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Vorrede des Verfassers.

Im April 1855 nahm ich ein Engagement als Supercargo der Brigg "Greta“ an, die vom amerikanischen Gouvernement gechartert war, 100 Tonnen Kohlen für den Gebrauch des amerikanischen Geschwaders nach Hakodade zu bringen. Die Ladung der Brigg, die 350 Tonnen trug, wurde mit verschiedenen Gütern completirt, womit man den Markt in Japan, von dem nach Abschließung des Vertrages von Kanagawa die größten Erwartungen gehegt wurden, versuchen wollte. Indem ich meine Beobachtungen niederschrieb, hatte ich Anfangs nur den Zweck im Auge, den Eigenthümern der „Greta“ eine ge= naue Darstellung der Verhältnisse in Japan und von dem Verlaufe der Expedition zu geben. Daher die Form eines Journals und manches Unwesentliche, das sich hierbei nicht vermeiden ließ. Später, als mein Aufenthalt in Japan sich wider Erwarten beträchtlich in die Länge zog, und ich viele Monate unter den Japanesen lebte, entstand bei mir die Idee, mein Journal dem Drucke zu übergeben, einestheils, weil das Interesse an diesem merkwürdigen Lande sich in Folge der mit demselben nun

mehr ins Leben gerufenen Verbindungen fortwährend vermehren wird, anderntheils weil ich glaubte, daß sich aus diesem Journal besonders für den Handel manche wichtige Schlußfolgerungen würden ziehen lassen. Als nothwendiges Mittel zur Verständniß mancher von meinen Mittheilungen habe ich dem Journal als Einleitung einen geschichtlichen Rückblick auf die ältern Verkehrsverhältnisse Japans mit andern Nationen vorangesezt, an die eine Erzählung der neuesten Bemühungen der Nordamerikaner und Engländer, mit diesem Lande in Verbindung zu treten, angeknüpft, und der eine vollständige Uebersetzung des zwischen der Regierung der nordamerikanischen Freistaaten und dem Kaiserreich Japan geschlossenen Vertrages von Kanagawa beigefügt ist. Was ich von dem Lande, seinen Bewohnern und Erzeugnissen erfahren, habe ich in einem Anhange zusammen gefaßt; so weit meine Mittheilungen nicht auf selbst Erlebtem und Gesehenem beruhen, habe ich aus den besten und glaubwürdigsten Quellen geschöpft; die Illustrationen sind, mit Ausnahme einer Ansicht von Nagasaki, von mir gezeichnet. In einem zweiten Anhange habe ich die Frage zu beantworten versucht, was die Nordamerikaner durch den abgeschlossenen Vertrag von Kanagawa zunächst erreicht haben, wozu ich mich sowohl nach meinen Erlebnissen als in Folge des unpartheiischen Standpunktes, den ich einnehme, für geeignet halten durfte. Zwei fernere kurze Anhänge über Sprache und Preise dürften practischem Bedürfnisse entgegenkommen, wie ich denn überhaupt meine Leser bitte, in mir stets den practischen Geschäftsmann zu sehen, der durch Mittheilung seiner Erlebnisse und Erfahrungen nügen möchte, aber nicht den Ehrgeiz fühlt, als Schriftsteller zu glänzen. Wer mehr wissenschaftliche Forschungen über Japan und seine Bewohner beab= sichtigt, den verweise ich auf das Studium der Werke von

Charlevoix, Thunberg, Capit. Golowin, Doeff, Fischer, Kämpfer, v. Siebolt, und des in neuester Zeit herausgekommenen schäßbaren Werkes Mac Farlane's, der über viele der von mir gemachten Angaben weit ausführlicher spricht, wie ich es für nothwendig erachtet habe, endlich auf die älteren Werke der Jesuiten über die Mission in Japan.

Hongkong, den 14. April 1856.

Fr. Aug. Fühdorf.

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Die auf dem linken Pfeiler geschriebenen Charaktere bedeuten in japanesischer Hiragana Schrift: Nipon, Kanagawa sojacku notschini. Japan nach dem Vertrage von Kanagawa.

Die Charaktere rechts heißen: Kieutse, singokuni zoonschi ta te matsuru

soro, eine unter den höhern Ständen übliche Glückwünschungsformel.

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