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zur

Geschichte des Hexenwahns

und der

Hexenverfolgung

im Mittelalter.

Von

Joseph Hansen.

Mit einer Untersuchung der Geschichte des Wortes Hexe

von Johannes Franck.

Bonn

Carl Georgi, Universitäts-Buchdruckerei und Verlag

1901.

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Die vorliegende Sammlung von Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hexenwahns und der Hexenverfolgung im Mittelalter bildet eine, etwas später als beabsichtigt erscheinende, Ergänzung zu meinem darstellenden Buch: Zauberwahn, Inquisition und Hexenprocess im Mittelalter und die Entstehung der grossen Hexenverfolgung, München, R. Oldenbourg, 19001. Sie enthält theils wichtige Quellen für jene Darstellung, theils Vorstudien zu derselben, theils nähere Ausführungen, die aus ihr ausgeschieden werden mussten, um nicht den an und für sich schon verwickelten Gang der Untersuchung und Darstellung störend zu beeinflussen. Die vorliegende Sammlung, beschränkt sich aber so gut wie vollständig auf das 14. und 15. Jahrhundert, d. h. auf die für die Entwicklung des Hexenwahns und des Hexenprocesses im Rahmen der christlichen Kultur kritische Zeit, in der durch die vom Papstthum neubegründete Ketzerinquisition vermittelst der scholastischen Theologie und des kanonischen Strafprocesses jener verhängnissvolle Sammelbegriff vom Hexenwesen, der die Grundlage der grossen, epidemischen Hexenverfolgung bildete, geschaffen, verwerthet und von den Organen der Kirche den weltlichen Instanzen überliefert wurde. Dass an einzelnen Stellen in das 13. Jahrhundert zurückgegriffen und dass anderseits die Entwicklung bis zum J. 1540 berücksichtigt worden ist, wird man billigen. Meine Absicht war, in den beiden eng zusammengehörigen Büchern die seither nach So manchen Seiten räthselhafte Entwicklung des Hexenwahns und des Hexenprocesses bis in das Zeitalter der Reformation hinein endgültig klarzustellen; die späteren Processe, die Fortführung der wahnerfüllten Hexenverfolgung bis über das Jahr 1700 hinaus offenbaren, wie ich bereits *S. 4 ff. ausgeführt habe, nur das naturgemässe Ausklingen der um die Wende des Mittelalters und der Neuzeit bereits völlig entwickelten Vorstellungen, die, durch die Reformationsbewegung nur wenig beeinflusst, noch weit in die neuzeitlichen Jahrhunderte hineinragten und erst unter dem Einfluss der modernen, naturwissenschaftlich, nicht theologisch begründeten Weltanschauung wirksam bekämpft worden sind.

1 Auf dieses Buch ist in der vorliegenden Sammlung stets in der Form *S. 1 ff. hingewiesen worden.

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