E. Schröder, Der Prolog der Metamorphosen - Bearbei- tung des Albrecht von Halberstadt E. Schröder, Zur Überlieferung des Herbort von Fritzlar H. von Soden, Sententiae LXXXVII episcoporum. Das Protokoll der Synode von Karthago am 1. September Gedicht von Wilhelm Brecht Vorgelegt in der Sitzung vom 9. Januar 1909 von Edward Schröder. Im Spätherbst 1906 gelangte ein Manuskript in meinen Besitz, zwei leicht vergilbte Blätter, 0,257 m breit, 0,182 m hoch, je einmal in der Mitte gebrochen und in zwei aufeinanderfolgenden Lagen achtseitig beschrieben. Beide Blätter, über Kreuz geknifft, zeigen Spuren früherer Heftung, das zweite trägt außerdem Leimspuren und ist ersichtlich aus einem größeren Ganzen, in das es eingeheftet und eingeklebt war, mit Gewalt herausgerissen; die Schrift ist glücklicherweise nicht beschädigt. Die Blätter enthalten folgenden Text 1). vom 18ten Martii N. 2. 1774. Herkules und Hebe. Als Herkules mit seiner Keule Schlag Das im Verborgenen und an den Wegen lag 5 Die Mädchen wieder in dem Myrthenhayn Und ohne Furcht vor Räubern und vor Schlangen Das Haar geschmückt mit Rosenkränzen, 10 Wegzaubern konnten unter leichten Tänzen Da fuhr sein Geist aus Flammen, wie der Blitz 1) Gesperrt gedrucktes ist im Original unterstrichen. Kgl. Ges. d. Wiss. Nachrichten. Philolog.-hist. Kl. 1909. Heft 1. 1 [Bl. IS 2}: 15 Weit durch die Himmel fliegt, zum Sitz Aus seinen Augen strahlt die Glut von Adlerblicken, TIRKVBA [Bl. I S. 3] [Bl. I S. 4] 20 Und drückt' ihn an die Brust - Willkommen, o mein Sohn! 25 Und das Entzücken schwebt von ihm in alle Wesen Die Gottheit fließ' in dich mit diesem Vater Kuß! Ein süsses magisches Verlangen zieht Die Götter all' und die Göttinnen Zum Nektarhayne hin, der über Rosen blüht, Der kleinen Amoretten Schaar 30 Kam vor der Liebesgöttin hergeflogen, Und Juno wurde von dem schönsten Pfauenpaar, Man zärtlicher, als sonst, erscheinen. 35 Die Musen kamen von des Pindus Lorbeerhaynen, Trat ich in diesen Busch nach der Giganten Streit 45 Und steigt auf seinen Thron, Und wirft, indem er trinkt, zehn Donner durch Nun kniete Herkules vor seiner Feindin nieder 50 Ergriff die zarte lilienweiße Hand Und küßte sie, und sprach: „iezt irrt' ich unbekannt [Bl. II S. 1] [Bl. II S. 2] Vielleicht am stygischen Gestade Und seufzte bei den Furien um Gnade, Wenn du mir nicht als Kind schon Drachen zugesandt, Und Juno wand mit sanftbeschämten Wangen Die Götterfüsse wurden alle Tanz Und jeder eilete den Helden zu umpfangen. Aus seinen kühnen Adleraugen flog Ein brennend Feuer in die Herzen der Göttinnen, 65 Das sie an seinen Busen zog; Minerva suchte selbst den Helden zu gewinnen. Die Knospe des Entzückens gieng Und jeder Göttin Seele bebte Mit Venus Lippen auf, dieß süsse Lächeln schwebte 70 Um ihren Mund, das immer Herzen fieng. Ihr Auge war benetzt mit dieser Spur von Thräne, Worinnen Unschuld schwimmt, und reizet Lüsternheit — 75 Schon ist ihr Sieg gewiß; kein Blick geht fehl, und trift Den Mittelpunkt von dieses Helden Herzen, In dem ihr Mars, Adon und Zevs vereinigt schien; 80 Die Liebesgötter scherzen Und jede Göttin zürnt, kam aus der Myrthen Grün, Mit Psychen Hebe hergegangen Auf ihren Rosenlippen schien - 85 Der erste Traum von Küssen zu entstehen, Vom großen Donnerschlag ward sie herbeygeführt. 95 Und beyde hatten ihr ein Röschen abgebrochen, Im Taumel seiner Schwärmerey geschlungen, Der Sinnen Liebe war ihr ein verächtlich Spiel. [Bl.IIS.3] 100 Empfindungen von höherem Gefühl, [Bl. II S. 4] Als er empfand bey seinen Dejaniren, 105 „O möchtet ihr, o Zevs und Juno! Heben " Mir doch zur ewigen Gespielin geben! Ich kann nicht ohne sie in euerm Himmel leben. 110 Auf ihren Wangen blüht sein Glück In Rosen auf, und Zevs und Juno winden In einen Kuß zerrann des Himmels schönstes Paar, 115 Und um sie blitzten lichte Liebesflammen Der ganze Himmel war bey ihrem Sieg erfreut; Das Schicksal die Unsterblichkeit, 120 Und setzte sie zur Charitinn der Jugend. Ihr schönsten Kinder der Natur O laßt euch doch durch keinen Schwur Die Rose welkt, und wenn die schönste Hand sie bricht. Der die Göttinnen seufzen macht, 130 Dass sie für Heben mit ihm in die Schatten irrten. W. Heinse. [radiert, doch deutlich lesbar.] |