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deutet. Die TERRA DEL FVOGO ist ein halbinselartiger Vorsprung des Südkontinentes. An der Westküste von Nordamerika gehen die Namen bis 61° N, im nordöstlichen Nordamerika steht: NOVA FRANCIA mit Norombega. Terra Nova (Neufundland) ist eine geschlossene Insel. Zwischen GROENLANDIA und TERRA DE LABRADOR das Fretum Davis, aber von Baffinsbai und Hudsonsbai noch keine Ahnung. Die Südpolargegend ist von einem großen Kontinent bedeckt, der im S von Neu-Guinea bis 22° S, und S von Borneo bis 15° S nach N reicht. Dort steht: Beach provincia aurifera | quam pauci ex alienis || regionib adeunt propter | gentis inhumanitatem. || Maletur regnum || in quo maxima est || copia aromatum. Westlich davon in demselben Vorsprung Lucach | regnum. Oestlich davon ein tief einschneidender Meerbusen bis ca. 35° S, dann springt das Land wieder bis ca. 2° S vor. Darin NOVA || GVINEÆ || PARS. Hier schneidet der Ostrand der Karte durch. Am Westrand ist der NOVA || GVINEÆ || PARS nicht an den Südkontinent angeschlossen, die Frage ist unentschieden. Das spricht auch eine im einzelnen allerdings nicht ganz sicher zu lesende Inschrift aus. Oestlich davon INSVLE SALOMONIS. In der TERRA AVSTRALIS INCOGNITA kommt die PSITTACORUM REGIO vor.

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Die ganze Karte ist reich mit mäßig schönen Bildern verziert. In jedem Erdteil ist eine große Landschaft, in den vier Ecken Frauengestalten, die Asien, Europa, Afrika, Amerika darstellen. Im Meere Schiffe und Ungeheuer. Die Innenzeichnung beschränkt sich auf einige Flüsse und Bergzüge. Dazu kommen einige Ländernamen. Die Namen an den Küsten stehen wie bei den Portulankarten. Breitenskalen sind angebracht links, rechts, in der Mitte, von 66° S -75° N, 100 58mm. Längen sind nicht angegeben, (rechtwinklige Plattkarte ?). Dazu Kompaẞrosen, 2 Centralrosen, eine im MAR DEL ZVR, die andere südlich vom Kap Guardafui. Links und rechts unten, über den Darstellungen der Erdteile, die nördliche und südliche Halbkugel in Polarprojection bis 50°. Unten links in schön verziertem, breitem Rahmen eine Scala Longitudinum. 880 Russica Milliaria (800 10°) = 660 Italica M. (600 10°) == 220 Anglica et Galliae M. (200 10°) 10°) = 165 Germanica mill et 10°) 64,75mm; 90 Suecica (?), Scădica, Suedica (98 = 10o) 53mm. Venedig-Hamburg (915km) 70mm; C. der Guten Hoffnung-C. Blanco

Gasconica (150

(8000km)

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192 Hispanica M. (175

2

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= 423mm; C. der Guten Hoffnung-C. Guardafui (6100km) 345mm; Gibraltar-Spartivento (1900km) 137mm; Lissabon-Hamburg (2160km) = 107mm Marseille-Algier (750km) = 46mm; Bosporus-Phasis (1050km) : 105mm; RigaStraße v. Kertsch (1550km) 200mm. Die Karte ist 1617 für die kurfürstl.

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Kunstkammer in Dresden erworben worden (Hantzsch s. u.).

Dresden, Kgl. Bibl. Mscr. A. 207m Tab. geogr. A. 257. Im allgemeinen gut erhalten, nur ist die Schrift an vielen Stellen unleserlich geworden.

Litt. Hantzsch und Schmidt, Kartographische Denkmäler, Leipzig 1903. Einleitung. Hantzsch, Landkartenbestände nr. 250.

7. Vicenzo . . . . atinia, Portulankarte des Mittelmeeres, Anfang des 17. Jahrhunderts; ca. 1: 81⁄2 Mill.

Handzeichnung auf Pergament. Nach N orientiert. 870 (in der Zunge 1000) × 560mm. Am linken Rand steht: VICENZO

ATINIA [FECIT] IN CIVITATE NEAPOLITANA ANNO DOMINI ..

Küsten des Mittelmeers und ein Teil der atlantischen Küsten Afrikas und Europas. Im Innern einige Flüsse, sonst viele Bilder von Fürsten, Reitern, Tieren, dazu einige große Städtevignetten. Am linken Rand Breitenskala, deren unterer Teil abgerissen ist, sie reicht jetzt von 22o N — 57° N., 1o = ca. 13mm. Kompaßrosen, die Centralrose liegt in Sicilien. Rechts zwei Meilenmaßstäbe, der eine, 49mm, besteht aus 5 Teilen, von denen zwei wieder in 5 Unterabteilungen zerlegt sind, der andere, 138mm, aus 14 Teilen. Es kommen also ungefähr 66 Miglien auf 1o. Gibraltar-Spartivento (1900km) = 287mm; Spartivento-Issischer Meerbusen (2160km) 285mm; Genua-Tunis (850km) = 130mm.

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Berlin, Bibl. der Gesellschaft für Erdkunde.

Litt.: H. Wagner, Leitfaden durch den Entwicklungsgang der Seekarten (XI. deutscher Geogr.-Tag, Bremen 1895) nr. 132, wo der Maßstab zu 1: 6.000000 angegeben ist.

b. Weltkarten.

8. Henricus Glareanus, Weltkarte, 1510; ca. 1:74 Mill. Handzeichnung auf Papier. Nach N orientiert 426 × 297mm (Blatt), 416 × 248mm (Gradnetz). Am oberen Rand Zuschrift an den Leser, mit dem Schluß: Vale Glareanum studiosum lectorem ama. Agrippinę ex Gymnasio Aristotelico nostro. Anno ab herici jnfantis incarnatione M.D. decimo. Calendas April. tertio.

Weltkarte. Land verschiedenfarbig übermalt, Meer weiß. Im Innern Gebirgszüge und Flüsse. Die Namen lateinisch. Zweite Ptolemäische Projection; 280° 280° 0, 10: 10°; 10° am Aequator 11,5 12,5mm; 50° S-ca. 70° N, 10:10°; 10o = ca. 15mm am Mittelmeridian, schwer erkennbar. Kein Meilenmaßstab. Die Karte ist eine Kopie der großen Weltkarte Waldseemüllers von 1507.

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Bonn, Universitätsbibl. in einem Ptolemaeus von 1482 (Da 1596), zwischen dem Register [e] und: Non me fugit a,.

Anderes Exempl.: München.

Publ.: Elter, De Henrico Glareano. Bonnae 1896. - Oberhummer, Jahresber. d. geogr. Ges. München 1892. — J. Fischer und Fr. v. Wieser, Die älteste Karte mit dem Namen Amerika. Innsbruck 1903, 10.

9. H(enricus) G(lareanus), Weltkarte, (1510); ca. 1:80 Mill., resp. 160 Mill.

Handzeichnung auf Papier. Durchmesser der nördlichen Halbkugel 260mm, der südlichen Halbkugel 140mm. Links unten über einer Legende: H(enricus) G(lareanus) H(elvetius) Lectori. Sal.

Den größeren Teil des Blattes oben nimmt die nördliche Halbkugel ein, den untern die (kleinere) südliche Halbkugel. Ausführung wie in nr. 8.

Polarproj., 10:10°; die Meridiane am Aequator sind 22,5-24 resp. 12,5mm die Breitenkreise ca. 14 resp. 7,5mm von einander entfernt, vielfach so schwach, daß sie nicht leicht zu erkennen sind. Ohne Meilenmaßstab.

Bonn, Universitätsbibl. (s. nr. 8).

Publ. Elter (s. nr. 8).

c. Länderkarten.

10. Christophorus Schissler, nördliche Halbkugel mit einem Teil der südlichen, 1558; ca. 1:296 Mill.

Auf der Außenseite einer Horizontalsonnenuhr aus vergoldeter Bronce eingraviert. Durchmesser 67,5 mm. Außen herum am schmalen Rand des achteckigen Instruments: MAGISTER || CHRISTOPHOR VS SCHISSLER || ME FECIT || AVGVSTE || VINDELICORVM || ANNO DOMINI || .1558.

Europa in ganz rohen Umrissen, die Nordpolarländer sind durch Zeiger und Kreise verdeckt, die am Pol angebracht sind. In Nordamerika, das in seiner Zeichnung der Mercatorkarte von 1538 (F. A. XLIII) sehr ähnelt, BACCALEARVM, die Westküste reicht bis 266°. CVBA liegt unter 231o. Im nördlichen Südamerika PARIAS, im Nordostvorsprung CANIBALES, im Ganzen AMERICA. Im S reicht die Darstellung bis 23° S. Der NW von Afrika erinnert an Ptolemäus. Persischer Golf sehr groß, Vorder- und Hinterindien recht gut... Oestlich davon noch eine vierte Halbinsel. Im Innern der Länder einige Flüsse, Länder- und Völkernamen, Berge, Gestalten. Das Meer gewellt, dunkelfarbig (Silber), darin Schiffe und Ungeheuer. Breitenkreise von 10:10°, die vom Pol nach dem Aequator zu immer größere Abstände haben. Die Längenkreise von 10: 10°, am Außenrand, also am südlichen Wendekreis, von 0°-360° numeriert. Am Aequator 10o = 3,75 mm

Dresden, Mathem.-physik. Salon C. 39.

11. Christophorus Schissler, Deutschland, 1558; ca. 1:11 Mill.

Eingraviert auf dem inneren Deckel desselben Instruments wie nr. 10. Nach der Schrift nach S orientiert. Ein Kreisrund von 68 mm Durchmesser.

Deutschland im N bis WERDEN (Verden), O bis SCHEINNITZ (Schweidnitz), TROPPAV, S bis FVESSE, KEMPTN, W bis NAMVR. Gebirgs- und Flußzeichnung, Ortszeichen. Der Rhein von COSTNITZ bis CLEFF (Cleve) ist recht gut, ebenso Werra, Fulda und Weser, Elbe mit Saale, Eger, Moldau und Havel. Die Spree mündet nicht in die Havel, sondern fließt nordwärts. Die Oder von PRESSLAW bis FRANCKFORT, die Donau bis LINTZ. Ohne Gradangaben und Kompaßrosen. Am Außenrand sind 12 Himmelsrichtungen SVD, svdwest, WESTSVD, WEST u. s. w. angegeben. Ohne Meilenmaßstab. Cöln-Straßburg (27()km) == 25mm; Dresden-Stuttgart (410km): 34mm; Nürnberg -Aachen (380 km) 36 mm; Cöln-Chemnitz (420km) = 36mm.

Dresden, Mathem.-physik. Salon C. 39.

12. Christophorus Schissler, Mitteleuropa, 1566; ca. 1:131⁄2 Mill.

Eingraviert auf der Innenseite des 2. Deckels einer Horizontalsonnenuhr von vergoldeter Bronce. Nach S orientiert. 8798 mm. Am Außenrand des viereckigen Instruments: CHRISTOPHORVS SCHISSLER | FACIEBAT AVGVSTAE | VINDELICORVM ANNO DOMINI 1566.

Mitteleuropa. Im N bis SLETZBIG (Schleswig), O bis DANTZWICK, CRACAW, OFFEN; S bis TERVIS, MAILAND, W bis PARIS, BRVGGE. Im SO und am Nordrand ein wenig Meer. Danzig liegt an einer außerordentlich breiten Halbinsel, an deren Wurzeln Camin und Thorn angegeben sind. Donau verhältnismäßig richtig bis zum Knie bei Waitzen. Der Rhein hat zwei Quellflüsse NW von Bern. COSTNITZ liegt am Ostende des Bodensees. Rheinknie bei Basel schlecht. Weser mit Aller, Elbe mit Eger, Saale, Havel ziemlich gut, Spree mündet bei SVNDEN in die Ostsee. Die Zeichnung stimmt nicht durchaus mit 1558 (s. o. nr. 11). Silberue Flüsse, Seen, Städtezeichen, gemaltes Meer mit Schiffen und Ungeheuern. Ohne Gradangaben, Kompaßrosen, Meilenmaßstab. Straßburg --Cöln (270) km) 20mm; Dresden-Stuttgart (410 km) 27 mm; Nürnberg-Aachen (380km) = 26,75mm; Nürnberg-Brandenburg (345km)

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29,75mm;

13. Hiobus Madeburgus, Sachsen und Thüringen, 1566; ca. 1:235000.

Handzeichnung auf Papier, 9 Teile auf Leinewand gezogen. Nach N orientiert. 952 × 1320 mm. Oben links in verziertem Rahmen: ILLVSTRISSIMO PRINCIPE ET DVCE D. AVGVSTO ELECTORE SAX: etc. MANDANTE HIOBVS MADEBVRG VS ANNE, BERGIVS S et DM DESCRIPSIT || MISENE IN SCHOLA PRINCIPIS || M·D LXVI Am obern Rand in bandartigem Ornament: Duringische vnd Meisnische Landtaffel.

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Sachsen und Thüringen. Im N bis Magdeburgk, Zosse, O bis Sittau, S bis Elbogen, W bis Eisenach. Ortschaften mit Vignetten, grüne Wälder, blaugrüne Flüsse, hellbraune Hügel. Links und rechts am Rande Breiteneinteilung, aber ohne Zahlen (wohl von 1:1'), mit der Beischrift unten rechts: ¡LATITVDINIS GRADVS, 3 Teile = ca. 27,5 mm, 60 T. 572 mm. Für die Längen nur oben eine ähnliche Einteilung, aber ohne Beischrift. Unten rechts Meilenmaßstab, in 10 Teile geteilt, ohne Zahlen, mit der Inschrift: Abteilung der meilen. 1 Meile = ca. 33,5 mm, 10 Meilen = ca. 338. Darüber Kreis mit NORT, OST, SVD, WEST. Ueber dem Meilenmaßstab Kompaßrose mit den 4 Himmelsgegenden. Leipzig-Dresden (100 km) = 430 min; Strehla-Joachimstal (112 km) 460 mm. 10 Meilen 36 Abteilungen am Rande.

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In der linken unteren Ecke ein Kreis mit Ranken verziert und mit der Inschrift: Furnemsten Berge vnd Stette dauon die abtheilung dieser Landtaffel genomen. Oben MITTERNACHT, rechts AVFGANGK, unten MITTAG, links NIDERGANG. Darin das ganze Gebiet in kleinerem Maßstab wiederholt, ca. 1:1, Mill., da Leipzig-Dresden (100km) 75mm. Der umfassende Ring ist 4 mal in 90° geteilt.

Um die ganze Karte in breitem Rand die Ahnen des Kurfursten August.

Dresden, Kgl. Bibl. Sax. A. 90. Unter Glas und Rahmen. Stellenweise stark beschädigt und undeutlich in Zeichnung und Schrift.

Litt.: S. Ruge, Zschr. f. wissensch. Geogr. II, 1881, 228. Lippert, Neues Archiv f. Sächs. Geschichte XII, 1891, 80. Schmidt, Kurfürst August von Sachsen als Geograph, Dresden 1898, 7.

14. Arnoldus Mercator, das obere Erzstift Trier, 1567; ca. 1:58000.

Handzeichnung auf Papier, 6 Blatt in 2 Reihen übereinander auf starke Pappe aufgeklebt. Nach WNW orientiert. 1300 (1304) X854 (864) mm. Unten rechts in verziertem Rahmen: Anno ab incarnatione Domini 1567 absoluta est hęc || tabula 17 Julii per Arnoldum Mercatore.

Das obere Erzstift Trier. Mosellauf von Wasserbillich bis zu dem Bach, der unterhalb Carden von N her in die Mosel mündet. Am untern Rand (also OSO) bis Mittelstremmich (Mittelstrimming) an einem Zufluß der Mosel, die Vloim (Flaumbach), der Carden gegenüber bei Treis mündet. Rechts (ONO) Mullenbach, Wismescheid (Wiesemscheid), Barweiler, oben (WNW) Birgell, Oberhettingen, Mülleborn, ungefähr der Lauf der Kyll von Birgel bis Densborgh (Densborn). Dieser wird durch das große kurtrier'sche Wappen unterbrochen und beginnt erst wieder bei Huttinghen (Hüttingen). Weiter am obern Rand Bidtborg (Bitburg), Stall, Bertelgen (Birthingen), Bettinghen, Stockum. In der linken oberen Ecke eine große Darstellung der Igeler Säule mit stark verwischter Inschrift, die sich auf die Säule zu beziehen scheint. Links die Saar von Echternach bis Wasserbillich, Cunin (Cönen), Vill.... (Wiltingen). In der linken untern Ecke: DAS AMPT SARBVRGH. Weiterhin bildet ungefähr die Mosel die Grenze, uber die die Darstellung nur im Gebiet zwischen Winterich-Gorn... en (Gornhausen) und Berncassell herüberreicht. Die Karte ist sehr reichhaltig, gibt fast alle Flusse und Bäche, Dörfer, Gehöfte, Mühlen, Walder, Straßen. Die Zeichnung der Flußläufe ist außerordentlich genau, speziell bei der Mosel kann man alle Windungen verfolgen, wenn sie auch vielfach nicht so genau sind, wie auf den modernen Karten. Die Flüsse sind hellbraun, die Straßen rotbraun, die Walder grun, die Orte, je nach ihrer Bedeutung, mit verschiedenen Vignetten. Ohne Gradnetz. Am untern Rand rechts eine 32 teilige Kompaßrose. Außen herum die Namen der 32 Himmelsrichtungen, Noordnoordoost u. s. w., innen die 12 Windrichtungen nach Art der Griechen und Römer. Links unten ein Meilenmaßstab, SCALA MILIARIORVM GERMAN: in drei Stufen 3000, 4000, 5000 übereinander. Die dazu gehörige Inschrift ist beinahe gänzlich verwischt. Es liegt nahe, die drei Strecken als die kleine, mittlere und große deutsche Meile anzusehen. Sauermündung-Saarmündung (4,8 km) = 90 mm; Saarmündung-Brücke von Trier (7 km) = 120 mm; Brücke-Mündung des Föhrenbachs (11,6 km) = 180 mm; Mundung d. F.-B.--Mündung des Salmbachs (7,25 km) = 134 mm; Mündung d. F.B.-Mundung des Lieserbachs, oberhalb Bernkastel (14,1 km) 251 mm; Mundung d. L.-B.-Carden (35 km) 507 mm; Bernkastel-Witlich (15,5 km) = 253 mm

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