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Nebenformen der alten Zeit, insonderheit die früher so stark zurücktretenden mit kurzer vierter, alle an Bedeutung gewinnen, wodurch eine geringe Zurückdrängung auch der zweiten alten Hauptform (-) bewirkt und eine zwar nicht gleichmäßig, aber doch weit gleichmäßiger als früher zwischen den verschiedenen Möglichkeiten hin und her spielende Mannigfaltigkeit erreicht wird. Man kann im Hinblick auf die spätere Entwicklung die Frage aufwerfen, ob die Häufigkeitsverhältnisse dieser Nebenformen denjenigen entsprechen, die sich aus der Beschaffenheit des sprachlichen Materials von selbst ergeben mußten 1). Mir scheint kein Zweifel, daß das zu verneinen ist. Die dichterische Praxis dieser Zeit stellt die beiden Formen und deutlich als häufigere den selteneren gegenüber. Das Sprachetwa gleichordnen 2),

und

material dagegen würde - dem

1) Natürlich unter Berücksichtigung der Ausschließung gewisser von der dichterischen Praxis verpönter Typen.

2) Um hierüber ein wenigstens annäherndes Urteil zu ermöglichen, habe ich Zählungen darüber veranstaltet, welches prosodische Aussehen Eingänge vedischer Prosasätze (Taitt. Samh., Ait. Br.) zeigen, von denen ich einige Hundert untersucht habe. Ich habe dabei der überlieferten phonetischen Gestalt möglichst die substituiert, die derselbe Satz nach rgvedischer Phonetik wahrscheinlich zeigen würde. Der Mitteilung dieser Zahlen schließe ich im Hinblick auf den weiteren Verlauf unsrer Erörterung ähnliche für die buddhistische Păliprosa (Vinaya-Texte etc.) an. Irgend ein Auswählen der berücksichtigten Satzeingänge ist natürlich vermieden worden; nur wurde Sorge getragen, daß keine der stereotypen, fortwährend wiederholten Wendungen des Satzeingangs (atha kho, idha pana u. dgl. bei den Buddhisten) Einfluß auf die Statistik gewann.

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dem entschieden voranstellen 1). Das jetzt in der Dichtung herrschende Verhältnis dieser Formen zeigt Aehnlichkeit mit den entsprechenden Verhältnissen der Dichtung der älteren Periode 2): wodurch doch wohl wahrscheinlich wird, daß die Abweichung von den Zahlen des nicht poetisch gestalteten Sprachmaterials keine zufällige ist, sondern in der geschichtlichen Entwicklung der Dichtertechnik ihren Grund hat.

Wir verfolgen den weiteren Verlauf der Bewegung 3) und gelangen zur nachṛgvedischen Zeit. Natürlich sind auch jetzt die Schicksale von B leitend.

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Die Mannigfaltigkeit von B im vorangehenden Zeitalter war doch nur ein Versuch gewesen. Die Entwicklung arbeitete darauf hin, von den entscheidenden Stellen der Zeile, B und D, wie die zweite so auch wenn auch nur in entfernterer Annäherung die erste fest zu formen und damit aus der früheren Buntheit eine Normalgestalt des Verses herauszuheben, die als solche empfunden wurde, wenn man es auch vermied, sie mit eintöniger Ausschließlichkeit durchzuführen.

Das Motiv der Gegenüberstellung von B und D wurde immer entschiedener herausgearbeitet. Als Ausdruck für dies Motiv erwies sich unter den Typen, welche der jüngere Rgveda in B verwandte, als der überwiegend geeignete mit seiner Hindeutung auf jambische Bewegung und dann dem schroffen Umschwenken ins Gegenteil. So ist es begreiflich, daß es diese Messung ist, die in der jüngeren Samhita- und der Brāhmaṇazeit immer weiter vordringt, während die für den Zweck jener Gegenüberstellung untauglichen Jamben in B entsprechend zu

1) Man wird nicht übersehen, daß die hier besprochenen prosodischen Kombinationen in der Tetras C stets vor einer Kürze der ersten von D stehen, während sie in den Prosatexten unterschiedslos vor Kürzen und Längen erscheinen. Da vor der Kürze an sich offenbar leichter Länge als Kürze erscheint, wird sich mithin ein gewisser Unterschied in der Bedeutung der Zahlen für den metrischen und für den prosaischen Text ergeben. Doch kommt der eben für die hier gezogenen Folgerungen nicht in Betracht.

2) Man sieht, wie hier beiläufig bemerkt sei, aus der Vergleichung der Tabelle Arnolds S. 153 mit den in der vorvorigen Anmerkung gegebenen Zählungen deutlich, daß auch im ältern Ṛgveda die nach Ausscheidung der bevorzugten resp. vermiedenen Typen resp. übrig bleibenden sich keineswegs einfach nach der durch das Sprachmaterial gegebenen Häufigkeit ordnen, sondern daß hier andersgeartete Kräfte wirksam sind.

3) Auch für den jüngeren Ṛgveda, den wir hier verlassen, wird, wie oben (S. 221) betreffs des älteren Ṛv. bemerkt wurde, für die Darstellung einer bestimmten, zweckmäßiger in späterm Zusammenhang zu besprechenden Erscheinung es handelt sich um die Cäsur auf das unten Gesagte verwiesen.

rückweichen. Von den Stadien dieser Entwicklung, die im Einzelnen gewiß die in solchen Dingen unausbleiblichen Zufälligkeiten oft genug von der geraden Linie abgelenkt haben werden, für die aber im Ganzen ein Verlaufen in solcher Bahn vermutet werden darf, werden wir ein anschaulicheres Bild erhalten, wenn vor allem das Bedürfnis einer Metrik des Atharvaveda Erfüllung finden wird. Für jetzt lege ich einige Zahlen über Versgruppen vor, die sich sämtlich vom ṛgvedischen Zustand schon recht weit entfernt haben und außer etwa der ersten unter diesen Gruppen dem Zustand, den wir dann in der altbuddhistischen Literatur antreffen werden, sich fühlbar zu nähern beginnen. Es handelt sich zuerst um die im Satapatha Br. XIII, 5, 4 angeführten yajñagāthāḥ, berühmte Roßopferfeiern betreffend, weiter um Vājas. Samh. XL (Isopaniṣad) und die Verse im Bṛhad Aranyaka III, 28; IV, 4, 6 ff., Denkmäler der pantheistischen Atman - Brahman - Spekulationen 1). Hier findet sich in B2):

Sat. XIII Vs. XL Brh. Ar.

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Man sieht, wie, zu vorherrschender Geltung aufgestiegen, doch noch merklich von dem Uebergewicht entfernt ist, das sich in der buddhistischen und vollends in der spätern Poesie zeigt. Die Jamben (noch mehr), weit zurücktretend, sind doch auch nicht annähernd beseitigt. Auffallend ist das fast vollständige Verschwinden von 3).

1) Ungefähr neben diese Texte bz. auf eine etwas jüngere Entwicklungsstufe darf, scheint es, auch das Suparṇākhyāna gestellt werden. Vgl. über die darin erscheinenden Ślokas ZDMG. 37, 76.

2) Ich sehe davon ab, auf die bei Texten dieser Art oft Meinungsverschiedenheiten zulassende Interpretation des metrischen Tatbestandes der einzelnen Verse hier einzugehen. Gelegentlich ist ein allzu unregelmäßiger, in die Statistik nicht einzuordnender Vers unberücksichtigt geblieben.

3) Ob das auf Zufall beruht, müßten umfassendere Sammlungen ergeben. Es ist möglich und scheint durch buddhistische Materialien (s. unten S. 233) unter

Ohne zu verkennen, daß hier viel umfangreichere Zählungen notwendig sein werden, will ich für jetzt doch geben, was ich für die A-Tetraden eben dieser Texte gezählt habe:

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Die Zahlen, wenn anders sie groß genug sind - doch in der Tat sind sie das offenbar nicht um mehr als zufällige Ergebnisse zu liefern, würden darauf hinzudeuten scheinen, daß das alte Vorherrschen von in A noch nicht geschwunden, aber geschwächt ist. Unter den Nebenformen haben die mit kurzer vierter bemerkbar an Geltung gewonnen. Es könnte größere Annäherung an die Verhältnisse der natürlichen Sprache zu erkennen sein, als vorher.

Nun aber fährt der weitere Verlauf der Entwicklung nicht nur darin fort, wie der ganzen Bewegungsrichtung entspricht, die Züge der in der Bildung begriffenen Figur zu verschärfen, sondern eine bedeutsame Neubildung zunächst wenigstens erscheint sie als solche tritt auf. Wie von D aus schon in ṛgvedischer Zeit sich eine Einschränkung der für C geltenden Möglichkeiten angebahnt hatte (oben S. 223), beginnt jetzt eine Anzahl der wechselnden Formen von B, jede auf ihre Weise, eine Auslese unter den Gestalten von A vorzunehmen. Das System der „Vipulas" entsteht.

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Zu den ältesten Dokumenten hierfür gehören offenbar die beiden im Eingang dieses Aufsatzes namhaft gemachten Abschnitte des Suttanipata; ihnen zunächst dann die kanonischen Palipoesien überhaupt. So wird dies der Ort sein, die Daten, welche die Behandlung des Sloka in jenen betreffen, vorzulegen; man wolle sie mit den von R. Simon auf sehr breiter Grundlage ermittelten Ziffern für Dhammapada, Thera- und Therīgāthā, Jātaka (ZDMG.

stützt zu werden, daß die spätere Beliebtheit dieses Typus sich erst nachträglich herausgebildet hat.

44, 83 ff.) zusammenhalten 1). Ich sehe zuvörderst von den Nebenformen ab und gebe für A die auf Aṭṭhakani und Pārāyanam bezüglichen Ziffern allein für die Hauptform („Pathyā“, B ~——~); für C dagegen gebe ich die Ziffern vollständig, da für diese Tetras der Unterschied von Haupt- und Nebenformen nicht eingreift. Ueber B ist natürlich vorläufig nichts zu bemerken, da für jetzt eben nur der Fall von B

berücksichtigt wird. Da findet

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1—

Nehmen wir die alsbald zu besprechenden besonderen Verhältnisse der auf ausgehenden Maße aus, so scheinen mir die Zahlen von A und C einander in hinreichender Annäherung zu entsprechen 3). Und zwar führen sie, glaube ich, mit großer Wahr

1) Wenn dort in den zweckmäßig angelegten Tabellen die Sachlage in Bezug auf die Vipulās klar hervortritt, liegt, wie mir scheint, eine Lücke von Simons Diskussion dieser Tabellen in der Nichtbeachtung jener.

2) Zu dieser und den folgenden Zählungen sei bemerkt, daß wenige nicht wohl einzuordnende Reihen fortgelassen sind: die Absicht der vorliegenden Untersuchung geht ja nicht dahin, die metrischen Momentbildungen oder -mißbildungen einzelner Stellen zu behandeln, sondern die Entwicklung des Normalen zu verfolgen. Andre Reihen, bei denen zwei überlieferte Kürzen Aequivalent einer Länge schienen (z. B. die beiden ersten Silben von carato v. 823, von hadayav. 938), sind entsprechend eingeordnet. Umdeutungen des überlieferten Lautbestandes wie yathedam für yathā yidam v. 1092 wurden hier und da vorgenommen. Als nicht positionsbildend ist der Anlaut von brāhmaṇa aufgefaßt. In der Annahme von auslautenden -am u. dgl. (Länge) oder -am (Kürze) vor folgendem Vokal ist möglichst der für den einzelnen Fall geltenden Wahrscheinlichkeit Rechnung getragen; die Ueberlieferung ist in solchen Dingen natürlich wertlos. In dem Gesagten liegt, daß die hier gegebenen Zahlen nur approximativen Wert beanspruchen; für den vorliegenden Zweck genügt das.

3) Die von A sind natürlich kleiner als die von C, da jene nur einen Teil aller Fälle betreffen.

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