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Pas Wenige, was über diesen Gegenstand in den Bayerischen Annalen, Jahrg. 1833 Nt. 146. S. 1096 vorgekommen ist, bedarf einer Berichtigung und fadet zu mehreren Ergänzungen ein.

S. 1.

Allerdings ist die herrliche Domkirche, welche nach dem schrecklichen Brande von 1159 unter Bischof Albert I., angeblich einem Grafen von Sigmaringen, durch freigebige Unterstügung Kaisers Friedrich I. und seiner Gemahlin Beatrix von Burgund, bereits im Jahre 1161 größtentheils aus ihrer Asche wiederum empor gestiegen war, mit ihrem in seiner Art einzigen Portale 1) das

1) Dieses innere Portal mit den Bildnissen Kaisers Friedrich 1. und seiner Gemahlin Beatrix von Burgund, beide figend, und des neben dem Kaiser stehenden Bischofes Ulbert 1,, ist abgebildet in Meichelbecks Historia Frisingensi T. 1, P. 1. ad pag. 356 a und in des Hrn. Dombekans von Heckenstaller Dissertatio historica de Antiquitate et aliis quibusdam Memorabilibus Cathedralis Ecclesiae Frisingensis etc. Tab. lll. Vgl. das Titelkupfer zum 11. Bd. von Raumer's Hohenstaufen. Auch hat dieses Bildniß Kaisers Friedrich 1. der Marmorbüste zum Vorbilde gedient, welche von Hrn. Professor Ludwig Schwanthaler für die Walhalla ausgeführt worden ist. Das Vorgeben, die Bildnisse des Kaisers und seiner Gemahlin seyen vor dem Portal aufgestellt, ist ungegründet, vielmehr find sie Bestandtheile des Portales selbst. Das äußere Portal, welches Fürftbischof Albert Sigmund Herzog in Bayern (reg, von 1652 — 1683), errichten ließ, ist bei Heckenstaller 1. cit. Tab. IV. abgebildet.

merkwürdigste Monument dieser uralten Stadt, und zwar um so mehr, als ihre höchst wahrscheinlich durch einen italienischen Baumeister im kaiserlichen Gefolge geleitete Bauart von der damals in Deutschland gewöhnlichen ganz verschieden ist.

§. 2.

Aber auch die unterirdische Kirche (Gruft) dieses Münsters, welche wenigstens in das zehnte Jahrhundert hinauf reicht, mit ihren 25 Säulen und 21 Halb-(Pfeiler-)Säulen, von denen keine der andern ähnlich ist und mehrere ein noch höheres Alter in Anspruch nehmen, verdient als ein den Alterthumsforschern und Architekten bisher unauflösliches Räthsel eine eigene Erwähnung. 2)

S. 3.

Mit den ungemein ausgebreiteten Domgebäuden hången noch zwei Kirchen zusammen: die Kirche des heil. Benedikt und die Kirche des heil. Sebastian. Jene, der alte Dom genannt, wurde von dem heil. Corbinian, gewiß nicht ohne reichliche Beisteuer des bayerischen Herzogs Grimoald, als Münster der Benediktiner: monche, seiner Ordensbrüder, errichtet und nach dem großen Brande von 1159 durch den Domscholastiker, in der Folge Dompropsten Engelschalk wieder hergestellt. Von dieser wird behauptet, daß sie schon einige Jahrhunderte früher, um das Jahr 270, von dem heil. Maximilian Bischof zu Lorch zu Ehren der jungfräulichen Mutter erbaut und, wenn nicht die allererste, doch eine der ältesten christlichen Kirchen Bayerns sey. 3)

S. 4.

Unter den Schagen der Domkirche war vorzüglich das prächtige Geschenk der Kaiserin Beatrix merkwürdig, ein Weihwasser

2) Vgl. Denkmale der Kunst des Mittelalters im Königreich Bayern, gesammelt und gezeichnet von Dominik Quaglio rc. Tafeln 1— VII u. X11; Wiener Jahrbücher d. Lit. XIII. Bd. S. 199 — 202 u. 204; Heckenstaller 1. cit. Tab. 1.; Pillars in The crypt at Freysing, etc. A Bibliographical Antiquarian and pitturesque tour in France and Germany by the Rev. Tho. Frognall Dibdin F. R. S. S. A. Volume Ill. London 1821. p. 322-329; Dr. J. G. Büsching's Wöchentliche Nachrichten ic. III. 21—24.

3) Kurzer Bericht aller der Feierlichkeiten, welche (unter dem Fürstbischofe Ludwig Joseph Freiherrn voll Welden) bei Gelegenheit des zu Ehren des heil. Blutzeugens und Bischofes Maximilian, als ersten hiesigen Glaubensverkündigers, gehaltenen fünfzehnten Jahrhunderts die drei Ostertage 1772 hindurch in Freysing angestellet worden. 32 S. in Quart. Vgl. Meichelbeck Hist. Frising. T. 1. P. 1. Dissert. 11. proleg. p. VI et VII. Heckenstaller 1. c. p. 1 u. 2. 6–10 u. Tab. II.

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gefág (Amula) aus einem einzigen Chrysolith von seltener Größe, im Gewicht von 1 Pfund und 25 Loth (die Einfassung von vergoldetem Silber beträgt an Gewicht 15 Loth), und die dazu ge hörige Handhebe des Weihwedels (Manubrium aspergilli) aus einem einzigen Smaragde,, 3 Loth schwer, welche zusammen auf hundert vierzig tausend Gulden geschäzt wurden. Zwar hat bes reits Meichelbeck in Hist. Fris. T. I. P. I. ad pag. 356 eine Abbildung des fraglichen Geschenkes geliefert; ") doch werden die hier zwar verkleinert wiedergegebenen Abbildungen kaum überflüßig gefunden werden. STORE NE Totalansicht.

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4) Vgl. Ueber dieses Weihwassergefäß fieh des Regensburgischen Herrn Bischofes 8. X. v. Schwäbl Lebensskizze des Hrn. Dekans der Metropolitankirche München-Freyfing Joseph Jakob von Hedenstaller S. 20-22 nm. **). Vgl. Bayerische Annalen Jahrg. 1833. Nr. 100. S. 728.

§. 5.

In der von dem Fürstbischof Veit Adam von Gerbeck vers schönerten sogenannten Fürstenkapelle, der ersten rechter Hand, wenn man von der großen Stiege herab eintritt, hinter dem von Ulrich Loth gemalten, den Tod Mariå vorstellenden Altarblatte wird in einer prächtigen filbernen mit Edelsteinen gezierten Rahme ein ́Marienbild 'bewahrt, welches die fromme Einfalt der Alten dem Pinsel des heil: Evangelisten Lukas zugeeignet hat. Meichelbeck 5) erzählt nach einer alten Tafel: Das fragliche Gemälde habe Johann Galeaz, Herzog zu Mailand, von einem nicht genannten griechischen Kaiser zum Geschenk erhalten. (Aventin 6) versichert, daß solches eine griechische Aufschrift habe.) Nach dessen Tode sey es an eine englische Gräfin von Kent und endlich nach meh reren Jahren an Bruno de la Scala 7) gekommen, welcher dasselbe zu Ehren seines Bruders, des Freysingischen Bischofes Nikodem (1421-1443) am 23. September 1440 der Domkirche ges schenkt habe.

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S. 6.

Die Angabe, daß die Grabsteine der Freysingischen Bischöfe von 730 bis 1788 im Kreuzgange der Domkirche sich befinden, wodurch man zu den Schluß, fie seyen dort auch begraben, verleitet werden könnte, ist ganz irrig. Dieser weitläufige Kreuzgang enthålt eine große Anzahl durch Anordnung des Fürstbischofes Johann Franz, aus dem Geschlechte der Freiherrn von Eckher (erwählt den 29. Januar 1695, gestorben den 23. Hornung 1727) von dem Boden erhobener und an den Wänden schön geordneter größtentheils durch Alter und Kunst oder sonst merkwürdiger Grabsteine von hier begrabenen Domherren, auch einigen adeligen Laien, aber auch nicht einen einzigen eines Bischofes. Alle Bis schöfe von dem zweiten, Erimbert, dem Bruder des heiligen Cor.

5) In Hist. Frising. T. 11. P. 1. p. 224 et 225. Vgl. Jo. Freyberger Chronica Episc. Frising. Eccles, sub Johanne Ill, u. Gewoldi Addit. ad Hundii Metrop. Salisb. T. 1. P. 172.

6) Aunal. Boior. Lib. VII. p. 811 ed. Ingolstad.

7) Ueber die Familie de la Scala, von der Leiter, Herren zu Bern (Verona) und Vinzenz, f. Hunds Bayerisches Stammbuch 11. Ib. S. 48—17.

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binian) († 749) an bis Ludwig Joseph Freiherrn von Welden († 1788), welche zu Freysingen gestorben oder deren Gebeine dahin überbracht worden sind, ruhen mit wenigen Ausnahmen 2) entweder in der Gruft und der mit derselben verbundenen Kirche des heil. Sebastian oder an verschiedenen Orten der Domkirche und ihrer Borhalle, wo ihre Grabsteine gesehen werden. In neuerer Zeit wurde eine unter der Kapelle des heil. Johann von Nepomuk ere baute Gruft zur gemeinschaftlichen Grabstätte der Domherrn bez stimmt und nach klösterlicher Weise hergestellt; aber, so viel mir bekannt ist, wurden in solcher nur die Leichname des Grafen Marimilian Joseph Anton von Trauner und des Dr. Erdmann. v. Indobler, welchen der berühmte Direktor der Universität Ingolstadt, Freiherr von Ickstatt, immer als seiwen eminentesten Schüler ers klärte, beigesept.

§. 7.

Die Kollegiat - Stiftskirche des heil. Johann des Läufers, welche durch den oberhalb derselben aus der ehemaligen fürstbischöfs lichen Residenz in die Domkirche führenden, mit den Bildnissen, Wappen und kurzen Biographien der Bischöfe, dann den Abbildungen der hochstiftlichen Schlösser, Städte, Märkte und anderer Besigungen in dem unmittelbaren Gebiete, in Bayern, Desterreich, Steyermark, Tyrol und Krain, gezierten Gang mit den Domgebäuden verbunden ist, die Stadtpfarrkirche zum heil. Georg mit ihrem Freithofe und der Gottesacker außer der Stadt mit der in solchem eingeschlossenen Kirche enthalten ebenfalls viele merkwürs dige Grabdenkmåler. Bei Demolirung der Kollegiat-Stiftskirchen des heil. Andreas und des heil. Veit sind viele großentheils schöne und merkwürdige Epitaphien für immer unsichtbar geworden.

8) Der Leichnam bes (am 8. Sept. 730 gestorbenen) heil. Corbinian wurde in der Gruft begraben, aber nach 30 Tagen wiederum erhoben und, wie er verordnet hatte, nach Mais in Tyrol, in die Kirche des heil. Valentin überbracht, im I. 768 oder 769 zurückgeführt und in das vorige Grab gelegt. Um das Jahr 1205 soll einé dritte Erhebung vorgegangen seyn (Meichelbeck 1, 1.387). Schon lange werden Reliquien von ihm auf vielen Ultåren in und außer Bayern und Deutschland, sein durch ungemeine Kleinheit ausgezeichnetes Haupt an hohen Festen auf dem Hochaltare der Domkirche verehrt.

9) Worüber Näheres in meiner bald erscheinenden Abhandlung über die Grabstätten der Freyfingischen Bischöfe. Ein Beytrag zur Bavaria Subterranea.

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