Imágenes de páginas
PDF
EPUB

NECROLOGIE.

M. BOUINAIS.

On annonce la mort (octobre 1895) à Arcachon, de M. BOUÏNAIS, lieutenantcolonel d'infanterie de marine, officier de la Légion d'honneur. Il était âgé de quarante-quatre ans. Le lieutenant-colonel Bouïnais s'était engagé pour la durée de la guerre, en 1870, à l'âge de dix-neuf ans. Il assistait à la bataille de Sedan et fut compris dans la capitulation, mais, interné en Allemagne, il pravint à s'évader. Admis à l'école de Saint-Cyr après la guerre, il choisit l'arme de l'infanterie de marine et séjourna successivement à la Guadeloupe, à la Guyane et en Cochinchine. Il représenta le ministère des colonies à la commission de délimitation des frontières sino-annamites. On doit au colonel Bouïnais un grand nombre d'ouvrages dans lesquels il a traité avec autorité toutes les questions relatives à notre empire de l'Indo-Chine.

HENRI ARMBRUSTER.

On annonce la mort de M. HENRI ARMBRUSTER, supérieur de la Compagnie des prêtres des missions étrangères. Il avait été élu à cette fonction importante, il y a quelques mois, en remplacement de M. Delpech, démissionnaire.

M. Armbruster était né à Langres, en 1842.

Parti en 1866 pour la mission du Japon, il y resta huit ans; il fut rappelé en France pour être directeur au séminaire des missions étrangères où il fut successivement professeur de dogme, professeur d'Ecriture sainte, secrétaire du conseil.

Il est mort dimanche soir le 26 Janvier, au séminaire de philosophie, à Bièvres, succursale de la maison de la rue du Bac. C'est là que ses obsèques ont été célébrées le matin du 29. (Temps).

BULLETIN CRITIQUE.

China's Religionen. Erster Theil: der eigenen Lehre des chinesischen

Confucius und seine Lehre von Dr. Rudolf Dvořák, Professor der orientalischen Philologie an der Universität zu Prag. XIIer Band der Darstellungen aus dem Gebiete der nichtchristlichen Religionsgeschichte, herausgegeben durch die

Philosophen, und den aus dem grauen Alterthum stammenden Lehren die Confucius uns in seinen Werken überliefert hat. Confucius, sagen die Chinesen, setzte das Werk des Jao und des Schun fort, als wären diese seine Vorfahren

Aschendorffsche Buchhandlung in (ƒ). Solches

Münster in Westfalen, 1895.

Herr Dvořák ist kein Unbekannter im Gebiete der Confucia

nistischen Lehre (Siehe Toung

pao, Vol. III, S. 562), und hat jetzt seine Studien darüber in einem 244 Seiten starken Buche zusammengefasst.

Der Verfasser macht einen richtigen Unterschied zwischen

liegt ganz im Charakter der Chinesen, bei denen der Sohn höchstens als Fortsetzer der Arbeiten seines Vaters betrachtet werden kann, wie aus dem Spruch 12. F

der Vater begann es, und der Sohn setzte es fort" 1) schon hervorgeht.

Ähnlich sagt Wagner in Goethe's Faust:

1) Schriften des Tchoang-tsze, B. XIII, Th. II, Sect. VI. Legge, Texts of Taoism, I, 335.

>Thut nicht ein braver Mann genug,

» Die Kunst, die man ihm übertrug,

> Gewissenhaft und pünktlich auszuüben! › Wenn du, als Jüngling, deinen Vater ehrst,

> So wirst du gern von ihm empfangen;

> Wenn du, als Mann, die Wissenschaft vermehrst, > So kann dein Sohn zu höhrem Ziel gelangen."

Die Einbildung etwas Neues schaffen zu können, müssen wir der europäischen Eitelkeit überlassen. Sie ist im Orient unbekannt.

Grosse Volkslehrer treten nur dann auf wenn die staatliche Ordnung vollständig aufgelöst ist, und Sitten verderbnis überall sich ein

geschlichen hat. So war es als

Christus auftrat, im römischen Reiche, ebenso war es als Confucius auftrat, und China sich in einem ähnlichen Zustande des Verfalles befand wie heutzutage unter der Mandschu Dynastie. Leider ist die

Zeit der Propheten vorbei, obgleich sowohl in Europa, wo das Christenthum morsch geworden, sowie in China, wo der Confucianismus entartet ist, wirklich neue Propheten, respective Reformatoren nöthig wären.

Die Lebensgeschichte des Confucius wird im ersten Theile des Buches ausführlich behandelt, und müssen wir den Leser darnach verweisen, da es nicht möglich ist einen einigermassen gedrängten Auszug zu geben. Überdies ist sie schon durch Legge u. a. beschrieben und darf also in algemeinen Zügen bekannt sein. Der Verfasser hätte sie ganz ruhig weglassen können, da er uns nichts Neues bringt und sie uns, ohne Kritik, wiedererzählt.

Der zweite Theil des Buches handelt nun von der Lehre des Confucius, wenn man überhaupt von solch einer Lehre sprechen kann.

Herr Dvořák fasst dies gleich
Zusammen in folgenden

kurz Worten:

Confucius wurde für den Begründer der Chinesischen Literatur erklärt, wie

wohl er selbst mit einziger Ausnahme | ten wieder in Achtung zu bringen,

seiner Chronik des Staates Lu nichts

verfasste, für den Urheber der chinesischen Religion, wiewohl er derlei Fragen selbst möglichst mied, für den eigent

lichen Schöpfer des chinesischen Staates, wiewohl er, wie aus seiner Lebensdarstellung zur Genüge einleuchtet, selbst nie einen entscheidenden Einfluss auf China's Staatsangelegenheiten ausübte; er wurdeGesetzgeber genannt, wiewohl er nie Gesetze gab, für einen Reformator gehalten, wiewohl er nach seinen eigenen Worten nichts Neues schuf und lehrte, asl Philosoph charakterisiert, wiewohl er kein philosophisches System begründete.

Confucius war eher ein Luther als ein Christus. Ebenso wie Luther, über die faulen, durch die Sittenverderbnis der katholischen Kirche herbeigeführten Zustände, von sittlicher Entrüstung ergriffen, diese

Entrüstung öffentlich aussprach,

ohne die mindeste Absicht zu hegen

wobei er selbst in seinen verschiedenen Ämtern mit gutem Beispiel voranging. (Seite 14, 106, 111).

Er allein hatte den sittlichen Muth öffentlich gegen den gesellschaftlichen Unfug aufzutreten, während andere weise Männer es vorzogen sich in das Stilleben der Zurückgezogenheit zu versenken, und ihr Licht unter den Scheffel steckten.

Letztere werden in einer neueren chinesischen, in Surabaija in Java erschienenen Schrift mit den Worten gegeisselt: »Sie sagen dass an diesem Geschlecht Nichts zu verbessern, und dass dieses Volk nicht zu unterrichten sei"(

可為之世,無可教之 eine neue Religion zu gründen, son-R) und weiter: » Die Leute klagen R)und dern eben nur um die alte Religion immer, dass die Jetztzeit nicht mehr wieder zu ihrer ursprünglichen gleich der Vorzeit sei, aber sie Reinheit und Einfachkeit zurüch- streben nicht darnach die Jetztzeit zubringen, ebenso lag es auch nicht besser denn die Vorzeit zu machen. in der Absicht des Confucius zu Denn nur dann, wenn der Nachändern, sondern einfach die alten komme den Zeitgenossen übertrifft, strengsittlichen und ehrlichen Sit- darf man ihn weise nenen 1).

1) Chineesche Begrafenis- en Huwelijksonderneming gevestigd te Soerabaija, door G. Schlegel. (Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde van Ned. Indië). Tweede, verbeterde druk, Leiden E. J. Brill 1885.

gegen dergleichen Misbräuche und Übelstände aufzutreten, und viele haben mit Goethe gedacht:

Und es gehört Muth dazu offen | den den Lohn der Tugend erstreben könne. Haben ihn auch seine Zeitgenossen verkannt, die Nachwelt hat ihn geehrt, und ehrt ihn noch, wie niemals ein Anderer geehrt worden ist, bevor man ihn zu der Würde eines Gottes erhoben hatte; und ganz richtig hat Voltaire von ihm gesagt:

Wer darf das Kind beim rechten
Namen nennen?
Die wenigen, die was davon er-
kannt,
Die thöricht g'nug ihr volles Herz

nicht wahrten, De la seule raison salutaire inter

Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen.

Hat man von je gekreuzigt und

prète,

offenbarten » Sans éblouir le monde, éclairant les esprits,

[ocr errors]

verbrannt. Il ne parla qu'en sage, et jamais en prophète,

Dass Luther nicht verbrannt wurde, hatte er nur der Fürsorge eines edlen und einsichtsvollen Fürsten zu danken, und dass Confucius diesem Schicksal entging war weil ein Jeder, auch der Verdorbenste, fühlte dass er die Wahrheit sagte und nach Edelsinn strebte. Wie Beethoven unter den Musikern einzig und unübertroffen dasteht, so steht auch unter allen Sittenlehrern, Confucius unübertroffen da. Er versprach den Menschen keine nachmaligen Belohnungen für ihre Tugenden, sondern lehrte ihnen dass man schon hier auf Er

» Cependant on le crut, et même dans son pays."

Ähnlich sagt ein moderner amerikanischer Autor von ihm: >If the greatness of a teacher is to be determined by the number of his disciples, or to be measured by the extent and diversity of his influence, then the foremost place among all the teachers of mankind must be awarded to the Master Kung (Confucius). Certainly, he, of all truly historic personages, is to-day, and for twenty-three centuries has been, honored by the

« AnteriorContinuar »