, gerade nördlich von den KurumaFällen. Auch dort trägt er den unverkennbaren Charakter des Nil lange ruhige Strecken und lange Stromschnellen. Der südliche Theil seines Laufes durch das MadiLand wahrscheinlich bis zum Kleinen Luta Nzige hinauf ist ruhig, der nördliche eine Stromschnelle, die sich bis zum schiffbaren Nil hinab erstreckt, d. h. bis dahin, WO der Nil zur Zeit des hohen Wasserstandes ununterbrochen schiffbar ist, und hier mündet der Asua, in der Regenzeit ein bedeutender Zufluss, bei niederem Wasserstand aber zu durchwaten.

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Th. v. Heuglin's und Dr. Steudner's Reise von Chartum nach dem See Rek.

Die Reise der Herren v. Heuglin und Steudner von Chartum den Bahr el abiad und Bahr ghasal hinauf, tiber die wir unseren Lesern im III. Heft (S. 106) und IV. Heft (S. 155) Anzeige machten, ist am 25. Januar angetreten worden. An diesem Tage setzte sich die grossartige Tinne'sche Expedition, der sich die beiden Reisenden angeschlossen haben, von Chartum aus in Bewegung; sie bestand aus dem einzigen dort befindlichen Dampfboot nebst vier anderen Fahrzeugen und gegen 200 Personen, darunter 65 Soldaten, alle mit Musketen bewaffnet. Das Fahrzeug, auf dem sich v. Heuglin und Steudner befanden, bildete die Avantgarde und erreichte Dank dem günstigen Nordwinde bereits am 4. Februar, also in 10 Tagen, die Mündung des Sobat, am 25. Februar den See Rek, der als Quelle des Bahr ghasal angesehen wird. Die Befahrung der seichten Moräste des Bahr ghasal mit seinem engen Fahrwasser, seinen vielen Krümmungen, Schlammbänken, und undurchdringlichen Schilfdickichten war eine sehr mühsame und langwierige, so dass das Gros der Expedition erst am 10. März im Hafen des See's Rek einlaufen konnte. Am 20. März, dem Datum der letzten Mittheilungen v. Heuglin's, stand die Expedition im Begriff, zu Lande weiter nach Westen vorzudringen, um vor Eintritt der Regenzeit, die dort Ende Mai beginnt, wenigstens das Land der Njamnjam zu erreichen.

Über die bereits zurückgelegte Reise von Chartum nach

dem See Rek haben Herr v. Heuglin und Dr. Steudner ausführliche Berichte eingeschickt, jener an A. Petermann zur Publikation in den ,,Geogr. Mittheilungen", dieser an Dr. Barth zur Publikation in der Berliner Zeitschrift. Herr v. Heuglin hat umfangreiche Flussaufnahmen (umfassend 25 Blätter) ausgeführt und astronomische Beobachtungen angestellt, die nách den Berechnungen des Prof. Dr. C. Bruhns, Direktors der Kön. S. Sternwarte zu Leipzig, für jene Gebiete verhältnissmässig sehr genaue Resultate ergeben und für die Feststellung des oberen Nil-Gebiets von grösster Wichtigkeit sind.

Da diese Reise in den der Deutschen Expedition in Inner-Afrika angewiesenen Hauptbereich fällt, welcher durch unsere grosse Karte von Inner-Afrika in 10 Bl. umgrenzt wird und von Chartum im Osten bis zum Tsad-See im Westen, von Kairo im Norden bis zum Congo und dem TanganjikaSee im Süden reicht, so wird der obige Bericht v. Heuglin's in dem im Druck befindlichen Ergänzungsheft Nr. 11 publicirt werden, welches die beiden noch unpublicirten Blätter 8 und 10, so wie ein Tableau ethnographischer Gegenstände aus den Neger-Ländern westlich vom Bahr el abiad von Th. v. Heuglin, eine Spezialkarte des Oberen Nil im doppelten Maassstabe der 10-BlattKarte (1:1.000.000), so wie folgende ebenfalls in dasselbe Gebiet fallende grössere Original - Reiseberichte enthalten wird:

1. Th. v. Heuglin's Berichte und Arbeiten über den Ägyptischen Sudan und die Länder westlich und südlich von Chartum, Juli 1862 bis Januar 1863. (Enthaltend: Ausflug von Chartum nach dem Djebel Araschkol; Nilstand, Meteorologisches u. s. w.; Zustände im Ägyptischen Sudan und am Weissen Nil; Vorgänge in Abessinien; Erkundigungen und Itinerare über Kordofan und Darfur; Notizen über den Sobat und sein Gebiet; Erkundigungenüber den oberen Weissen Nil; Nachrichten über den Bahr el ghasal und die Njamjam; Reiseroute von Darfur. über Hóferat el Náhas nach dem Lande der Njamjam; Itinerar vom Bahr el abiad zum Djur; Zoologisches.) 2. Franz Morlang's Reisen östlich und westlich von Gondokoro..

3. Wilhelm v. Harnier's Reise auf dem Weissen Nil, 1860-1861. Nach den hinterlassenen Tagebüchern des Reisenden. Endlich

4. das Mémoire zu allen 10 Blättern der Karte selbst.

Geographische Literatur.

Vorbericht.

Wie C. Maunoir im Bulletin der Pariser Geographischen Gesellschaft meldet, hat der Italienische Generalstab eine vollständige Vermessung des ehemaligen Königreichs Neapel und der Insel Sicilien in Angriff genommen und will eine Karte dieser Länder im Maassstab von 1:50.000, also in dem der Generalstabskarte des Königreichs Sardinien, auf ungefähr 100 Blatt herausgeben.

Herr P. v. Tchihatchef hat sich im Juni d. J. im Interesse seines Werkes über Klein - Asien abermals nach dem Orient begeben. „Ich habe die Absicht," schreibt er uns ,,die geologischen Verhältnisse des Bosporus etwas

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näher zu studiren, indem hier der Schlüssel der wichtigen Frage über den Durchbruch des Schwarzen Meeres liegt, einer Frage, zu deren Lösung die bis jetzt vorhandenen Materialien nicht genügen, wie ich mich bei der Redaktion des geologischen Theils meiner Asie mineure überzeugt habe. Dem zu Folge habe ich mich entschlossen, diese Frage erst gründlich zu erörtern, ehe ich meine Geologica herausgebe, was wahrscheinlich im künftigen Winter Statt finden wird."

Dr. Kotschy arbeitet gegenwärtig die Abschnitte seines Reiseberichtes aus, welche von dem Amanus und von Kurdistan handeln.

Professor H. Abich, der unermüdliche Erforscher des Kaukasischen Bodens, hat kürzlich wieder ein schönes Werk,, Über eine im Kaspischen Meere erschienene Insel nebst Beiträgen zur Kenntniss der Schlammvulkane der Kaspischen Region" herausgegeben, welches die im Mai 1861 südöstlich von der Insel Svinoi aufgetauchte und seitdem wieder verschwundene kleine Insel Kumani zum Gegenstand hat; die enge Beziehung, in welcher das Wesen und Wirken der Kaukasischen Schlammvulkane zu der gesamm'ten Geologie des Gebirges sich befindet, bedingt die Wichtigkeit jenes Naturereignisses und verleiht zugleich den gründlichen Untersuchungen über die Schlammvulkane der Kaspischen Region des Kaukasus, denen wir in diesem Werke begegnen, einen erhöhten Werth. Herr Professor Abich theilt uns nun mit, dass seiner Arbeit eine Ergänzung bevorsteht, indem er die Beiträge zur Kenntniss der Schlammvulkane in Bezug auf die Pontische Region vermehren und dabei die physikalisch-geognostischen Verhältnisse der Halbinseln Kertsch und Taman überhaupt erörtern wird. Diese der Akademie zu St. Petersburg bereits übergebene Arbeit soll zum Druck gelangen, sobald Professor Abich's nahe bevorstehender Wiederbesuch der genannten Halbinseln die Lücken ausgefüllt haben wird, welche das Brandunglück im Herbst 1859 zu St. Petersburg auch dem Theil seiner bereits durchgearbeitet gewesenen Sammlungen zugefügt hat, der die nordwestlichen Ausläufer des Kaukasus betraf. Für alle übrigen Theile des umfangreichen Gebiets seiner Kaukasischen geognostischen Wanderungen ist es ihm seit 1860 gelungen, die erlittenen Verluste beinahe vollständig wieder zu ersetzen.

Der Geolog Professor Schmidt, der nach vierjährigen Reisen in Ost-Sibirien nach Dorpat zurückgekehrt ist, wird zunächst einen historischen Reisebericht herausgeben und später die wissenschaftlichen Resultate besonders bearbeiten. Da Prof. Schmidt auf seinen ausgedehnten Wanderungen durch das Amur-Gebiet, auf der Insel Sachalin, an den Küsten der Mandschurei, im Ussuri- und Bureja-Thal von Topographen begleitet war, welche geodätische Aufnahmen ausführten, so darf man auf namhafte Ergänzungen der Schwarz'schen Karte hoffen.

Durch Vermittelung des Herrn Dr. H. Rohlfs in Bremen ist uns das Tagebuch seines Bruders über eine interessante Reise in Nordwest-Afrika zugegangen. Herr Gerhard Rohlfs lebte mehrere Jahre in Algerien, wo er der Arabischen Sprache und der Landessitten so mächtig wurde, dass er später als Mohammedaner reisen konnte; er ging dann nach Marokko, lebte längere Zeit in Fez und trat im Juli 1862 von Tanger aus die Reise an, welche in

dem uns vorliegenden Tagebuch beschrieben ist. Er folgte zunächst der Westküste von Marokko südwärts bis Agadir, jedoch mit einem Abstecher nach der Stadt Marokko, und reiste darauf von Agadir über Tarudant, Wadi Draa, Tafilet und Figig nach Geryville in Algerien, wo er sich gegenwärtig aufhält und mit dem Plane einer Reise nach Timbuktu umgeht.

Der bekannte Nil-Reisende Jules Poncet ist dieses Frühjahr über Paris in seine Heimath Savoyen zurückgekehrt. Er hat Herrn Malte-Brun, Sekretär der Geographischen Gesellschaft in Paris, Berichtigungen für die von ihm und seinem Bruder ausgearbeitete Karte des oberen Nil gebracht und versprach auch ein Mémoire zu schicken, das zum Theil in den Nouvelles Annales des Voyages, zum Theil im Bulletin erscheinen soll.

Dr. A. E. Brehm wird nicht nur einen wissenschaftlichen zoologischen Anhang zu dem Werke über die Expedition des Herzogs von Coburg-Gotha nach den BogosLändern liefern, sondern auch ein selbstständiges Buch über diese Reise veröffentlichen.

Von Dr. Heinrich Barth's Sammlung und Bearbeitung Central-Afrikanischer Vokabularien" (Gotha, Justus Perthes) ist so eben die zweite Abtheilung erschienen, welche den Schluss der umfangreichen Einleitung enthält. Wie in der ersten Abtheilung die Kanúri-, Téda- und Hausa-Sprache einer eingehenden Analyse unterzogen wurden, so finden wir hier die Forschungen des Verfassers über die Fulfulde-, Sonyai-, Lógone-, Wándala-, Bágrimma- und Maba-Sprachen, durch welche sich abermals sehr interessante Beziehungen dieser Sprachen unter einander und zu denen anderer benachbarter Länder ergeben. Die späteren Abschnitte werden die Fortsetzung, der grösseren Vokabularien der so eben genannten Sprachen, ferner die kleineren Wörtersammlungen aus einer Anzahl anderer Central-Afrikanischer Sprachen und ein ethnologisches Gesammtbild des Inneren von Nord-Afrika enthalten.

Dr. Ferd. v. Hochstetter, dessen äusserst anziehend geschriebenes Reisewerk über Neu-Seeland so eben bei Cotta in prachtvoller Ausstattung erschienen ist, schreibt uns in Bezug auf die wissenschaftliche Abtheilung des Novara-Werkes, welche auch seine geologischen Forschungen auf Neu-Seeland aufnehmen wird, dass sie auf 14 Quartbände berechnet ist und unter Leitung der Akademie der Wissenschaften in Wien herausgegeben werden soll; der Kaiser von Österreich habe 80.000 Gulden dafür bewilligt.

NORD-AMERIKA.

Bigelow, J. (consul des États-Unis à Paris): Les États-Unis d'Amérique en 1863, leur histoire politique, leurs ressources minéralogiques, agricoles, industrielles et commerciales, et de la part pour laquelle ils ont contribué à la richesse et à la civilisation du monde entier. 8°, 579 pp. Paris, Hachette, 1863. 71⁄2 fr. British Columbia. (Canadian News, 30. April 1863, pp. 282-284.) Ausführliches über New Westminster am Fraser und Nanaimo an der Ostküste der Vancouver-Insel.

Buschmann, Prof. J. C. E.: Die Verwandtschaftsverhältnisse der Athapaskischen Sprache. 2. Abth. Das Apache. 4°. Berlin, Dümmler, 1863.

Thlr.

Dally, E. Rapport sur les races indigènes et sur l'archéologie du nouveau monde. (Bulletin de la Soc. d'anthropologie de Paris, T. III, 1862, pp. 374-411.)

Dana, J. D.: On the existence of a Mohawk-valley Glacier in the gla

cial epoch. (American Journal of science and arts, März 1863, pp. 243-249.)

Es werden hier nebst speziellen Untersuchungen von Rev. W. B. Dwight über die Spuren eines ehemaligen Gletschers im Mohawk-Thal (im Staate New York) verschiedene Facta mitgetheilt, welche auf ausgedehnte Gletscherbildungen in den Neu-England-Staaten während der Eiszeit schliessen lassen, z. B. im Connecticut-Tha), im Hudson-Thal, in der Penobscot-Bai und dem Susquehannah-Thal. (S. zur Orientirung,,Geogr. Mitth." 1860, Tafel 12.) Gilliss, J. M.: Astronomical and meteorological observations made at the United States Naval Observatory during the year 1861. 4o, 545 pp. Washington, Government Printing Office, 1862.

Maury's Nachfolger an der Sternwarte zu Washington lässt es sich angelegen sein, eine Reihe, seit längerer Zeit angehäufter, noch unpublicirter Beobachtungen nutzbar zu machen. Wie er hier die aus dem Jahre 1861 stammenden publicirt, so werden die früheren, darunter auch die meteorologischen vom Juli 1842 bis Dezember 1860, gegenwärtig zum Druck vorbereitet, jedoch nicht eher als in etwa 3 Jahren erscheinen können. Golowin, Kapit.-Lieut. P. N.: Über die Russischen Kolonien an der Nordwestküste von Amerika. (Erman's Archiv, Bd. XXII, Heft 1, SS. 47-70.)

Auszug aus einem offiziellen Berichte über den Zustand des unter der Russisch-Amerikanischen Kompagnie stehenden Gebiets, von Golowin, der jenes Gebiet 1860 im Auftrag der Regierung besuchte, an den Grossfürst Constantin erstattet und im „Morskoi Sbornik" publicirt. Er verbreitet sich namentlich über den Charakter und die Verhältnisse der Eingebornen, die Verwaltung, die noch mangelhafte Kenntniss von den natürlichen Hülfsmitteln, die wissenschaftlichen Expeditionen, das Verhalten der Kompagnie, die Maassregeln zur Hebung der Kolonien und die in Britisch-Columbia sich zeigenden AnnexionsGelüste in Bezug auf das goldreiche Russische Gebiet am Stickin-Flusse. Einen anderen, diesen ergänzenden Auszug giebt Hauptmann H. Ritter in der ,,Zeitschrift für Allgem. Erdkunde" (Oktober u. November 1862, SS. 241–270). Hayden, Dr. F. V.: Contributions to the ethnography and philology of the Indian Tribes of the Missouri Valley. 4o, 230 pp. mit 1 Karte und 2 Tafeln. (Transactions of the American Philos. Society, Philadelphia 1862. Vol. XII, Part 2.) 2 dollars.

Neben seinen geologischen Untersuchungen in den Landschaften am oberen Missouri hat Dr. Hayden auch die Indianer-Stämme daselbst und ihre Sprachen eingehend studirt. Sein wichtiges Memoir, das als Sonderabdruck von Prof. S. F. Baird, Assistant Secretary Smithsonian Institution, Washington, zu beziehen ist, handelt von folgenden Stämmen: A. Algonkin-Gruppe, 1) Knisteneaux oder Crees, 2) Blackfeet, 3) Shyennes. B. Arapoho-Gruppe, 1) Arapohos, 2) Atsinas. C. Pawnee-Gruppe, 1) Pawnees, 2) Arikaras. D. Dakota-Gruppe, 1) Dakotas, 2) Assiniboins, 3) Aubsaroke oder Crow-Indians, 4) Minnitarees, 5) Mandans oder Miakhtanis, 6) Omaha- und Iowa- oder Oto-Indians. Der Abschnitt über die Mandans ist auszugsweise in Silliman's American Journal" (1862, Nr. 100, pp. 57–66) abgedruckt. Sie sind ein ansässiger, Ackerbau treibender Stamm von 250 bis 300 Seelen und bewohnen gegenwärtig ein Dorf am rechten Ufer des Missouri, 3 Engl. Meilen oberhalb Fort Clarke. Unter den anderen ansässigen Stämmen jener Gegend sind besonders zu nennen die Minnitarees oder Gros Ventrees in einem 6- bis 800 Seelen zählenden Dorf beim Fort Berthold (471° N. Br., 102° W. L.) und die Arikaras oder Rees in einem 650 Seelen zählenden Dorf beim Fort Clarke (47° 10′ N. Br., 101° W. L.). Hind, Prof. H. Y.: North-West British America. (Canadian News, 7. Mai 1863, pp. 297-299.)

Betrachtet das Becken des Lake Winnipeg und des Saskatschewan in Bezug auf Areal, Höhenverhältnisse, Anbaufähigkeit und Mineralprodukte. Hind, Prof. H. Y.: A sketch of an overland route to British Columbia. Toronto, Chewett, 1862.

Hind, Prof. H. Y.: Explorations in Labrador, the country of the Montagnais and Nasquapee Indians. 2 vols. 8o mit zahlreichen Illustrationen. London, Longman, 1863.

Hittel, J. S.: Mining in the Pacific States of North America. 120, 224 pp. San Francisco 1861. (London, Trübner.) 58. Hittel, J. S.: The resources of California; comprising agriculture, mining, geography, climate, commerce, etc., and the past and future development of the state. 8°, 480 pp. San Francisco 1863. 3 Thlr. Hunt, Capt. E. B.: On the origin, growth, substructure and chronology of the Florida Reef. (American Journal of science and arts, März 1863, pp. 197-210.)

Eine sehr interessante, auf eigenen Beobachtungen beruhende Abhandlung eines Ingenieur-Offiziers, der von 1857 bis 1862 den Bau des Fort Taylor zu Key West leitete. Er bált es für sicher, dass die Korallenriffe im Süden von Florida allmählich von Ost nach West angewachsen sind, und zwar ohne Senkung oder Hebung des Bodens, und er berechnet die Zeit, welche die Korallenkalkformation von Florida zu ihrer Bildung brauchte, auf mindestens 5.400.000 Jahre.

in den

Indianische Bevölkerung, Statistische Übersicht der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika nach dem Census von 1860. (Zeitschrift für Allg. Erdkunde, März u. April 1863, SS. 268-269.) Aus C. G. Kennedy's Preliminary Report on the eighth census 1860. Die gesammte Indianer-Bevölkerung in den Vereinigten Staaten beträgt hiernach circa 331.100 Seelen. James, Col. Sir H.: Abstracts of the meteorological observations taken in the years 1860-61 at the office of the R. engineers, New Westminster. 4o, 10 pp. London 1862.

Die in New Westminster, der Hauptstadt von Britisch-Columbia, seit 1860 angestellten meteorologischen Beobachtungen geben den ersten sicheren Anhalt zur Beurtheilung des dortigen Klima's. Die neue Stadt liegt unter 49° 12' 47' N. Br. und 122° 53′ 19′′ W. L. v. Gr., 64 Engl. Fuss über dem Meere, am rech

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ten Ufer des Fraser River. Die jährliche Schwankung des Barometers beträgt nur wenig über 1 Zoll. Der Niederschlag war 1860 (mit Ausnahme des Juni) 53,39, 1861 62,66 Zoll. Die höchste Mitteltemperatur war 1860 im August 72,6°, die niedrigste im Januar 34,4°, im Jahre 1861 die höchste im Juli 68,9°, die niedrigste im Januar 33,2° F.

Kelly, Wm.: British Columbia and a proposed emigrant route from Pembina to Yale. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VI, No. V, pp. 231-235.)

Mit Hinweisung auf das dem Britischen Auswanderer zusagende Klima der Kolonie Britisch-Columbia und auf ihren Reichthum an Lachsen, Nutzholz und werthvollen Mineralien empfiehlt der Verfasser gleich Anderen die Herstellung einer Eisenbahn- und Dampfschiff-Route vom Red River durch das Saskatschewan-Gebiet und über den Vermilion-Pass nach dem Fraser.

Kingston, W. H. G.: British Central America. (Canadian News, 1863, Nr. 211, 212, 214, 215, 216, 217, 218.)

Eine lesenswerthe Kompilation über Topographie, Klima, Produkte u. s. w. des Saskatschewan-Gebiets, nebst Vorschlägen zur Besiedelung desselben, zur Herstellung einer Handelsstrasse nach dem Westen und zur Befreiung des Landes von der Herrschaft der Hudsonbai-Kompagnie. Kirkby, Rev. W. W.: The Kutchin or Loucheux Indians. (Church Missionary Intelligencer, Januar 1863 pp. 19-24, Februar pp. 45-50, März pp. 73-74, Mai pp. 113-120.)

1 s.

Tagebuch über eine im Sommer 1862 unternommene Missionsreise vom Fort Simpson den Mackenzie hinab und den Peel River hinauf nach Fort Macpher son, von da westlich über Portage La Loche (die Wasserscheide) nach La Pierre's Haus, den Rat River und Porcupine hinab nach einem Fort, das 2 Engl. Meilen oberhalb der Mündung des Porcupine am Jukon liegt. Dieser Handelsposten steht unter einem Mr. Lockhart, der mit 6 anderen Europäern daselbst wohnt. Werthvoll sind die Aufzeichnungen über die Loucheux und ihre ethnologischen Beziehungen zu den übrigen Indianer-Stämmen Nordwest-Amerika's (SS. 113-116) und diesen Abschnitt bringt auch das „Ausland" (1863 Nr. 25, SS. 577-579) in Deutscher Uebersetzung. Macdonald, D. G. F.: Lecture on British Columbia and Vancouver's Island. 8o, 60 pp. London, Longman, 1863. Mayne, Comm' R. C.: Four years in British Columbia and Vancouver Island; their forests, rivers, coasts, and gold fields, and resources for colonization. 8°, 480 pp. mit 2 Karten. London, Murray, 1862, 16 s. Als Britisch-Columbia vor 5 Jahren in die Reihe der Britischen Koloniert eintrat, musste man das Wenige, was über jenes Land bekannt geworden war, mühsam in Zeitschriften und einzelnen allgemeineren Werken zusammensuchen (vergl.,,Geogr. Mitth." 1858, SS. 502-515 und Tafel 20) und jetzt hat dasselbe schon eine nicht unbeträchtliche Literatur aufzuweisen. Ausser zahllosen Briefen und Einzelberichten in Zeitungen und wissenschaftlichen Journalen, Handbüchern für Auswanderer und Goldgräber, Karten und Kompilationen liegt bereits eine Reihe schwerer wiegender Werke vor, die zusammen eine Fülle neuer Information enthalten. So die wichtigen offiziellen Karten und Berichte über Aufnahmen und Rekognoscirungen in den „Papers relative to the affairs of British Columbia" (Part II-IV) und im Journal der Londoner Geogr. Gesellschaft von 1861, die nautischen Aufnahmen der Engländer unter Capt. Richards (s. unter Anderem,,Geogr. Mitth." 1859, Tafel 19 und S. 491; 1860, S. 49), die Werke von Macdonald (,,British Columbia and Vancouver's Island. London 1862"), Capt. Lennard (,,Travels in British Columbia. London 1862") und Dr. Rattray (,,Vancouver Island and British Columbia, London 1862"). Diesen Werken gesellt sich das von Commander Mayne bei. Als Lieutenant bei Capt. Richards' Aufnahmen beschäftigt verbrachte er gegen 5 Jahre (1857-1861) in der Kolonie. Was er dort gethan, gesehen und erlebt, erzählt er in chronologischer Folge und er lässt uns eben so wohl an seinen Küstenfahrten und Landreisen Theil nehmen, wie er uns die Zustände und Ereignisse während der ersten Entwickelung der Kolonie, z. B. die Schwierigkeiten gegenüber den Indianern, die Grenzstreitigkeit mit den Vereinigten Staaten, die Regulirung der Verhältnisse der Goldgräber und neuer Kolonisten, mit durchmachen lässt. Eine vollständige Beschreibung des Landes hat er nicht versucht und eingehende Details über seine nautischen Arbeiten hat er dem grösseren Publikum, für welches sein Buch bestimmt ist, ebenfalls nicht zugemuthet, indessen geht auch die geographische Wissenschaft nicht leer aus, sowohl seine Schilderungen der Lokalitäten, als die zusammenhängenderen Abschnitte über die Indianer, die Naturprodukte, das Klima, die Goldlager u. s. w., zu deren Vervollständigung er die Arbeiten Anderer benutzt hat, enthalten nebst den überall zahlreich eingestreuten kürzeren Notizen viel Belehrendes und Neues. Von grösserem geographischen Interesse ist auch der angehängte Bericht von William Downie über seine Reise von Fort Simpson längs dem Skeena- oder Simpson-River zum Stuart Lake an der Nordgrenze der Kolonie. Die kleine Uebersichtskarte macht einen ziemlich dürftigen Eindruck und das Kärtchen vom Haro-Archipel ist nichts Neues, dagegen sind die trefflichen Holzschnitte, welche meist Landschaften und Ansiedelungen in anschaulicher Weise vorführen, eine sehr dankenswerthe Beigabe.

Mayne, Comm' Richard C.: Route in exploring a road from Albernie Canal to Nanaimo, in Vancouver Island, in May 1861. Mit 1 Karte. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 529-535.)

Dieser Bericht nebst der dazu gehörigen Routenkarte gehört eigentlich in. das vorstehend erwähnte Buch, wo Mayne's Landreise von der Niederlassung am Albernie-Kanal nach Nanaimo und zurück ganz übersprungen ist. Jene Niederlassung mit ihren bedeutenden Sägemühlen wird in dem Buche ausführlich beschrieben, eben so Nanaimo mit seinen Kohlenminen, dagegen erhalten wir hier einen schätzbaren Beitrag zur Topographie des Inneren der Vancou ver-Insel. Der Weg führte über den Cameron-See, der nur wenig nördlich von dem 9700 Fuss hohen Mount Arrowsmith gelegen ist. McMicking, Thomas: An account of a journey overland from Canada to British Columbia during the summer of 1862, embracing a general description of the country, together with the various incidents, difficulties, and dangers encountered. (,,British Columbian", daraus in,,The Canadian News" 1863, Nr. 212 u. ff.)

Während der letzten Jahre haben mehrere grössere Gesellschaften von Aus

wanderern aus Canada und den Vereinigten Staaten den Weg über die Red River-Kolonie, durch das Saskatschewan-Gebiet und über die Felsengebirge nach Britisch-Columbia eingeschlagen. Eine dieser mühseligen Wanderungen ist hier von dem Anführer ausführlich beschrieben.

Monro, Alex.: Statistics of British North America, including a description of its gold fields. Halifax, McDonald, 1863. New-York, Der Croton-Aquäduct oder die grosse Wasserleitung von (,,Das Ausland" 1863, No. 5, SS. 111-114.)

Genaue und ausführliche Beschreibung dieses weltberühmten Werkes, das in den Jahren 1837 bis 1842 für 12 Millionen Dollars erbaut wurde und Jeden in Erstaunen setzt, der von New York aus den Hudson hinauffährt.

Owen, Dr. R.: Report of a geological reconnaissance of Indiana made during the years 1859-60, under direction of the late David Dale Owen. 8o, 368 pp. Indianapolis 1862.

Perley, Moses H.: Observations on the geology and physical characteristics of Newfoundland. (The Canadian Naturalist and Geologist, Oktober 1862, pp. 321-334.)

Der im vorigen Jahre verstorbene Präsident der Natural History Society of New Brunswick giebt in dieser seiner letzten Arbeit ein gedrängtes, aber sehr anschauliches Bild von der allgemeinen Naturbeschaffenheit Neu-Fundlands, seiner Bodengestaltung, seinen Wäldern, Moosflächen, See'n, seinem Klima und seinen Gesteinen mit besonderer Rücksicht auf die nutzbaren Mineralien, wie Kohlen, Marmor, Gyps, Blei, Kupfer.

Ross, B. R.: An account of the botanical and mineral products, useful to the Chipewyan tribes of Indians, inhabiting the McKenzie River District. List of mammals, birds and eggs, observed in the McKenzie River District, with notices. (The Canadian Naturalist and Geologist, 1862 No. 2, pp. 133-155.)

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Handelt hauptsächlich von der vielfachen Verwendung der Canoe-Birke (Betula papyracea) und der Weissen Tanne (Abies alba), so wie von den Schwefelquellen am Grossen Sklavensee, den Salzflächen am Salt River, dem Lignit an der Mündung des Bear River und einigen anderen Mineralien. Von den in der Liste aufgeführten Säugethieren und Vögeln ist Vorkommen und Verbreitung angegeben."

Schott, A.: Briefe aus dem Westen. Pimeria alta, das Land der Papagos. (,,Das Ausland" 1863, Nr. 23, SS. 543-546, Nr. 24, SS. 574-575, Nr. 25, SS. 595-598.)

Ziemlich ausführliche Beschreibung der Naturbeschaffenheit von Arizona, in welchem sich der Verfasser ein halbes Jahr aufgehalten hat. Sklavenbevölkerung, Statistische Übersicht der Zu- und Abnahme der in den einzelnen Staaten der Nord-Amerikanischen Union in dem Zeitraum von 1790-1860. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, März und April 1863, SS. 273-276.)

Instruktive tabellarische Zusammenstellung aus von 1790 bis 1860.

den acht Volkszählungen

Spiller, Prof. Th.: Über die Einwanderung der Deutschen in die Nord-Amerikanischen Freistaaten und ihre geographische Verbreitung. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Januar 1863, SS. 47-59.)

Indem der Verfasser unterscheidet 1) die von 1680 bis 1735 in geschlossenen Gesellschaften Eingewanderten, deren Nachkommenschaft, etwa 4 Millionen, nur noch zur Hälfte Deutsch versteht, 2) die von 1735 bis 1848 einzeln Angekommenen und 3) die seit 1848 massenhaft Eingewanderten, bespricht er ihre Verbreitung und ihren Einfluss auf die socialen, wissenschaftlichen und politischen Verhältnisse Nord-Amerika's. Nach den mitgetheilten Zahlenangaben gab es im J. 1860 daselbst 4.187.600 Deutsch redende Deutsche, davon in Pennsylvanien 1.820.000, in New Jersey 570.000, in New York 550.000, in Illinois 400.000 u. s. f. Rechnet man die Deutschen hinzu, welche ihre Mut tersprache verlernt haben, so steigt ihre Zahl wahrscheinlich auf 6 Millionen. Whitney, J. D.: Report of a geological survey of the Upper Mississippi Lead Region. 4o, 390 pp. mit 6 Karten, 4 Profilen und 2 lithographirten Ansichten. Albany 1862.

Die Bleiregion, welche den Gegenstand dieses Werkes abgiebt, ist zwischen dem Mississippi, dem Wisconsin- und Rock-Fluss eingeschlossen und umfasst ausserdem einen Streffen Landes am rechten Ufer des Mississippi von Dubuque bis Gutenberg. Etwa dieses gegen 3000 Engl. Quadrat-Meilen grossen. Gebiets gehört zum Staate Wisconsin, aber gerade die ergiebigsten Minen liegen in den angrenzenden Theilen von Iowa und Illinois, bei Dubuque und Galena, so dass jeder dieser beiden Staaten mehr Blei producirt als Wisconsin. Die geologische Aufnahme dieses Gebiets nebst den speziellen Untersuchungen der Bleiminen erfolgte in den Jahren 1859 und 1860 hauptsächlich auf Kosten des Staates Wisconsin und Whitney's Bericht ist bereits in dem unter seinem und Hall's Namen erschienenen allgemeinen Bericht über die geologische Aufnahme von Wisconsin eingeschlossen (s.,,Geogr. Mitth." 1862, S. 485 unter ,,Hall"); er machte den bei weitem überwiegenden Theil dieses Werkes aus, welches ausserdem nur ein einleitendes Kapitel über die physikalische Geographie von Wisconsin nebst einem Ueberblick der geologischen Verhältnisse desselben (72 Seiten), so wie ein Schlusskapitel mit einem Verzeichniss der paläozoischen Fossilien des Staates (24 Seiten), beide von Prof. J. Hall, enthält. Der separat unter einem neuen, dem Inhalt entsprechenden Titel ausgegebene Bericht Whitney's beginnt daher mit Seite 73. Das Buch hat natürlich ein vorwiegend geologisches, mineralogisches und hüttenmännisches Interesse, doch finden sich darin auch verschiedene Abschnitte, aus denen die Geographie im engeren Sinne Nutzen ziehen kann, z. B. die physikalisch geographische Beschreibung des Gebiets im 3. Kapitel, die vergleichenden Zusammenstellungen über die Bleiproduktion anderer Länder und Erdtheile im 6. Kapitel. Ausser einer Anzahl Holzschnitte, 2 charakteristischen landschaftlichen Abbildungen und 4 lithographirten geologischen Profilen enthält das Buch als werthvolle Beigaben eine grosse geologische Karte der Bleiregion mit farbiger Unterscheidung von 7 der Silurischen Formation angehörigen Gesteinen, ferner eine sehr grosse und spezielle Karte der Bleigänge in dem produktivsten Theil des Ge

biets, nämlich in der Gegend von Dubuque, Galena und östlich bis Schullsburg, endlich 3 Spezialkärtchen der Bleigänge in anderen Theilen von Wisconsin. Karten.

Clorié et Pierre: Carte de la côte nord-est de Terre-Neuve, comprise entre le cap Bauld et la baie aux Lièvres. (Nr. 1987.) Paris, Dépôt de la marine, 1863. 2 fr. Colton: New Guide-Map of the United States and Canada, with railroads, counties, etc. New York, Colton, 1862. 51 s. Colton: Topographical map of the District of Columbia, with the fortifications around the City of Washington. New York, Colton, 1862. 5 s. Labrador. Spear Point to Camp Islands including St. Lewis Sound and Inlet, surv. by Bayfield 1835. 1:72.000. London, Hydrogr. Office, 1863. (Nr. 133.) 1 s. North America, West coast, Vancouver Island and British Columbia. Johnstone and Broughton Straits, Knox Bay to Goletas Channel, surv. by Capt. Richards 1860. 1:136.000. London, Hydrogr. Office, 1862. (Nr. 581.) 24 s. Eine Aufnahme des schmalen Meeresarmes, welcher die Nordküste der Vancouver-Insel von Britisch-Columbia trennt. Beträchtliche, bis 5000 Engl. Fuss ansteigende Höhen schliessen die Strasse ein. North America, West coast between Vancouver Island and British Columbia. Harbours in the Strait of Georgia, surv. by Capt. Richards 1860. 1:24.320. London, Hydr. Office, 1863. (Nr. 585.) 2 s. Dieses Blatt ist eine Zusammenstellung von 5 Spezialplänen in gleichem Maassstab, nämlich: Port Augusta, Pender Harbour, Nanoose Harbour, Shoal Channel and Plumper Cove (Howe Sound), Port Graves (Gambier Island).

MITTEL-AMERIKA.

Bell, Ch. N.: Remarks on the Mosquito Territory, its climate, people, productions, etc. Mit 1 Karte. (Journal of the R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 242-268.)

Bell's Karte, die Frucht von 16jährigen Reisen, Aufnahmen und Erkundigungen, ist epochemachend für die Topographie des Mosquito-Gebiets, die bisher sehr im Argen lag. Besonders reich ist sie an neuen und berichtigten Daten über die Hydrographie und sehr speziell sind auch die Ansiedelungen der verschiedenen Indianer-Stämme eingezeichnet. Leider geht der zugehörige Aufsatz nicht ins Detail über die Topographie ein, er enthält vielmehr eine allgemeine physisch-geographische Skizze des Landes mit ausführlichen Nachrichten über das Klima, die Indianer-Stämme und ihre Sitten und die Produkte. Charnay, D.: Le Mexique, souvenirs et impressions de voyage. 18°, 441 pp. Paris, Dentu, 1863. 3 fr. Charnay, D.: Cités et ruines américaines, Mitla, Palenqué, Izamal, Chichen-Itza, Uxmal, recueillies et photographiées. Avec un texte par M. Viollet-Le-Duc; suivi du voyage et des documents de l'auteur. 8o, 566 pp. und Atlas von 49 Tafeln gr.-Folio. Paris, Gide, Morel & Co., 1863. 500 fr., der Text allein 12 fr. Der Verfasser ging 1858 im Auftrag der Französischen Regierung nach Mexiko, um die Baudenkmäler von Palenque, Uxmal, Mitla, Chichen-Itza und Isamal photographisch aufzunehmen. In einem Zeitraum von drei Jahren hat er diesen Auftrag ausgeführt und die Provinzen Oajaca, Chiapa, Tabasco und Yucatan bereist. Ein Album von 49 photographischen Blättern nebst dem Reisebericht und einem die ethnographischen und historischen Fragen der Mexikanischen Alterthümer behandelnden Vorwort von Viollet-le-Duc wird als Ergebniss der Expedition publicirt.

Chevalier, Michel: Le Mexique ancien et moderne. 18°, 626 pp. Paris,
Hachette, 1863.
3 fr.
Hermesdorf, M. G.: On the Isthmus of Tehuantepec. (Journal of the
R. Geogr. Soc. of London, 1862, pp. 536-554.)

Auf eine allgemeine Charakteristik der Bodenbeschaffenheit und Pflanzenbekleidung des Isthmus folgt eine speziellere Beschreibung des Goatzacoalco und seiner zahlreichen Nebenflüsse, ferner Notizen über das Klima und die Indianer, eine werthvolle Detailbeschreibung der Ortschaften mit Angabe der Einwohnerzahl, Produktion u. s. w., ein Abschnitt über die Nutzpflanzen und bemerkenswerthesten Thiere und ein anderer über heisse Quellen und sonstige Merkwürdigkeiten, Waarenausfuhr, Transportmittel und Strassen. Koner, W. Zur Karte des Mexikanischen Staates Puebla. Mit 1 Karte. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Dezember 1862, SS. 435-439.) Auf eine dankenswerthe Kritik der neueren Karten und Bücher über Mexiko, namentlich in Bezug auf den Staat Puebla, folgt eine kurze Beschreibung der beiden Hauptstrassen, welche durch diesen Staat nach der Hauptstadt Mexiko führen. Die Karte ist die Kiepert'sche Reduktion der v. Heldreich'schen. Lawrence, G.: Excursion to the Lake of Nicaragua up the River San Juan. (Nautical Magazine, Juni 1863, pp. 281-290.)

Bericht über eine im März 1840 unternommene Bootfahrt. Der Verfasser war bei der Küstenvermessung unter Barnett beschäftigt. Lempriere, Dr. Ch.: Notes in Mexico in 1861 and 1862: politically and socially considered. 8°, 480 pp. mit 1 Karte und 10 Holzschnitten: London, Longman, 1862. 12 s. Zur Zeit des Beginns der Französischen Invasion in Mexiko geschrieben behandelt dieses Buch, wie auch der Titel andeutet, hauptsächlich die politische Lage des Landes, die Ereignisse und Umstände, welche zu der Invasion führten, also die jüngste Geschichte des Landes, diplomatische Verhandlungen, persönliche Verhältnisse u. s. w. Der Verfasser steht, wie alle unbefangen und mit Sachkenntniss Urtheilenden, auf Seite der liberalen konstitutionellen Re

gierung unter Juarez und beklagt die blutige Einmischung der Franzosen zu einer Zeit, wo Mexiko nach langen Kämpfen auf dem besten Wege zu einem geordneten Staatswesen war. Ausser den politischen Erörterungen enthält das Buch zwar eine kurze Schilderung von des Verfassers Reise zwischen VeraCruz und der Hauptstadt Mexiko, Ausführlicheres über diese letztere und ihre nächste Umgegend, beschreibende Notizen über die einzelnen Provinzen der Republik, eine Reihe statistischer Zusammenstellungen, doch sind diese Abschnitte meist kompilatorischer Natur und unbedeutend, auch die beigegebene Uebersichtskarte ist veraltet, sie giebt nicht einmal alle Provinzen an. Malte-Brun, V.-A.: Géographie et ressources de l'État de Sonora. (Bulletin de la Soc. de Géogr., Aug. u. Sept. 1862, pp. 69-76.)

Wie der Aufsatz über den Distrikt Arizona im Juni-Heft ist auch dieser seinem Inhalt nach einem Briefe von Sylvestre Mowry an die Geogr. Gesellschaft zu New York entnommen und enthält eine kurze Beschreibung des metallreichen Staates. Coup d'oeil sur l'itinéraire de la Vera-Cruz à Mexico. Mit 1 Karte. (Nouvelles Annales des Voyages, Januar 1863, pp. 5-26.)

Malte-Brun, V.-A.

Eine Reduktion der Kiepert'schen Karte des zwischen Vera-Cruz und der Hauptstadt gelegenen Theils von Mexiko, welcher noch ein Plan der Stadt Mexiko und Umgebung und ein Profil beigegeben ist, begleitet der Verfasser mit einer Beschreibung des Weges von Vera-Cruz nach Mexiko, hauptsächlich nach Mathieu de Fossey's Le Mexique" (Paris 1857) und Jesus Hermosa's ,,Manual de geografía y statistica de la república mejicana" (Paris 1857). Parsons, J.: Nautical description of the Grenadines, West Indies. (Nautical Magazine, Novbr. 1862, pp. 585–591.)

Pim, Commander Bedford: The Gate of the Pacific. 8°, 446 pp. mit Karten, Plänen u. 8 Chromolithographien. London, Reeve, 1863. 18 s. Pougin, Ed.: L'État de Costa-Rica et ce qu'on pourrait y faire dans l'intérêt de l'industrie, du commerce et de l'émigration. 8o mit 1 Karte. Antwerpen, Kornicker, 1863. 12 Sgr.

Poyet, Dr. C.-F.: Notices géographiques, ethnographiques, statistiques, climatologiques et économiques des différentes localités du Mexique. 1re et 2me monographies: Jalapa, Orizaba. 80, 75 pp. Paris, Bertrand, 1863.

Die Monographie über Jalapa, eine ausführliche Schilderung der Stadt und ihrer Bewohner, ist in den Nouvelles Annales des Voyages" (Januar 1863, pp. 27-62) abgedruckt. Saussure, H. de: Coup d'oeil sur l'hydrologie du Mexique, principalement de la partie orientale, accompagné de quelques observations sur la nature physique de ce pays. Mit 1 Karte in 2 Bl. (Mémoires de la Soc. de Géogr. de Genève, T. III, 1. Lfg. pp. 5-196.)

Mit dieser ziemlich umfangreichen Abhandlung und der zugehörigen schönen zweiblätterigen Karte, welche von Tampico bis Orizaba und von der Hauptstadt Mexiko bis an die Östküste reicht und auch selbstständig ausgegeben wird, beginnt Henri de Saussure unseres Wissens die Ausarbeitung der Materialien, die er während seiner Bereisung der Hochebene und des östlichen Abhangs von Mexiko gesammelt hat. Sie behandelt in eingehender Weise den Regen und die übrigen wässerigen Meteore dieses Landes hinsichtlich der Jahreszeiten, der horizontalen und vertikalen Verbreitung, der Wechselbeziehung zu der Bodengestaltung, geologischen Beschaffenheit des Bodens, der Pflanzenbekleidung, der Windströmungen u. s. w., so wie einzelner auffallender und wissenschaftlich interessanter Phänomene. Diesem ersten Abschnitt der Hydrologie Mexiko's, dem zwei andere über die fliessenden und stehenden Gewässer folgen sollen, sind beigegeben: ein Anhang über die meteorologischen Verhältnisse der Westküste nach den Beobachtungen Craveri's; die Beschreibung eines Gewitters auf dem Nevado de Toluca im August 1856; eine Notiz über die Vegetation auf den hohen Bergen Mexiko's; Tabellen über die Regenmenge in verschiedenen Theilen des Landes; meteorologische Beobachtungen an beiden Küsten und in der Stadt Mexiko, und ein ausführliches Mémoire zu der Karte. Zeiller, Mlle. Elisa: Souvenirs d'un voyage au Mexique. 12°, 222 pp. Metz, Alcan, 1862.

Karten.

Golfe du Mexique. Mouillage de Sacrificios. Ricaudy. (Nr. 1968.) Paris, Dépôt de la marine, 1862. fr. Golfe du Mexique. Croquis de la rivière et de la barre de Goazacoalcos. Royer, de Puymaurin et de Faucompré. (Nr. 1969.) Paris, Dépôt de la marine, 1862. fr.

Golfe du Mexique, Carte des entrées du

et du banc de Campêche. (Nr. 1988.) Paris, Dépôt de la marine, 1863. 2 fr. Kiepert, H. Der Mexikanische Staat Puebla. Vollständige Reduktion der Original-Aufnahme von Baron Ferdinand v. Heldreich (4 Bl. in 1:232.500. Puebla 1855). Imp.-Fol. 1:500.000. Berlin, D. Reimer, 1862. Thlr. Puebla, Plan de la

et de ses environs, réproduction du plan publié à Mexico. Paris, Andriveau-Goujon, 1863. West Indies, Martinique. St. Pierre Roadstead, surv. by Monnier and Duperré 1825. 1:6950. London, Hydrogr. Office, 1862. (Nr. 495.) 14 s.

SÜD-AMERIKA.

Avé-Lallemant, Dr. R. C. B.: Tabatinga am Amazonen - Strom. Ein
Vortrag gehalten am 7. März 1863 im Wissenschaftlichen Verein zu
Berlin. 80, 42 SS. Hamburg, Perthes-Besser & Mauke, 1863.
Eine sehr anschauliche, lebensvolle Skizze des Süd-Amerikanischen Riesen-
stromes.

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