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1495.

1496.

wollenden Drucken desselben, besonders der lateinischen Übersetzung, in Nichts zerfallen.

Diese erste Ausgabe fand alsbald im gleichen Jahr einen Nachdrucker zu Nürnberg, und dieser Nachdruck ist wieder in demselben Jahr nachgedruckt worden zu Reutlingen. In Strassburg kam zu gleicher Zeit nicht nur ein Nachdruck, sondern sogar ein «erlengertes» Narrenschiff heraus, unter dem Titel: Das nüw schif von Narragonia etc. mit allerlei Zusätzen.

5) Seb. Brant de origine et conservatione bonorum regum: et laude civitatis Hierosolyma: cum exhortatione ejusdem recuperandæ. Quart.

6) Das Narrenschif. In Quart. Am Schluss dieselben Worte wie bei der vorigen Ausgabe, nur eben mit dem Jahr: tusent vierhundert fünf und nünzig. Dann das Zeichen mit Spruch und Namen; doch hierbei die Jahrzahl 1494, was wohl daher rühren mag, dass das vorjährige Wappen mit allem darauf vorhandenen ohne Änderung beigedruckt wurde.

Dem Buch, das ich vor mir habe, fehlt auch der grosse Holzschnitt des ersten Blattes, weil überhaupt mehrere Blätter im Anfang fehlen; die übrigen einzelnen Holzschnitte sind da. Es scheint also diese Ausgabe ganz so ausgestattet gewesen zu seyn, wie die erste.

7) Seb. Brant liber faceti docens mores Iuvenum. Quart.

8) Epithoma Rhetorices graphicum. a Jacobo Locher Philomuso. Carmen ejusdem ad divam Catharinam. Am Schluss: Nihil sine causa. J. O. Quart.

9) Theologica emphasis, sive Dialogus super eminentia quatuor doctorum ecclesie Gregorii, Hieronymi, Augustini, Ambrosii cum sexcentis versibus Jac. Locher. Quart.

1497. 10) Germanorum veterum principum zelus et fervor in christianam religionem deique ministros. Der Verfasser ist Lupoldus von Bebenburg, wie aus einigen Distichen Seb. Brants hervorgeht und aus den Schlussworten: Finit libellus Nobilissimus Lupoldi Bebenburgen. de Veterum Principum etc. Nihil sine causa J. B. Römische Schrift. Signaturen. Folio.

11) Stultifera Navis. Darunter ein Holzschnitt mit dem Narrenschiff. Dann die Anzeige: Narragonice profectionis nunquam satis laudata Navis: per Seb. Brant: vernacula vulgarique sermone et rhythmo, per cunctorum mortalium

fatuitatis semitas effugere cupientium directione, speculo, commodoque et salute. proque inertis ignaveque stultitie perpetua infamia, execratione et confutatione, nuper fabricata: Atque jam pridem per Jacobum Locher cognomento Philomusum: Suevum: in latinum traducta eloquium. et per Seb. Brant. denuo seduloque revisa. felici exorditur principio. 1497. Nihil sine Schluss des Werks: Finis stultifere Navis etc. Nochmalige Angabe von Verfasser, Übersetzer und Drucker, mit Zeichen, Spruch, Jahr. Register. Gothische Schrift. Signaturen. Numerirte Seiten. Octav.

causa.

12) Stultifera Navis etc. Ganz wie oben, und in demselben Monat Merz gedruckt, nur mit dem Unterschied: Lateinische Schrift, Figuren, Quart, und keine Seitenzahlen.

13) Stultifera Navis wie oben, mit den Zusätzen in der Anzeige: sedulo revisa, et nova quadam exactaque emendatione elimata atque superadditis quibusdam novis, admirandisque fatuorum generibus suppleta. Am Schluss: Monat August. Lateinische Schrift. Signaturen. Blattzahlen. Figuren. Quart. 14) Stultifera Navis etc. wie die obige Ausgabe vom August 1497 zum Eingang 1498. und Schluss. Diese Ausgabe ist vom Merz.

15) Varia Sebastiani Brant Carmina. Darunter das Bild des Verfassers mit den Distichen:

Que tibi diva miser christipara, carmina lusi

Celicolisque aliis: suscipe grata velim

Et mihi pro reliquis erratibus optima virgo
Exores veniam. criminibusque precor

Nam pro laude tui nati, superique tonantis
Cuncta hec concinui que liber iste tenet.
1498.

Nihil sine causa. Olpe.

Auf der zweiten Seite des ersten Blattes ein Brief des Joh. Bergmann de
Olpe Archidiaconi Grandis vallis ad Wymmarum de Ercklens als Zueignung.
Lateinische Schrift. Signaturen. Quart.

16) Collacio (Oratio) habita in publico conventu Cluniacensium ordinis sancti
Benedicti per prestantissimum sacre pagine professorem magistrum Joannem

Ravlin parisiensem, Nunc vero professum monachum ejusdem monasterii: de perfecta religionis plantatione incremento et instauracione. Römische Schrift. Signaturen. Quart.

17) Joh. Reuchlini Phorcensis Scenica Progymnasmata. Nihil sine causa. Olpe. Römische Schrift. Signaturen. Quart.

1499. 18) Baptiste Mantuani Carmelite: de patientia aurei libri tres. Nihil sine causa. Olpe. Ein Gedicht Brants an Wymmarus. Römische Schrift. Signat. Quart.

19) Venerabilis Thomæ De Kempis Hortulus Rosarum de Valle Lachrimarum. Nihil sine causa. Olpe. Ferner: Hugo de S. Victore de studio orandi et de Tribus Dietis. Endlich: In laudem virg. ex verbis Beati Bernhardi Salutatio Sebastiani Brant. Nihil sine causa. Olpe. Octav.

20) Sebastiani Brant Liber Faceti de moribus Juvenum: noviter in vulgare translatus. Dem lateinischen Text ist zugleich die gereimte deutsche Übersetzung beigefügt. Olpe's Zeichen. Zuletzt Brants lateinische Anrede ad studiose indolis pueros mit dem Schluss:

Id modo precipuum de Olpe impressise Joannes

Gaudet opus, multis nomina nota gerens. J. B.

Gothische Schrift. Quart.

Ausser diesen Werken darf vielleicht dem Olpe noch eines zugeschrieben werden, welches 1506 zu Basel gedruckt worden ist:

1506. Doctor Brants Narrenschiff. Jahrzahl. Darunter: Nüt on Ursach. Dann ein Holzschnitt mit einem Schiff voll Narren, ganz dem gleich, welcher auf dem Titel der lateinischen Ausgaben von 1497 steht, mit der Inschrift: Navis stultorum, und mit eben dieser Jahrzahl versehen. Am Schluss des Buchs dieselben Worte wie bei den deutschen Ausgaben von 1494 und 1495, nur mit veränderter Jahrzahl 1506. Zuletzt findet sich Olpe's Druckerzeichen, gleichfalls wie in den lateinischen Ausgaben und mit ihrer Jahrzahl 1497.

Die Sonderbarkeiten dieser Ausgabe zeigen jedoch ziemlich wahrscheinlich, dass sie alles zusammengesucht hat, um als von Olpe herrührend zu gelten, und dass sie also, weil dieses zu auffallend hervortritt, schwerlich von Olpe selbst seyn mag. Dazu kommt, dass sieben Jahre lang Olpe nichts mehr gedruckt hatte, und auch nachher nichts mehr von ihm erschien, was dieses plötzlich wie

der auftretende einzelne Werk ebenfalls verdächtig machen muss. Ich würde über dieses Buch kürzer gewesen seyn, wenn nicht noch ein Umstand dasselbe besonders merkwürdig machte. Es steht nämlich gleich auf der ersten Seite unter dem Holzschnitt eine Protestation von Brant gegen allerlei Verfälschungen seines Gedichts; solche finden sich hauptsächlich in einer Strassburger Ausgabe von 1494 und einer Augsburger von 1498. Die Basler Ausgabe von 1509, von Nicl. Lamparter gedruckt, hat dieselbe Protestation, uud auffallenderweise denselben Holzschnitt oben davor wie die hier behandelte von 1506, auch mit der Jahrzahl 1497, und unter dem Titel den Olpeschen Spruch: Nüt on Ursach. Könnte etwa diese Ähnlichkeit den Gedanken an Nicl. Lamparter auch als Drucker dieser Ausgabe von 1506 rechtfertigen?

Hier nur einige Stellen aus Brants würziger Protestation:

Vor hab ichs narrenschiff gedicht

Mit grosser arbeyt uff gericht u. s. w.

Aber es ist darby nit bliben

Vil mancher hat noch sym geduncken

Nach dem villicht er hat getruncken

Nüw rymen wellen dar an hencken u. s. w.

Denen kunst, art und moss gebryst

Myn rymen sint vil abgeschnitten

Den synn verlürt man in der mitten u. s. w.

Darumb manch rym so übel stat

Das es mir jnn mym hertzen we

Geton hat tusent mol, und me u. s. w.

Aber ich will es gott befälen

Dann diss schiff fört jn synen nammen u. s. w.

Es kan nit yeder narren machen

Er heiss dann wie ich bin genannt

Der narr Sebastianus Brant.

DIE FAMILIE PETRI.

JOHANNES PETRI von LANGENDORF.

Er ist geboren in dem genannten Städtchen an der Saale in Franken, im Jahr 1441 (Iselins Lexic. Supplement), also ein Landsmann Joh. Frobens. Im Jahr 1488 ward er Bürger von Basel. (Rathsprotokoll) Wurstisen sagt von ihm (Kurzer Begriff der Geschichte von Basel p. 289), dass ihm die Baslerischen Buchdruckereien vieles schuldig seyn, darum weil er durch seinen Fleiss und Geschicklichkeit mehrere aufgemuntert, und weil er verschiedene neue Dinge zu Verbesserung der Buchdruckerkunst erfunden. Ersteres Lob hat er besonders um Joh. Froben verdient, der ihn desshalb auch in dem ihm gesetzten Grabstein seinen Patronus nennt, und das andere Lob wird ihm auf diesem Grabstein auch zu Theil, wenn sein Freund von ihm rühmt: Cui informamdorum librorum ars multas instrumentorum commoditates acceptas fert. Ausser an diesen Kunsttugenden muss er auch reich gewesen sein an vielen andern, indem er zugleich geschildert wird als ein vir raris virtutibus et incomparabili ingenio præditus.

Er war vermählt mit Barbara Mellinger, und hatte von ihr drei Söhne, welche aber früh in der Kindheit schon starben.

Er folgte ihnen im Tod, nach Tonjola und Gross im Jahr 1511, nach Wurstisen und Leu 1512. Keine von beiden Angaben stimmt zu seinem letzten Druckwerk, welches 1514 erst herausgekommen.

Sein Grab ist in der Predigerkirche) (templ. Dominicanorum) und enthält neben den Gebeinen seiner Kinder auch die seiner 1512 verstorbenen Gattin, wie das erwähnte von seinem Froben ihm 1519 geweihte Epitaphium angiebt, dessen Schluss lautet:

Jo. Frobenius ὁμοτεχνικος και ομοπατρις

Patrono h. m.

ponendum curavit

M.D.XIX.

*) Leider habe ich den Stein dort nicht mehr auffinden können, was mir wegen der verschiedenen Todesangaben besonders interessant gewesen wäre. Tonj. u. Wursteisen haben die Inschrift.

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