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Riederer fein Haus, Hof und Gäßle zu Oberscheppach genannt um 320 Gulb. 276); im Jahre 1591 von Sebastian Knoll eine frü her dem Kloster giltbar gewefene Sölde zu Scheppach um 62 Guld. 277); von Hans Welser, Stadtpfleger zu Augsburg kaufte sie im Jahre 1593 drei nahe bei einander liegende Hölzer um Scheppach, Oberscheppach und zu Wehringen um 2000 Guld., welche sie nach einem halben Jahre vollständig erlegt hatte 278); end lich kaufte fte am 21. Nov. deffelben Jahres von Leonhard Raffel um 152 Guld. 30 Kr. deffen Anger und Mäder zu Scheppach 279). Dagegen vertauschte sie am 10. April 1582 an den Propst zu Großaitingen Bernhard Häring und einige andere Hinterfaffen des Domkapitels eine Holzmark hinter Scheppach gegen eine zum Erblehen dieser Hinterfaffen gehörige Holzmark bei dem Weiher zu Oberhofen 280). Von Conrad Kastner Fischer zu Dietkirch kaufte sie im Jahre 1587 für 100 Gulden ein Fischwasser in der Schmutter unten von der Brücke bis in das gemeine Wasser zu Wollishausen 281); und im Jahre 1597 von Hans Hafner zu Uttenhofen um 2600 Guld. 181⁄2 Jauch. Ackers an einem Stück, 7Tagw. Wiesmads die Altach genannt, und 16 Jauch. Holz 282). Von Veräußerungen am Kloftergut ist nur bekannt der Verkauf von zwei Sölden zu Fischach uni 260 Guld. an den Augsburger Bürger Martin Horngacher, 20. Febr. 1580 283).

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Der Vollzug der Reformationsdefrete von Trient, der Eifer mehrerer Päpste für Hebung des Ordensgeiftes, die Thätigkeit der Bischöfe und der Ciftercienser Obern für das Gedeihen des Ordens blieben nicht ohne wohlthätigen Einfluß auf das von einer kräftigen Abtiffin geleitete Oberschönenfeld. Noch in der Amtszeit der Ab tiffin Agnes hatte Cardinal Otto Truchseß Bischof von Augsburg den Abt Johann von Kaisersheim aufgefordert, in Oberschönenfeld eine Visitation vorzunehmen und ihm den Visitationstag anzuzei gen. Der Abt konnte, weil er „das podagra noch in ainer Hand

276) Herold. Chron. Bl. 176.

277) Quittung Knolls vom Samstag vor Misericordia. Orig. fasc. 41. 278) Verkaufbrief Welsers vom 29. May 1693. 1. c.

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empfinde," auf dieses Begehren nicht sogleich eingehen 284), meldete aber einige Wochen später, jeßt sei das Podagra verschwunden, und er hoffe am 4. Juli Abends im Kloster einzutreffen. Der bischöfliche Statthalter ordnete nun den Weihbischof Michael Dornvogel als bischöflichen Commissår ab (21. Juni 1571), „weil im Gottshauß allerlay vnordnung vnd mengel sowohl in zeitlichen allß gaist, lichem fach fürgehen, allso daß die Frau Abtissin schier gar khein oder doch schlechte gehorsam mer hab 285)." Eine wohlthätige Folge dieser Visitation war ohne Zweifel die Resignation der altersschwachen Abtiffin Agnes und die Wahl ihrer vortrefflichen Nachfolgerin gewesen. Bald nach dem Regierungsantritte der Abtissin Barbara verließen auch zwei unzufriedene Klosterfrauen, die Priorin Magdalena Link und die Kufterin Margaretha Beckler heimlich das Klofter, sei es aus Furcht vor einem ftrengen Regiment, oder aus per sönlicher Abneigung gegen die neugewählte Abtiffin 286). Die Vifitation des Ordensgenerals selbst vom 23. Sept. 1573, wie jene des Abtes von U. L. F. zu Castellion im Bisthum Verdun Edmund de cruce, Commiffärs des Abtes Nicolaus Boucherat von Cisterz, vom 13. Nov. 1581 endeten nur zum Ruhme der Abtissin. Bei lezterer Visitation waren im Kloster dreizehn Conventfrauen, zwei Novizinen und drei Laienschwestern 287). Als Papst Clemens VIII. am 30. April 1593 dem Abte von Cisterz den Auftrag ertheilte, für eine durchgreifende Reform der Ciftercienser Klöster in Ober- und Niederdeutschland und den angrenzenden Reichen und Provinzen Sorge zu tragen 288), vifitirte der obige Abt Edmund, nun Abt von Cisterz, sämmtliche Klöster seines Ordens in den deutschen Provinzen. In Schönenfeld fand die Vifitation am 14. Jan. 1594 zur vollen Zufriedenheit statt. Am 14. Sept. desselben Jahres begann in Kloster Fürstenfeld unter dem Vorsiße des Abtes Edmund ein Provinzial-Kapitel, auf welchen die Reformation der oberdeutschen

284) Schreiben des Abtes an den Statthalter zu Dilingen v. 3. Juni 1571. Drig. im bischöflichen Archive zu Augsburg.

285) Die Drig.-Correspondenz im bischöfl. Archive.

286) Schreiben der Abtiffin an den bischöfl. Statthalter vom 21. Oct. 1571. Cop. I. c. und Herold. Chron. Bl. 185.

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287) Vifitations charte des Abtes Edmund vom 13. Nov. 1581 nach

einem Transsumt vom Jahre 1594. fasc. 42

288) Dat. Tusculi die ultima aprilis. Nach einem Transsumte des Abtes Sebastian von Kaisersheim vom 1. Aug, 1597, fasc. 43.

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Ciftercienserklöfter berathen und Statuten für dieselben gegeben wur den 289). In einem Rundschreiben erlaffen zu Cifterz am 4. Aug. 1596 fchärfte Abt Edmund allen Aebten und Abtissinen in deutschen und angränzenden Landen ein, die Statuten seiner Reformation auf's genaufte in Vollzug zu bringen 290). Ein burch diese Visita tionen oft angeregter Disciplinargegenstand, das Ausgehen aus dem Kloster und Reisen der Abtissin und der Klosterfrauen küm merte am meisten die rührige Abtiffin Barbara. Die Visitation von 1581 hatte alles Ausgehen aus dem Klofter unbedingt verbos ten; bald aber milderte der Abt Ulrich von Kaisersheim, die beson. sondern Verhältnisse des Klosters erwägend, das ftrenge Verbot. Doch untersagte im Jahre 1587, als der Schönenfelder Hof zu Augsburg neu gebaut werden sollte und die Abtiffin vor Ausführung des Baues eigenen Augenschein einnehmen wollte, der Visitator Abt Ulrich ihr die Reise. Doch im Jahre 1599 oder 1600, als ihrer Schwester Sohn Jakob Rupfer im Kloster St. Ulrich in Augsburg feine erste Messe hielt, durfte fie mit sechs Klosterfrauen dahin reis sen, zur selben Zeit eine Wallfahrt auf das Lechfeld machen, zwei Frauen nach Dilingen in das große Klofter, damit sie dort die ges malten Arbeiten lernen sollten, begleiten, ihrer Schwester Tochter Barbara Rupfer in Klosterbeuren besuchen, eine andere SchwesterTochter ins Klofßter Kirchheim im Ries führen, etliche Male nach Edelstetten reisen, und jedes Jahr in das Bauding nach Altenmünfter ziehen, wo sie im Pfarrhof Einkehr nahm, etliche Tage verweilte und dabei den Abt von Fultenbach wie die Schwestern im Kloster zu Welden besuchte 291). *.*

Mit der Meisterin Anna und dem Convent des Klosters im Holz (Holzen) schloß oder erneuerte vielmehr Oberschönenfeld im Jahre 1600 ein geistliches Bündniß, deffen Hauptbestimmung in gegenseitigen Werken der Andacht für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der beiden Klöster bestand 292).

Unter den Thaten der Abtiffin Barbara erscheint eine Reihe von Bauten an Kirchen, am Kloster und an Häusern des Klo

289) Die Statuten vidimirt durch Abt Sebaftian zu Kaisersheim 1. Aug. 1597. fasc. 43.

290) Transsumt deffelben Abtes von demselben Tage.

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fters. Im Jahre 1589 ließ fie den saltershalben zergangenen und baufälligeu Schönenfelder Hof“, in Augsburg abbrechen und neu bauen von zwah gaden hoch 293). In denselben kaufte sie von der Stadt am 11. März 1596 gegen eine jährliche Abgabe von 10 fl. ein Rohrwaffer 294). In Schönenfeld selbst führte sie einen neuen Abteibau auf mit der Richtung und Aussicht in den vordern Hof, während die alte Abtei fammt der Klosterpforte dem Hintern Hof zugewendet gewesen war. In den Baumgarten ließ sie ein Haus mit Altane, Küche und Gesindestube als Nebenwohnung für die Ab tiffin bauen, und dasselbe durch einen Gang mit der Abtei verbinden. Sie führte das Pfleghaus mit dem daranstoßenden Gasthaus für Gäste, die man im Kloster nicht aufnehmen wollte, vom Grunde aus neu auf, und stellte den Bauhof mit Pferd, und Ochsenställen und andere Zugehörungen neu her 295).

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Das Gotteshaus zu Violau, vorher nur eine Kapelle, ließ fie erweitern, in der Form eines Gewölbes austäfern und mit zwei Nebenaltären versehen. In Schönenfeld selbst ließ sie in der äußern Kirche vieles erneuern und bessern, die Kapelle wölben, schaffte in die Kusterei schöne Ornate und Kirchengeräthe und ließ in den Chor zwei Choralbücher auf Pergament und ein Lectionenbuch schreiben. Auch die St. Leonhardskapelle zu Gessertshausen erneuerte sie und verfah dieselbe unter Beihilfe ihrer Frauen mit neuen Altären 296).

Die Anlegung einer Hecke um das ausgehnte. Klosterfeld ift gleichfalls ein Werk dieser Abtissin, die den Haushalt durchaus felbstständig führte, und auch das geringste Geschäft, wenn es den Haushalt betraf, durch ihre eigene Hand gehen ließ 297). Unge

¡¡ (298) Akten den Schönenfelder Hof betreffend im Augsburger Stadtarchive, und Herold. Chron. Die Ankunft dieses Hoses, an Fl. Oberschönenfeld ist oben S. 204 erzählt. Er war in jenen Seiten b bewohnt theils von einem Kastner, welcher die Gilten aus den Orten um Augsburg einzunehmen und zu verrechnen hatte, theils Miethleuten. Wenn die Abtisfin oder ihre Klosterfranen nach Augsburg kamen, wohnten sie in diesem Hofe. Derselbe umfaßte die heute mit Lit. D. No. 96 u. 97 bezeichneten Gebäude. Die Straße vom Hafnerberg gegen den ehemaligen Burggrafenthurm (D. No. 119), in welcher er liegt, heißt noch heute die Schönenfelder Gasse. 294) Revers der Abt. fasc. 43.

295) Obiges nach der Herold. Chron. Bl. 184.

296) Ebd. Bl. 184. 185,

297) Ebb. Bl. 184.

bührliche Anforderungen an das Kloster wußte sie entweder mit Kraft abzuschlagen oder mit Klugheit beizulegen. So wollte bald nach ihrem Regierungsantritte im Jahre 1574 der burgauische Oberstjägermeister Simon Tänzel von Trazberg an die Abtissin das Anfinnen stellen, fie folle in ihrem Kloster einen Jäger oder einen Jägerjungen und zwei Leithunde halten; ein anderes Mal verlangte er bald nach dem neuen Jahr die Fütterung zweier Hunde bis zum Frühling; wiederum begehrte er eine Salzfuhr für sich nach Burgau, Dem: leßtern Begehren entsprach die Abtissin, den beiden erstern aber nicht; denn hätte sie einmal die Jäger und Hunde in's Kloster gebracht, so befürchtete fie mit Recht derselben nicht mehr Ios zu werden 298),

Diese geordnete Wirthschaft machte es möglich, daß nicht nur der Klosterhaushalt bestritten und so Großes geschaffen, sondern noch fremden Bedürfnissen Rechnung getragen werden konnte. So lieferte die Abtiffin im Jahre 1581 zum Bau des Jesuitencollegiums in Augsburg aus ihren Waldungen 70 Eichenstämme 299). Im Jahre 1593 gab sie auf eine Aufforderung des Drdensgenerals von Gifters für ein verarmtes Frauenkloster. Maria de Gantante ges nannt als Almosen 6 Gulden; für das durch Feuersnoth und ans deres Unglück selbst schwer heimgesuchte Haupt- und Mutterkloster Cifters, welchem alle Ordensklöfter beisteuerten, leistete sie in dem, felben Jahre einen Beitrag von 100 Gulden 390).

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Streitige Verhältnisse der Klosterunterthanen wurden geordnet, für deren Wohlfahrt nach Möglichkeit Sorge getragen. Die Ge meinde Rummelaried, in deren Grundbesiß sich Kloster Obers schönenfeld, St. Georg und St. Katharina in Augsburg und Chri ftoph Rehlinger zu Horgau theilten, erhielt durch Zuthun dieser Grundherrschaften im Jahre 1572 eine Gemeindeordnung 301). Die Irrungen zwischen dem Hochstiste Augsburg und den Grunde herrschaften des Ortes Auerbach, nämlich den Klöstern Fultenbach und Oberschönenfeld, der Kaplanei St. Barbara Kapelle zu U. L. Fr. in Augsburg (Kaplan Johann Holthusius), dem Heiliggeistspital zu Augsburg und den Bürgern Philipp Stammler und Melchior

298) Herold. Chron. Bl. 176.

299) Braun Gesch. dee Collegiums der Jesuiten in Augsburg, S. 30, A27, 800) Herold. Chron. Bl. 180,

0% B01), Orig. im Reichsarchiv fasc. 87% 150 59

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