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Herr Dr. Höfler hat bereits den Anfang zur Her= ausgabe gemacht; der 1. Band ist vollendet und wird Allen gewiß eine höchst willkommene Gabe sein. Er enthält die Denkwürdigkeiten des Ritters Ludwig von Eyb. Der Ver= ein' glaubt, die Versicherung geben zu können, daß im nächften Jahre schon der zweite Band „das beyserische Buch" erscheinen werde

Der Berichterstatter fügt die Bemerkung bei, daß daburch die Aufnahme von Abhandlungen über die Geschichte Bambergs und alles dessen, was darauf Bezug hat, nicht eingestellt ist; der Verein wird auch ferner, wie bisher, die treffenden Arbeiten der verehrlichen Mitglieder mit Vergnügen veröffentlichen.

Das zweite Unternehmen, dem sich der historische Verein auf Anregung seines durchlauchtigsten Protektors, des Herzogs Marimilian in Bayern unterzieht, verdient gleichfalls die größte Beachtung. Es wird nämlich eine Chronik angelegt, in welcher alle Zeitereignisse, welche irgendwie auf Franken Bezug haben, genau verzeichnet werden.'

Hinsichtlich der Art und Weise der Ausführung drückt fich der durchlauchtigste Protektor in einem Schreiben an unser verehrliches Mitglied, Herrn Hofmarschall Freiherrn von Münster, der auf Ersuchen des Vereins die Anfrage zu stellen die Güte hatte, also aus:

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,,Was die Grenzen anbetrifft, innerhalb welcher diese ,,Chronik sich zu halten haben dürfte, so bin Ich, ohne hierin Maaß geben zu wollen, der Ansicht, daß dieselbe ,,sich auf die Provinz beschränken sollten, für welche der ,,dortige Verein gegründet ist. Die Hauptereignissé ,,in universaler Ausdehnung würden dabei mehr oder we

niger angezogen, insoferne berücksichtigt werden müssen, ,,als dieselben bei dem allgemein tege gewordenen öffent ,,lichen Leben nirgends mehr ohne Einfluß, Theilnahme ,,und Rückwirkung auf die einzelnen Ländertheile- bleiben „können.“ „h it

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Im Verlaufe des Jahres wurden verschiedene Abhandlungen zur Vorlage gebracht; so besonders bei der Versamm lung der Mitglieder des bamberger Vereins auf der Karolinenhöhe.

Außer Herrn Dr. Höfler hielten daselbst Vorträge Herr Pfarrer Peter zu Stadtsteinach über das wendisch slavische Wort Paltena, Paltema und Herr Roder, Archivar des Herrn Grafen v. Giech über denselben Gegenstand. Zugleich erstattete er Bericht über eine Abgabe des Klosters Langheim an den Aeltesten von Giech, die in Kammlatuch oder in einem Paar Filzstifeln bestand. (S. über diesen Gegenstand die Geschichte des Slavenlandes an der Aisch und den Ebrach-Flüßchen. Bamberg 1819. Erster Theil. S. 6. Anmerkung.)

Herr Dr. Höfler verbreitete sich hier über die Wichtigkeit des keyserischen Buchs, sowie über die von ihm im bamberger Archive aufgefundene älteste Urkunde des Hauses Hohenzollern vom Jahre 1234. Er wurde vom Könige von Preußen, dem er sie übersandte, mit der goldenen Medaille für Wissenschaft" beehrt.

Herr Magistratsrath Dietrich zu Vorchheim übergab eine Abhandlung über die Entstehung der dortigen Hospitalstiftung.

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Herrn Domkapitular Wunder verdanken wir sehr schäzbare Aufschlüsse über die Geschichte Bambergs. Sic finden sich in der Beilage zu seinen Gelegenheitspredigten, die er als Festgabe bei seinem Priesterjubiläum für seine ehemalige Pfarrgemeinde zu U. L. Frau und St. Gangolph dahier am 25. Dezember 1848" im Drucke erscheinen ließ.

Mit der geschichtlichen Darstellung verschiedener kirchlicher Stiftungen, welche er in kurzer Zeit erscheinen lassen wird, wird einem längst gefühlten Bedürfnisse abgeholfen.

Herr Domkapitular Karl Friedrich Schmitt gab in teressante Erläuterungen und Notizen zur Geschichte von Bayersdorf und Döringstadt.

Der Berichterstatter, Curat Thiem hatte im Jahre 1844 den Vorschlag gemacht, daß man Lebensskizzen verstorbener Vereinsmitglieder durch den Bericht mittheilen möge. (S. fiebenter Bericht S. IX.) Dieser wurde neuerdings in Anregung gebracht und er soll jezt ausgeführt werden. Wir müssen indeß die Bitte hier aussprechen, daß die Angehörigen der Verstorbenen Nachrichten über deren Lebensverhältnisse übergeben. Mit Vergnügen wird der Berichterstatter die Zusammenstellung besorgen und so den Da= hingeschiedenen ein ehrendes Denkmal seßen.

Die Lebensgeschichte des verlebten Herrn Domdechants und Vereinsvorstandes Dr. v. Brenner floß aus seiner Feder.

Für die Zukunft dürfen wir uns noch mehr versprechen, indem die Aussicht vorhanden ist, daß von Zeit zu Zeit, vielleicht regelmäßig in jeder Sigung Vorträge über die Geschichte gehalten werden. Mehre Mitglieder haben dazu freundliche Zusage gemacht, wenn anders nicht störende Verhältnisse eintreten.

Wir können uns also der angenehmen Hoffnung hingeben, daß der Verein nicht nur in seiner bisherigen Thätigkeit fortfahren, sondern noch mehr_erstarken und von Zeit zu Zeit schöne Beweise von seinen Bestrebungen und Forschungen geben werde.

II.

Harmonisches Wirken der beiden. Vereine von Sherfranken; Verbindung mit auswärtigen Vereinen.

Der historische Verein zu Bamberg geht mit dem zu Bayreuth fortwährend in dem bisherigen edlen Streben Hand in Hand. Das Archiv für Geschichte und Alterthumskunde, welches bisher seinen Bestand dem rüstigen Zusam

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menwirken der beiden Vereine verdankt, enthält diesmal nur Einen Beitrag zur Geschichte unter dem Titel:,,Das Fürstenthum Bayreuth im dreißigjährigen Kriege. Nach handschriftlichen und gedruckten Quellen dargestellt von Dr. Holle. Mit urkundlichen Beilagen. I. Abschnitt (1618-1632)." Der Herr Verfasser war einige Wochen in Bamberg, um aus dem Archive daselbst Materialien zu seiner Geschichte zu sammeln.

Wenn diese Arbeit vollendet ist, so wird wahrschein= lich dies Archiv wieder mit Arbeiten von Mitgliedern der beiden Vereine ausgestattet werden.

Auf den dritten Juli des verflossenen Jahres war eine Versammlung für die Mitglieder der beiden Vereine auf der Karolinenhöhe anberaumt. Die Bamberger erschie= nen in großer Anzahl; die Bayreuther wurden leider an der Theilnahme gehindert. Wir freuen uns jedoch in diesem Jahre, unsere Bayreuther Freunde auf der Karolinenhöhe begrüßen zu können. Wir haben diesen Ort auch darum wieder zum Versammlungsplage gewählt, da sie vor zwei Jahren mit uns einstimmig hier zusammenzukommen beschlossen haben.

Die freundlichen Verbindungen, in denen der Verein mit den in ganz Deutschland bestehenden historischen Vereinen steht, lassen auch die Fortsegung der schönen Schriften derselben hoffen. Selbst im Auslande hat der Verein Anerkennung gefunden. Wir wünschen, durch die Namhaftmachung ihrer Geschenke eine Schuld der Dankbarkeit abtra= gen zu können. Zugleich fügen wir die Bitte bei, daß die geehrten Vereine uns auch ferner mit ihrem Wohlwollen beehren mögen.

Die Versammlungen, deren wir im eilsten Berichte S. VI und VII gedachten, find wegen unvorhergesehener Hindernisse nicht zu Stande gekommen. Möge für die Zukunft ihrer Wirksamkeit, welche für die Wissenschaft von größtem Nugen ist, nichts mehr im Wege stehenl

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Der historische Verein erfreut sich von der Zeit seines Entstehens bis auf die gegenwärtige Zeit großer Auszeichnungen.

König Ludwig I. gab in einem Schreiben sein Wohlgefallen über dessen Leistung zu erkennen.

Se. Majestät König Marimilian II. hatte schon als Kronprinz dem Vereine ein schönes Zeichen seines Wohlwollens gegeben. S. zehnten Bericht S. V.

Der Protektor des Vereins, Herzog Maximilian in Bayern, Kgl. Hoheit, spricht bei jeder vorkommenden Gelegenheit seine Anerkennung über des Vereines Wirksamkeit in den wohlwollendsten Ausdrücken aus. Mit wahrem Vergnügen lassen wir das Schreiben, welches Se. K. Hoheit nach dem Empfange des XI. Berichts anher erlassen haben, nach seinem ganzen Inhalte zur allgemeinen Kenntnißnahme abdrucken:

München, den 20. September 1818. Der Herzog Marimilian in Bayern 2c.

an

den Ausschuß des historischen Vereins in Bamberg.

„Indem Ich für die gefällige Mittheilung des eilften ,,Berichtes über das Bestehen und Wirken des vorgenann ,,ten Vereines Meinen verbindlichen Dank ausdrücke, ,,bitte Ich, es als ein Merkmal Meiner Theilnahme anzusehen, wenn Ich demselben eine Bemerkung zur Er,,wägung vorzulegen Mir erlaube, die aus dem Wunsche ,,entspringt, ein Unternehmen anzuregen, welches der ,,künftigen Geschichtschreibung ein besonders werthvolles ,,Material zu bereiten vermöchte.

Ich glaube nemlich, daß es dazu sehr diensam sein ,,werde, wenn der historische Verein mehrere seiner Mit

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