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E. Zais (München). Die Ordnung der Bildersammlung hat weitere Fortschritte gemacht, indem die Landschaftsbilder und Pläne von Herrn Amtsgerichtsrat a. D. Düssell und Herrn Kunsthistoriker Dr. Zimmermann nach Kreisen und Ortschaften zusammengelegt sind, so dass jetzt der bequemen Benutzung auch dieses Teils der Sammlung, der durch Überweisung älterer nassauischer Bilder hoffentlich in derselben Weise wie die nassauische Porträtsammlung gefördert werden wird, nichts mehr im Wege steht.

Bericht über die im Winter 1897/98 gehaltenen Vorträge.

(Fortsetzung.)

Herr Direktor Meister in Höhr: Die Thonwarenindustrie des Westerwaldes.

Die Westerwälder Keramik hatte bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich, als sie in den sechziger Jahren unseres Jahrhunderts den ersten Anlauf zu ihrer heutigen Bedeutung nahm. Einer Entwicklungs- und Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert war eine Nachblüte gefolgt, auf die von der Mitte des 18. Jahrhunderts ein vollständiger Verfall der Industrie eingetreten war. Die heute stetig fortschreitende Entwicklung vollzieht sich freilich vielfach auf Kosten der vorhandenen kleineren Betriebe ganzer Ortschaften, die gegenüber den grossen Fabrikunternehmungen der letzten Jahre einen um so schwierigeren Stand haben, als auch die Thongruben mehr und mehr in den Besitz des Grosskapitals gelangen. Der Westerwälder Thon gehört zu den sogenannten Braunkohlenthonen und verträgt einen hohen Hitzegrad, ohne zu schmelzen. Schwach gebrannt hat er eine geringe Festigkeit, wie dies an den

Thonpfeifen wahrnehmbar, in hoher Hitze dagegen sintert er zu einer dichten festen Masse zusammen und man hat dann Steinzeug, ein Fabrikat, wozu er sich ganz besonders eignet. Aber auch zur Herstellung von Steingut (Fayence) und feuerfesten Produkten ist der Thon besonders gesucht und wird zu dem Zwecke massenhaft nach der Saar, dem Niederrhein, nach Belgien, Frankreich und sogar nach Russland verschickt. Es giebt weissen, bläulichen, braunen, gelben und roten Thon. Die rote und gelbe Färbung rührt von dem jeweiligen Gehalt an Eisenoxyd, die schwarze, bläuliche und braune Farbe von Pflanzenüberresten her. Ein Hauptbestandteil des Thones ist Kieselsäure. Die bergmännische Ausbeutung der Thonlager geschah früher nur durch den sog. Reifenschachtbetrieb. in neuerer Zeit hat man mehr und mehr Tagebau eingeführt. Bei Reifenschachtbetrieb geht man in kreisrunden Schächten, die man mit jungen Buchenstämmchen spiralförmig auskleidet, bis zur Thonschicht nieder und erweitert dann beim Abstechen der Thonschollen den entstehenden Hohlraum glockenförmig, oft bis auf 12-15 m Durchmesser. aber die Wände infolge des Seitendrucks trotz der Zähigkeit des Thones schliesslich nachgeben, so ist diese Gewinnung des Thones nicht ungefährlich. Der Tagebau ist weniger gefährlich, wenn die senkrechten Ausschnitte nicht zu hoch genommen werden und terrassenförmig in die Tiefe gegangen wird. Eine derartig angelegte Grube zwischen Siershahn und Mogendorf macht den Eindruck eines grossen Amphitheaters. Die bedeutendsten Thonlager befinden sich bei Ebernhahn, Siershahn, Wirges, Ransbach und Raupach, während diejenigen bei Höhr und Grenzhausen zum Teil schon erschöpft sind. Der grade ein

Da

Dutzend Industrieorte Höhr, Grenzhausen, Ransbach, Baumbach, Wirges, Hillscheid, Mogendorf, Siershahn, Arzbach, Hilgert, Faulbach und Hundsdorf umfassende Bezirk des Unterwesterwaldkreises ist unter dem Namen Krug- und Kannenbäckerland allgemein bekannt. Rechnet man hierzu noch Breitscheid und Gusternhain im Dillkreis, sowie Hadamar im Kreis Limburg und Oberbieber im Kreise Neuwied, in welchen Orten Kochgeschirr fabriziert wird, und ferner die rheinischen Orte Vallendar, Bendorf, Sayn und Neuwied, so ergiebt sich die stattliche Zahl von im ganzen 21 Westerwälder Industrieorten. Es giebt aber auch noch Orte, in denen früher Töpferei betrieben wurde, SO in Horressen, Elgendorf, Bannberscheid, Montabaur, Thalheim, Grenzau, auf dem Meisenhof bei Sayn und der Bembermühle bei Höhr. In Horressen, Elgendorf und Bannberscheid bei Montabaur waren schon um 1220 Töpfer ansässig. Sie hatten nach einer aus dieser Zeit stammenden Urkunde jährlich 1200 Schüsseln an das Erzstift in Trier, das dort Frohnhuben besass, zu liefern. Die Anfänge der Thonwarenindustrie des Westerwaldes sind aber offenbar in einer noch viel früheren Zeit zu suchen. Es spricht manches für die Annahme, dass die niederrheinische Steinzeugindustrie, die gleichzeitig mit der Westerwälder im 16. und 17. Jahrhundert in Blüte stand, sich an die römische Töpferei jener Gegenden anschliesst. Auch ein Zusammenhang der Westerwälder Keramik mit der römischen ist nicht ausgeschlossen. Zunächst spricht dafür die heute noch auf dem Westerwald gebräuchliche Bezeichnung euler, früher aulner und ulner für Töpfer. Die Bezeichnung ul oder aul für Topf von dem lateinischen olla oder aulla scheint im 15. Jahrhundert noch ganz allgemein gebräuchlich ge

wesen zu sein. Dagegen sucht man in den Zunftrechnungen der alten Ullner aus dem 16. und 17. Jahrhundert vergebens nach Geschirrnamen, die an aul oder ul erinnern, vielmehr sind es meistens Namen, welche mit der späteren Bezeichnung Kannenbäcker oder Dippenbäcker zusammenhängen oder mit dem niederdeutschen pot. Die heutigen Geschirrnamen zeigen eine abermalige Änderung. Wie kommt es nun, dass das Wort aulner, ulner sich in der Form euler bis auf den heutigen Tag erhalten hat, trotzdem die Geschirrnamen fortwährend wechselten? Die in den Handel kommende Ware erhielt vielfach Benennungen, wie sie in den einzelnen Absatzgebieten gebräuchlich gewesen sind, das Handwerk selbst war dagegen etwas internes und die Bezeichnung Euler konnte sich mit der Vererbung des Handwerks vom Vater auf den Sohn dauernd erhalten. Das führt aber dazu, einen Anschluss der Westerwälder Industrie an die römische Töpferei anzunehmen. Es gilt das nicht nur für die Irden- oder Kochgeschirrfabrikation, sondern auch für die Steinzeugindustrie. Eine ganze Anzahl in hiesiger Gegend gefundener römischer Gefässe des Wiesbadener Museums sind allem Anschein nach aus dem fetten Pfeifenthon hergestellt. Man brauchte sie nur härter zu brennen, um Steinzeug zu erhalten. Das Museum besitzt auch ein vollständig zu Steinzeug gebranntes Gefäss. Verfolgt man die über den Westerwald und zwar mitten durch das Kannenbäckerland sich hinziehende Endstrecke des römischen Grenzwalles von Ems bis Rheinbrohl so findet man lauter Töpferorte und fast alle liegen grade an den Stellen, wo ehemals römische Kastelle gestanden haben.

Im 16. Jahrhundert stand am Niederrhein in Raeren bei Aachen, in Titfeld,

Merold, in Frechen und Köln, dann in Siegburg a. d. Sieg und auf dem Westerwald bei Höhr, Grenzhausen, Hillscheid, Grenzau, Hilgert, auf dem Meisenhof und in Sayn die Steinzeugtöpferei in hoher Blüte. Es muss im 16. Jahrhundert und später ein reger Verkehr zwischen den rheinischen und Westerwälder Ulnern bestanden haben, wenn auch eine örtliche Entwicklung der Steinzeugindustrie aus ersten Anfängen auf dem Westerwald durch die ältesten Fundstücke erwiesen ist. Die gegenseitige Einwirkung für die spätere Zeit ist dagegen erkennbar ebensowohl aus den Formen der Gefässe und deren Verzierungen, als aus den hier und dort gleichlautend wiederkehrenden Töpfernamen wie Knutgen, Kneutgen, Knödgen oder Schwaderlapp, Kalb und Mennicken. Die Erzeugnisse dieser Zeit sind jene zum Teil sehr kunstvoll gearbeiteten Steinzeuggefässe, wie man sie in den meisten kunstgewerblichen Museen und Privatsammlungen antrifft. Die Farbe der Gefässe ist verschieden. Es gibt weiss- oder silbergraue, blaugraue und braune. Die braunen stammen meistens aus Frechen und Raeren. Die weissen wurden auf dem Westerwald hergestellt. Das eigentliche Westerwälder Steinzeug ist aber das blaugraue, blau und braun bemalte, das in solcher Schönheit anderswo nicht vorkommt. Die blaugraue Farbe ist hervorgerufen durch die Glasur und durch das verteilt aufgelegte Kobaltblau. Zu den braunen Krügen ist roter, zu den hellblauen und blaugrauen dagegen weisser, bläulicher oder schwarzer Thon verwendet. Da die schwarze, braune oder bläuliche Naturfarbe des Thones von Vegetabilien herrührt, die im Feuer zerstört werden, so ist es einleuchtend, dass auch solche Thone sich weiss brennen. Bei Reduktionsfeuer,

d. h. wenn man den Zutritt von Luft bezw. Sauerstoff in den Brennraum des Ofens verhindert, erhält man, indem sich das in jedem Thon vorhandene Eisenoxyd zu metallischem Eisen reduziert, weisse oder graue Ware, je nach dem Eisenoxydgehalt des Thones; bei oxydierendem Feuer, d. h. wenn bei übermässiger Luftbezw. Sauerstoffzufuhr gebrannt wird, dagegen rote oder braune Ware. Bei der Mangelhaftigkeit der Brennöfen sind manchmal auch bei Reduktionsfeuer oxydierende Feuergase vorhanden. Die Wirkung derselben wird, oft noch während des Brandes beim Salzen, d. h. beim Einstreuen von Kochsalz in den glühenden Ofen, wodurch bekanntlich die Steinzeugglasur erzielt wird, aufgehoben. Das Salz zersetzt sich nämlich in der Hitze in seine Bestandteile Chlor und Natrium, das Chlor verbindet sich mit dem Eisen des Thones zu Chloreisen, das sich verflüchtigt, und das Natrium mit der Kieselsäure des Thones zu einem Natronglas, das den glänzenden Überzug, die Glasur, bildet. Zum Garbrennen des Thons bedarf es einer Temperatur von 12 bis 1300° C. Der Brand wird in ca. 50 Stunden beendet und erfordert bei einem mittelgrossen Ofen etwa 8-10 Klafter Holz. Der heutige Brennofen, Kannofen genannt, hat noch ziemlich dieselbe Konstruktion wie der alte Ullenowen.

Während heute nur noch die glatte Gebrauchsware aus freier Hand auf der Töpferscheibe aufgedreht, die plastisch verzierte dagegen aus Gipsformen ausformt wird, stellten die alten Ullner auch die letztere aus freier Hand her und benutzten nur zu den aufgelegten Verzierungen Formen. Zum Glätten der äusseren Fläche nimmt man das Werkholz zu Hülfe, das aussen gegengehalten und der Form des Gefässes folgend aufund abbewegt wird. Ist ein solches

Wirkholz an der Schneide mit einigen Kerbschnitten versehen, so entstehen an der Stelle des Gefässes, wo das Instrument angehalten wird, Reifen und Wulste.

Von den verschiedenen Gefässformen sind zu nennen: der kleine bauchige Trinkbecher, der kugelförmige Trinkkrug, der halbhohe cylindrische Trinkkrug, die hohe cylindrische Schnelle oder Pinthe, der bauchige Schenkkrug und der Ringoder Wurstkrug. An den älteren kleinen Trinkbechern ist wieder charakteristisch der gewellte Fussrand, die Fingerreife und die Medaillonverzierung am Rumpf, in späterer Zeit der profilierte Fuss, sowie die senkrechten Kehlungen und Kerbverzierungen am Körper. Das Charakteristische an dem kugelförmigen Trinkkrug sind die senkrechten Ornamentstreifen, später die eingeritzten Ranken mit aufgelegten Blüten, Blumen, Rosetten. Das Eigenartige in der Verzierung der Pinthe oder Schnelle sind die 3 Hochfüllungen, welche den Raum zwischen den 3 Fussund Halswulsten bedecken und allegorische Figuren, Porträtfiguren, Wappen u. s. w. in Ornament darstellen. Bemerkenswert bei den bauchigen Schenkkrügen sind die feinen Gliederungen und die Gurtverzierungen an Rumpf und Hals. Eine besondere Art sind die sog. Schnabelkrüge mit langem Ausgussrohr. Am häufigsten sind auf dem Westerwald die sog. Stern- oder Rosettenkrüge, selten dagegen die Wurst- oder Ringkrüge. Charakteristisch an den Sternkrügen ist die kugelige Form des Rumpfes, der lange enge Hals mit Ausgussmarke, die grosse, aus kleinen Ornamentteilchen zusammengesetzte Nabelrosette, das Fehlen von bildlichem Schmuck und das vertieft aufgelegte Braun und Blau. Ausser diesen Krügen sind Schreibzeuge und Salzfässchen, Pilgerflaschen und Ölkrüge sehr häufig.

An den Arbeiten dieser Periode kann man ganz deutlich den allmählichen Verfall der Industrie beobachten. Den Verzierungen der späteren Zeit fehlt die künstlerische Durchbildung, noch später verschwinden dann die plastischen Verzierungen, und das eingedrückte und eingeritzte Ornament gelangt zur ausschliesslichen Herrschaft.

zur Be

War der allgemeine Aufschwung der Thonindustrie im 16. Jahrhundert sehr durch das damalige Zunftwesen gefördert worden, so trug die Entartung des Zunft wesens wesentlich schleunigung des allgemeinen Verfalles bei. Dazu hatte auch das Steinzeug seit Erfindung des Porzellans seine Beliebtheit verloren. Selbst das einfache Gebrauchsgeschirr fand schliesslich keinen rechten Absatz mehr. Am trostlosesten waren die Zeiten am Anfange unseres Jahrhunderts. Erst in den dreissiger Jahren hob sich die Steinzeugindustrie. Bei dem vermehrten Bedarf der fiskalischen Brunnen zu Ems, Niederselters und Fachbach an Mineralwasserkrügen gingen ganze Orte ausschliesslich zu dieser Beschäftigung über.

In Baumbach und Höhr kam dann die Röhrenfabrikation auf, die bis in die Mitte der siebziger Jahre flott ging. Die Heranziehung fremder Arbeitskräfte und Künstler wirkte belebend auf die Steinzeugindustrie, die alten Steinzeugkrüge wurden nachgebildet und fanden bald reissenden Absatz. Die Mode der altdeutschen Zimmereinrichtung förderte die Industrie ungemein. Im allgemeinen fehlt aber den in Gipsformen hergestellten modernen Arbeiten die Frische und Ursprünglichkeit der Handarbeit, welche die alten Erzeugnisse auszeichnet. Doch wurden auch neue Bahnen betreten und ein neues Fabrikat, die sog. Elfenbeinware hergestellt. Heute hat diese

gelb glasierte Ware dem blauen Steinzeug den Rang abgelaufen. Dazu kommt die Einführung eines ganz neuen Zweiges der Steinzeugindustrie, der Flurplatten, die unter dem enormen Druck von 15000 Centnern aus trockenem Thonpulver fabriziert werden. Ferner sind hier die Fabriken für säure- und feuerfeste Produkte, Chamotten u. s. w. zu erwähnen. Die damit verbundene Flaschen- und Glasfabrikation rief wieder eine andere Industrie ins Leben, nämlich diejenige von Flaschenverschlüssen. Auch die Schleifsteinfabriken in Baumbach, Ransbach und Grenzhausen und die grosse Schmirgelfabrik in der Nähe von Ransbach ist aus der Thonindustrie hervorgewachsen. Aus der Thonpfeifenindustrie entwickelte sich auch die Holzpfeifenfabrikation des Westerwaldes. Mit der Herstellung von Gefässen für chemische Zwecke hängt die Entstehung von Geschäften auf dem Westerwald, die vollständige Apothekerund Laboratoriumseinrichtungen liefern, zusammen. Schliesslich dürfen in diesem Zusammenhange die Zinngiessereien nicht vergessen werden, die den Bedarf der früher von München bezogenen Zinnbeschläge für Westerwälder Bierkrüge und Kannen nicht nur vollständig decken, sondern auch nach auswärts hin arbeiten.

Herr Oberlehrer Pagenstecher: Riehl's Novelle „Gräfin Ursula“ und ihre historische Grundlage.

Die Riehl'sche Novelle behandelt die Einführung der Gegenreformation in der Grafschaft Nassau-Hadamar. Im Mittelpunkt steht die rührende Gestalt der Gräfin Ursula, der Gemahlin des Grafen Johann Ludwig von NassauHadamar (1617-1653). Der Dichter schildert uns, wie die Gräfin bei der in Wien 1629 erfolgten Konversion ihres

Gemahls im Glauben treu bleibt, den Gatten vor Ungerechtigkeit und Ausschreitungen bewahrt und besonders die Unschuld des Pfarrers Nisener, der verräterischer Umtriebe beschuldigt war, an den Tag bringt. Die Quellen, die Riehl für seine 1856 geschriebene Novelle benutzte, sind das Buch Kellers,,Drangsale des nassauischen Volkes", das 1854 erschien, und die 1832 in Vogels,,Nassauischem Taschenbuch" veröffentlichte ,,Verfolgungsgeschichte" Johann Jakob Niseners, Pfarrers zu Rennerod. Die Urschrift der Aufzeichnungen, die Vogel zu Grunde legte, ist nicht mehr vorhanden, doch fand sich im hiesigen Kgl. Staatsarchiv ein anderes Manuskript dieser Verfolgungsgeschichte, das vom Jahr 1728 datiert, und von einem anderen Pfarrer Nisener geschrieben, manche Erweiterungen enthält, von denen die eine interessiert als ein Ansatz zu protestantischer Legendenbildung, die übrigen Familienerinnerungen entstammen. Der Redner verglich nun die historischen Thatsachen mit der Dichtung; er stellte zunächst fest, dass Riehl's Auffassung den Grafen Johann Ludwig zu hart beurteilt. urteilt. Sein Verhältnis zu seiner Gemahlin ist auch zur Zeit seiner Konversion das innigste gewesen, und gleich nach seiner Bekehrung teilt er ihr seinen Schritt in einem wahrhaft herzwarmen Brief mit. Der weitere Inhalt der Novelle wie der Verfolgungsgeschichte ist durchaus sagenhafte Ausschmückung historischer Vorgänge; eine Beschuldigung des Pfarrers Nisener, dass er den holländischen Räubern den Rat gegeben habe, die katholischen Pfarrer aufzugreifen, fand statt, indess wusste er sich zu reinigen, und eine Entführung Niseners nach Köln, wie sie die Novelle schildert, ist mit den bekannten Thatsachen nicht zu vereinen. An verschiedenen Stellen

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