Ps. CVIII. PSALMUS DAVID CVIII naz ni suuiges danta mund des suntigen 1. Deus laudem meam ne tacueris, quia os peccatoris mih intlohhan ist et dolosi super me apertum est. wider mih zunga seriu 2. Locuti sunt adversum me lingua dolosa, 4. Pro eo quod me diligerent detrahebant mihi, ego autem orabam. mih ubili pi guoton 5. Et posuerunt adversum me mala pro bonis. Dritte Seite. Ps. CXIII. uuihta hiuuiski israhelo uuihta hiuuiski arones 12. Benedixit domui Israhel, benedixit domui Aaron. alle dia furihtant truhtinan luzcile 13. Benedixit omnibus qui timent dominum, pusillis uuihta mit meren cum maioribus. zuo auhhe truhtin uber hiuuuih uber hiuuuih inti vber 14. Adiciat dominus super vos, super vos et super barn iuuueriu filios vestros. kiuuihta ier truhtine der teta himil inti erda 15. Benedicti vos domino qui fecit caelum et terram. himil himilo truhtine erda auur kap barn manno 16. Caelum caeli domino, terram autem dedit filiis hominum. uzzan uuer der lebemes uuolaquedemes truhtine fona nu 18. Sed nos qui vivimus benedicimus domino, ex hoc pidiu kehorta truhtin stimma des kebetes mines 1. Dilexi quoniam exaudiet dominus vocem orationis meae, danta kineicta ora sinaz mir inti in tagon minen 2. Quia inclinavit aurem suam mihi et in diebus meis Vierte Seite. kinemmu dih invocabo te. umbiseliton mih seher des todes zaala 3. Circum dederunt me dolores mortis, pericula arabeit inti seher fand inti namon truhtines 3.4. Tribulationem et dolorem inveni et nomen domini kanamta invocavi. uuolago truhtin erlosi sela mina kenadiger truhtin 4.5. 0 domine libera animam meam, misericors dominus inti rehter et iustus, inti got unser kenadit et deus noster miseretur. kehaltanti luzcila truhtin kedeomvoter 6. Custodiens parvulos dominus, humiliatus sum, inti arlosta mih et liberavit me. uuerbi sela mina in resti dina 7. Convertere anima mea in requiem tuam, danta truhtin uuolateta dir quia dominus benefecit tibi. danta erlosta sela mina fona tode ougun miniu 8. Quia eripuit animam meam de morte, oculos meos fona zaharim fuozze mine fona slippe a lacrimis, pedes meos a lapsu. Sowohl die schöne carolingische Schrift als noch mehr die Sprachformen der deutschen Ueberseßung zeugen dafür, daß das Buch, von welchem dieses kümmerliche Bruchstück übrig ist, im neunten Jahrhundert, also vor jeßt tausend Jahren müsse geschries ben seyn. Und daß es eben ein ganzes, sämmtliche Psalmen, wo nicht gar noch andere Theile der Bibel mit solcher zwischen, zeiliger Verdeutschung enthaltendes Buch gewesen, wird durch die eine noch ganz lesbare der Ueberschriften in rothen InitiaIen: PSALMUS DAVID CXIIII wahrscheinlich genug. Bisher war des Benedictiners zu St. Gallen Notker Labeo seu theutonicus (geftorben im J. 1022) theils wörtliche theils umschreibende Verdeutschung *) als das älteste, was in unserer Sprache für die Psalmen geschehen ist, betrachtet worden. Durch dieses Pergament nun wird außer Zweifel gefeßt, daß man schon lange vor Notker einem solchen gewiß frühe gefühlten Bedürfnisse habe abzuhelfen gesucht. Wahrscheinlich war der St. Galler nicht ohne Kunde von dem was vor ihm geleistet worden, und sein Verdienst würde demnach weniger in der wörtlichen Uebertragung als in seiner für damals gelehrten und lehrreichen Ums schreibung liegen, die wohl geeignet war, seine Arbeit der Kaiserin Gisela so besonders werth zu machen. Auch die Angelsachsen ers hielten um jene Zeit eine und zwar zum Theil metrische Paraphrase der Psalmen **). Was nun diese spärlichen Reste jener frühern Verdeutschung betrifft, so möchte man aus einigen Eigenheiten den Schluß ziehen, wo nicht der Verfaffer selbst, doch der Schreiber sey kein geborner Deutscher gewesen, da er ein paärmal das der romanischen Zunge *) Herausgegeben von Schilter in deffen thesaurus und neuerlich im zweiten Bande von Hattemer's „Denkmalen des Mittelalters", St. Gallen 1846. **) Herausgegeben von B. Thorpe unter dem Titel: Libri psalmorum versio antiqua latina cum paraphrasi anglo-saxonica, Oxoniae 1885. groß 8o. |