Imágenes de páginas
PDF
EPUB
[ocr errors]

mit jenen auf dem Grabsteine der im J. 1020, verstorbenen Gräfin Kunigund von Diessen den Schluß, daß dieselbe aus dem XI. oder wenigstens aus dem XII. Jahrhundert herrühre."

1

Diese zwar zutreffende, aber dennoch ziemlich vage Altersbes stimmung gewinnt einen festeren Anhaltspunkt durch den auch auf die Ortsgeschichte Gilchings ein erwünschtes Licht werfenden Umstand, daß der in der Inschrift genannte widmende Priester Arnold von Gilching eine historisch dokumentirte Person ist. Zufolge vollkommen übereinstimmender in den Mon, Boie. abgedruckter Urkunden lebte nämlich derselbe in der zweite Hälfte des XII. Jahrhunderts, und scheint, von einem wohlbegüterten, wahrscheinlich in Gilching seßhaft gewesenen Geschlechte, welchem selbst ein Miteigenthumsrecht an der dortigen Kirche zugestanden, abgestammt zu haben. Nach dem Traditionsrotul des Klosters Polling übergaben nämlich er und sein Bruder Wernher (— nach der chronologischen Aufeinanderfolge der Urkunden vor dem Jahre 1162-) ihr Landgut zu Gilching und Magenbach (5) mit allem Zubehör, und den dritten Theil der Kirche in Gilching an das. Kloster Polling, () (wahrscheinlich um dasselbe in nugnießlicher Eigenschaft wieder zurückzuerhalten.) Laut einer andern Traditionsurkunde vom 15. Febr. 1176 erlegte er für die Klosters Conventualen zu Polling einen Kaufschilling von 20 Lalenten, welche genanntes Kloster einem Ministerialen der Kirche zu Brixen, Namens Friedrich, schuldete. (7) In einer Urkunde des Klosters

5) Jest Marenbach unweit Polling?

6) M. B. X. 14.,,Notum sit tam futuris quam presentibus, quod duo fratres Arnoldus et Wernherus de Giltihingen tradiderunt predium suum ecclesie domini Salvatoris Pollinge, quod habuerunt Giltihingen et Magenbach, in pratis et silvis, quesitis et inquirendis, et tertiam partem ecclesie in Giltikin site, que eos iure parentum suorum contingebat, et omnem familiam suam, quam habuerunt in famulis et ancillis, numero XX.“ etc. etc.

1 7) M. B. X. 29. :,.N. S. o. t. p. q. f. quod Fridericus Ministerialis Brixinensis ecclesie tale predium, quale ipse in pago Witolteshoven dicto possedit, ecclesie S. Salvatoris Pollinge potenti manu simul cum investitura contradidit, ea conditione, quod fratres prenominate ecclesie sibi persolvant XII. talenta; que persolvit Arnol dus presbiter de Giltihingen, pro remedio anime sue et pro adiutorio Gisile puelle, quam inibi posuit perpetuo mansuram etc.“ Es verdient bemerkt zu werden, daß der offenbar finnstörende Schlußsaß dieser Urkunde (Cum ergo debent possidere) im Original von gleichzeitiger Dinte als weggehörend durchstrichen ist.

....

Neustift bei Freising vom J. 1191 (9) und endlich in einer den Klöstern Polling und Raitenbach gemeinsamen, die Kirche von Forstenried betreffenden Urkunde vom J. 1194 (9) erscheint derselbe als Zeuge.

Hienach modificirt sich denn die Altersbestimmung der Glocke zuverläßig dahin, daß leztere keinenfalls dem XI. Jahrhundert, sondern den letteren Decennien des XII., oder dem Anfange des XIII. Jahrhunderts angehöre.

1.1 2002

8) M. B. IX. 572. „Arnoldus de Gildehingen."

9) M. B, 'VIII. 12. X. 45. „Arnoldus de Gilte chingen."

.

[ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

schriften, die über die bezeichnete Schrift Willibalds verglichen wurden, beurtheilt werden.

Referent hat diese Prüfung nach dem Perzischen Lerte vorges nommen und folgendes Resultät: dabei, erhoben. : 7. 1) Die älteste Handschrift, welche der Perzischen Ausgabe, zu Grunde liegt ist ein schon vor ihm durch Neugart beschriebner Coder von Reichenau, der nach Reugarts Angabe kurz vor oder nach dem Jahre 800 vollendet wurde, in diesem werden nur drei Bifchófe aufgezähltz, die Eintheilung in vier: Bisthúmer wird nur im Allgemeinen erwähnt, vom Bisthume Passau und dem Bischofe Viviło ist aber darin keine Rede. S 2) Nach dem Alter folgt nun die schon genannte Freisinger 11. Handschrift, gefertigt in der ersten Hälfte des neunten Jahrhundertes; sie stimmt mit dem Reichenauer Coder ganz ....überein, doch hat eine spåtere' Hand; die der zweiten Hälfte des genannten Jahrhundertes angehören dürfte, auf den Rand des Pergaments Passau als viertes Bisthum und Bivilo als dessen Bischof beigefügt.

*

3) Zwei Wiener Handschriften, die Perg verglichen hat, die eine aus dem zehnten oder eilften die andere aus dem dreizehnten Jahrhunderte erwähnen gleichfalls des Bisthumes Passau und des Bischofes Vivilo nicht, înnesin

f

4) Ein gleichfalls von Perz aber ohne Altersbestimmung anges führter Coder von Rebdorf nennt als viertes Bisthum Eichstådt und den heiligen Willibald - als Bischof-und-dieselbe -**,l Leseart fand auch -Lazius in den von ihm öfter angeführten i alten Anrialen (1).· ́

!**

******** 1* 161. *.

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

Die übrigen vier von Perg angeführten Handschriften, von geringerer Bedeutung, enthalten den in den gedruckken Ausgaben vorkommenden gewöhnlichen Tert mit der Eintheilung in vier Bisthümer, Salzburg, Freifing, Regensburg und Passau.'

11

Wenn nun die hier vorgenommene Prüfung der ålteren Handfchriften das negative Resultat liefert, daß des Bisthumes

1) antiquus annalium codex: quartus Bilibaldus in loco cui vocabulum est Aichstet, episcopale suscepit officium. De migratione gentium Basileae. 1572, pag. 291.

Passau in ihnen nicht erwähnt wird und nur drei1B i sthúmer namentlich aufgeführt werden, obgleich derfelbe_Text im Allgemeinen von der Eintheilung in vier Bisthümer spricht und schon hiedurch die Leseart unfrer Benediktbeurer Handschrift an Gewicht gewinnt, so kömmt noch hiezu, daß auch innere Gründe für sie sprechen, nach welchen sich eine hohe Wahrscheinlichkeit ers giebt, der Text unsrer Benediktbeurer Handschrift› dürfte der richtige and correcte seyn.

Diese Gründe sind:

theparty along 2 www qua com cast 241) Das Verhältniß, in welchem der von Lorch 'nachý Passau 'gei flüchtete Bischof Vivilo zu Bonifacius stand, begründet nichts weniger als die Vermuthung, daß Bonifaz schon gleich bei Luder kirchlichen Eintheilung Bayerns diesen Bischof

auf dem Stuhle zu Passau beståttigt habe. Bonifaz hatte die Anordnungen, die er in Bayern getroffen, dem Papste Gregor HI. gemeldet und er muß in diesem Briefe, in wels chem er dem Papste meldet, daß er nur einen Bischof in Bayern Namens Vivilo, Priester aber gefunden habe, deren Ordination zweifelhaft fey, auch die Ordination des Vivilo -25% beanstandet und diesen der Ueberschreitung der Canonen (bes #noschuldigt haben, denn der Papst fand sich bewogen in seiner Antwort hierauf wiederholt zu erklären, (*)›daß er selbst den pro Vivilo › ørdinirt habe, und seinem Legaten aufzutragen »‹ dem

1

ཝིཝོ ༡ཝཱ

བྷཱཝཱ ཏི

Bischof Vivilo, wenn er die Canonen überschritten habe, dieß mit Milde nach der Praxis der römischen Kirche zu vers 7.1. weisen.

2) Die alten Annalen, auf welche sich Lazius beruft sprechen

ganz (3) für den Text der Benediktbeurer Handschrift. Wie

[ocr errors]

2) apud Würd twein ep. 46.

*

Nam Vivilus episcopus a nobis est ordinatus. Hic si aliquid excedit contra canonicam regulam doce et corrige eum juxta romanae ecclesiac traditionem, quam a nobis accepisti.

3) Proinde beatus Bonifacius episcopus eodem intinere venit in Boiariam, et sedens in civitate nova, ordinavit exinde episcopales sedes per totam Boiariam, atque ob merita sua deposuit Vuicconem episcopum, et consensu atque praecepto · domini Pipini regis et Odilonis ducis ordinavit illic Mammonem, eoque mortuo ordinatus est illic Hildegart episcopus. Lazius loc. cit. pag. 292.

Lazius ́ führt übrigens schon zur Zeit des heiligen Rupert einen Bischof von Neuburg Tuto an. cf. pag. 290.

In dem Schreiben Gregor des III. an die Bischöfe Bayerns und UUemanniens kommt aber Vuicco nicht vor, wie Winter in seinen Vorarbeiten Bd. II. S. 211, annimmt, denn

H

160~ Semerk, üb. eine ungedruckte Stelle a. d. Lebensbéschreib. d. hl. Bonitacius.

Annalen des Lazius fie an die kirchliche Eintheilung Bayerns Jest Zanreihen.

Tid mid akig b) Visilo dürfte," "che ihn der Papst in seinen Schuß nahm, von Bonifaz nicht als Bischof von Passau bestätigt wors vising den seyn, denn "nur" so`läßt 'fich ́›daß» Stillschweigen der älteren Handschriften über ihn erklären. Juunid netuo wensdúbrigt nur noch auf den Zusatz einzugehen, den unfre Handschrift über die Benediktinerstifte Altomünster und Benediktbeuern enthält, daß Bonifaz die Kirche und das Stift ju Benediktbeuern einweihte, zeigt der rotulus historicus (7) dieses Klosters, der diese Consecration, ohne jedoch ein Jahr anzugeben," 'in "den Monat Oktober seht, Meichelbeck, der unsre Handschrift, als er die Gefchichte von Benediktbeuern schrieb, (8) nicht benüßte, weil er in dieser schreibt, es finde sich in dem Leben des Bonifaz von der Einweihung dieses Stiftes nirgends eine Erwähnung, hat den Anfang des Klosters in das Jahr 733; die Vollendung desselben in das Jahr 740 gefeht, auf dem unsrer Handschrift beiliegenden Zettel steht jedoch von seiner Hand bemerkt, daß nach ihrem Ini halte die Weihe des Klosters und der Kirche gleich nach der kirchlichen Eintheilung Bayerns1 geschehen seyn dürfte (9).

J

·159.4

1 Auch Altomünster/weihte Bonifag ein, wie der ungenannte Verfasser (19) der Lebensbeschreibung ́des heiligen Alto1ˆérzählt, Hund(")†sezt die Einweihung von Altomúnster in das Jahr 750, nach unfrer Handschrift würde die Einweihung beider Klöster in das Jahr 739 fallen. dost me www. 25 TO 916

ཏི

• Bund und volli e mad, by má za

[ocr errors]
[ocr errors]

".

7) Monum. Boic. Vol. VII. pag. 2. venit in provinciam Noricorum menie Octobris dedicavit ecclesiam in loco Pura in honorem S. Benedicti, Jacobi Apostoli XI. Kal. Novembris.

171.74;

8) quamvis fateamus, nullam ejus rei expressam mentionem in vita S. Bonifacil occurrere. chron. Benedictob. pag. 1. §. 1L PEDAS H.2 9) ad nostri monasterii et templi consecrationem saltem illud serviet, quod dicatur facta statim post divisionem episcopatuum Bavariae. 10) Acta S. S. 9. Febr. pag. 360. , - ༈༙ ཙྩཱ

Ispuds, 1e, indi

11) Metrop, Salish. T. H. pag. 81.

KU

J

+

[merged small][ocr errors][ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
« AnteriorContinuar »