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Historische Einleitung.

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Historische Einleitung.

Die erste Kunde von einem im Osten von Asien belegenen großen und mächtigen Inselreiche hat der berühmte venetianische Reisende Marco Polo um das Ende des 13 ten Jahrhunderts nach Europa gebracht. Er war Jahrelang im Gefolge des tartarischen Eroberers Kublai - Khan gewesen, der verschiedene vergebliche Versuche zur Unterjochung Japans gemacht hat, und hatte hier von jenem Reiche gehört, es indeß nicht persönlich besucht. Er nannte es Zipangu. In den folgenden zwei Jahrhunderten erfuhr Europa nichts weiter und jede Kunde war verwischt, bis in der Mitte des 16ten Jahrhunderts Zufall die Entdeckung Japans herbeiführte. Fast gleichzeitig, im Jahre 1543 nach japanesischen, 1545 nach europäischen Quellen, ein halbes Jahrhundert nach der Entdeckung Amerikas, sind zwei portugiesische Schiffe durch stürmische Winde nach zwei verschiedenen Inseln des japanesischen Archipelagus getrieben worden. Auf dem einen befanden sich die portugiesischen Abenteuerer und Piraten Fernando Mendez Pinto, Diego Zeimoto und Antonio Peroto. Pinto hat einen Bericht über seinen Besuch gegeben, doch ist er, was Daten anlangt, sorglos und ungenau, daher eben nicht mit Gewißheit anzugeben ist, ob sein Besuch gleichzeitig mit einem zweiten, später näher zu erwähnenden Besuche anderer Portugiesen stattgefunden hat. Pinto landete mit seinen Gefährten in einem unter der Botmäßigkeit des Fürsten von Bungo stehenden Hafen auf der Insel Tansirimaa; sie wurden gastfreundlich von den

Lühdorf. Japan.

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Eingeborenen aufgenommen, sie selbst, ihr Schiff wie ihre Waffen erregten großes Interesse. Der Gouverneur der Insel kam persönlich an Bord des Schiffes und that Alles, um den Fremden den Aufenthalt angenehm zu machen.

Nach einem Aufenthalt von einem Monat machten sie sich wieder fertig zur Abreise, als eine Botschaft vom Prinzen von Bungo ankam, der die Portugiesen einlud, an seinen Hof zu kommen. Pinto begab sich in Folge dessen nach Vosugui, der Hauptstadt, und da es ihm glückte, den Prinzen von einem Gichtanfalle zu befreien, so stand er bald in hoher Gunst. Nach einem kurzen Aufenthalt indeß kehrten die Portugiesen wieder nach dem Hafen zurück und segelten bald darauf in dem Schiff, das sie gebracht hatte, nach China ab.

Von der andern Parthie ist wenig mehr bekannt, als die einfache Thatsache ihres Schiffbruchs auf der Insel Kangusima, in dem Königreich von Saguma, auf einer Reise von China nach Macassar. Dieser Besuch scheint indeß ein größeres Aufsehen als der von Pinto gemacht zu haben, wie aus der folgenden merkwürdigen Note, die sich in den japanesischen Annalen vorfindet, hervorzugehen scheint. Es heißt darin:

„Unter dem geistlichen Kaiser (Mikado) Konaru und dem Ziogun (weltlichen Kaiser) Josi-nao, im 12ten Jahr des Neugo Tenbun, am 22ten Tage des 8ten Monats (October 1543) erschien ein fremdes Schiff auf der Insel Tanega - Sima, bei Kouru, in der Provinz Nisimura. Die Mannschaft, ungefähr 200, hatte ein eigenthümliches Aussehen, ihre Sprache war unverständlich, ihr Heimathsland unbekannt. Am Bord war ein Chinese, der schreiben konnte, Namens Go-hou, von diesem erfuhren wir, daß dies ein nan-ban (südliches Barbaren) Schiff sei. Am 26. wurde das Schiff nach dem Aku-oki Hafen gebracht im N. W. der Insel, und Toki-taka, der Gouverneur von Tanega-Sima, erließ eine dasselbe betreffende strenge Verordnung. Der japanesische bonze (Priester) Tsynsynzu handelte vermittelst chinesischer Charaktere als Dolmetscher. Am Bord des nan-ban Schiffes waren zwei Befehlshaber, Mura-Synfya und Krista-Moota, sie brachten Feuerwaffen und machten die Japanesen

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