Werkes nicht: dieser fehlt, und somit auch die Stelle, wo der Verfasser selbst seinen Namen und die Zeit angiebt, in welcher er gedichtet habe. Der Verlust kann aber nur wenige Blätter betragen. Wir wollen jetzt, indem wir die Zofinger Handschrift zum Grunde legen, alles zusammen zu stellen suchen, was den Verfasser und seine Lebensumstände, sowie das Verhältniss seines Werkes zu dem lateinischen Original betrifft, dann aber, der Eintheilung folgend, die er selbst beobachtet, das Hauptsächliche des Inhalts wiedergeben; nur auszugsweise das Hauptsächliche: ein vollständiger Abdruck möchte, selbst wenn die Handschrift älter und besser wäre, dennoch unzweckmässig sein. Um den Namen des Dichters zu erfahren, den er anfänglich selbst verschweigen wollte (S. 10 b.; die Stelle wird weiter unten folgen) und den auch die Titelüberschrift nicht nennt, müssen wir den Schluss der Dichtung anderswoher ergänzen. Es lautet nach jenen Handschriften von Paris und Heidelberg also: Dis buechelin wart vollebraht, do man zalt von gotes geburt fürwar siben und drissig und drizehen hundert jar eines ich noch har zuo sage. als da vor geschriben ist, da man des buechlins anvang list, so erkennet er minen namen wol. und wil es alsus anevan. Uoz trat Uodelhilten zuo. „Trag her den spies, la tröschen!“ Ich horte ein michel höschen. Calogriand der ruofte her » Halt uf, geselle! biut mir das sper. Nachor was des geslehtes ouch; Er hatt schone in siner kintheit; Verderbet wolt in han, und wart. E das wisses werde bla, So muos man es e verwen. Er muos, swer leder machen wil. Niune und ouch viere, Da vindt man ouch vil schiere An der zale drizehen und niht me. Ich mein, diu scham hat unde zuht. Lamech blint Cayn schos. Uiber den bach ein antvogel schos. Pueri heissent kint. Rat eben wer dis merken wil. Es muos e summer werden. E solt du zuom zile stan. *) Hier fehlt ein auf wart reimender und mit H beginnender Vers. Ich sage aber fürbas. Hie vor ein richer künig was; Nit las dirs missevallen. Behalten si uns allen Aller sælden samen. Seculorum, amen. Die rætersche löst sich, wenn man nur die Anfangsbuchstaben dieser bunt verworrenen Reimsätze liest: dann ergeben sich die vier Zeilen: Dis buoch tiht ich Cuonrat Von Ammenhusen in der stat Ze Stein, da ich münich unde lütpriester war. Also Konrad von Ammenhausen, Leutpriester, d. h. Pfarrer zu Stein, nämlich Stein am Rhein, damals im Hegau, jetzt im Canton Schaffhausen, und ebendort Mönch: zu Stein befand sich ein Benedictinerkloster. Heimat und angeborenen Stand zeigt uns der Beiname: die von Ammenhausen waren ein edles Geschlecht im Thurgau (Pupikofer 1, 130). Auf eben diese Gegend und Umgegend, auf den Bodensee und Schwaben als vertrautes Heimatland des Dichters, weisen auch mehrere Stellen innerhalb des Buches selber hin: S. 40 a., wo er von einem ungewöhnlich grossen Schachbrette spricht, das er zu Constanz gesehen; ferner 122 b.: In fwaben von mürdelingen Die ouch in fwaben beginnent komen Von verratenburg hærent wol zuo difen Von lugnitz der ift ein michel diet 150 a. Ze geliher wife ich ouch verftan b. Das befchicht nach der vifcher fage 227 b. Von Sant Martis duelt bi (lies bis) zuo dem zwellfte (zwelften) Die fi denne vahen wellen Die mügen dar nach stellen - ich mag niut verdagen tage Ein gefchicht gefchach von dem bodenfe Andere Stellen im weitern Verlauf der Auszüge. Die Zeit, in welcher er gedichtet, hat uns Konrad selber schon vorher genannt er ist mit seinem Buche fertig geworden gegen Ende Hornungs 1337. Die Handschrift des Herrn v. Lassberg (auch eine papierene des 15. Jh.) giebt das J. 1381 an: jenes frühere Datum jedoch bestätigt sich durch die geschichtlichen Beziehungen, die sonst noch in dem Buche vorkommen: S. 44 a. ist von der zwiespältigen Königswahl Ludwigs von Baiern u. Friedrichs von Oesterreich (1313) die Rede, als einer Begebenheit, die noch in frischem Andenken sei, und S. 100 b. 102 a. wird in eben solcher Art ein Ereigniss schon des J. 1298 erzählt: 101 a. § Bi minen ziten hab ich vernomen Vnd mag es duerch niut verdagen Milt vnd kuene wart verloern Von hoechenberg Graff albrecht Der was an allen (alle) fchande flecht Vnd zuo der welt gar ein helt Ob ier nuo gerne wiffen welt |