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deutenden Vorzügen vor der ersten) 1837; - von dem englischreformirten Theologen Herb. Marsh Vergleichende Darstellung der protest. - englischen und röm. katholischen Kirche oder Prüfung des Protestantismus und Katholicismus, nach dem gegenseitigen Gewicht der Grundfäße u. Lehren 2c., deutsch von J. C. Schreiter. Sulzb. 1821. 8.; von dem dänischen Nationalisten H. N. Claus sen Kirchenverfassung, Lehre und Ritus des Katholicismus und Protestantismus, deutsch von G. Fries. Neust. 1828. 3 Bdc. 8.; - und von dem ausgezeichneten katholischen Theologen J. A. Möhler (gest. 1838) Symbolik oder Darstellung der dogmatischen Gegensäge der Katholiken und Protestanten. Mainz 1832. 8., 2. Aufl. 1833, 3. 1834. c.: lezteres ein Epoche machendes Werk, welches, bei all seinem Unvermögen gegen den wirklich, objectiv, rein protestantischen (lutherischen) kirchlichen Standpunkt, die Subjectivität eines modernen Protestantismus im Kampfe natürlich nicht im Mindesten zu scheuen brauchte 7); neuerlich auch von dem unermüdeten Swedenborgianer I. F. J. Tafel Vergleichende Darstellung und Beurtheilung der Lehrgegenfäße der Katholiken u. Protestanten; zugleich die erste Darstel lung und Begründung der Unterscheidungslehren Swedenborgs. Züb. 1835. 8.

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7) Der darüber ausgebrochene heftige theologische Streit zwischen Möhler und F. C. Baur zu Tübingen hat interessante symbolische Ausbeute gegeben, vornehmlich Möhler Neue Untersuchung der Lehrgegen= säze zwischen den Kathol. u. Protest. Mainz 1834, 2. Aufl. 1835. u. Baur Der Gegensatz des Katholicismus u. Protestantismus, mit besond. Rücks. auf Möhl. Symb. 2. Aufl. Tüb. 1836 (zuerst 1834). In reiner pros testantischem Gegensaße, als Baur, ist gegen Möhler aufgetreten: K. Im. Nigsch Eine protestant. Beantwort. d. Symbolik D. Möhlers (in 5 Artikeln Urstand, Erbsünde, Rechtfertigung, Sacrament, Kirche), zus erst in den Theolog. Studien und Kritik. 1834. 1. 2. 3. u. 4. ft. 1835. 2. Hft., dann zusammengedruckt. Hamburg 1835. 8. Vergl. auch Ph. Marheinecke über Möhlers Symbolik, od. Darstell. der dogm. Gegens. d. Kath. u. Prot., e. Recension (aus d. Berl. Jahrb. f. wissensch. Krit.). Berl. 1834. 8. Endlich ist gegen Möhler auch noch, und vorzüglich, zu vergleichen Evang. Kirchenzeit. 1834. Nr. 82. 84, 1835. Nr. 37 —40. 102-104, 1836. Nr. 8. 9. 20. 21. (Abgesehen von der neueren speciell polemischen Beziehung vergl. auch als schäßenswerthen symbol. Beitrag Ev. K. 3. 1837. Nr. 1-6: [Hengstenberg] über d. innere Verhältn. der evang. zu der röm. K.),

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In der allerneuesten Zeit ist ein merkwürdiger charakteristischer Versuch gemacht worden, die Symbolik bereits auch wieder in die Polemik umzubilden, eine Polemik aber, der ålteren kaum noch vergleichbar: in K. H. Sack Christliche Polemik. Hamb. 1838. 8).

8) Der Verf. giebt,, die einseitige kirchlich - symbolische und dogmatisch exegetische Behandlung der [alten eigentlichen] Polemik" ganz auf, und findet seine Aufgabe in der Darstellung des Wesens alles Irrthums

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in der Kirche, so wie in der Nachweisung gewisser einander theils bedingender, theils verdrängender Hauptformen desselben, nehmlich des Indifferentismus, des Liberalismus, des Spiritualismus, des Separatismus und des Theokratismus.“

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Erster (isagogischer) Theil
der Symbolik.

Von den einzelnen christlichen Kirchenge meinschaften überhaupt.

§. 3.

Christliche Kirche und christliche Kirchen im
Allgemeinen.

Die chriftliche Kirche ist — mit kirchlich symbolischen Worten — die Versammlung aller an Jesum Christum in Wahrheit Glaubenden. Sie ist als solche, da Christus nur Einer (die Wahrheit nur Eine) ist und der Glaube an Ihn wesentlich nur Einer, wesentlich Eine, und sie ist ferner als solche, da der Glaube etwas wesentlich Unsichtbares ist, eine wesentlich unsichtbare. Als Versammlung in die Erscheinung tretend und nach dem Willen des HErrn Ihn bekennend, ist sie doch aber auch zugleich eine sichtbare, und sie läßt in dieser Sichtbarkeit (in welcher sie nun freilich auch kranke und todte Glieder mit in sich faßt) sich erkennen durch die darin erschals lende Predigt des reinen Wortes (des reinen Evangeliums) und durch das darin verwaltete reine Sacrament (Sacramente). Mit hin ist auch die sichtbare d. h. die wahre sichtbare Kirche eine einige wie ja auch der Weg zum Leben nur Einer ist —, innerlich durch den Einen Glauben im Heiligen Geiste zusammengehalten, äußerlich kennbar durch reines Wort und reines Sacrament, mag dann auch die sonstige Verfassung und Ordnung in ihren einzelnen Theilen, je nach der Mannichfaltigkeit menschlicher und göttlicher Gaben, verschieden seyn. Es lag aber in der Gebrechlichkeit und Sündhaftigkeit der menschlichen Natur, daß die äußere Erscheinung der Kirche nicht immer dem ihr Innerstes beseelenden heiligen Geiste entsprach. Die Predigt des göttlichen Wortes, so wie die Vers waltung der Sacramente, wurde durch Aberglauben und Unglau

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ben mannichfach getrübt und verunreinigt, und so konnte es geschehen, daß die wahre sichtbare Kirche entweder unter der llebermacht einer den Nanten derselben mit Unrecht in Anspruch nehmenden verderbten Kirche fast ganz erlag und verschwand, d. h., wie so oft das wahre Reich Gottes zur Zeit des Alten Bundes und von Anfang an, sich in Verborgenheit zurückzog, oder mit anderen kirchlichen Partheien in fortwährenden Kampf trat, den erst dereinst die Wiederkunft des HErrn in völligen Sieg verwandeln wird. Weil ein reines, wahres und freies Bekennen des HErrn nur in der wah: ren sichtbaren Kirche, so findet auch ein reiner, starker, felsenfester Glaube nun freilich nur in der Gemeinschaft der wahren sichtbaren Kirche statt. Aber auch diejenigen kirchlichen Gemeinschaften, denen, weil sie reines Wort und reines Sacrament mehr oder minder nicht bewahren, der Name der wahren sichtbaren Kirche nicht zu= kommt, deren Divergenz von dieser also nicht etwa bloß das Refultat einer Mannichfaltigkeit rein menschlicher und göttlicher Gaben ist, sondern das Resultat irgend eines Fremdartigen und Widergöttlichen, was in ihr sonst christliches (oder doch christlich seyn wollendes) Princip sich mit eingemischt hat, und deren Bestand daher nur temporär seyn kann, auch sie tragen unter der Leitung des allmächtigen heiligen Gottes das Ihrige zur Förderung des großen Zwecks der christlichen Kirche bei, und auch in diesen Gemeinschaften kann es solche geben, welche, weil sie mehr oder minder unbes wußt, vielleicht selbst gar nicht den Wahn und das Böse theilen, das zum Charakter ihrer kirchlichen Gemeinschaft gehört'), und 2) ihrem HErrn treu find, wahre Glieder der Kirche Christi sind, nur daß sie bei erwachtem Bewußtseyn ausscheiden müssen aus unreiner und verunreinigender Gemeinschaft, und welche der auch durch die falschen sichtbaren Kirchen hindurch gehenden allgemeinen unsichtbaren Kirche, der Gemeinschaft der Heiligen, zur Seligkeit

1) Vergl. die orthodor lutherische Erklärung in Hollazii Examen theologicum p. 1314:,, In ecclesia falsa, quatenus est falsa et erroribus contaminata, non datur salus; in ecclesia falsa, quatenus in eadem verbum Dei exstat et sacramenta administrantur, datur regeneratio et salus, at non sine ingenti periculo animarum, quippe quae dogmatibus falsis sic obtenebrari possunt, ut vel non accendatur lux fidei, vel, accensa in baptismo, erroribus obruatur et exstinguatur,“

2) Vermittelst der fides, quae credit, nicht der fides, quam credunt.

angehören. Erst am Ende der Lage wird dann diese allgemeine unsichtbare Kirche mit der wahren sichtbaren, die alle Pforten der Hölle nicht überwältigen sollen, gänzlich und für immer Eines seyn, und das Reich Gottes aus dem Kreuze zum Triumphe gelangen.

Erster Abschnitt.

Grundzüge einer historischen Entwickelung der verschiedenen christlichen Kirchengemeinschaften vor der Reformation.

§. 4.

Vorerinnerung. Apostolische Kirche.

Zur Zeit der Apostel, in den apostolischen Gemeinden, ents sprach die äußere Erscheinung der Kirche dem ihr Jnnerstes beseelenden heiligen Geiste. Predigt des Wortes und Verwaltung der Sacramente war rein, weder durch Aberglauben, noch durch Unglauben verunreinigt; alles Irrthümliche und Falsche im Gesammtcomplex des kirchlichen Lebens, sofern dies eben auf Predigt des Wortes und Sacramentverwaltung beruht, war durch die Kraft der Apostel und ihre Wirksamkeit im göttlichen Geiste ausgeschieden, und die Kirche im Ganzen, — so viele kranke und todte Glieder fie auch selbst damals in sich begriff, so vieles Irrthümliche und Falsche auch in einzelnen Gemeinden zum Vorschein kam, was aber eben Alles durch die reine apostolische Predigt als solches bezeichnet und gezüchtigt wurde, - wie sie seyn sollte.

Im Laufe der Zeit aber ward es anders. Das lebendige Wort der Apostel war verstummt, und obgleich nun ihre Schriften das stete Kriterium zur Unterscheidung der göttlichen Wahrheit und des menschlichen Wahnes enthielten, welches auch der wahren sichtbaren Kirche aller Zeiten, als eines steten bei aller Mittelbarkeit unmittelbaren Sprößlings der apostolischen Kirche, unverrückte Grundlage fort und fort bildete, so war doch nun das rein göttliche Wort der lediglich menschlichen mündlichen Auslegung und Predigt anheimgefallen, und es fehlte die untrügliche Stimme, welche als sichtbare Kirchenrepräsentation den Einen rechten Glauben von allem Aber- und Un, von allem Ueber- und Minderglauben stets ges

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