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S. 8.

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Die alte Sage, daß der Berg bei Freysingen, auf welchem der heil. Corbinian das Kloster Weihenstephan erbaut hat, früher Tets mons geheißen habe u. f. w., laßen wir auf ihrem Werthe oder Unwerthe beruhen; wahrscheinlicher ist, daß der frånkische Major domus Pipin der Kurze von Heristal in seiner Burg auf diesem Berge öfters gewohnt habe; gewiß, daß noch im XVI. Jahrhuns dert Ruinen eines unermeßlichen Gebäudes und weitläufiger Grås ben gesehen worden sind. 10) Auch der Name einer nächstgelegenen Ortschaft Pipinhausen (Pupinhusir, ") nun Wippenhausen) bestätigt die angezeigte Wahrscheinlichkeit. Bekanntlich mußte Wei. henstephan das Schicksal der bayerischen Klöster theilen und fiel als Opfer der zerstörenden Zeit. Die oberhalb des berühmten Brunnen des heil. Corbinian erbaute, schöne, von Cosmas Asam vortrefflich in Fresko gemalte Kapelle dieses Heiligen ist dem Verfalle preisgegeben. Die durch hohes Alterthum ehrwürdige Klosterkirche mit dem Kreuzgange, in welchem die alten Fraunberge und Fraunhofen ruhen, wird zu weltlichen Zwecken benügt.

Hofrath Hoheneicher.

10) Illi vero proniorem assensum merentur, qui tradunt, Proreges Franciae, quos Majores Domus vocare solebant, cum saepius in hasce oras movissent exercitus suos, illic veluti loco perquam commodo et eminenti aliquoties consedisse, cujus rei argumentum reperta posteris temporibus ingentis aedificii ac fossarum rudera praebuisse in antiquis Monasterii Weihenstephanensis membranis conspeximus (Meichelbeck Hist. Fris. 1, 1. Diss. 1. proleg. p. 111). et mansis ipse Pipinus Rex in Alemannia auff der Purckh Thitmon etc. ―――et tunc (ao 746) creditur destructum fuisse castrum in monte Weichensteffan, ita quod solum remansit Oratorium S. Stephani etc. Et hoc sufficiat de probacione, castrum sive aulam in hoc monte quondam fuisse. Approbant etiam hoc malta loca fossata circumquaque apparentia in monte illo. (Chronica mont. Weihensteffen. Msc. sec. XVI. p. 1-3.)

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11) Meichelbeck Hist. Frising. 1, 2. n. 241, p. 130.)

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Literarisches Intelligenz-Blatt.

Höchst interessanter Geschichts - Atlas von Bayern.

Bei Just. Perthes in Gotha ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in München durch die Literarisch-Artistische Anstalt der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, und durch G.

Franz:

ATLAS ZUR GESCHICHTE

von

Bayern,

entworfen und gezeichnet

von

Karl von Spruner,

gross Median. VIII Blätter in Umschlag Subscriptionspreis

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I. Noricum. Rhaetia und die angränzenden Länder.

II. Die Gauen von Bojoaria, Franeonia und eines Theils von Allemannia vom VII. bis ins XI. Jahrhundert. Nebenkarte: Ducatus Franciae Rhenanae.

III. Die Besitzungen der Welfen und Hohenstaufen im XII. Jahrhundert.

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IV. Die südöstlichen Marken Deutschlands bis zur Gründung der Herzogthümer Oesterreich und Steyermark. Nebenkarte SüdDeutschland am Ende des VIII. Jahrhunderts.

V. Die Herzogthümer Bavaria, Frankonia und ein Theil von Allemannia nach erblichen Grafschaften und Gebieten eingetheilt. Nebeukarte: Rheinfranken.

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VI. Besitzungen der Wittelsbacher im XIV. Jahrhundert.
VII. Das Churfürstenthum Pfalz am Rhein und das Herzogthum
Zweibrücken.

VIII. Bayern und die obere Pfalz mit ihren Theilungen, Erwer-
bungen und Verlusten vom XIII. bis ins XVI. Jahrhundert.
IX. Bayern, Pfalz und Zweibrücken nebst den niederrheinischen
Herzogthümern im Jahr 1778. Nebenkarte: Dię pfälzischen
Besitzungen in den Niederlanden.

X. Das Königreich Bayern nach seinen gegenwärtigen Bestandtheilen mit allen Gebietsveränderungen von 1801-1816.

Subscriptions-Anzeige.

K. von Spruners Historisch-geographischer HAND-ATLAS.

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Von diesem längst vorbereiteten und seit 2 Jahren dem Publicum angekündigten Unternehmen ist nunmehr die

erste Lieferung

aus den Blättern Nro. 1 bis 8 bestehend, erschienen und liegt in allen Buchhandlungen zur Einsicht vor. Unter den 8 Blättern finden sich fünf Karten von Italien, welche gewissermassen ein für sich abgeschlossenes Ganzes bilden und die am geeignetsten sind, als Maasstab für das zu dienen, was der Herr Verfasser überhaupt zu leisten beabsichtigt und daran zu zeigen, in wiefern ihm die Lösung der sich selbst gesteckten Aufgabe gerade bei einer der schwierigsten Partien des Ganzen gelungen ist. Es sey erlaubt, 'hier nachstehendes auf diese erste Lieferung Bezug nehmendes aus einem Briefe des Herrn Professor Heinrich Leo in Halle auszuheben.

„Für Ihre gütige Mittheilung der nun fast ganz vollendeten er„sten Lieferung des v. Spruner'schen historischen Atlas meinen ,,aufrichtigsten Dank. Wie freue ich mich, indem ich die schö,,nen sorgfältigen Blätter vor mir sche, dass es in meiner Wis,,senschaft so von allen Seiten her zu festem Grunde hinstrebt. ,,Ich habe das mir mitgetheilte abermals durchgesehen, und ,,bin bis auf wenige Einzelnheiten vollkommen einverstanden; ,,welche Einzelnheiten aber von der Art sind, dass sie der wis,,senschaftlichen Controverse über Detail wenigstens für jetzt, ,, vielleicht zum Theil für immer angehören. Wie zweckmässig ,,ist das Blatt, welches das Reich der Longobarden darstellt, ,,doch jetzt eingerichtet, so dass man selbst die allmälige Er,,oberung, wie sie in spätern Zeiten noch statt fand, durch die ,,Illumination des Blattes unterstützt, leicht verfolgen kaun. ,,Auch die Italien in der spätern Zeit betreffenden Blätter, be,,sonders die darin aufgenommenen landschaftlichen Bezeichnun„gen (wic Canavese, Langhe u. s. w.) und die Angabe so vieler ,,bedeutenden Adelssitze, haben mir vor den historischen Stu„dien dessen, der die Charten entworfen, die entschiedenste ,,Achtung eingeflöfst. Wie manche Arbeit, die auf die Gewin,,nung weiterer Resultate und auf andere Forschungen hätte ,,gewendet werden können, wäre mir erspart worden, hätte ich „bei Ausarbeitung meiner Geschichte Italiens bereits ein ähn,,liches Hülfsmittel stets und bequem zur Hand gehabt.“

Indem ich die Versicherung gebe, dass das Unternehmen möglichst rasch gefördert werden soll und solche mit der Bemerkung belege, dass für die zweite Lieferung bereits die Platten No. 9, 10, 12 u. 13 im ̧ Stich vorgerückt, und äusserdem mehrere Zeichnungen ́ zur Abgabe an die Stecher bereit sind, lasse ich für Diejenigen, denen die frühere Ankündigung des Atlas nicht zur Hand ist, das Wesentliche daraus, nachstehend folgen.

Der Subscriptions-Preis der ersten Lieferung ist auf 2 Thlr. (3,fl. 36 kr.) festgesetzt worden, ein Preis, der im Verhältniss zur der sorgfältigen technischen Ausführung in Kupferstich und der bei historischen Karten besonders schwierigen und kostspieligen Colorirung als äusserst niedrig erkannt werden muss,

Gotha, Januar 1837.

Justus Perthes.

Ankündigung.

Das Bedürfniss nach historischen Landkarten und insbesondere nach einem zusammenhängenden historischen Atlas hat sich manigfach und in neuerer Zeit bei lebhaft erregtem Interesse an historischen Studien immer dringender kund gegeben und ist bis jetzt noch durch keine neuere Erscheinung der Art hinreichend befriedigt worden. Diese Wahrnehmung bestimmte den Herrn Verfasser, seit Jahren im historisch-geographischen Fache mit Eifer arbeitend, zur Herausgabe eines ,,Atlas, der ein steter belehrender und erläuternder Begleiter jedes ge,,schichtlichen Studiums seyn, und diesen Zweck zu erfüllen, für jede ,Hauptperiode der Geschichte nicht allein den äussern Umfang, sondern „auch die innere Abgränzung der treffenden Länder bilden soll.“ Er ,,hat dabei vorzüglich im Auge:,,dass jede der Karten so viel möglich ,,gerade das für die treffende Periode zu leisten habe, was man ,,einer guten geographischen Karte für unsere Tage verlangt." Der Atlas soll durch einige Uebersichtskarten die alte Geographie

von

darstellen, und, als Hauptaufgabe, die Gestaltung der einzelnen Länder von der Periode der Völkerwanderung bis auf die neueste Zeit herabführen, in besonderer Berücksichtigung der von „Heeren und Ukert herausgegebenen „Geschichte der europäi schen Staaten" In Form, Grösse, Art der Behandlung schliesst sich der historische Atlas durchaus an den Stieler'schen geographischen Hand-Atlas an, für welchen er also gleichsam einen, die Vergangenheit abbildenden, ergänzenden Theil ausmacht. Da dieser für die Terraindarstellung und auch meist in den Maasverhältnissen als Grundlage dient, so ist damit der Vortheil geboten, dass die oft wichtige Vergleichung der ältern Gestaltung der Länder mit der neuern um Vieles erleichtert wird.

Vorzüglich empfehlungswerthe geographische Werke aus dem Verlag von Justus Perthes in Gotha.

AD. STIELERS HAND-ATLAS über alle Theile der Erde und über das Weltgebäude. Vollständige Ausgabe in 77 Bl. nebst Erläuterungen. Cart. 16 Thlr. (28 fl. 48 kr.)

Desselben Ausgabe in 63 Bl. Cart. 13 Thlr. (28 fl. 24 kr.)
Desselben Ausgabe in 31 Bl. Cart. 6 Thlr. (10 fl. 48 kr.)

AD. STIELERS KARTE VON DEUTSCHLAND, DEN NIEDERLANDEN UND DER SCHWEIZ in XXV Blättern. Maasstab 1/800000 (ca. 5 Meilen auf 2 Zoll.) Subscr. Preis 91⁄2 Thlr. (16 fl. 48 kr.)

AD. STIELERS SCHUL-ATLAS über alle Theile der Erde nach dem neuesten Zustande. 27 illuminirte Karten in Realquart. 17te Aufl. Preis 12 Thlr. (2 fl. 42 kr.)

AD. STIELERS KLEINER ATLAS DER DEUTSCHEN BUNDESSTAATEN (den ganzen preussischen Staat inbegriffen). 30 illum. Karten in Realquart. 1te und 2te Abtheil. jede zu 3⁄4 Thlr. (1 fl. 21 kr.) SCHUL-ATLAS DER ALTEN WELT. Nach Mannert, Ukert, Reichard, Kruse, Wilhelm u, A. 14 illum. Karten in Real-Quart. 11te mit einem Abriss der alten Geographie vermehrte Auflage. Preis 1 Thaler. (1 fl. 48 kr.)

F. M. DIEZ: POST- UND REISE-KARTE VON DEUTSCHLAND und dem grössten Theil von Europa in 4 grossen Blättern. Preis: aufgezogen in Etui 3 Thlr. (5 fl. 24 kr.)

Desselben POST- UND REISE-KARTE VON DEUTSCHLAND und anliegenden Ländern, in einem Blatt, gez. von J. C. Bär, Preis: aufgezogen in Etui 1% Thlr. (3 fl. 18 kr.)

BERGHAUS ASIA. XVIII Blätter in gross Adlerformat nebst ausführl, Text. Davon sind in fünf Lieferungen vierzehn Blätter erschienen. Subscriptionspreis: 30 Thlr. (54 fl)

Nächstens erscheint die erste Lieferung von

BERGHAUS PHYSICALISCHEM ATLAS, einem Karten-Werke eigenthümlicher Art, das in 6 Abtheilungen Darstellungen über Meteorologie, Hydrographie, Geologie, Magnetismus, Pflanzen- und Thiergeographie und Anthropographie geben wird.

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