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schon zu Ende des 8ten Jahrhunderts, in dem schönen Thale der Taga (Alz) in Lagaharden (heute zu Tage Tacherding) viele und angesehene Bekenner des Christenthumes, bie zahlreiche Schankungen an das Hochstift Salzburg mächten 1).

Wollte man einer ungenannten Sache einen Namen unterte gen, so könnte man aus folgender Stelle bei Kleimayrn: 2) Engelhard presbyter tradidit se ipsum et suam ecclésiam, cum omnibus quae habuit propria juxtà T. et Megilingen" schließen, daß Trostberg eher eine Kirche als einen Namen gehabt habe. Denn zwischen Tacherding und Megling liegt offenbar Trostberg. Ins deffen kann ich nicht verhehlen, daß die mit T. bezeichnete Kirche, welche der Priester Engelharb an Salzburg gegeben, wahrscheinlich nicht Trostberg, sondern bas uralte Idunum, Tinning sey, das auch zwischen Tacherding und Megling liegt, und in derselben Schankung erwähnt wird. *)

Bon Lacherbing aus, in dessen Nähe man noch heut zu Tage viele der Römerzeit angehörige Alterthümer entdeckt, scheitt sich das Christenthum in dem Thale der Alz verbreitet zu haben. In Las cherding finden wir schon eine ansehnliche dem Christenthume an gehörige Bevölkerung; *) die Namen Osila illustris foemina -Erich comes Giselbrecht illustris vir beurfunden uns dieses. Tachrbing blieb in kirchlicher Beziehung der Hauptort des ganz zen Thales der Alz bis gegen Baumburg. Trostberg lag noch im Jahre 1343 in dem Pfarrsprengel von Tacherding, wie wir spåter sehen werben.

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Im Jahre 1251 erwarb Herzog Otto der Erlauchte von dem Kloster Baumburg den Plaz, wo der heutige Markt Trostberg Ateht. 5) Damals mochte sich in dem Schloße Trostberg schon eine Kapelle befinden. Da jedoch der neu angelegte Markt Trostberg immer mehr und mehr anwuchs, so wurde wahrscheinlich den Bez wohnern die Schloßkapelle, wenn schon eine vorhanden war, zu klein, oder was gewiß ist, der Weg bis nach Lacherding. zu ihrem,

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Pfarrer zu weit, und so beschlossen sie „vor ihrem margte“ selbst eine Kirche zu bauen und zu mauern nach ihrer notturft.

Dieses begannen sie in dem Jahre 1343 oder 1344. Zu dies sem Zwecke glaubte man sich berechtigt, ein dem Kloster Baumburg angehöriges Haus, das Heinrich der Sattler dahin gegeben, zu benügen.

Auf Klage des Klosters Baumburg befahl nun 1344 den 18. Mårz Kaiser Ludwig in einer noch vorhandenen Urkunde, 6) man soll dem Kloster Baumburg das ihm abgenommene Haus zurücks geben, auch wenn man es zum Kirchenbaue bedürfte. Zugleich gob er der Kirche die man vor dem Markt zu Trostberg stiftet und bauet zu einem rechten Seelgeräth ein Gut zu Thalheim Trostberger Kastenamtes (bei Baumburg). 7). Die Bewohner des Marktes faßten den frommen Sinn des Kaisers Ludwig, der auf der, einen Seite der Gerechtigkeit ihren freien Lauf ließ, auf der andern Seite aber ihnen die Mittel an die Hand gab, derselben zu genú gen, schnell auf. Um in dem Kirchenbau durch Ansprüche des Klosters Baumburg nicht gehindert zu werden, so gaben sie mit Einwilligung des Pfarrers Heinrich von Tacherding an das Klos ster Baumburg den Niederhof zu Thalheim, den ihnen Kaiser Ludwig zum Kirchenbau gegeben, für das Haus dessen sie dazu bez durften. Dazu gab Frau Reichhart, Herzogin in Bayern, als Inhaberin der Grafschaft Trostberg ihre Einwilligung 8).

Die Kirche scheint nur theilweis gebaut worden zu seyn; im Jahre 1354 begnügte man sich mit einer dem heil. Andreas ge= weihten Kapelle, in der man bis zur Vollendung der großen Kirche die geistlichen Funktionen hielt. Dieses erhellt aus einer Urkunde des Herzogs Stephan von Bayern, der 1350 den 12. März der St. Andreaskapelle in Trostberg ein Gut zu Námbalming Trostb. Gerichts gegeben. 9)

Aber schon im Jahre 1360 war aus der St. Andreas-Kapelle eine „sand Andreas Kirche ze Trözzeperch" geworden an diese

6) Dat. 1344 München Pfinztag nach Mittenfasten Origin. e. sigillo I.

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7) Copia III. mit der Jahrzahl 1343 an Fraidtag vor Pfingsten, (30. Mai) das Jahr muß offenbar nach der Driginal-Urkundę 1. heißen 1344.

8) Copia III. sub codem dato ut supra.

9) Dat. 1354 Landshut am Gregoritag Orign. I.

nun schaffte Ulrich der Zingaller 1360 den 1. Hornung einen Hof zu Gainharting. 10) Die noch nicht einmal vollendete Kirche war schon so sehr zu Kräften gekommen, daß sie nicht mehr allein auf das beschränkt war, was ihr die Gläubigen gegeben, sondern daß sie sich selbst Eigenthum erwerben konnte. So, verkauft 1362 den 31. Jan. Friedrich der Deder an die St. Andreaskirche zu Trózze perch" ein Gut zu Ded nächst Holzhausen. ")

Der im Jahre 1344 begonnene Kirchenbau ward nach 23 Jahren, 1367 vollendet. Sie bestand aus drei in sich unter einem Ges bäude vereinigten Kapellen, als der St. Andreas-Kapelle oder Kirche, ,,unser lieben Frawen Kapelle," und in Urkunden von 1400 wird auch schon der St. Erasmuskapelle erwähnt. In den Schankungen an die Kirche wird immer ausdrücklich gesagt, auf welchen Altar die Schankung kommen soll, wie wir spåter sehen werden. Noch heut zu Tage, nachdem doch an der St. Andreaskirche zu Trostberg so vieles verändert worden, kann man die ursprungs liche Bauart der Kirche nachweisen. Der jeßige Hochaltar ist die eigentliche St. Andreas-Kirche oder Kapelle; dem heutigen Frauenaltar sieht man es deutlich an, daß er ursprünglich eine eigene Kapelle gewesen. Die meisten Veränderungen hat in dieser Bes ziehung der Erasmusaltar erlitten durch den Kirchenbau im Jahre 1496, und selbst noch da lassen sich die Spuren, daß er eine Kas pelle gewesen, nachweisen.

Diese so vollendete Kirche wurde im Jahre 1367 den 30. Aus gust von Ortolph, Weihbischof von Salzburg, mit ihren drei Als táren ausgeweiht, und mit verschiedenen Ablässen beschenkt. 12)

Hatten die Gläubigen viel zu dem Baue der neuen Kirche beigetragen, so säumten sie nun nicht, die erbaute Kirche auch zu dotiren, zu ihrem und der Ihrigen Seelenheil; 1369 den 26. Nov. gab Wilhelm der Lachinger von Pertenstein des Vogelsangers Gut

10) Dat. 1360 am Lichtmeß Ubend Orign. I.

11) Dat. 1362 Sonntag vor Lichtmessen Orign. 1. Siegler Hanns der Tachinger Richter ze Trosperg.

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12),,Nos frater Ortolphus Ordinis Praedicatorum dei gratia Archiepiscopus Apponiensis vicegerens venerabilis archiep. Salisburgensis cupimus omnes non latere, quod nos dedicavimes Ecclesiam in Trostperch cum suis tribus altaribus III. Callend. Septemb. A. Dom. 1367. Orign. I.

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zu Waltenheim Titmanninger Ger. halb zu U. L. Z. Kapelle, halb ju St. Andrá in Trostberg. 13)'

1373 den 2. Horn. bewilligten „Heinrich der Truchtlachinget dér Grázzer, Hanns der Truchtlächinger von Piwgen (eugen) Úlrich und Philipp die Truchtlachinger all gebrüder“ daß Christian der Chaimer Bürger zu Trostberg eine Hubė zu Arlfing (Landger. Trostberg) an die neue Frawenkapelle zu Troßberg gë geben. 14)

Hier muß nachträglich noch bemerkt werden, daß der Bischof Friedrich von Chiemsee im Jahr 1368 die neu erbaute Kirche ju Trostberg mit Ablåssen begabt habe. 15)

Heinrich der Sattler Bürger zu Oetting und Trostberg, währ= scheinlich derselbe, um dessen Haus es sich bei dem Kirchenbau ges handelt, stiftete 1372 den 16. Oktober für sich in das Kloster Baumburg einen Jahrtag„in dem Freidtag nach. Antlaztag,” und gab darzu Gut zu Schallighaim. Sollte aber dieser Jahrtag nicht gefeiert werden, so müße das Kloster an die St. Andreaskirche zu Trostberg 32 dl. Wiener geben. 16)

War Heinrich der Sattler durch obige Stiftung ein mittelbás rer Wohlthäter der Kirche in Trostberg, so bewies er sich bald darauf als unmittelbarer Wohlthäter derselben. 1377 den 14. Sept. gibt er an die St. Michaels Schloßkapelle und an das St. Andreas - Gotteshaus, ein Gut zu Schabring Trostberger Ges richts.17) hiezu hatte zuvor 1377 den 31. März Seyfried der Loringer als Lebensherr seine Einwilligung gegeben. 18)

1380 den 14. August gibt Otto der Pischolf Bürger zu Trost berg an das St. Andreas - Gotteshaus daselbst 36 Pf. dl., die Heinrich und Otto die Zenger die Pfleger gelten sollen. 19)

Zwischen dem Kloster Baumburg und der Andreaskirche in

13) Zeugen Hanns d. Seiboltstorfer, Kunrad der Truchtlaichinger, Otto der Pischolf zu Trostberg. Dat. 1369 am Katharinentag.

14) Dat. 1373 am Lichtmeßtag. Orign. I.

15) Dat. 1368 Salisburgae dominica Reminiscere (5. März) Origa. I.

16) Copia III. Dat. 1372 am Gallustag.

17) Dat. 1377 Kreuz Erhöhung Orign. I.

18) Dat. 1377 Mittwoch nach Mittefasten. Orign. I.

19) Dat. 1380 am Frau Ubend zu Himmelfahrt versiegelt mit des Marktes- Troft= berg Infiegel, Origu. I.

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Trostberg scheint hinsichtlich ihrer Stiftungen eine wechselseitige Einwirkung statt gefunden zu haben. Wir haben schon oben gesehen, wie Heinrich der Sattler seine Stiftung nach Baumburg unter der Bedingung machte, daß, wenn die Stiftung nicht voll, zogen würde, man den Betrag derselben an das Gotteshaus St. Andrå in Trostberg bezahlen müsse.

↑ Aehnliches sehen wir in dem Jahre 1381, wo Johann der Propst von. Pawnburg bekennt, daß er schuldig sey, für Friedrich den Newchen und dessen Angehörige an dem Frawentag in dem Herbst einen Jahrtag zu feiern, wofür das Kloster eine. Hube zu Gain= barting bekam. Sollte der Jahrtag nicht begangen werden an dem bestimmten Tag, so soll man geben 6 Wien. dk. „unser frawn in di Capellen und dem Heiligen für fand Undrå seinem Gottshaus zu Trosperch in das Licht'; diese Pfenninge sollen aufliegen zu Pfaffenperch...20)

In demselben Jahre 1381 den 6, Okt. gab Albert „episcopus Bodamiensis an unser lieben Frauenkapelle,,in oppido trospurg" verschiedene Ablässe., 21)

Ebenfalls noch in diesem Jahre 1381 den 16. Oktober bedachte Ekhard von Lan, aus einem berühmten. Ministerialen Geschlechte des Hochstiftes Salzburg entsproffen, die Kirche zu Trostberg mit einer Schankung deren, fie vermuthlich sehr bedurfte. Schon oben haben wir gesehen, daß das Kloster Baumburg, bei Erfüllung des Reichnerischen Jahrtages schuldig gewesen wäre, zu geben 6 dl. zu St. Andrá in das Licht. Das Kloster Baumburg mochte sich wohl þúten, auf diese Weise zum. Wohlthäter des St. Andrá Gotteshauses in Trostberg zu werden. Das sogenannte ewige Licht aber, das in jeder katholischen Kirche, wo das Sanctissimum eins gesezt ist, Tag und Nacht brennen muß, ist für das Vermögen mancher Kirche eine schwere Last. Um nun diese der St. Andreaskirche zu erleichtern, gab obiger Eckhard von Tan zu einem ewis gen Lichte in die Kirche zu Trostberg einen Hof genannt das Schupfenlehen zu Prunham. 22)

1385 den 28. Januar verkaufte Hans der Chaunspeď an das

20) Dat. 1341 am Frauen Abend zu Lichtmeffen. Orign. III.

21) Dat. 1381 Aibling die VI. Octob. Orign. I.

22) Dat. 1381 am Gallustag. Origu. I. ́ ́

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