Imágenes de páginas
PDF
EPUB

speyff, von fauren wein, bier, vnnd alles das die digestion verderbt, vnnd die leber hitziget. Es sollt ainer niche schwer achten, domitt er vor difer marter sicher sein mech t. Gott der allmechtig welle E. L. gnedigst vor disem grieff vnnd aller schwachayit behietten vnnd beschitzen... .

Ich sag och E. L. grossen danc das fi mir ain so glucklich räuff hirauff wünscht vnnd bitt Gott das ich E. L. in gutter gefundhaytt befinde, vnnd erfrowe mich recht zu E. L. . .

..

Souuil meine leybs wefenhaÿtt antrifft®) foll E. L wissen, das ich vetzt in 3. Jaren kain gesun den winter hab. Bin Teglich bresthafft am magen. wee, fan nitt effen, hab kain apetitt iffe vnnd Trince nitt den dritthavl wie vor, Hab kain deuhunng) befinde Taglich des Tags vand nachz 4. oder 5. stundt nach effens das magenwee mitt gross sen schmerzen, Hoff aber zu gutter wetter Zeytt folle es wie uor och mitt Gottes gnad besser wers den. Ich hab ain Collegium filer Medicorum gehabt. Die sagen, Es sey die schuld das ich im fommer Kuellwein so im Eyff kuelett Trince, Darumb will ich des Eyff miessig gon. Ich aber gib dem alter schuld; dann biß nechst feria quinta wirt ich 59. Jar complieren vnd das 60. Jar mitt gottes gnad, wo ich lebe anfahen. So hab (ich och)8) meine Tag vil erlitten, mich vilzbemuehet vnnd ettwan onordnung gethon.

Patientia, ich leyds mitt geduld..

[ocr errors]

E. L. aber erbarmet mich von herzen, vund hab ain solchs mittleyden mitt derselben, das nitt mer sein mag.

Bitt E. 2. welle irer selbs verschonen, domitt fi ain riebigs vnnd gesunndt alter haben müge."

Das Wort,,antrifft" steht im Original aus Versehen zweimal nacheinander.

7) Verdauung.

•) Die beiden im Original fehlenden Worte: „ich och“ schienen ergänzt werben zu müffen.

195. Zu diesen körperlichen Leiden gesellten sich Trübsale noch anderer Art. Eein eigenes Domkapitel, mit dem er wohl auch früher schon hie und da in etwas unfreundliche Berührung gerathen, und das Kloster zum Hl. Kreuß in Augsburg traten mit frånkenden Beschuldigungen wider ihn auf.`

In seinem Brief von St. Vigilius-Tag, leßten Januar 1573, flagt er dem Herzog:

Was mein Capitel vnd havlig Creuther Clofter antrifft, bitt ich E. L. welle mir Copi ir9) flag lassen zukommen mich haben deshalb zu ver. anttwurten. Si haben nit vrfach, thuend mir onrecht vnd geben mir erst vrfach auff weg zu ge dencken wie ich michiren Calumnijs erweren mecht. Si haben ain onuerschampten Frinds vnd Trow. brieff geschriben."

196. Zu allem Ueberfluß kamen auch noch Herzog Albrechts Kammerräthe mit Einforderung rückständiger Schul den. Otto wandte sich sofort (21. Februar 1573) an Albrecht mit der Bitte:

„Es haben mir mein Rhätt von Dilingen ain schreiben von E. L. Camerrathen vnder Dato den 20 Xbris geschickt, darin fi mich dere noch außstendige gelihen 2000 Cronen vmb bezalung wie billich anmanen. Diewehl ich dann eben hetzt zum auffbruch vil gelß hie bedarffe, vnnd in kurze selbs hinauff komme, So bitt ich E. L. vmb stillstand. Alsdann will ich furderlich on längern verzug mich mitt gutter redlicher bezalung danckbar erzaigen, vnnd bitt E. L. vmb ver zeyhung das ich auff gutt vertrauwen so lang domitt verzogen; ich will disen stillstanndt vmb E. L. verdienen."

197. Unverweilt willfahrte Albrecht. „Was des pronners ausstendig gellt klangt, schrieb er am 13. März an den Cardinal, haben wir vnsern Camer Räthen beuelch geben, dem pronner ein stillstandt aufzeladen; vnd sollen also E. L. vnd frt deewillen fhein vnglegenheit thun. Damit wisse vns E. L. vnd frt zue Iren diensten allezeit willens vnd genaigt."

198. In demselben Brief vom 13ten März, der Antwort auf den Otto's vom 21. Februar heißt es ferner:

"Was vns E. L. vnd frt vom 21iften vergangnen monats Febr.

⚫ ihrer.

[ocr errors]

aigner handt vnd mit etwas leng_geschriben, das haben wir bey nechster ordinari wol entpfangen, vnd thuet Im E. L. vnd frt als die mit leibsschwacheit bladen, und mit der khah. Mt fachen one das vil zethun has ben vnrecht, das sy sich also vil mit aigner handt auschreiben bemuehen; bitten auch E. L. vnd frt sy wellens hinfüron gegen vns sonderlich vnderlaf. sen, vnd darinnen Jr selbs verschonen. Souil dann E. L. vnd frt heß angeregts schreiben belanget, bedanckhen wir vns erstlich des getreuen Raths, dem wir auch vmb fouil billicher volgen, weil wir wissen, das E. L. vnd frt mit diser vnleidenlichen vberschmerzlichen francheit vil erlitten vnd also was schadt oder guet ist mit Irem schaden erfahren. Wir haben gleichwol yeh ein wochen oder zwo friden, wiffen vns aber khain Zeit nit ficher, wans vns wider angreifft, welches wir gleich gott beuelchen vnd also das bitter liedel patientia singen müeffen.“

199. Ob Otto diese Zeilen des Mitleides und der Freundschaft noch las, bleibe dahingestellt. Jedenfalls beantwortete er fie nicht mehr. Am 2. April 1573 war er eine Leiche. Albrecht überlebte den Freund noch über sechs Jahre, diese Zeit hindurch öfter als einmal noch schmerzlich heimgesucht von seinen Stein beschwerden, die 24. Oktober 1579 das Ende auch seines Lebens herbeiführten.

[ocr errors]

II.

Verdeutschung der Psalmen vor Notker.

Vortrag gehalten in der Sizung der philologisch - philosophischen Klasse der k. Akademie der Wissenschaften zu München am 9. Nov. 1850,

von

Dr. J. A. Schmeller,

f. Universitätsprofessor und Bibliothekar in München.
(Mit einem Facsimile.)

Herr Domcapitular Anton Steichele zu Augsburg. Her ausgeber der „Beiträge zur Geschichte des Bisthums Augsburg", hat die Gefälligkeit gehabt, ein beschriebenes Pergament, mit wel chem bis zum J. 1848 der Deckel eines Buches der Lyceums-Bibliothek zu Dilingen überzogen war, zu näherer Prüfung seines Inhalts mir zukommen zu lassen.

Es hat dieses Pergament ursprünglich zwei Blätter einer zierlichen Handschrift in groß 4o. gebildet, deren erstes um vier bis sechs dazwischen geheftete vom andern ablag, in neuerer Zeit aber unter der Buchbinderscheere durch einen Schnitt von oben nach un ten um die eine seiner Hälften gekommen ist.

Außer dieser Beschädigung, die einem Buchbinder natürlich verziehen sein muß, ist auch durch Aufpinselung einer Bibliothekfignatur (D. a. 12) eine Stelle unlesbar gemacht, ohne Zweifel von einem frühern Angestellten dieser damals den Jesuiten eigenen Bibliothek, für welchen die mit schönem Menig geschriebenen, noch dazu nicht ebenfalls lateinischen Zeilen, die über den einzelnen schwarzen (lateinischen) stehen, gar nichts Auffallendes, geschweige denn Anziehendes müffen gehabt haben.

Abgesehen von diesen Mängeln sind, ungeachtet des Abnüßens der äußern Seiten durch den langjährigen Handgebrauch, beinahe alle Stellen der Schrift noch hinlänglich lesbar geblieben.

Es ergibt sich, daß das erste seiner einen Hälfte beraubte Blait die Verse 6-13 des CVII. und die Verse 1-5 des CVIII.Psal, mes, das andere noch ganze und nur durch jene Anpinselung verun. staltete aber die Verse 12-18 des CXIII. und die Verse 1-8 des CXIV. Psalmes der lateinischen Version mit in rother Farbe Zeile für Zeile übergeschriebener Verdeutschung enthalten hatte, wovon dermalen noch übrig ist, was folgt:

Erfte Seite.

Ps. CVII.

6.

kahaltana tua cesuun dina

Saluum fac dextera tua et exaudi me,

cot sprehhanter ist in uuihemo sinemo

7. Deus locutus est in sancto suo:

froon inti ceteilo euuilendi

Exultabo et diuidam sicimam et convallem
mizzu.

selidono

tabernaculorum dimetiar.

miner ist galaad inti miner ist man

8. Meus est galaad et meus est manasses et Ephraim antfanc des ho

susceptio capitis mei.

iudas chuninc miner moab uueref de 8.9 Juda rex meus, moab lebes spei meae.

in idumea kidennu kascuoi

In Idumeam extendam calciamentum meum,
mir helidiota friunt uuo

michi alienigenae amici facti sunt.

uuer kileittit mih in buruc

10. Quis deducet me in civitatem munitam, quis

,,

kileittit mih uncin in idumea

deducet me usque in Idumeam?

inu ni du got du fartribi unsih

Nonne tu deus qui reppulisti nos, et non exibis deus

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

1

« AnteriorContinuar »