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BIBLIOTHEC KEGAT MONACEN

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dass Markgraf Jodok seinem Bruder Prokop für dessen Ansprüche auf die Besitzungen ihres Bruders Soběslav eine Geldentschädigung versprochen und ihm dieselbe mittelst Schuldbriefer versichert habe; darauf weisen die Nummern 91. 112. und 121. hin. Dieser Verpflichtung kam Jodok nicht so nach, wie die Verschreibungen lauteten und so griff Prokop zu den Waffen. Jodok, der damals schon über den Plänen, welche ihm zur Herrschaft oder wenigstens zu grossem Einflusse in Böhmen verhelfen sollten, brütete, fand es gerathen, den Streit beizulegen. Darauf bezieht sich die Urkunde ddo. Prag, 4. August 1393 (n. 165), in welcher Jodok sich anheischig macht, bezüglich der dem Markgrafen Prokop und seinen Anhängern zugefügten Schäden binnen 14 Tagen in Olmütz zu erscheinen und hier mit seinem Bruder einen Vergleich abzuschliessen; sollten die zwei Brüder sich nicht einen können, so mögen die Herren Beneš von Kromau und Herart von Kunstat schiedsrichterlich zwischen den beiden Markgrafen entscheiden, wobei besonders hervorgehoben wurde, dass beide Schiedsrichter alle Entschädigungen festsetzen sollen, die Jodok wegen Nichteinhaltung der verbrieften Verpflichtungen zu zahlen habe. Ob die Zusammenkunft in Olmütz stattfand, ist nicht bekannt; wahrscheinlich aber nicht, da Markgraf Prokop am 4. Februar des folgenden Jahres 1394 in Prag eine Urkunde ausstellte, in welcher er versprach, den Schiedsspruch zu halten, welchen Wilhelm Markgraf von Meissen und Friedrich Burggraf von Nürnberg zwischen ihm und Markgrafen Jodok wegen aller zweitracht, bruche, schelunge, kriege und usloufte", die sich zwischen den beiden Brüdern ereigneten, aussprechen würde. In dieses Versprechen nahm Prokop auch seine Bundesgenossen, die Herzoge von Öls. Troppau, Teschen und Stettin, so wie alle seine Anhänger auf (n. 178. 179.). Wenn auch dieses Anbiethen zum Vertrage ehrlich gemeint war, so folgte daraus dennoch keine vollständige Aussöhnung der feindlichen Brüder; im Gegentheile, es entbrannte die alte Feindschaft wieder, als die nächste Gelegenheit dazu sich darboth. Und diese kam, als Jodok sich mit den böhmischen Herren gegen Wenzel IV. verband, und dieser im Juni des J. 1394 gefangen wurde: Prokop trat an die Seite des gefangenen Königs und griff die österreichischen Herzoge, welche Jodok und den Herrenbund unterstützten, an (n. 230). Aber auch gegen Jodok wandte er seine Waffen; es geht dies aus dem Versprechen hervor, das Prokop seiner Schwester Anna, Gemahlin des Peter von Sternberg, am 19. Jänner 1395 machte, ihre und die Güter des Sternberger- und Doleiner-Klosters in den Fehden, die er mit seinem Bruder Jodok hat und haben wird, zu verschonen (n. 231.). Einen willkommenen Anlass zur energischen Fortsetzung des Krieges erhielt Prokop, als ihm König Wenzel, nachdem er Jodok gefangen nahm (12. Juni 1395), durch Boten auftrug, das Gebieth Jodoks zu besetzen (n. 262.). Die Fehde dauerte bis zum Ende des J. 1395 und fand ihren Abschluss dadurch, dass Jodok seinem Bruder Prokop gewisse Entschädigungen gab, darunter namentlich, dass er die Stadt Littau an Prokop abtrat (n. 295.).

Eine Folge der inneren Fehden war die Stagnation aller Rechtsgeschäfte, da das Landrecht, so lange der Krieg dauerte, keine Sitzungen abhalten konnte. Das Landrecht sollte viermal im Jahre, und zwar zweimal in Brünn und zweimal in Olmütz gehegt werden. Daher sollte es sich in den neun Jahren (1391-1399) sechsunddreissigmal versammeln,

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